Diskussion:Draft Riots

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Letzter Kommentar: vor 3 Monaten von Alex1011 in Abschnitt Begriff Mob
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-- DuesenBot 04:43, 27. Mär. 2007 (CEST)Beantworten


Begriff Mob[Quelltext bearbeiten]

Das allen Menschen zustehende Demonstrations- und Versammlungsrecht ist ein elemetares Menschenrecht. Freiheit und Demokratie gibt es nur, wo es auch ein Recht auf freie Meinungsäüßerung gibt und ein recht diese freie Meinungsäuerung auch in Gruppen öffentlich kundzutun, also sich zu versammeln und zu demonstrieren. Außerdem müssen Menschen sich gegen staatliche Willkür auch wehren dürfen. Dementsprechend gesteht auch unser Grundgesetz den Menschen ein Widerstandsrecht zu, wenn Demokratie, Freiheit und Menschenrechte bedroht werden, und andere Abhilfe (etwa duch ein Verfassungsgericht) nicht möglich ist. Menschen als "Mob" zu bezeichnen legt nahe, dass man ihnen nicht länger zugestehen will, sie als Menschen mit Menschenwürde und Menschenrechten zu betrachten, sondern sie gleichsam wie eine Meute wilder Hunde nur noch als vogelfreie, geächtete und unberechenbare Gefährder darstellen will. Solch ein Sprachgebrauch ist mit einem humanistischen Menschenbild kaum zu vereinbaren. Der Begriff "Mob" wird auch viel zu häufig von Königen, Diktatoren, Generälen oder sostigen Herrschern oder Regierungen verwendet, um Aufständische abzuwerten, zu diskreditieren und zu ächten, und um eine Diskussion über Gründe und Anlasss des Aufstandes zu unterdrücken. Anders als im Falle der Demonstration zum Hambacher Fest 1830 und der Barrikadenkämpfe in Berlin und Wien 1848/49 sowie der Pariser Kommune 1871/72 waren die New Yorker Draft Riots von der politischen Zielrichtung zwar weniger fortschrittlich orientiert und zum Teil leider sogar auch reaktionär und rassistisch motiviert. Dennoch begegnet es Bedenken, die mit der Regierung unzufriedenen Teilnehmer schlicht und einfach als "Mob" zu diskriminieren. Es stehen doch wohl genügend sachlichere Worte und Begriffe zur Verfügung. Wenn denn die Begriffe zutreffen, kann man die Gruppen als "gewalttätige Demonstranten" oder "kriminelle Plünderer" oder "aufrührerische Banden" oder "militante Kriegsdienstverweiger" bezeichnen. Der Begriff "Mob" hat einen zu verächtlichen bis zynischen Klang und sollte, insbesondere da die Gefahr des Missbrauchs dieses Begriffes seitens von machtvollen Autoritäten gegenüber machtlosen Bürgern besteht, doch bitte möglichst vermieden werden. Einige Funktionäre der SED und einige Volkspolizisten sollen im Herbst 1989 übrigens sowohl rückblickend die Berliner Demonstranten vom 17. Juni 1953 als auch auch damals aktuell die Leipziger Montagsdemonstranten als "Mob" bezeichnet haben (zum Teil wohl auch als "Extremisten", "Fanatiker" und als "Mitläufer und Opfer einer Massenhysterie"). Gerade der Fall des Sprachgebrauches oder Sprachmissbrauches durch die Mächtigen und Machtorgane der DDR zeigt, dass wir mit Begriffen, die Menschen abwerten, grundsätzlich zurückhaltender und sensibler umgehen sollten.

Es war nicht einfach ein politischer Aufstand. Es wurde in den Tagen der Unruhen geplündert und missliebige Mitbürger bzw. Sündenböcke gelyncht. Die Bezeichnung als Mob ist in meinen Augen hier durchaus gerechtfertigt. 194.129.249.240 10:22, 25. Feb. 2008 (CET)Beantworten
Karl Marx sprach, allerdings schon am 23. November 1862, vom „irischen Pöbel“. --Alex1011 (Diskussion) 22:49, 28. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Relation der 300 US$[Quelltext bearbeiten]

Laut Artikel konnte man sich für 300US$ von der Wehrpflicht freikaufen. Dass das viel Geld war, dürfte sich jedem erschließen, aber trotzdem vermisse ich im Artikel ein paar Worte dazu, die den Betrag in Relation zum damaligen Einkommen bzw. den Aufwendungen für das tägliche Leben setzen. 194.129.249.240 10:25, 25. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Ich suche solche Zahlen auch schon lange, aber ein Indiz: Auf einem Foto von New York 1927 sieht man im Hintergrund die Preistafel einer Imbissbude: cheese sandwich 5 cent; das gibt wohl eine Vorstellung, wieviel 300$ vierzig Jahre vorher waren...
Sollte die Problematik der 300$-Grenze ausführlicher ausgewalzt werden, bitte ich um des Himmels Willen um historisch sachliche Beschreibung. Der Diskussionsbeitrag über "den Mob" lässt mich argwöhnen, dass allzuschnell geschichtliche Beobachtungen mit wohlfeiler Interpretation und moralischer Rechtfertigung verknüpft werden. Die 300 Dollar waren die Peitsche der Draftpolitik, um das Zuckerbrot der Volunteers süßer schmecken zu lassen.
Zur Relation: 300 Dollar entsprach dem Jahreslohn eines ungelernten Arbeiters zu der Zeit.
Zur Statistik: Untersuchungen in den Staaten Ohio und New York ergaben, dass sich reichere Bevölkerungsschichten eben NICHT in signifikant höherem Maße von der Wehrpflicht freikauften, als ärmere Schichten. In zwei städtischen und ländlichen Distrikten Ohios kauften sich 18% der ungelernten Arbeiter, 22% der Facharbeiter, 21% der Kaufleute/Bankangestellte/Fabrikanten/Juristen/Ärzte/... und 47% der Bauern von ihrer Lospflicht frei. Zudem erschienen die ausgelosten ungelernten Arbeiter ohne Freikauf in geringerem Maße zur Musterung, als alle übrigen Schichten. In New York gab es ebenso keine Korrelation zwischen Einkommen und Nutzung der Freikaufsklausel. In New York City war die Freikaufspraxis unter den Distrikten mit dem höchsten irischen Bevölkerungsanteil am verbreitesten - knapp 98% aller gezogenen Männer, die nicht anderweitig freigestellt waren oder sich der Musterung entzogen, zahlten die Ablöse oder stellten einen Ersatzmann. Man konnte Versicherungen abschließen, die im Falle der Musterung die Ablösesumme bezahlten, vielfach (und gerade in New York City) sammelten Vereine, Unternehmen und politische Gruppen Gelder für Ablösesummen ein. Drei Viertel aller Männer, die sich nach der Ziehung bei den Rekrutierungsstellen meldeten, bezahlten die Ablöse, viele weitere wurden aus anderen Gründen wehruntauglich gemustert. Nur 7% aller ausgelosten Männer in gesamten Norden wurden dann auch tatsächlich gemustert, nach McPherson 46.000 Männer direkt und 74.000 über die Stellung von Ersatzleuten. Das Zuckerbrot war die Erfüllung der Freiwilligenquote, die mit Abschlussprämien angeworben wurden - rund 800.000 Männer in den beiden Jahren nach dem ersten Draft-Gesetz. Im Bietermarkt zwischen den Rekrutierungsstellen der Staaten, privaten Spekulanten und den Rekrutierungsbüros einzelner Counties oder Gemeinden konnte ein Rekrut deutlich mehr als 300 Dollar Antrittsprämie herausschlagen. Es gab sogar Makler, die das beste Angebot am Markt für ihre Klienten einholten und eine gewissen Anzahl verdingte sich nach eiliger Fahnenflucht ein zweites oder drittes Mal. Insgesamt war die tatsächliche Praxis eher eine Vermögensumverteilung von oben nach unten, als umgekehrt. Und die These vom "Krieg der Armen für die Reichen" ist nicht haltbar. Stichproben der Unionsarmee im Vergleich zum Volkszensus 1860 ergeben, wenn man die Altersstruktur der Streitkräfte und der Berufsklassen berücksichtigt, nirgends eine Unterrepräsentation in der Armee, außer bei den ungelernten - also eben bei den Armen! Das trifft im übrigen auch auf die Einwandererproportionen in der US-Armee im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil in den Nordstaaten zu.
Richtig ist freilich, dass die Unruhen in New York Elemente des Klassenkampfs in sich trugen und das die Spannung zum Zeitpunkt der Draftgesetzgebung so angespannt war wie kaum anderswo in den Nordstaaten. Aber die Ursachen der Erhebungen liegen tiefer, das Draftgesetz war für die plündernden Massen eher der letzte Tropfen auf dem heißen Stein. (Informationen von McPhersons "Battle Cry of Freedom", der im Kapitel unter anderem Geary, Murdock, Cook, Gould und Whiley zitiert bzw. anführt) -- Herr Reuter 15:48, 17. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Unterschiedliche Datumsangaben[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel ist von einem Zeitraum vom 13.-16. Juli die Rede, unter dem verlinkten Einzelnachweis (http://www.civilwarhome.com/draftriots.htm) wird aber ein Zeitraum vom 11.-13. Juli für die Unruhen genannt (direkt in der Überschrift)... Was ist jetzt korrekt?! -- 78.52.54.150 23:20, 3. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Am 11. Juli wurden die ersten Namen ausgelost, am 12. (Sonntag) in den Zeitungen veröffentlicht. Es gab keine außergewöhnlichen Ausschreitungen am Sonntag, aber der Mob verabredete sich für den folgenden Tag und Gewalt und Zerstörung waren von Beginn an einkalkuliert. Und so gingen am Montag (13.), kaum dass die Massen in Bewegung waren, auch die ersten Rekrutierungsbüros und staatliche Gebäude in Flammen auf. Ich kenne überall nur die Datierung 13.-16. Juli, naja, und im Text der Homepage ist ja auch nicht direkt vom 11.-13. die Rede. -- Herr Reuter 00:46, 24. Okt. 2010 (CEST)Beantworten