Diskussion:Das verlorene Lachen

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Lesabendio in Abschnitt Zum zweiten Absatz der Einleitung
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Zum zweiten Absatz der Einleitung[Quelltext bearbeiten]

Dort heißt es:

Indem das Ehepaar sich wiederfindet, gewinnt es jenes Lachen wieder. Also schlägt Neumann „Das wiedergefundene Lachen“ als angemessenen Titel vor. Doch schließlich verwirft Neumann seine gute Idee, denn am Ende der Schluss-Novelle des Seldwyla-Zyklus muss sich Jukundus der längst angebrochenen neuen Zeit mit ihren gewissenlosen Geschäftspraktiken beugen.

Ich habe das Buch von Neumann nicht zur Hand und weiß nicht, was genau er schreibt. Falls er aber behauptet, Kellers Jukundus beuge sich letztendlich den ihm verhassten Geschäftspraktiken, dann hat er nicht nur flüchtig, sondern eklatant falsch gelesen. Der Erzähler sagt nämlich zweimal deutlich, was geschieht, nachdem sich Jukundus von Justine und vom Glor'schen Unternehmen getrennt und seine neue Stelle angetreten hat:

[…] Es ging vom ersten Augenblicke an gut. Die ihm angewiesene Tätigkeit war der Art, daß er weder selbst zu täuschen und zu lügen noch die Lügen Anderer zu glauben brauchte. Er hatte nicht nötig zu überfordern oder zu unterbieten, zu feilschen oder zu überlisten und Überlistung abzuwehren. Was darüber hinaus an Menschenkenntnis und deren Anwendung erfordert wurde, ward ihm geläufig wie ehedem, da ihm mit der verschwundenen Befangenheit es wie Schuppen von den Augen fiel. (3. Kap. Anfang)
Justine zog nun zu ihrem Manne nach der Stadt, wo er ohne Unterbrechung wohl gedieh und seine Leichtgläubigkeit in Geschäfts- und Verkehrssachen verlor, ohne deswegen selbst unwahr und trügerisch zu werden. (4. Kap. Schluss)

Keine Rede also von "sich beugen", "mit dem Strom schwimmen", "mit den Wölfen heulen" etc. – Warum aber ein solch grobes Missverständnis (wie immer entstanden) im Artikel zitieren bzw. referieren? Und das noch in der Einleitung? Im Hauptteil steht dann ganz richtig: "Zum ersten Mal wird Jukundus die Grundehrlichkeit nicht zum beruflichen Hindernis." Ob Neumanns Titelvorschag wirklich eine so "gute Idee" ist? Ob da nicht wieder mal ein Literaturwissenschaftler gescheiter sein möchte als der Autor? Gruß --Lesabendio (Diskussion) 18:30, 11. Nov. 2012 (CET)Beantworten