Diskussion:Denkzeichen Georg Elser

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Denkzeichen?[Quelltext bearbeiten]

Was ist der Unterschied zwischen einem Denk-Zeichen und einem Denk-Mal ?--MBelzer 15:10, 6. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Siehe beispielsweise hier

„Heute wird gern statt von einem Denkmal von einem Denkzeichen gesprochen, um den Unterschied zwischen einem auktorialen oder herrschaftlichen und einem diskursiven Gedenkkonzept sichtbar zu machen. Nicht mehr ein einsamer Souverän diktiert das Geschichtsbild und verfügt über das kollektive Gedächtnis, sondern es entsteht in einem diskursiven Prozess und soll diesen in jedem Einzelnen anstoßen. Je tiefer dieser Prozess geht, desto eher kann die Gedenkkultur zu einer nachhaltigen Verständigung über die gemeinsame Geschichte und Gegenwart, über Identität und Werte führen.“

Volker Wild, Januar 2006. Zusammenfassung zu: Paul Ricoeur: Gedächtnis, Geschichte, Vergessen. Erster Teil: Über Gedächtnis und Erinnerung, München 2004. [1]
und weitere Angaben in diesem Text. Gruß --Lienhard Schulz Post 15:57, 6. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Hallo Lienhard, ich kenne das Buch von Ricoeur zwar nicht, aber anhand der Zusammenfassung würde ich hierin den Versuch eines Begriffsdiskurses sehen, der den von M. Luther ins Spiel gebrachten Begriff "Denkmal" ersetzt, da dieser in der Vergangenheit stark mit nicht-demokratischen Vorstellungen verbunden ist. Leider gibt es den Begriff "Denkzeichen" auch bereits im 19. Jahrhundert, wo er u.A. auch mit Kriegsdenkmalen verbunden wurde; eine kurze Suche bei google-books lieferte z.B.: [2], [3] und [4].
So gesehen würde ich diesem Versuch der Ausdifferenzierung eines Begriffs oder alternativen Bezeichnung hier keinen zu hohen Stellenwert einräumen, zumal in den letzten Jahren auch Begriffe wie Erinnerungsmal etc. aufgegriffen wurden, die sich ebenfalls nur schwerlich kontinuierlich halten konnten. Der Begriff Denkmal hat sich weithin eingebürgert und sollte weiterhin als "Oberbegriff" genutzt werden. ich habe das in Anführungsstriche gesetzt, da der Begriff noch lange nicht ausführlich und eindeutig (historisch) bestimmt wurde.
Die Forderungen nach einem demokratischen Denkmal, einem Denkmal "von Unten" oder einem Denkmal als DENK-mal sind nicht neu und bestimmten bereits in den 1980er Jahren die Diskussion(en) um Kunst im öffentlichen Raum. In Prinzip hat der von dir angesprochene Rezensent bereits eine Definition, bzw. Klassifikation geliefert. Wenn ich das richtig überblicke, dann entspringt das "Denkzeichen" der letzten Jahre vor allem aus dem künstlerischen Bereich und nicht so sehr aus dem wissenschaftlichen Betrieb.
Wo man zumindest sprachlich eine Unterscheidung treffen kann, ist zwischen "-mal" und "-zeichen". Während das Mal vorerst eine (weithin) (sichtbare) Markierung meint, suggeriert das "Zeichen" zudem eine vermittelbare und entschlüsselbare inhaltliche Ebene, welche sich in dieser konsequenten Form jedoch nicht durchhalten lässt. (dazu zum Beispiel: Felix Reuße: Das Denkmal an der Grenze seiner Sprachfähigkeit, Stuttgart 1995) -- Dante aurelius 17:16, 6. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Hallo Dante aurelius, herzlichen Dank für Deine interessanten und sachkundigen Hinweise. Dass der Begriff bereits um 1850 verwendet wurde, hätte ich nicht erwartet. Allerdings bin ich kein Fachmann auf diesem Gebiet - ich hatte lediglich die Eingangsfrage von MBelzer einigermaßen sachgerecht beantworten wollen. Ein Artikel zu "Gedenkkultur" oder/und "Denkzeichen" aus Deiner kundigen Feder stünde der Wikipedia sicher gut zu Gesicht und wäre für uns Laien, die wir immer mal wieder auf dieses Gebiet geraten, sehr hilfreich. Gruß --Lienhard Schulz Post 18:58, 7. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Defekter Weblink[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 06:21, 4. Feb. 2016 (CET)Beantworten