Diskussion:Benya-Formel

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Roland Scheicher
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Die Formulierung die unter der Überschrift "Entwicklung" verwendet wir "nämlich 50 Prozent, am Produktivitätszuwachs" ist falsch, die angegeben Quellen stammen sämtlich aus den Jahren nach 2007 und sind vermutlich voneinander abgeschrieben. Da inzwischen auch die Wikipedia diese Formulierung verwendet wird sich dieser Fehler leider Fortsetzen bis es korrigiert ist.

Wenn die Löhne nur im Ausmaß des halben Produktivitätszuwachses steigen, würde dies die Lohnquote (also den Anteil der Löhne am Sozialprodukt) gegen null konvergieren lassen. Das ist sicher nicht das Ziel der Gewerkschaften.

Die Formulierung vom halben Zuwachs wurde manchmal verwendet wenn vom Produktivitätszuwachs in der Sachgütererzeugung ausgegangen wurde der üblicherweise höher ist als jener in der Gesamtwirtschaft wobei eben letzterer die Zielgröße darstellt.

Eine korrekte Formulierung ist im Internet unter http://www.econ.jku.at/members/bartel/files/Skriptum_SozKurs.pdf im Skriptum von Univ Doz. Dr Rainer Bartel von der Linzer JKU zu finden. (S25)

Da es sich ja bei der Benya Formel um eine Leitlinie der Gewerkschaften handelt sollten die Folgenden Quellen zeigen, dass dabei sicher nicht vom Halben Produktivitätszuwachs die Rede war.

Im Leitantrag zum ÖGB Kongress (http://www.bundeskongress.at/cms/S06/S06_62.1/wir-fordern herunterladbar) findet sich bei der europäischen Koordinierung auf S80 und unter "österreichs Wirtschaft" die Formulierung "Dies erfordert eine nachhaltige Lohnpolitik, die den Spielraum aus Inflation und gesamtwirtschaftlichem Produktivitätszuwachs ausnutzt" bzw. auf S 91 "Generell ist eine produktivitätsorientierte Lohnpolitik – also eine Orientierung der nominellen Lohnsteigerungen an der gesamtwirtschaftlichen Produktivitätsentwicklung plus Zielinflationsrate – anzustreben..."

Die Lohnleitlinie des EGB unter anderem in (http://www.etuc.org/documents/etuc-resolution-guidelines-coordination-collective-bargaining-2010) lautet unter Punkt 12b:"b. Overall wage cost developments based on and reflecting the sum of trend productivity developments and medium term inflation." also Trendprouktivität und mittelfristige Inflation, wiederum keine Halbierungen.

Die Ziele für die Lohnpolitik sind nie exakt formuliert da sich einerseits die Messkonzepte sowohl für die Inflation als auch für die gesamtwirtschaftliche Produktivität ändern und es andererseits bei Verhandlungen stehts auch gilt einen Spielraum zu haben um auf unvorhergesehene Umstände zu reagieren.

Unter: http://www.arbeit-wirtschaft.at/servlet/ContentServer?pagename=X03/Page/Index&n=X03_1.a_2012_10.a&cid=1350469821751 findet sich ein Artikel in der Zeitschrift "Arbeit und Wirtschaft" der diese Frage behandelt. (und dem die Redaktion der Zeitschrift ohne mein Zutun einen LInk auf diesen Wikipediaeintrag hinzugefügt hat)

Ebenso im Buch; Anton Benya - "Der Vertrauensmann" ISBN 978-3-7035-1567-5, Da diese beiden Beiträge allerding von mir stammen gelten sie, wenn ich die Wikipedia Regeln richtig verstehe ja nur eingeschränkt als Beleg.

Ich hab den Punkt nicht direkt im Beitrag korregiert da ich dies schon einmal gemacht habe und es wieder rückgängig gemacht wurde daher hier die ausführliche Begründung ich versuche die Änderung dann ev. später noch mal wenns Gelegenheit zur Diskussion war. Ich fände es schade wenn sich ein kleiner Fehler durch die Wikipedia in einen großen Irrtum auswächst. Sepp Zuckerstätter --213.227.166.119 15:13, 19. Mär. 2014 (CET).Beantworten

Ich habe das damals entsprechend der angegebenen Quelle revertiert. Wenn es eine verlässlichere Quelle gibt, wenn möglich ein Dokument, in dem Benya selbst seine "Formel" ausspricht, dann bitte berichtigen.

Roland Scheicher (Diskussion) 15:45, 19. Mär. 2014 (CET) Nachtrag: der Satz "In den 1960er Jahren gab der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB), Anton Benya, unter der SPÖ-Alleinregierung eine neue Leitlinie für die jährlichen Lohnerhöhungen vor" kann so nicht stimmen weil die erste Regierung Kreisky erst im März 1970 gebildet wurde. Sepp Zuckerstätter --213.227.166.119Beantworten

Korrigiert "unter der SPÖ-Alleinregierung" entfernt. Roland Scheicher (Diskussion) 15:45, 19. Mär. 2014 (CET)Beantworten