Diskussion:Bisacodyl

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Durfo in Abschnitt Abschnitt Wirkweise
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Ich will ja nicht immer "maulen", aber gibt es denn keine erwähnenswerte Literatur zu Nebenwirkungen? <eg> --80.136.134.216 15:07, 1. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Nein. Welche Nebenwirkungen sollen das sein? --Ayacop 16:09, 1. Mär. 2007 (CET)Beantworten
So "aus dem hohlen Bauch"? <kurzÜberleg> Allgemein: Laxantienmissbrauch mit den systemischen Nebenwirkungen (Elektrolyte, AldoHaushalt); spezifisch: Lebertoxizität (aber da müsste ich erst kurz bei PubMed reinkucken, was das modernste Zitat wäre. Und wenn mich mein AlzheimerLightHirn nicht total in die Irre führt, dann war da auch noch was mit Ablagereungen in der Darmschleimhaut, die ein unbedarfter Endoskopiker mit M. Peutz-Jeghers verwechseln könnte. Sorry, wenn ich nicht selber nachgeschaut hab', aber ich beantworte Fragen "möglichst zeitnah" (Änderungen am Artikel würd' ich sowieso nicht vornehmen) <eg> --80.136.134.216 16:44, 1. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Viel wirst du nicht finden. Ich habe mehrere Personen kennengelernt, die nach zwanzigjährigem täglichen Gebrauch keine Leberprobleme hatten (Querschnittler). Nebenwirkungen können höchstens die Ausnahme sein. Wieviel Sicherheit willst du noch? Vierzig Jahre ohne jedes Symptom? Das ist an der Grenze des Feststellbaren und überhaupt schwer sinnvoll diskutierbar. --Ayacop 19:14, 1. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Was meinst Du mit "Sicherheit"? Nein, mir geht's ganz "sicher" nicht darum, hier ein Raritätenkabinett aufzumachen. Sondern: a) ist wikipedia häufig entweder erster GoogleHit oder sowieso erste Anlaufstelle, insofern eine gewisse Verantwortung b) nicht mehr, was ich in einem normalen Examen fragen würde. Und nein, ich bin kein "Waschzettelfanatiker". Aber Du hast Recht: eigentlich bin -ich- in der Bringschuld; mal schau'n, wie schnell ich die einlösen kann...<eg> --80.136.135.82 19:22, 1. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Nebenwirkung[Quelltext bearbeiten]

Die neuen Leitlinie "SK2 chronische Obstipation" (Juni 2013) bestätigt, dass ein chronischer Laxantiengebrauch nicht zu Elektrolytverschiebungen im Serum führt. Somit ist diese Nebenwirkung hinfällig. Als einzige NW sind Bauchschmerzen genannt. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-019l_S2k_Chronische_Obstipation_2013-06_01.pdf (nicht signierter Beitrag von LAK-RLP (Diskussion | Beiträge) 08:42, 13. Aug. 2013 (CEST))Beantworten


Bisheriger Text: Bei Anwendung in Zäpfchenform können lokale Reizerscheinungen auftreten. Jahrelang publizierte Elektrolytverschiebungen im Serum konnten auch nach Jahrzehnte langer Einnahme nicht beobachtet werden. Auch die häufig genannte Gewöhnung tritt in der Realität auch bei langem Gebrauch sehr selten auf. Nachgewiesene Nebenwirkungen können krampfartige Bauchschmerzen, auf Grund der motorischen Wirkung, sein. Ein Übertritt in die Muttermilch findet nur minimal statt und ist wirkungslos auf das gestillte Kind.

Textvorschlag: Jahrelang publizierte Elektrolytverschiebungen im Serum konnten auch nach Jahrzehnte langer Einnahme nicht beobachtet werden. Auch die häufig genannte Gewöhnung tritt in der Realität auch bei langem Gebrauch sehr selten auf. Bei Anwendung in Zäpfchenform können lokale Reizerscheinungen auftreten. Nachgewiesene Nebenwirkungen können krampfartige Bauchschmerzen auf Grund der stimulativen Wirkung von Bisacodyl auf die Darmmuskulatur, sein. Ein Übertritt der Wirkform, sowie deren Abbauprodukte, in die Muttermilch findet nicht statt. Deshalb darf die Substanz in der Stillzeit eingesetzt werden.

Begründung: Bisacodyl wirkt direkt stimulierend auf die Darmmuskulatur. Es zählt daher zur Klasse der stimulierenden Laxantien. In der zitierten Studie Friedrich et al. wurde bestätigt, dass die Substanz Bisacodyl in der Stillzeit angewendet werden, da weder die Wirkform noch die Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Diese Information ist bereits in die aktuelle Fachinformation eingegangen.

Referenzen:

-Fachinformation Dulcolax Dragées, Stand März 2013

- Friedrich et al.: Absence of excretion of the active moiety of bisacodyl and sodium picosulfate into human breast milk: an open-label, parallel-group, multiple-dose study in healthy lactating women.Drug Metab Pharmacokinet. 2011;26(5):458-64. --Dr. Marion Eberlin (Diskussion) 13:35, 31. Jan. 2014 (CET)Beantworten

Abschnitt Wirkweise[Quelltext bearbeiten]

Bisheriger Text: Bisacodyl hat unterschiedliche Wirkorte, je nach Anwendungsweise. Als Zäpfchen wirkt es nur im Enddarm, während es, oral eingenommen, zunächst über den enterohepatischen Kreislauf in den Dickdarm gelangt und dort von Bakterien zu Diphenolen umgesetzt wird. Die Umsetzungsprodukte führen zu einer erhöhten Mobilität des Darms und bewirken, dass durch den schnelleren Transport dem Darminhalt weniger Wasser entzogen werden kann. Aus dem Umweg über die Leber erklärt sich der spätere Wirkungsbeginn und die weiter reichende Wirkung bei oraler Gabe. Der genaue Wirkmechanismus bei Anwendung als Suppositorium ist dagegen unklar.

Textvorschlag: Bisacodyl ist ein lokal wirksames Abführmittel. In Form von Zäpfchen wirkt es nur im Enddarm. Würde Bisacodyl ohne magen-und dünndarmsaftresistente Ummantelung oral eingenommen werden, würde es zunächst über den enterohepatischen Kreislauf in den Dickdarm gelangen. Die handelsüblich verfügbaren Formulierungen sind jedoch magen- und dünndarmsaftresistent überzogen und umgehen bei oraler Applikation diesen Weg. Bisacodyl wird im Gegensatz zu Natriumpicosulfat nicht durch Dickdarmbakterien, sondern durch körpereigene Enzyme in das Diphenol BHPM (Bis(p-hydrophenyl)-pyridyl-2-methan) umgewandelt. Die Wirkform BHPM führt durch direkte Stimulation der Darmbewegung, sowie antiresorptive und hydragoge Effekte zu einer erhöhten Motilität des Darms (Darmbewegung). Durch die Anregung der Darmbewegung reduziert sich die Kolontransitzeit (Passagezeit durch den Dickdarm) und eine Konsistenzverminderung sowie Volumenvermehrung des Stuhls resultiert. Der abführende Effekt korreliert nicht mit dem BHPM-Plasmaspiegel. Eine Resorption von Bisacodyl ist für den laxierenden Effekt nicht notwendig.

Begründung: Die Inhalte zum Wirkmechanismus wurden gemäß des aktuellen Standes der Wissenschaft aktualisiert und praxisrelevant aufbereitet.

Referenzen:

-Kamm et al.: Oral bisacodyl is effective and well-tolerated in patients with chronic constipation. Clin Gastrolenterol Hepatol 2011; 9:577-583

-Packungsbeilage Dulcolax Dragées, Stand März 2013

-Kienzle-Horn et al.: Comparison of bisacodyl and sodium picosulphate in the treatment of chronic constipation. Curr Med Res Opin. 2007 Apr;23(4):691-9. (nicht signierter Beitrag von Dr. Marion Eberlin (Diskussion | Beiträge) 13:37, 31. Jan. 2014 (CET))Beantworten

Eine Frage zur Wirkungsweise:

Der Text lautet: Als Zäpfchen wirkt es nur im Enddarm, während es, oral eingenommen, zunächst über den enterohepatischen Kreislauf in den Dickdarm gelangt und dort von Bakterien zu Diphenolen umgesetzt wird.

Um welche "Diphenole" handelt es sich? Als organischer Chemiker vermute ich, dass dies keine Diphenole sind, sondern um das 4,4'-Bis(hydroxyphenol-Derivat handelt, aus dem Bisacodyl ja durch die chemische Synthese hergestellt wurde. Meine Vermutung wird unterstützt durch den Artikel im Forth-Henschler-Rummel, 5. Auflage (1987), S.354.

Mein Textvorschlag: Oral eingenommen wird Bisacodyl (im Darm?) desacetyliert, d.h. hydrolysiert, und über den enterohepatischen Kreislauf in das "freie" Diphenol (ist das BHPM?) umgewandelt. Als Zäpfchen wirkt es nur im Enddarm (ist das korrekt?).

Kann dies eine pharmakologisch kompetente Person (generisches Femininum!) diesen Abschnitt präzisieren und vielleicht weitere Metabolite benennen (wenn das nicht zu speziell wird)? --Durfo (Diskussion) 16:28, 15. Jun. 2021 (CEST)Beantworten