Diskussion:Boykott Israels durch die Arabische Liga

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Letzter Kommentar: vor 9 Tagen von EinBeitrag in Abschnitt Abgleich
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Der Artikel „Boykott Israels durch die Arabische Liga“ wurde im Juli 2017 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 17.08.2017; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Überarbeitungsbedarf[Quelltext bearbeiten]

Kritische Gegenlektüre des neuen Artikels begrüße ich sehr, denn anders als andere Wikiautoren betrachte ich mich nicht als Experte in Nahostpolitik und bin für begründete inhaltliche Korrekturen offen. Wichtig ist mir vor allem eine POV-Freiheit, die mir zugegebenermaßen selbst schwerfiel. Folgendes als Einstieg kopiert von hier: --Enyavar (Diskussion) 12:15, 27. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

[..]jetzt stoße ich etwa auf diesen Satz "Zur Begründung wurde auch ein angeblich bestehender jüdischer Boykott gegenüber arabischen Händlern und Produkten vorgeschoben, auf welchen man wiederum reagieren müsse", den ich bisher in seiner Ungeheuerlichkeit überlesen hatte. (Hervorhebungen von mir) - Das schlägt dem Faß den Boden aus, denn es gab diese Politik. Es gab auch das Prinzip der "avoda ivrit" (hebräische Arbeit), wonach nur jüdische Arbeiter in jüdischen Unternehmen arbeiten sollten. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Tausende arabischer Juden nach Israel geholt, um die arabischen Arbeiter zu ersetzen. Das hatte weitreichende Konsequenzen für die israelische Gesellschaft bis heute. Ich bin da noch auf der Suche nach vernünftigen Quellen. -- Nicola - Ming Klaaf 00:15, 27. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
Ich habe den Artikel dahingehend überarbeitet, dein Einwand zu Darstellung war berechtigt, Nicola. Ich hatte den Grund für das "angeblich behauptet" im Entwurf oben bereits ausgeführt: Feiler schreibt in seinem Werk, dass 1909 arabische Boykotte so begründet wurden, dass aber erst für die Zeit des Mandatsgebiets solche Boykotte belegt seien. Weitere Ausführungen hierzu spart Feiler sich. Naylor wiederum, bei dem ich gerade beim Nachlesen darauf gestoßen bin, berichtet von jüdischen Boykotten in den 1930er Jahren. Weitere Quellen sollten durchaus noch eingeführt werden, auch um eine Einschätzung von Verbreitung und Akzeptanz auf den jeweiligen Seiten zu liefern. Auch deutsche Quellen sind hier gerade noch Mangelware. Grüße --Enyavar (Diskussion) 12:15, 27. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
@Enyavar: Ich danke Dir zunächst mal für das "Nachfassen". Auch ich bin auf der Suche nach weiteren Quellen, da das aber nicht wirklich (mehr) mein "Beritt" ist, muss ich mich weiter in neuere Literatur einarbeiten. Etwas schwierig verhält es letztlich mit dem Begriff "Boykott", denn es hieß zunächst nicht "kauft nicht bei xx", sondern es wurde von Seiten der Juden z.B. positiv formuliert "Kauft nur bei xxx", was zum einen wirtschaftlichen Hintergrund hatte, andererseits aber auch eine (von Teilen der Zionisten) erwünschten "Segregation" erzielen sollte. Es gab Zionisten, die ein friedliches Zusammenleben mit Arabern in einem Staat anstrebten, geradezu für den "Orient" schwärmten, andere Zionisten hatten eine Parallelgeselschaft zum Ziel. Und die haben sich untereinander bekämpft. -- Nicola - Ming Klaaf 14:16, 27. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

Abgleich[Quelltext bearbeiten]

Folgende von mir verfasste Passage aus dem Lemma Boycott, Divestment and Sanctions ist dort zu detailliert. Vielleicht können aber noch einige Details und Belege daraus in diesem Artikel ergänzt werden. MfG, EinBeitrag (Diskussion) 12:35, 5. Mai 2024 (CEST)Beantworten

Ab 1890 forderten arabische Einwohner Palästinas vom Osmanischen Reich angesichts der zunehmenden jüdischen Einwanderung, Juden Landkäufe zu verbieten. 1910 gründete ein arabischer Zeitungseigentümer in Haifa dazu einen ersten Boykottverein. Später, im Völkerbundsmandat für Palästina, nutzten arabische Nationalisten Boykottaufrufe gegen den Jischuw als Mittel im Kampf gegen den Zionismus, so im Januar 1920 und nach den Unruhen von Jaffa 1921 die Muslim-Christian Committees von Nablus, Jaffa und Jerusalem, 1922 der fünfte Palestine Arab Congress, 1929 eine panarabische Konferenz in Jerusalem, 1931 das Arab Workers Committee, die Arabische Exekutive von Palästina und der Islamische Weltkongress. Im März 1933 rief das Arabische Exekutivkomitee zum Boykott britischer und zionistischer Produkte auf.[1] 
Am 31. März 1933, dem Vortag des nationalsozialistischen Judenboykotts, bot der Großmufti in Palästina Mohammed Amin al-Husseini dem NS-Regime an, dessen Boykottaufruf unter allen Muslimen der Welt zu verbreiten und als Ausführung des Beschlusses der arabischen Exekutive zu vermitteln, um den angeblich schädlichen jüdischen Einfluss auf Wirtschaft und Politik überall zu bekämpfen.[2]
Im Oktober 1934 entschied die Arab Labour Federation, jüdische Unternehmen zu bewachen und zu boykottieren. Im März 1937, während des arabischen Aufstands (1936–1939), rief das Arabische Hohe Komitee in Palästina alle Araber zum Boykott der Levante-Messe in Tel Aviv auf. Im September 1937 forderte der Panarabische Kongress in Bludan (Syrien), die Balfour-Deklaration von 1917 zu widerrufen, das britische Palästinamandat abzuschaffen und einen Wirtschaftsboykott gegen die Juden als patriotische Pflicht durchzusetzen.[1]
Im Dezember 1945 beschloss die neugegründete Arabische Liga einen Boykott aller von Juden im britischen Mandatsgebiet Palästina hergestellten Produkte und Dienstleistungen. Ab 1948 wurde daraus der Boykott Israels durch die Arabische Liga. Ab 1950 erweiterte die Liga diesen auf alle Personen, Unternehmen und Organisationen, die mit Israel Handel trieben. Zudem führte sie eine schwarze Liste jener Unternehmen, die mit den boykottierten nichtjüdischen Entitäten handelten. Seit den Friedensabkommen einiger arabischer Staaten mit Israel (ab 1979) stellten immer mehr Mitgliedsstaaten der Liga den Boykott ein oder begrenzten ihn auf direkten Handel mit Israel. Bis 2019 hielten nur noch der Iran, Libanon und Syrien den Boykott aufrecht. Trotz ökonomisch geringer Wirkung hat die Liga ihn formell nie aufgehoben.[3]
  1. a b Gil Feiler: From boycott to economic cooperation: the political economy of the Arab boycott of Israel. Frank Cass, London 1998, ISBN 0-7146-4866-3, S. 21–23
  2. Rolf Steininger: Deutschland und der Nahe Osten: Von Kaiser Wilhelms Orientreise 1898 bis zur Gegenwart. Lau-Verlag, Reinbek 2015, ISBN 3-95768-164-2, S. 57.
  3. Keith A. Leitich: Arab Economic Boycott of Israel. In: Spencer C. Tucker (Hrsg.): Middle East Conflicts from Ancient Egypt to the 21st Century. ABC-CLIO, Santa Barbara 2019, ISBN 1-4408-5353-3, S. 117f.