Diskussion:Deutsches Exil in der Zeit des Nationalsozialismus

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Nightdiver in Abschnitt Jüdische Herkunft und jüdischer Glaube
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Bitte mal rechnen und überlegen[Quelltext bearbeiten]

Das ist zwar nicht mein Thema, aber mir ist aufgefallen, dass die Angabe, "90% der Emigranten wären Juden gewesen", irgendwie nicht richtig sein kann. Das Bundesarchiv sowie der Zentralrat der Juden gibt für 1933 insgesamt 499 682 Deutsche der jüdischen Religionsgemeinschaft zugehörig an.[1] Wenn also von 500 000 Emigranten 90 % Juden waren, dann verblieben 49 682 in Deutschland??? Ich denke, mit so etwas sollte man vorsichtig sein. Denn mit derartig Unüberlegtem gießt man doch nur Öl ins Feuer. Fakt ist ja wohl, jedenfalls kann man das überall lesen, dass Auswanderungen alles andere als einfach waren. Ergo: Die angeclipste Quelle ist nicht reputabel; Kett-Verlag gut und schön, aber wer ist der Autor? Woher hat er diese Angabe? Ohne Quellenangabe? Was ist das überhaupt? Wer hat das alles da in der pdf geschrieben? Von wem alles stammt das?

Kurz: Krohn gibt an, dass die Mehrzahl der Exilanten Sozialdemokraten (Stichwort: Sopade), Kommunisten (Stichwort: Hotel Lux), aber auch viele nicht-jüdische Bürgerliche (Klaus Mann, Erich Maria Remarque etc.) waren.[2] Der SPIEGEL gibt insgesamt 220 000 emigrierte Juden an.[3] Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt die Anzahl der jüdischen Emigranten mit 300.000 an.[4] Lemo gibt 250 000 an,[5] und der Zentralrat der Juden ebenfalls 250 000.[6] Also max. 50% - oder?--Sandrallie (Diskussion) 00:33, 5. Mär. 2017 (CET)Beantworten

Ich habe noch ein wenig nachgeforscht und eine Erklärung zu dieser Frage gefunden. Was in besagter Quelle vom Klett-Verlag nicht deutlich wird, ist der Unterschied zwischen deutschsprachiger und deutscher Emigration. Das Problem ist nun, dass es 500 000 deutschsprachige und nicht 500 000 deutsche Emigranten gab. Zur ersteren zählen nämlich neben den deutschen auch österreichische und tschechoslowakische oder böhmische Emigranten. Aus Deutschland selbst emigriert sind nur etwa 280 000 Juden, aus Österreich jedoch weitere 130 000 und aus den böhmischen Ländern bzw. der Tschechoslowakei noch einmal ca. 30 000. Das ergibt insgesamt 440 000 Juden, also tatsächlich 88 Prozent.[7]
Dies wiederum wirft eine vollkommen andere Frage auf. Der Artikel gibt zwar an, dass es sich bei diesen 500 000 Emigranten nicht nur um Deutsche handelt. Jedoch finde ich, der Unterschied sollte an einer passenden Stelle noch einmal verdeutlicht werden. Außerdem ist das Lemma dann vielleicht völlig falsch gewählt: Entweder man behandelt von vorneherein die ganze deutschsprachige Emigration (was angesichts der quantitativen Bedeutung der österreichischen Emigration durchaus sinnvoll wäre) oder man lässt die Zahl von 500 000 Emigranten komplett weg und verwirrt den Leser nicht unnötig damit.--Universalium (Diskussion) 14:04, 21. Sep. 2018 (CEST)Beantworten
  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]
  4. [4]
  5. [5]
  6. [6]
  7. Wolfgang Benz: Die jüdische Emigration In: Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933-1945, Darmstadt 1998, S. 5-14

Aufnahmeländer[Quelltext bearbeiten]

An diesem Abschnitt sollte noch einmal gearbeitet werden. Auf jeden Fall würde ich die Reihenfolge der angeführten Aufnahmeländer ändern. Momentan liest es sich auf den ersten Blick so, als seien die skandinavischen Länder und danach die Türkei die wichtigsten Fluchtziele gewesen. Zwar sind überall Zahlen angegeben, sodass man sich denken kann, welche Zielländer für deutsche Exilanten aus der Zeit des Nationalsozialismus wirklich wichtig waren, jedoch sollte das meiner Meinung nach noch einmal hervorgehoben werden. Es wurde ja sogar angeführt, dass in die Türkei nur einige hundert (!) Emigranten kamen, wohingegen es in Frankreich hunderttausend waren. Deswegen denke ich, es wäre am besten, Frankreich und Großbritannien an den Anfang zu setzen und vielleicht auch noch ein paar zusätzliche Informationen zumindest zu diesen beiden Zielen zu geben, oder? Des Weiteren werden die USA, die ebenfalls zu einem der wichtigsten Aufnahmeländer wurden, besonders, nachdem viele europäische Länder wegen des Krieges nicht mehr in Frage kamen bzw. die sich dort Aufhaltenden erneut fliehen mussten. Hier sind sogar noch größere Zahlen als für Frankreich zu finden (130.000).[1]

Sowieso wundert es mich, dass es einen wirklich umfangreichen Artikel zum Exil in der Türkei, einem der quantitativ gesehen wohl unbedeutendsten Aufnahmeländer zu diesem Thema gibt, aber überhaupt gar keine zu Frankreich, Großbritannien oder den USA. Ich arbeite deswegen gerade an einem Artikel zur deutschen Emigration nach Frankreich 1933-1945, vielleicht kann sich jemand anderes ja einem der übrigen Aufnahmeländer zuwenden?--Universalium (Diskussion) 20:39, 9. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Das kommt wohl noch. Ich habe mich auch gewundert, dass hier nur die Türkei steht. Leider gibt es kaum Artikel zu den USA, da müsste wohl mal in der englischen Wikipedia geschaut werden. --Kulturkritik (Diskussion) 13:41, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Jüdische Herkunft und jüdischer Glaube[Quelltext bearbeiten]

Das sind zwei verschiedene Schuhe. Nicht alle Menschen, die vom NS-Regime als "jüdisch" kategorisiert wurden, bekannten sich zum jüdischen Glauben. Die jüdische Großmutter genügte oft schon. --Kulturkritik (Diskussion) 13:44, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Das ist nicht korrekt. Wer eine jüdische Großmutter hatte, war aus Sicht des NS-Regimes kein Jude, sondern ein "Mischling 2. Grades". --Nightdiver (Diskussion) 07:38, 22. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
  1. [7]