Diskussion:Churerdeutsch

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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von 217.71.246.64 in Abschnitt Hochalemannisch?
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Hochalemannisch?[Quelltext bearbeiten]

Kann mir jemand erklären, was am Churerdeutschen «hochalemannisch» sein soll? Soviel ich weiss, ist ja gerade die Verschiebung von germanisch /k/ im Anlaut zu hochalemannisch /ch/ für die Unterscheidung zwischen Nieder- und Hochalemannisch, bzw. Nord- und Südalemannisch massgebend. Alle Churer die ich kenne sagen «Khur» anstatt «Chur», «Khind» anstatt «Chind», etc. – alles eindeutig niederalemannische Lautmerkmale... -- twenty-nine 20:24, 4. Nov. 2009 (CET)Beantworten

twenty-nine gibt nur ein Merkmal an, warum Chur nicht hochalemannisch sein soll, nämlich die k -kch/ch-Verschiebung. Für die Beurteilung, ob ein Dialekt hochalemannisch sei oder nicht, zählen aber auch vokalische Kriterien. Chur hat beispielsweise, wie auch die anderen hochalemannischen Dialekte, den mittelhochdeutschen Diphthong ue erhalten in Brueder 'Bruder'. Ebenso hat sich das mittelhochdeutsche u in Huus 'Haus' erhalten, die Dipththongierung wurde also nicht umgesetzt. Weitere Kriterien sind, um nur einige zu nennen:
Partizip II von 'sein': gsii statt gewesen: nüüt für 'nichts', Hoora für 'Horn', moora für 'morgen'
Auf morpho-syntaktische Ebene finden wir etwa die Verbverdoppelug in är goot go singa 'er geht singen', das Tempussystem ohne Futur und Imperfekt etc.
Tatsache aber ist, dass das Phänoment des anlautenden kh- in Khuur noch nicht zwingend erklärt ist. Immerhin tritt es auch im Vorarlbergischen, im Appenzell und im niederalemannischen Basel auf. (nicht signierter Beitrag von Tschent (Diskussion | Beiträge) 20:37, 13. Nov. 2009 (CET)) Beantworten
Die von dir genannten Merkmale sind nicht relevant für das Hochalemannische, weil sie auch in anderen Dialekten vorkommen. Die mittelhochdeutschen Monophthonge sind – bis auf einige wenige, lokal eng begrenzte Dialekte – in allen Alemannischen Dialekten im engeren Sinne (also ohne Schwäbisch) vorhanden. Noch extremer ist es mit den mittelhochdeutschen Diphthongen, die in allen Alemannischen und Bairischen Dialekten erhalten sind. Auch «gsii» reicht weit über das hochalemannische Mundartgebiet hinaus... Etc.
Wie ich bereits geschrieben habe, ist nur die Verschiebung von germanisch /k/ im Anlaut zu hochalemannisch /ch/ für die Unterscheidung zwischen Nieder- und Hochalemannisch relevant. Unter diesem Gesichtspunkt kommt es mir schon sehr spanisch vor, wenn jemand im Churerdeutschen etwas «hochalemannisches» sehen will... --twenty-nine 19:12, 15. Nov. 2009 (CET)Beantworten


[1] http://www.alemannisch.de/unser_sprooch/Gliederung.htm hilft weiter! - (nicht signierter Beitrag von 217.71.246.64 (Diskussion | Beiträge) 00:30, 24. Nov. 2009 (CET)) Beantworten