Diskussion:Biosoziologie

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Letzter Kommentar: vor 9 Monaten von Jürgen Oetting in Abschnitt Abweichende Definition
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Erste Artikeldiakussionen[Quelltext bearbeiten]

Das werd ich als Biologe wahrscheinlich nie verstehen, wie man dieses Thema behandeln kann, ohne eine Querverbindung zur Ethologie herzustellen. Gibt es da etwa Vorbehalte von Hardcore-Geisteswissenschaftern gegenüber naturwissenschaftlichen Ansätzen? --Franz Xaver 19:25, 7. Sep 2004 (CEST)

Ja, die gibt es. Du kannst gerade bei menschlichen Gesellschaften beinahe alle gängigen Vorurteile mit naturwissenschaftlichen Ansätzen belegen (klassisch: Sozialdarwinismus ). Gerade wegen des Vorhandenseins von Ideologien und Vorurteilen (und die hat jeder in unterschiedlicher Ausprägung) muss man in den Sozialwissenschaften sehr viel exakter vorgehen als in den Naturwissenschaften. Das Kriterium der Falsifizierbarkeit gilt in der Regel. Der Gegenstandsbereich ist halt einfach ein anderer. Hat aber hier nichts mit zu tun. Der Artikel ist einfach noch ziemlich neu ;-) -- Mathias Fischer 22:05, 28. Sep 2004 (CEST)

Ich stimme Mathias zu: Die Soziologie wird sofort komplizierter als z.B. die Ethologie, wenn man anthropologisch forscht und Entdeckungen macht, die verbieten, direkt aus der naturwissenschaftlichen Zoologie auf Soziales zu folgern.
Daher muss unter Biosoziologie etwas grundsätzlich Anderes behandelt werden, als unter Soziobiologie (dorthin gehört so viel Tierisches des Menschen, das jeder Platz genug hat, zu finden und zu irren).
Selbst wenn man Monist wäre (also nur eine Wissenschaft postulierte, die Natur-, Sozial- Geisteswissenschaften umfasse, sollte man also nach meinem Urteil nicht den Ehrgeiz haben, als z.B. "Sozialbiologe" eine ganze Nachbarwissenschaft (die "Soziologie" mit ihrer Aussprossung der "Biosoziologie") in ihrem eigenen Erkenntnisgegenstand (hier: dem "Sozialen") für überflüssig zu erklären. Übermütiger Soziologe. 62.246.208.44 21:02, 3. Okt 2004 (CEST)

Habe mir gestern mal Biosoziologie angeschaut und glaube der Artikel müsste in jedem Fall überarbeitet werden. Hab zwar noch kein Buch zum Thema direkt gelesen, jedoch finde ich die Gehlen-Darstellung nicht sonders gut gelungen und auch finde ich kein direkten Zusammenhang zur Biologie? Ich könnte zwar etwas zum Thema schreiben, aber das entspräche meiner eigenen Meinung und stimmt vielleicht nicht mit dem überein, was generell unter dem Thema Biosoziologie diskutiert wird. --Mathias Fischer 14:58, 29. Sep 2004 (CEST)

Ich hab die Gehlenpartie ausführlicher gemacht, die erste Fassung kam mir auch sehr insiderisch vor. Zu lesen empfehle ich wirklich Dieter Claessens' "Das Konkrete und das Abstrakte", er schreibt easygoing und scharfsinnig, mich hat er weithin überzeugt. Und der Zusammenhang mit der Biologie scheint mir ja nicht zu fehlen, obwohl er um eine Ecke rum geht: Der Mensch bringt sich in der Altsteinzeit etwas sozial bei, was er biotisch fest gezurrt hat und seither nicht mehr los geworden ist. 62.246.208.44 21:02, 3. Okt 2004 (CEST).
Ja, den Abschnitt finde ich schon besser :-) Ich habe einmal den Unterschied zwischen Biosoziologie und Soziobiologie umgeschrieben. Ich finde es wichtig, dass jemand, der aus dem Bereich der Biologie kommt, den Artikel auch verstehen kann. Deshalb habe ich Dawkins mit reingenommen, da dieser, zwar mit völlig anderen Begriffen, dennoch aus der Biologie der Soziologie schon recht nahe kommt. Ich hoffe der Abschnitt ist soweit mit dem Gebiet der Biosoziologie vereinbar. Wiederum für Biologen fände ich es eventuell ganz interessant noch zu erklären, wie soziales Verhalten dann im Sinne der Soziologie funktioniert? Also zum Beispiel der mit der Institution durch Berger/Luckmann eng verbundene Begriff der Legitimität, welcher zu symbolischen Sinnwelten führt und damit erklärt, wie völlig unabhängig vom biologischen Zweck Verhaltensweisen übernommen werden. Ähnlich auch Luhmann Begriff der strukturellen Kopplung, obwohl dass für einen Nicht-Sozialwissenschaftler vielleicht schon zu komplex ist. Mathias Fischer 13:53, 9. Okt 2004 (CEST)
Kannst Du das mit dem biotisch festgezurrten aus der Altsteinzeit etwas genauer erklären? Mir kommen da Assoziationen an den inzwischen esoterischen Lamarck, den Insektensammler Ernst Jünger und das Nazi Ahnenerbe-Amt, für das der feingeistige Paul Tillich-Nachfolger Arnold Gehlen ja mal gearbeitet haben soll. Das ist auch der Grund, wieso ich mal den Neutralitätsanker geworfen hab. Thomas7 02:24, 26. Okt 2004 (CEST)
Ich bin noch einmal friedens- und neutralitätsstiftend durch den Text gegangen und habe deinen Neutralitätsanker wieder gehievt. o.k.?
Mit "biotisch" habe ich am 3. Oktober nur den Begriff "biologisch" vermeiden wollen - "biotisch" bezieht sich für mich aufs Leben, "biologisch" auf die Lehren vom Leben. Überraschend für mich, dass du an Nazidenke erinnert warst (naja, Lamarck und Tillich ja nicht so - - - ) 213.6.98.116 13:34, 1. Nov 2004 (CET)
Hmm, würde Lamarck nicht unbedingt als esoterisch bezeichnen, aber was Gehlen anbelangt, der hatte wirklich etwas mit den Nazis zu tun. Aber seine Theorie zur Instinktreduktion war nicht unbedingt kompatibel zur Propaganda, soweit ich weiß. Jedenfalls müsste wahrscheinlich noch soetwas wie Kritik mit hinein. Hab mal eine kurze Internetrecherche zum Thema hier gemacht und mir ist häufig aufgefallen, dass als Kritik gilt, dass die Biosoziologie sich an dem Forschungsstand der Biologie in den 1940er orientiert. Bei Gehlen stimmt das auf jeden Fall, aber auch bei neueren Vertretern?? Mathias Fischer 21:12, 1. Nov 2004 (CET)

"sozial formbar" ist selbsterklärend, aber was bitte bedeutet "sozial reflexiv formbar"? Das erschließt sich auch dem sozialwissenschaftlich vorgebildeten Nicht-Spezialisten nicht ohne Erläuterung. Auch nicht nach Lesen des ganzen Artikels. -- Gerd Roppelt 15:02, 25. Apr 2006 (CEST)


Inwiefern ist der Begriff Verhalten (oder soziales Verhalten?) "abhängig von metaphysischen Vorstellungen"? Ist er das überhaupt? Habe ich mich dreieinhalb Jahrzehnte lang fälschlicherweise für einen wissenschaftlich arbeitenden Soziologen gehalten und war in Wirklichkeit ein Metaphysiker? -- Gerd Roppelt 15:02, 25. Apr 2006 (CEST)

Soziales Handeln / Soziales Verhalten / Sozialverhalten[Quelltext bearbeiten]

Im Abschnitt zur Abgrenzung von Biosolziologie und Sozialbiologie werden die Begriffe Soziales Handeln und Soziales Verhalten unklar bzw. widersprüchlich verwendet. Soziales Verhalten ist mit Sozialverhalten verlinkt. Soziales Handeln soll mit dem Hinweis auf Institution davon abgegrenzt werden, dabei beschreibt der Artikel Sozialverhalten dieses gerade in Bezug auf institutionalisierte soziale Phänomene. Im Grunde kann man das Soziale überhaupt von der Institution kaum trennen. Eine verständliche Abgrenzung von Biosolziologie und Sozialbiologie ist damit im Artikel nicht gegeben. (nicht signierter Beitrag von Ingo x (Diskussion | Beiträge) 04:44, 2. Sep. 2011 (CEST)) Beantworten

Über diesen Stein bin ich auch gestolpert. Freundlichen Gruß, Ihr IM (nicht signierter Beitrag von 87.151.246.155 (Diskussion) 12:59, 8. Aug. 2015 (CEST))Beantworten

Leider völlig unbelegt[Quelltext bearbeiten]

Interessanter Artikel und wohl auch ohne auffällige inhaltlich Fehler, doch leider völlig unbelegt. Und offenbar ist keiner der Artikel-Hauptautoren mehr WP-aktiv. Dann steht man da ... --Jürgen Oetting (Diskussion) 12:41, 2. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Der Artikel ist bereits weitestgehend im Jahr 2004 verfasst worden, damals waren Belege noch nicht zwingend (und der Referenz-tag noch nicht programmiert). --Gerbil (Diskussion) 15:12, 2. Aug. 2023 (CEST)Beantworten

Abweichende Definition[Quelltext bearbeiten]

Ganz abweichend von dem, was hier im Intro (und auch dem folgenden Text) steht, wird Biozoziologie von F.St. (Franz Steinbacher) im Lexikon zur Soziologie definiert: Biosoziologie sei eine übergreifende Disziplin der Biologie und Soziologie, die allgemeine soziale Lebenslehre, die Human-, Tier- und Pflanzensoziologie umfasse. B. werde nicht einheitlich verwendet, da das Verhältnis von Soziologie und Biologie unterschiedlich interpretiert wird. Im Allgemeinen untersuche die B. biologische Vorgänge und ihre Wechselwirkung mit sozialen Kollektivitäten und mit der Umgebung der beobachteten Einheit (Werner Fuchs-Heinritz u. a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 5. Auflage, Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-19670-1, S. 104.)

Mir scheint, im Artikel wird nur ein Ausschnitt der Biosoziologie präsentiert, das was Vertreter der Philosophischen Anthropologie, wie Arnold Gehlen und Dieter Claessens daraus verwenden. Der Abschnitt Deutungen des „Handelns“ mit Verweis auf die Theorie der rationalen Entscheidung (rational choice theory), die Frankfurter Schule, Ferdinand Tönnies und Zygmunt Bauman ist unbelegt pure Theoriefindung. --Jürgen Oetting (Diskussion) 17:50, 2. Aug. 2023 (CEST)Beantworten