Diskussion:Eduard Erdmann

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Nationalitätsbezeichnung; Klaviervirtuose[Quelltext bearbeiten]

Man sollte m. E. nicht anfangen, in den Kopfzeilen landschaftliche Herkunftsbezeichnungen einzutragen. Erdmann war natürlich von Geburt Baltendeutscher, zum Zeitpunkt seiner Geburt aber Untertan des russischen Zaren. Einen baltischen Staat gab es sowieso nicht, so daß "deutschbaltisch" auch nicht als Bezeichnung der Staatsangehörigkeit taugt. Außerdem besaß Erdmann natürlich später die deutsche Staatsangehörigkeit. Verwendet man "deutschbaltisch" und will gleichzeitig konsequent sein - wie es sich für ein Lexikon gehört -, handelt man sich alle möglichen Schwierigkeiten ein, z. B. bei den Schlesiern, Ost- und Westpreußen, Elsässern, Nordschleswigern. Spielt die Nationalitätenfrage biographisch eine Rolle, sollte das im Haupttext abgehandelt werden, ansonsten ist entscheidend, daß der Geburtsort geographisch korrekt angegeben wird. Die Befrachtung der Kopfzeilen mit Angaben über die Staats- oder gar eine Art von "Stammeszugehörigkeit" ist m. E. albern und taugt nur für von Chauvinisten geführte Debatten, um irgendeine Größe nun dem deutschen oder einem anderen Volk zuzurechnen sei. Wenn solch eine Debatte sinnvoll geführt werden soll, kommt es aber nicht auf Äußerlichkeiten wie die staatsrechtliche Situation eines bestimmten Geburtsortes zum Zeitpunkt der Geburt an, sondern auf den individuellen Lebensweg und das Selbstverständnis der betreffenden Familie bzw. des Biographierten selbst. So war Einstein natürlich ein Deutscher, obgleich er den größeren Teil seines Lebens in den USA zugebracht hat, und aus welcher Gegend von Deutschland er stammte, hat offenbar für ihn herzlich wenig Bedeutung gehabt. Umgekehrt bei Henry Kissinger, der offensichtlich kaum auf die Idee käme, sich als deutschen Politiker anzusehen. Jedenfalls: wenn nun jemand besonders darauf erpicht ist, daß festgehalten wird, wer denn alles an bedeutenden Leuten aus dem Baltikum stammt, so sollte das nicht durch die Gestaltung der Kopfzeilen bedient werden. Die Lokalisierung des Geburtsortes gibt für solche Interessen hinreichend Aufschluß.

re Klaviervirtuose: allein schon wegen der Kürze sollte man generell "Pianist" verwenden. Wie virtuos der jeweilig ist, wäre ggf. im Haupttext darzulegen. Man müßte - wiederum um der Konsequenz willen - sonst auch von Violinvirtuosen, Hornvirtuosen, Gesangsvirtuosen usw. sprechen. Der Ansatz von Wikipaedia ist doch der eines Universallexikons, nicht eines Fachlexikons (z. B. für Musik). Es gibt z. B. ein großes Sängerlexikon; dort ist es sinnvoll, beim Lemma sofort zwischen "Koloratursopranistin" "Lyrischem Tenor" usw. zu unterscheiden, denn vom Gesamttitel des Lexikons her ist ja klar, daß es sich um Sänger handelt. Bei einem Universallexikon ist es nicht sinnvoll, zu viele Stufen der Systematik zu überspringen und sich gleich auf eine speziellere Ebene der Begriffsbildung zu begeben. M. E. ist es in Ordnung und sinnvoll, bei Leuten wie Erdmann, Barenboim usw. den allgemeinsten Oberbegriff "Musiker" zu überspringen und gleich auf den Pianisten und Komponisten bzw. auf den Pianisten und Dirigenten zu kommen. Es wäre aber nicht sinnvoll, bei Gerald Moore gleich den "Liedbegleiter" oder bei einem reinen Operndirigenten gleich diesen in den Vordergrund zu stellen. (nicht signierter Beitrag von 141.91.129.7 (Diskussion | Beiträge) 10:00, 10. Dez. 2009 (CET)) [Beantworten]

https://billiongraves.com/grave/Eduard-Erdmann/65407309 --Udo Schoe (Diskussion) 12:25, 6. Aug. 2022 (CEST)[Beantworten]