Diskussion:Biologische Station

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Diskussion zur finanziellen und gesellschaftlichen Situation der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen[Quelltext bearbeiten]

Biostationen im Dilemma[Quelltext bearbeiten]

Die Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen befinden sich in einem Spannungsfeld unterschiedlichster Ansprüche und im Dilemma zwischen Selbstdefinition als unabhängiger eigenständiger Verein und der Abhängigkeit von Fördergeldern. Die Biologischen Stationen nur als verlängerten Arm des landespolitischen Willens zu sehen, bzw. sie als Patient am Tropf der Fördergeber, mag die eine Sichtweise sein. Die andere wäre: die Gesellschaft kann den Wert ihrer Biologischen Stationen anerkennen und – unabhängig von häufig wechselnden landespolitischen Bestrebungen – die Fortsetzung der Arbeiten einer Biologischen Station fördern. Nicht nur Kultur Schaffende, Mittelstand und Privatleute lassen sich zunehmend zur Zusammenarbeit mit Einrichtungen gewinnen, die zu lokalen und regionalen Größen geworden sind.

Dabei sollte weniger eine Kommerzialisierung oder stete Abhängigkeit der Biologischen Stationen von Unternehmen gefördert werden (was unzweifelhaft eine Gefahr sein kann), als vielmehr die gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit einer Biologischen Station, die durch eine Kooperation mit Partnern profitieren kann. Natürlich geht es um eine Entscheidung über Werte – wo der Wert von Naturschutz anzusiedeln ist, ist auch gesellschaftlich ein offener Diskussionsgegenstand.

Öffentliche Wahrnehmung und Öffentlichkeitsarbeit[Quelltext bearbeiten]

Dass Naturschutz nicht nur Blümchenzählen oder Hamsterschützen ist, wird zunehmend erkannt, leider aber nicht immer angemessen in den Medien dargestellt. Ohne Zweifel ist hieran auch zum Teil die Selbstdarstellung des wissenschaftlichen Fachpersonals 'schuld', das oft in einer sehr speziellen Arbeitswelt fern vom landläufigen Verständnis der Öffentlichkeit operiert. Andererseits: wo keine finanzielle Unterstützung für eine bessere Öffentlichkeitsarbeit ist, kann auch nur wenig Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden. Eine Arbeit, die bisweilen ein eher unauffälliges Verhalten in der Natur erfordert, kann nur mit großem Aufwand – nämlich einer gezielten Aufbereitung mit guten Fotodarstellungen und informativen oder emotional ansprechenden Artikeln publikumswirksam vermittelt werden, denn es verbietet sich von selbst, täglich mit großen Besuchergruppen durch ein Naturschutzgebiet zu wandern.

Wohlfahrtswirkungen der Biologischen Stationen[Quelltext bearbeiten]

Biologische Stationen bieten vielen Menschen die Möglichkeit der Qualifikation, erster Berufserfahrung oder der Mitwirkung in sozialen Netzen: Zivildienstleistende, Jugendliche, die ein FÖJ machen, StudentInnen, die Examensarbeiten schreiben, Auszubildende im Praktikum. Ein Großteil der Betreuungs- und Beratungsarbeit wird von den Biologischen Stationen ehrenamtlich erbracht. Biologische Stationen leisten zudem – z. B. durch Regionalvermarktung – Beiträge zur Förderung landwirtschaftlicher Betriebe und initiieren regionale Wirtschaftskreisläufe. Der Tourismus profitiert in Regionen, in denen Biologische Stationen regelmäßig Exkursionen mit viel Publikum durchführen, da Kooperationspartner wie Gastronomie und Verkehrsunternehmen eingebunden werden.