Diskussion:Diachronie

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Knoff in Abschnitt Zeitebene?
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Zeitebene?[Quelltext bearbeiten]

Was ist im Artikel mit "Zeitebene" gemeint? Das Wort verlinkt auf Zeit (Philosophie), was aber nicht weiterhilft, weil da nirgends von einer Zeitebene gesprochen wird. War vielleicht bloß "Zeitpunkt" gemeint? Eine Ebene wäre schon physikalisch sinnlos, weil die Zeit eindimensional ist. --Cubefox 21:05, 9. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

Ich habe keine Kenntnnisse in der Sprachwissenschaft, dies vorweg geschickt. Ich verstehe das was hier als Zeitebenen bezeichnet wird als unterschiedlich lange betrachtete Zeiträume: Du kannst die Gewordenheiten aktueller oder historischer Wendungen und Schreibweisen etc. im Zusammenhang kleinerer Zeiträume (bspw. Dekade mit möglicherweise schwerwiegenden gesellschaftlichen Veränderungen, die sich eben auch in der Sprache niederschlagen) oder im größeren Kontext analysieren (bspw. Entwicklungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit oder vom Frühmenschentum zum Mittelalter).
Unabhängig davon frage ich mich als Musikwissenschaftler, warum bei diesem Artikel so getan wird, als fände der Begriff Diachronie einzig in der Sprachwissenschaft Anwendung. Mir ist er jedenfals soeben bei einem Musikwissenschaftler untergekommen. Mir scheint, daß der Begriff MÖGLICHERWEISE zuerst in der Sprachwissenschaft zuerst verwendet wurde, aber SPÄTESTENS seit umfassenderer Erforschung systematischer Zusammenhänge (vielleicht bei Marx, sonst in der Systemtheorie oder Kybernetik) zur wissenschaftlichen Präzision herangezogen wird. Außerdem ist er ja aus dem altgriechischen übernommen und diente auch da schon der Präzision bei der Erfassung der Welt. Kann jemand was dazu schreiben - oder mich -in beiden Fällen- einer ganz anderen Wahrheit belehren?

-- 213.209.106.202 07:17, 4. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

zur Zeitebene – die Bedeutung, die ich an verschiedenen Stellen mitbekommen habe (nur zum besseren Verständnis, aber Achtung: TF!) , ist die: Die Ebene ergibt sich geometrisch gesehen aus den – Zeitdilatation ausgelassen & von ~einer universellen Zeit für alle(s) ausgehend – gemeinsamen Punkten der Zeitgeraden/-pfeile verschiedener Dinge an verschiedenen Orten. Sie ist also eine gemeinsame Zeit von Mehrerem (der jeweligen Forschungsgegenstände) bis hin zu allem.
Zeitpunkt wird in diesem Zusammenhang indivdualisiert; z.B. leben Enkelin und Oma (zur Kalender-Zeit xy) auf einer Zeitebene mit ihren jeweiligen, charakteristischen Zeitpunkten (für die Oma etwa nach der Geburt von eigenen Nachkommen, für die Enkelin pot. davor).
Zur Verwendung des Ausdrucks diachron – stimmt, ist lt. enWP auch eine wichtige Vokabel in der Geologie (diachronous) und mW auch bei Art-Konzeptionen (Arten als diachrone Einzeldinge, für die allg. Konzepte siehe perdurantism vs. endurantism). Ich denke, bisher wurden schlichtweg noch nicht alle verschiedenen Bedeutungen von WP-Autoren aus den passenden Belegen hierher weitergeleitet ;-)
Das ist bei solchen Fachtermini auch nicht so leicht, da sie meist schlicht genutzt und die Kenntnis darüber schon vorausgesetzt wird. Fachwörterbücher widerum geben häufig nur eine 1-Zeilen-Def. an, ohne dessen Rolle in konkreten Modellen/Theorien genauer zu erläutern. Es braucht also nur die passenden Belege, dann kann’s losegehen :-) ggis 14:05, 7. Okt. 2011 (CEST)Beantworten
Die Erklärung des Begriffs in deinem ersten Absatz scheint mir recht plausibel. Ich habe auch noch mal im Artikel nachgesehen: Es könnte imho sein, dass hier "Ebene" nicht unbedingt mathematisch als "zweidimensional" gemeint war. Sondern lediglich "topologisch", wobei es dann nur um niedrigere (ältere) und höhere (jüngere) historische Zeitabschnitte geht. Während also die Synchronie die Sprache innerhalb eines solchen Abschnitts untersucht (z.B. innerhalb des Spätmittelalters), vergleicht die Diachronie die jeweilige Sprache verschiedener Zeitabschnitte, betreibt also eine "historische Linguistik" und kann damit erklären, wie verschiedene Dinge historisch entstanden sind.
Das natürlich nur aus der Perspektive der Linguistik, denn in Musikwissenschaft & Co. mögen evtl. andere Dinge gemeint sein, oder auch nicht. Ich selbst bin in einer informationstheoretischen Untersuchung zur Literaturtheorie auf das Begriffspaar Synchronie und Diachronie gestoßen. Dort war aber offenbar das gemeint, was auch in diesem Artikel beschrieben wird. --Cubefox 22:28, 7. Okt. 2011 (CEST)Beantworten
Ich hänge mich hier Jahre später mal dran. Gibt es vielleicht ein Beispiel, das die zeitebenen-abhängige Betrachtung erläutern könnte? --knOFF 21:32, 11. Jul. 2016 (CEST)Beantworten