Diskussion:Egon Bönner/Archiv/1

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Ein Übersetzungsfehler und dessen Auswirkungen auf die Geschichtsschreibung.

(Dazu bitte hochladen HAZ-Artikel „Aber braun war ich nicht“)

Die Fakten:

1. Die Bestimmungen für die im Ostland lebenden Juden erließ Reichskommissar Hinrich Lohse in seinen Anfang August 1941 veröffentlichten „Vorläufigen Richtlinien für die Behandlung der Juden“. (Siehe Holocaust-Literatur, z.B. Benz: „Einsatz im Reichskommissariat für das Ostland“, Seiten 32 bis 73).

2. Egon Bönner, von Anfang August 1941 bis Ende 1942 Stellvertreter von Generalkommissar Dr. Drechsler im Generalkommissariat Lettland, in Riga, erhielt von Dr. Drechsler den Auftrag, die Bestimmungen von Lohse „darzulegen“. Siehe Ezergailis: „The Holocaust in Latvia, S. 340. Der anerkannte Holocaust-Experte schreibt: „“...for example, the Generalkommissar´s office had its subaltern Egon Bönner spell out the specifics for the establishment of the ghetto...“

Deuker
Das stand bereits in der Urfassung der Diskussionsseite vom 17. März 2008 (noch ohne Unterschrift) und ist wegen der eigenwilligen Formatierung des Beitrags mit gleich mehreren Überschriften nie archiviert worden. Gehört direkt zum folgenden, schon archivierten Abschnitt mit der Überschrift "Fragen". Ich verschiebe jetzt manuell an den Anfang der Archivseite. --IvlaDisk. 20:21, 12. Jul. 2012 (CEST)

Fragen

Können die Anschuldigung, Bönner habe die Bestimmungen erlassen (s. den Artikel „Aber braun..“, Zeile 2 unten) und die Feststellung, er sei „auch an der Ermordung von Juden beteiligt“ gewesen unwidersprochen bleiben?

Der Redakteur bezieht sich auf das Buch von Rüdiger Fleiter „Stadtverwaltung im Dritten Reich“, Seiten 248 bis 251 und 276, Fußnote 605, mit noch anderen Beschuldigungen, über die ich gerne diskutieren möchte.

Ist bekannt, ob die Rolle, die das Generalkommissariat in der Besatzungszeit spielte, schon erforscht ist? Mit welchem Ergebnis? Wo publiziert?

Deuker

Ohne alle Fragen richtig verstanden zu haben folgende Hinweise / Fragen:
  1. Übersetzungsfehler: Wo soll da einer sein? Wie ist denn deiner Meinung nach spell out zu übersetzen?
  2. Die Sätze "Drei Jahre war er in Camps. Verschulden wurde ihm nicht nachgewiesen.Beim Bundesarchiv - Außenstelle Ludwigsburg - liegt kein belastendes Material über Bönner." entferne ich aus dem Artikel. Bönner dürfte in seiner Position nach Kriegsende automatisch interniert worden sein. Dass beim BA Ludwigsburg kein belastendes Material vorliegt, kann viele Gründe haben: Es wurde nicht gegen ihn ermittelt, das Material lag in unzugänglichen Archiven im Osten. Der Satz suggeriert eine Entlastung Bönners, die so - z.B. aus den genannten Gründen - nicht zutreffen muss.
  3. Erinnerungen von Zeitzeugen ist generell zu misstrauen. Insbesondere dann, wenn Fragen eigener Schuld auch nur angeschnitten werden könnten.
Hozro 17:37, 17. Mär. 2008 (CET)




Guten Tag,

meine Antwort zu

1. Nach www.dict.cc übersetze ich „spell out“ mit klarmachen, verdeutlichen, einfach erklären, etwas auseinander klamüsern. Für mich ein Beweis, dass Bönner die menschenverachtenden Bestimmungen nicht erlassen hat. Wichtig für die Bewertung seiner „Rolle“.

2. Mit den Streichungen kann ich leben.

3. Zeitzeugenwissen, z.B. in Bezug auf das gewollte Durcheinander in der Aufgabenzuteilung innerhalb der Verwaltungsstruktur im „Chaostministerium“ und im Reichskommissariat Ostland ist nicht unwichtig.

Die Frage, ob die Rolle, die das Generalkommissariat Lettland spielte, überhaupt schon erforscht wurde, stelle ich erneut. Sie wurde bereits vor Jahren gestellt. Siehe untenstehende Links. Die Herren fordern weitere Forschung. In „Nazi Spuren“ siehe Unterabschnitt „Was geschieht mit den Straßennamen? (Aktuelles Thema in Hannover) heißt es im letzten Satz :“... ..die Wissenschaft hofft auf weitere Forschungsaufträge. Zum Beispiel zur Rolle des letzten NS-Bürgermeisters Egon Bönner bei Judenermordungen in Riga“ Das trifft genau meinen Wunsch. Es wird nach Klärung gesucht, aber auf den vier Seiten in dem Buch von Rüdiger Fleiter, das in dem Artikel vorgestellt wird, im Falle Bönner bereits von vorliegendem „Belastungsmaterial“ gesprochen. Das möchte ich sehen und darüber diskutieren.

Links. http://www.arbeit-und-leben-hochtaunus.de/Der_Judenmord_im_Reichskommissariat_Ostland.pdf http://internet.hannover-stadt.de/stadtarchiv/edit/st/bd_10/2006_01_26_NP_HP_18.pdf


Deuker

Ich würde spell out mit verdeutlichen, klarmachen übersetzen. Daraus kann m.E. nicht geschlossen werden, B. habe nur Befehle umgesetzt, die Vorgesetzte erlassen haben. Ich kenne die konkreten Umstände hier nicht, in ähnlichen Fällen habe ich häufig den Eindruck, dass die Untergebenen hier durchaus eine "kreative Eigenleistung" vollbracht haben. Das wird auch "dem Führer(-willen) entgegenarbeiten" genannt. Nach Kriegsende wurde das aus nachvollziehbaren Gründen geleugnet.

Ich habe leider keinen Überblick über den Forschungsstand in dem Bereich, weiß aber, dass hier erst in den letzten Jahren einiges geschehen ist. Näheres könnte Benutzer:Holgerjan wissen, der ist informiert, z.Z. aber nicht da. Bitte etwas Geduld.

Gruß Hozro 18:01, 18. Mär. 2008 (CET)

Auch wenn's marginal erscheinen will: Deuker hat völlig recht mit seinen/ihren (Frau Deuker ...?) Anmerkungen. Nicht Bönner hat das geschrieben, was Ezergailis da widergibt, sondern Friedrich Trampedach vom Reichskommissariat (vorgesetzte Behörde). Vermutlich hat Ezergailis einfach übersehen, dass Bönner das nur weitergeleitet hat. Die Anweisung von Trampedach ist in Benz, Wolfgang/Konrad Kwiet/Jürgen Matthäus (Hgg.): Einsatz im „Reichskommissariat Ostland“: Dokumente zum Völkermord im Baltikum und in Weißrußland 1941–1944, Berlin 1998, S. 124 abgedruckt. Für "keinen Überblick" lesen sich die Einlassungen von Hozro in die Psychologie der Untergebenen und ihre "kreativen Eigenleistungen" sehr putzig.
(nicht signierter Beitrag von 78.52.130.210 (Diskussion) )
Wie darf ich jetzt "sehr putzig" verstehen? --Hozro 21:40, 12. Jan. 2009 (CET)

Hallo Hozro,

mit Deinem Übersetzungsvorschlag„verdeutlichen, klarmachen“ für „spell out“ bin ich einverstanden. Mir ist wichtig, das klar wird, dass „die Vorgaben“ die Bönner „entwickelt“ haben soll, (siehe HAZ-Artikel und „Bild Hannover“ vom 26.2.2006: „Hitlers Filiale des Schreckens. So wütete der Nazi-Terror in Hannovers Rathaus“) nicht von Bönner, sondern von Reichskommissar Lohse und seinen Mitarbeitern in den „vorläufigen Richtlinien für die Behandlung der Juden im Ostland“ festgelegt und erlassen wurden. Das Verfahren gegen die wegen der Richtlinien angeklagten Mitarbeiter des Reichskommissariats Ostland in Riga wurde von der Staatsanwaltschaft Kiel am 17. Mai 1971 eingestellt. Die Mitarbeiter des Generalkommissariats Lettland in Riga. somit auch Bönner und die in seiner Hauptabteilung II Arbeitenden, wurden nicht angeklagt. Wird Benutzer Holgenjan sich nach Rückkehr von sich aus mit mir in Verbindung setzen, oder muss ich das tun? Ab wann? Das sind möglicherweise dumme Fragen, aber hoffentlich entschuldbar, weil ich wikipedia-Neuling bin. Gruß Deu. Deuker 11:27, 21. Mär. 2008 (CET)

(nicht signierter Beitrag von 213.23.144.78 (Diskussion) ) (nachträgliche Textformatierungen im vorstehenden Beitrag)

Hallo Deuker, ich habe Holgerjan auf diese Seite hingewiesen, und wenn er Interesse hat, wird er sich von selber melden. Allerdings kann und will ich ihn nicht dazu "zwingen". Gruß Hozro 16:38, 21. Mär. 2008 (CET)


Hallo Hozro, betrift Versionen von Enrico Palermo und Asthma,Dez. 2008, und "Leben", Abs.2, Änderung vom 19. Dezember 2008, 20,38 Uhr.

Als Zeitzeugin und Bönners Sekretärin ab 29. Sept. 1941 bis 10. April 1945 weise ich darauf hin: Reichskommissar für das Ostand war nicht Dr. Drechsler, sondern Hinrich Lohse. Dr. Drechsler war Generalkommissar, der Verwaltungsjurist Bönner war sein Stellvertreter und Leiter der Hauptabteilung II im Generalkom- missariat Lettland.

Am 18. August l941 erhielt Generalkommissar Dr. Drechsler, wie auch die Generalkommissare in Litauen, Estland und Weißruthenien, von Reichs-kommissar Lohse als Geheimsache Lohses "Vorläufige Richtlinien für die Behandlung der Juden im Gebiet des Reichskommissariats Ostland". Das Bundesarchiv Berlin schickte mir inzwischen Ablichtungen der Dokumente aus dem Aktenbestand R 91 RIGA-STADT/ 252.

Die Richtinien enthalten alle Erlasse und Bestimmungen, mit denen Bönner auf den Seiten 249 bis 251 in dem Buch "Stadtverwaltung im Dritten Reich, Verfolgungspolitik auf kommunaler Ebene am Beispiel Hannovers" von Dr. Fleiter belastet wird. Dr. Fleiters Schlußfolgerung: "Es dürfte keine Überinterpretation sein, wenn man annimmt, Bönner habe den Tod der nicht arbeitsfähigen Juden einkalkuliert" und weiter "...Bönner war maßgeblich an der Organisarion der Judenvernichtung beteiligt" und die Aussagen von Enrico Palermo und Asthma vom Dez. 2008 sind nicht richtig.

Lohse gibt den Generalkommissaren Anweisungen zur Durchsetzung seiner Richtlinien. Die Geschichtsschreibung wird darauf zu achten haben, wie und von welcher Behörde oder Hauptabteilung die Richtlinien in den ein-zelnen Ländern umgesetzt wurden. Bevor das nicht von Wissenschaftlern unangefochten geklärt worden ist, sind personenbezogene Anschuldigungen in den Bereich von Vorverurteilung und Rufmord zu verweisen.

Nach Herausgabe des Buches und Presse- sowie Internetveröffentlichungen (s.Links)habe ich Dr. Fleiter und den Betreuer seiner Dissertation, Herrn Hochschuldozent Dr. Hans-Dieter Schmid, Anfang 2006 gebeten, ihre Darstellung zu überprüfen. Das wurde zugesagt. Trotz meiner Erinnerungen reagierte Herr Dr. Schmid erst, nachdem ich Oberbürger-meister Weil, Landeshauptstadt Hannover, (Förderin der Dissertation durch das Ada- und Theodor-Lessing-Stipendium) angeschrieben hatte.

Am 19. März 2007 schrieb mir Dr. Schmid: "...ich wollte mich eigentlich nicht mehr zur Sache Bönner äußern, bevor nicht die Rolle Bönners in der Zivilverwaltung Lettlands durch eine Prüfung der Akten aus der Zeit der deutschen Besetzung in Riga genauer untersucht worden ist..."

Herr Dr. Fleiter lässt mich am 18.12.2008 über das Stadtarchiv Hannover wissen, dass er inzwischen sehr in anderen beruflichen Verhältnissen stecke und sich deswegen im Detail nicht mehr weiter um die Biografie von Egon Bönner kümmern könne.

```Zusammenfassend ist festzustellen, dass Bönner in dem Buch und, mit Bezug darauf, in Presse und Rundfunk, seit 2006 diffamiert wird, dass Bönners "Rolle" aber bis heute noch nicht geprüft wurde. Eine auf Tatsachen beruhende Geschichtsschreibung über das Generalkommissariat Lettland ist dringend erforderlich!``` Gruß Deuker, 13.1.2009

Hallo Deuker,
an der Stelle sind wohl ein paar Anmerkungen zum Selbstverständnis von Wikipedia erforderlich:
  1. Wikipedia bildet bekanntes Wissen ab.
  2. Artikel in der Wikipedia beruhen auf überprüfbaren Aussagen.
  3. Für Bönner steht - so wie es sich hier darstellt - die Dissertation von Fleiter und der hier erwähnte Zeitzeugenbericht zur Verfügung. Wenn zwischen diesen Darstellungen Widersprüche bestehen, ist es nicht die Aufgabe von Wikipedia, zu entscheiden, was richtig und falsch oder wahr und unwahr ist. In dem Fall werden beide Darstellungen erwähnt, wobei einer Dissertation ein höheres Gewicht zukommt als einem Zeitzeugenbericht.
  4. Es ist durchaus möglich, im Artikel auf die widersprechenden Angaben in dem Zeitzeugenbericht hinzuweisen, dies sollte aber im Umfang und in der Neutralität der Darstellung in angemessenem Verhältnis zu der auf Fleiter beruhenden Darstellung stehen. Und die ist derzeit in gerademal zwei Sätzen erwähnt.
Gruß --Hozro 09:28, 14. Jan. 2009 (CET)


Hallo Hozro

für mich Wikipedia-Neuling waren Deine tadelnden Hinweise wichtig. Danke.Es war nicht meine Absicht, Wikipedia um eine Entscheidung zwischen dem Inhalt der Dissertation von Fleiter und meinen Zeitzeugendarlegungen zu bitten. Nach wie vor trete ich aber für eine objektive Klärung der Arbeit im Generalkommissariat Lettland unter Generalkommissar Dr. Drechsler und dessen Stellvertreter Bönner durch eine m.W. noch nicht vorliegende wissenschaftliche Arbeit ein. Enrico Palermo und Asthma irren sich. Doktorarbeiten sind sicher auch nicht vor Irrtümern gefeit, zumal dann nicht, wenn der Doktorand, wie die Presse bei Buchvorstellung hervorhob, "180.000 Aktenseiten Nazi-Spuren auswertete."Ich vermutete das von Anfang an. Ist es da verwunderlich, wenn ich darum bitte, dass einer Aufarbeitung der Geschichte der Vorrang gegeben wird vor noch nicht bewiesenen Behauptungen? Gruß Deuker

Hallo Frau Deuker, mir liegt es völlig fern, Sie "tadeln" zu wollen, ich wollte nur ein paar Hinweise zum besseren Verständnis von Wikipedia geben. Gruß --Hozro 17:51, 15. Jan. 2009 (CET)


Hallo Hozro, das mit dem "Tadel" hatte ich nicht so ernst gemeint. Es ist schon richtig, wenn "Gesprächspartner", die noch unsicher sind, belehrt werden. Für weitere Ratschläge bin ich dankbar. Es sollte auch nicht stören, dass ich vermutlich Deine Großmutter sein könnte. Das erklärt und entschuldigt vielleicht meine Schwierigkeit mit der modernen Technik und ihren Gesetzen. Als Zeitzeugin in Riga bis Anfang 1943 reichen meine Kenntniss aber, um Dir zu vergewissern, dass Hinrich Lohse Reichskommissar für das besetzte Ostland war. Generalkommissar für Lettland war der Zahnarzt Dr. Drechsler, sein Stellvertreter der Verwaltungsjurist Bönner. Siehe auch Wolfgang Benz "Einsatz im Reichskommissariat für das Ostland", Berlin 1998, Schema (1) Verwaltungsstruktur des RKO. Gruß Deuker

Hallo Frau Deuker, ich hab das - hoffentlich richtig - verbessert. Siehe auch hier. Dass mit der Großmutter kommt fast hin, meinen allerhöchsten Respekt. Herzliche Grüße --Hozro 10:49, 18. Jan. 2009 (CET)

Hallo Hozro,

danke, jetzt ist zwar geklärt, dass Bönner Mitarbeiter von Generalkommissar Dr. Drechsler war, der Vorwurf der Beteiligung am Judenmord bleibt aber bestehen, bis zur wissenschaftlichen Klärung. Kommt sie aber überhaupt? Ich würde es deshalb begrüßen, wenn wikipedia darauf hinweisen könnte, dass der Leitende Oberstaatsanwalt in Kiel am 17. Mai 1971 das Verfahren gegen die noch lebenden Mitarbeiter von Reichskommissar Lohse einstellte mit der Begründung, dass "dem Beschul- digten eine Beteiligung an der Tötung von Juden im Ostland nicht hat nachgewiesen werden können." Wieviel mehr trifft das zu auf den Stellvertreter des Leiters der dem RKO nachgeordneten Behörde! !

Mit freundliche Grüßen Deuker 19:25, 18. Jan. 2009

Hallo Hozro,

ich bin zwar kein Frühaufsteher, möchte aber, dass mein Beitrag vom 18.1.2009. 19,25 Uhr, nicht erscheint. Er ist zwar richtig, könnte aber besser werden. Die immer wieder anempfohlene Kürze der Beiträge macht sie nicht verständlicher. Neuer Versuch:

Hallo Hozro, ganz richtig war Deine Verbesserung nicht. Ich verweise auf meine Ausführungen vom 13. Jan 2009, Absatz 1, 2 und 4. Dort schildere ich die Situation deutlicher. Besonders Absatz 4 wird bestätigt durch den "Aufruf an das lettische Volk (1941), Absätze 1 und 2, von Reichskommissar Hinrich Lohse. In "Unterschied zwischen Versionen" muß es richtig heißen:Von August 1941 bis Ende 1942 war Bönner im Generalkommissariat Lettland Leiter der Hauptabteilung II und Stellvertreter von Generalkommissar Dr. Otto-Heinrich Drechsler. Ob das Generalkommissariat an der Organisation und Durchführung des Holocaust beteiligt war ist noch nicht erforscht.

Absatz 2 "Aktuelle Version" kann nur lauten: Von August 1941 bis Ende 1942 war Bönner im Generalkommissariat als Leiter der Hauptabteilung II und Vertreter von Generalkommissar Dr. Otto-Heinrich Drechsler tätig. Der Schlußsatz darf nicht erscheinen. (Rufmord, weil noch nicht durch wissenschaftliche Klärung der Rolle des Generalkommissariats Lettland erwiesen.)

Mit freundlichen Grüßen Deuker 7:45 19. Jan. 2009

das Vorstehende ist zwar richtig, aber zu unverständlich. Ändere die Aktuelle Version vom 18.Jan.2009 bitte wie folgt: Von August 1941 bis Ende 1942 war Bönner im Generalkommissariat Lettland Leiter der Hauptabteilung II und ständiger Vertreter von Generalkommissar Dr. Drechsler. Ob er an der Organisation und Durchführung des Holocaust beteiligt war und Mitverantwortung für die Ermordung von Hunderttausenden von Juden trägt,muß erst von der Wissenschaft geklärt werden. Mit freundlichen Grüßen Deuker O:O6 19. Jan. 2009

Leider

habe ich um Entschuldigung zu bitten: Ich habe die Anfrage von Hozro glatt vergessen. Aus meiner Handbibliothek, die auch Lit von 2008 über Riga umfasst, kann ich auf Anhieb nichts in der Sache Weiterführendes beitragen.
Ich hoffe, in der nächsten Woche in einer Kurzrecherche bei Angrick u. a. fündig zu werden. MfG --Holgerjan 12:04, 19. Jan. 2009 (CET)

Bei Angrick/Klein: Die Endlösung in Riga, ISBN 3-534-19149-8, wird Bönner nur dreimal erwähnt
Als "Bürgermeister Bönner, Vertreter des Generalkommissars Drechsler," sprach er sich in einer Besprechung am 2. Mai 1942 gegen Sauckels Forderung aus, binnen dreier Monate 30.000 Arbeitskräfte ins Reich zu entsenden. Bönner: man benötige vielmehr selbst 25.000 Arbeitskräfte und habe 233.000 verloren (S. 290)(z. B. Umsiedler, Verschleppte, Juden (78.000), Arbeitsdienst, Wehrmacht)
Bei Kompetenzkonflikten Ende Nov. 1941 zwischen SS/Polizei und Zivilverwaltung bei Beschlagnahme von jüdischen Vermögenswerten und Einrichtung des Ghettos lehnte Bönner die weitere Verantwortung der Zivilverwaltung ab, solange die SS unberechtigt Vermögen an sich nehme. (S. 306)
Im Juli 1942 verlangte Bönner eine Verwaltungsstelle, um die "Grundlage für eine neue und ausschließliche Ghettoverwaltung" zu schaffen. (S. 314) --Holgerjan 19:49, 29. Jan. 2009 (CET)

Hallo Holgerjan, Sie geben mit Ihrem obigen Beitrag die richtigen Anstösse. Das ist gut so. Nach Erscheinenn des Buches Angrick/Klein Die "Endlösung in Riga" habe ich mich in allen Schreiben an die involvierten Historiker und Politiker darauf bezogen, leider ohne Erfolg. Zweifel an der Richtigkeit ihrer Behauptungen sind ihnen nicht gekommen. Nur eine wissenschaftliche Klärung der "Rolle" des Generalkommissariats Lettland, auf die ich hoffe, wird zeigen, ob es gerechtfertigt ist, Bönner und seinen Mitarbeitern in der Hauptabteilung II "eine Mitverantwortung für die Ermordung von Hunderttausenden von Juden" zuzuschreiben. Ich bin sicher, dass erkannt wird, dass Bönner sich im Streit mit der SS gefährlich weit vorwagte, wohl wissend, dass die Zivilverwaltungen auf allen Ebenen im Kampf gegen Himmlers Vormachtstellung auf der Verliererseite standen. Mit freundlichen Grüssen Deuker 1.2.2009,2o.50

Übertrag aus dem Artikel

Übertragen aus dem Artikel

Bönner war nicht beim Reichskommissariat für das Ostland in Riga tätig. Ab Anfang August 1941 bis Ende 1942 war er ständiger Vertreter des Generalkommissars für Lettland, Dr. Drechsler und Leiter der Hauptabteilung II im Generalkommissariat Lettland in Riga.

Am Abend des 10. April 1945 wurde er im Rathaus Hannover verhaftet und für einige Tage von der Besatzungsmacht festgehalten. Er erhielt "Urlaub auf Ehrenwort", stellte sich auf Aufforderung und war drei Jahre lang in verschiedenen Camps der Besatzungsmacht interniert. Schuldhaftes Verhalten wurde ihm nicht nachgewiesen.

Weblinks „Aber braun war ich nicht“ – Zeitungsartikel über die Sekretärin Bönners aus dem Stadtarchiv Hannover (PDF), der kritisch auf eine Veröffentlichung von Else Deuker "Erinnerungen an die Rolle Egon Bönners bei Kriegsende und am 10. April 1945 in Hannover" (Hannoversche Geschichtsblätter Neue Folge, Bd. 59, 2005) eingeht.

Ende Übertrag --Hozro 16:11, 9. Feb. 2009 (CET)

Hallo zusammen, Bönner war im Generalkommissariat Lettland ( Sitz Riga ) tätig, ich habe das im letzten Entwurf geändert.
Der Satz "Schuldhaftes Verhalten wurde ihm nicht nachgewiesen" wäre nur mißverständlich. Tatsächlich hat nie ein Gericht ein schuldhaftes Verhalten Bönners festgestellt, und zwar deshalb, weil er niemals angeklagt wurde. Es wurde nicht einmal gegen ihn ermittelt, obwohl seine Mitwirkung an der Ermordung der Juden in Lettland von Fleiter, Ezergailis u.a. glaubwürdig belegt ist. Ich spreche deshalb lieber von (Mit-)Verantwortung als vom Strafrechtsbegriff "schuldhaftes Verhalten".
-- Enrico Palermo 21:43, 9. Feb. 2009 (CET)


Hallo Hozro, Palermo und interessierte Leser

Zur Vorgeschichte

Als ich 2006 mit den Anschuldigungen gegen Bönner konfrontiert wurde, war mir klar, dass irgendwo ein Fehler liegen musste. Beweisen konnte ich das nicht. Lesen Sie dazu bitte Seite 4 der von mir im März 2008 erbetenen Diskussion in Wikipedia. Diesen Weg ging ich gern, weil ich auf diese Art und Weise auch zu Worte kommen konnte und das umso mehr als ich durch einen anonymen Anruf darauf hingewiesen worden war, das mein Problem dort bereits erörtert wurde. Dankbar bin ich Herrn Oberbürgermeister a.D. Schmahlstieg für seinen Hinweis, dass ich mir Belege selber besorgen solle. Ich war erstaunt, dass ich nach einem Anruf im Bundesarchiv Berlin die Belege sofort erhielt. Die mir vorzulegen hatten die involvierten Historiker mir 2006 versprochen, die Zusage wurde trotz meiner Erinnerung aber bis heute nicht erfüllt. Aus diesen Unterlagen geht hervor, dass das Generalkommisariat der Befehlsempfänger des Reichskommissars Lohse war und das sich Fleiter irrt, wenn er Lohses Bestimmungen und Anordnungen Bönner anlastet. Generalkommissar Dr.Drechsler hat für die Bearbeitung dieser vom Reichskommisariat kommenden Anweisungen innerhalb seiner Hauptabteilung I, die Abteilung 2 geschaffen, die mit all diesen Problemen befasst war. Und nun zu Ihnen Palermo, ich beziehe mich auf den zweitletzten Satz Ihrer Ausführungen (siehe Seite 7). Ich sehe den Grund dafür, dass gegen Bönner nie gerichtlich vorgegangen wurde darin, dass er 3 Jahre lang in Internierungslagern der Besatzungsmacht von Vertretern der Länder in denen Bönner tätig war, vernommen wurde. Diese, ihre, Vernehmungsberichte sind vermutlich von den deutschen Gerichten herangezogen worden und aus diesem Grunde wurde Bönner nur als Zeuge und nie als Angeklagter vernommen. Wikipedia weist ihn aber als Täter des Holocausts aus. Ist das ohne Nachweis der Täterschaft zulässig? In "Leben" fehlt der Hinweis auf die drei Jahre Internierung. Das Stadtarchiv Hannover hat seit 1983 Unterlagen von mir (Siehe Weblinks).

Mit feundlichen Grüßen Deuker 12.02.09 11.58

Sie, Frau Deuker, führen hier Indizien an und wecken Zweifel, ob die bislang von Historikern veröffentliche Darstellung der Vita und Verantwortlichkeit Bönners in allen Teilen so richtig ist.
Da wir in Wikipedia nur zu referieren haben, was in reputablen Veröffentlichungen anderer nachzulesen ist, stoßen wir hier an unsere Grenzen: Wir können nicht die veröffentlichten Forschungsergebnisse aufgrund eigener Quellenforschung und persönlicher Überzeugung als zweifelhaft bezeichnen. Wir stellen nicht "die Wahrheit" dar oder das, was wir persönlich dafür halten; wir stellen nur neutral dar, was Historiker veröffentlicht haben - siehe Wikipedia:NPOV. Dies hat Benutzer:Hozro bereits oben völlig zutreffend dargelegt.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dies höchst unbefriedigend ist, wenn man nach gründlichem Quellenstudium zum Urteil gelangt, dass eine Biografie Dinge verzerrt darstellt. So bin ich mir bei Bruno Tesch (Chemiker) sicher, dass sein Urteil heute vor einem Gericht ein Freispruch hätte sein müssen. Diese meine wohlbegründete Überzeugung kann aber dort im Lemma nicht einfließen, weil sie (noch?) durch keine Veröffentlichung belegbar ist.
Der in der jetzigen Version zu Bönner enthaltene Satz „In diesen Funktionen war Bönner an der Organisation und Durchführung des Holocaust beteiligt und trägt eine Mitverantwortung für die Ermordung von Hunderttausenden von Juden“ entspricht weitgehend der andernorts veröffentlichten Formulierung „Bönner war maßgeblich an der Organisation der Judenvernichtung in Riga beteiligt“. Ein Einzelnachweis oder das direkte Zitat wäre an dieser Stelle jedoch wünschenswert.
Über diesen Vorschlag hinaus sehe ich keine gangbare Änderungsmöglichkeit. Mit freundlichem Gruß --Holgerjan 14:22, 12. Feb. 2009 (CET)
Eher als bzw. zusätzlich zu WP:NPOV meintest du vielleicht auch WP:KTF. --Asthma und Co. 04:13, 15. Feb. 2009 (CET)

Guten Tag, Herr Benutzer Holgerjan, den gewünschten Einzelnachweis findenn Sie in Dr. Fleiters Buch "Stadtverwaltung im Dritten Reich - Verfolgungspolitik auf kommunaler Ebene am Beispiel Hannovers" S. 251 oben: "Bürgermeister Bönner war also vor seiner Tätigkeit in Hannover als NS-Funktionär maßgeblich an der Organisation der Judenvernichtung beteiligt".

Im ersten Absatz des Exkurses: "Bürgermeister Bönner und die Judenverfolgung im Rigaer Getto", S. 248, heißt es nach Hinweis darauf, dass breite Bevölkerungsschichten an der Judenvernichtungspolitik des NS-Regimes beteiligt gewesen seien: "Insofern wundert es nicht, dass auch ein Beamter aus den Reihen der Stadtverwaltung im Zentrum des Vernichtungspropzesses stand: der kommissarische Oberbürgermeister Egon Bönner." Ich glaube nicht, dass dieser Artikel geschrieben worden wäre, wenn versucht worden wäre, im Stadtarchiv Hannover etwas über Bönner zu erfahren. Man wäre auf meinen 1983 auf Wunsch der Stadthistoriker "für wissenschaftliche Zwecke" geschriebener Artikel mit Anlagen gestossen. Er war die Grundlage für meinen Beitrag in den "Hannoverschen Geschichtsblättern. (S.Weblinks) Auf weitere belastende Hinweise in dem Buch komme ich zurück, wenn ich einen Weg gefunden habe, nicht nur als Zeitzeugin sondern auch als Angegriffene nur "informativ" zu sein. Was ich sagen will und m.E. wegen einer richtigen geschichtlichen Darstellung auch muß,läuft doch zwangsläufig darauf hinaus, "LeserInnen von meiner Sichtweise zu überzeugen". Bin ich zum Schweigen verurteilt?

Für meine späte Beantwortung Ihrer Frage vom 12.Februar 2009 entschuldige ich mich. Ich bin angewiesen auf die Geräte in unserem Internetraum, die von vielen Bewohnern in unserem Wohnstift benutzt werden. Ein gutes Zeichen, auch für junge Menschen, die alt werden müssen, wenn sie es wollen: Nicht alle Alten leiden an Demenz! Mit freundlichen Grüßen 11:30 16.Feb. 2009 Deuker

Liebe Frau Deuker,
noch einmal auf den Punkt gebracht: Wir können eine (von ihnen gewünschte und sogar mit Argumenten gestützte) Bönner "entlastende" Darstellung erst dann einfügen, wenn dies so in reputablen Veröffentlichungen von Historikern aufgegriffen wird. Ihre eigenen "privaten" Forschungsergebnisse können hier nicht aufgenommen werden. MfG --Holgerjan 11:59, 19. Feb. 2009 (CET)


Guten Tag Herr Benutzer Holgerjan und alle!

Einen Weg, Historiker zu veranlassen, meine Darstellungen in reputablen Veröffentlichungen aufzugreifen, finde ich nicht. Von bekannten Historikern liegen seit Jahren Veröffentlichungen vor. Ich zitiere:

Historiker Benz, Wolfgang, „Einsatz im Reichskommissariat Ostland“, 1998, S. 32 – 73: Schriftwechsel zwischen dem Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete (RmfdbO Rosenberg) und Reichskommissar Ostland (Lohse) sowie Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei (Himmler) zum Thema Vorläufige Richtlinien für die Behandlung der Juden. Es wird klar, dass die Generalkommissare im Gebiet des Reichskommissariats Ostland, also auch Generalkommissar Dr. Drechsler, Lettland, sowie die Gebietskommissare Befehlsempfänger waren. Egon Bönner, Dr. Drechslers Stellvertreter und Leiter der Hauptabteilung II, wird nicht erwähnt.

Historiker Ezergailis, Andrew, „The Holocaust in Latvia”, 1996. Im Kapitel XI, „Ghettos and Camps“ S. 337 Mitte: „As Hitler had conceived it, it was the unique mission of the Security Police to kill the Jews, so that everyone did not dirty his hands“. Dazu Ezergailis: “One can argue that Hitler used Lohse as a cover for the SD crimes – that the guidelines were nothing other than a disguise”. Und, S. 340: “For example, the General Commissar`s office had its subaltern Egon Bönner spell out the specifics for the establishment of the ghettos, Jewish work camps, use of Jews` labor, and registry of Jewish goods”. (Siehe auch Seiten 1 – 4 in dieser Diskussion)

Historiker Angrick, Andrej, 2006, „Die “Endlösung” in Riga, Ausbeutung und Vernichtung 1941 – 1944“. Darin:

„Das große Morden: Die Vernichtung des Ghettos der lettischen Juden“. Kapitel 5.  Seiten 138 – 185, „Der lettische Arbeitsmarkt und der Zwangseinsatz der Juden in Riga“. Kapitel 11, Seiten 276-298, „Die Verwertung des jüdischen Vermögens und die Frage der Ghettoverwaltung in Riga“, Kapitel 12, Seiten 298 – 323. (Hinweise: 1.) Bönner war nur bis Ende 1942 in Riga. 2.) Im geheimen  Schriftverkehr zwischen Reichskommissariat und Generalkommissariat Aktenzeichen und Unterschrift beachten).

Bönner wird dreimal erwähnt. Er bremst mit juristischen Hinweisen, spielt auf Zeit. Siehe auch Beitrag Holgerjan vom 29.Jan. 2009.

Für Wikipedianer, die die Fortführung der Diskussion Egon Bönner für richtig halten, ist ein Vergleich mit den Darlegungen bei

Historiker Fleiter, Rüdiger, 2006, „Stadtverwaltung im Dritten Reich, Verfolgungspolitik auf kommunaler Ebene am Beispiel Hannovers“ Exkurs: Bürgermeister Bönner und die Judenverfolgung im Rigaer Getto, Seiten 248 – 251 vermutlich lesenswert.

Als Zeitzeugin und Bönners Sekretärin ab 29. Sept. 1941 grüßt Sie freundlich Deuker 11:44, 16. Mär. 2009 (CET)

In der aktuellen Version vom 24.Feb. 2009 (Enrico Palermo, Diskussion / Beiträge) wird auf Seite 2 unten und 3 oben unter „Leben“ der Historiker Rüdiger Fleiter richtig,aber gekürzt zitiert.

Es fehlt:Darin machte er Vorschläge für die Errichtung des Gettos (Stacheldraht,hermetische Abriegelung, Bewachung), zum Bau der Arbeitslager, zur Ausnutzung der jüdischen Zwangsarbeit sowie zur Erfassung und Ablieferung des jüdischen Eigentums. Als verlängerter Arm der NS-Machthaber sollten Judenräte im Getto für die Durchführung der Befehle sorgen.“

Es fehlt weiter Dr. Fleiters Feststellung: „Mit diesen Bestimmungen wollte Bönner die Judenräte im Getto zwingen, möglichst viele jüdische Arbeitskräfte abzustellen. Es dürfte keine Überinterpretation sein, wenn man annimmt, Bönner habe den massenhaften Tod der nichtarbeitsfähgen Juden einkalkuliert.“

Geschichtlich interessierte Wikipedianer können nur diskutieren, wenn Ihnen auch der Inhalt der „Vorläufigen Richtlinien für die Behandlung der Juden im Gebiet des Reichskommissariats Ostland“ bekannt ist. Reichskommissar Lohse sprach bereits im Juli 1941 in Kowno/Kauen darüber. Die Richtlinien, unterschrieben von Reichskommissar Lohse, gingen als Geheimsache am 18.8.1941 mit Anschreiben an die Herren Generalkommissare in Estland, Lettland, Litauen und Weissruthenien. Können diese Richtlinien zum Vergleich mit Dr. Fleiters Darlegungen auch veröffentlicht werden?

--Deuker 13:49, 18. Mär. 2009 (CET)

VorläufigeRichtlinien für die Behandlung der Juden im Reichskommissariat Ostla

In der aktuellen Version vom 24. Feb. 2009 (Enrico Palermo, Diskussion/Beiträge)wird auf Seite 2 unten und 3 oben unter Leben der Historiker Fleiter richtig, aber gekürzt zitiert.

Es fehlt: "Darin machte er Vorschläge für die Errichtung des Gettos (Stacheldraht, hermetische Abriegelung, Bewachung), zum Bau der Arbeitslager, zur Ausnutzung der jüdischen Zwangsarbeit sowie zur Erfassung und Ablieferung des jüdischen Eigentums. Als verlängerter Arm der NS-Machthaber sollten Judenräte im Getto für die Durchführung der Befehle sorgen."

Es fehlt weiter Dr. Fleiters Stellungnahme:
"Mit diesen Bestimmungen wollte Bönner die Judenräte im Getto zwingen, möglichst viele jüdische Arbeitskräfte abzustellen. Es dürfte keine Überinterpretation sein, wenn man annimmt, Bönner habe den massenhaften Tod der nichtarbeitsfähigen Juden einkalkuliert".

An der deutschen Geschichte interessierte Wikipedianer können nur diskutieren, wenn Ihnen auch der Inhalt der Richtlinien bekannt ist, über die Reichskommissar Lohse bereits im Juli 1941 in Kowno / Kauen sprach. Die von Reichskommissar Lohse unterschriebenen Richtlinien gingen als Geheimsache mit Anschreiben an die Herren Generallkommissare in Estland, Lettland, Litauen und Weissruthenien. Sie sollten, um einen Vergleich mit den Ausführungen von Dr. Fleiter zu ermöglichen, auch veröffentlicht werden. --Deuker 18:51, 18. Mär. 2009 (CET)

Kroatischer Orden bei Bönner

Vielleicht können Sie, liebe Frau Deuker, anstatt immer auf einem ganz bestimmten Thema herumzureiten, ihre Zeitzeugenkentnisse zur Verfügung stellen, um uns zu sagen, warum E. Bönner einen kroatischen Orden bekam? Auf dem Foto bei Fleiter, das sie sicher kennen und das aus dem Stadtarchiv Hannover stammt, hat er nämlich den Orden des Königs Zvonimir I. Klasse umhängen. Einer der höchsten kroatischen Orden. Man bekam den in der Regel nicht, weil man nur ein netter Kerl war ... . Und sonst hatten ihn, außer Kroaten, v.a. dt. Generäle, hohe SS- und Polizei-Führer wie Gottlob Berger oder Werner Lorenzen. Allerdings haben die Kroaten den Orden sehr oft verliehen, vielleicht um politische Freunde zu gewinnen. http://en.wikipedia.org/wiki/Order_of_the_Crown_of_King_Zvonimir und zu den deutschen Ordensträger (die Liste in der WP ist sehr unvollständig) forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=5&t=26293 sjk 11:33, 20. Mär. 2009 (CET)


Lieber Herr Benutzer und alle! Es handelt sich nicht um einen kroatischen sondern um einen serbischen Orden. Jugoslawien wurde m.W. im April 1941 durch die Kapitulation seiner Armee zerschlagen. Serbien wurde der deutschen Militärverwaltung unterstellt. Der Verwaltungsjurist Bönner war 1943 beim Befehlshaber Südost Chef der Militärverwaltung in Belgrad. In Kroatien proklamierten die rechtsextremen Ustascha einen "Unabhängigen Staat Kroatien", der keine Veranlassung zur Ordensverleihung an Bönner hatte.

Der Bönner von der landeseigenen serbischen Zivilverwaltung wegen der guten Zusammenarbeit zugedachte Orden konnte ihm nicht persönlich übergeben werden. Er wurde plötzlich nach SW Frankreich abkommandiert. Dort war er auch als Militärverwaltungschef tätig. Die Serben schickten ihm den Orden nach.

So weit meine angeforderten Zeitzeugenkenntnisse. Sie zeigen, dass Vieles noch nicht klar ist. Es ist zwar nicht wichtig zu beweisen, dass Bönner "ein netter Kerl" war, wie Sie schreiben. Wichtig ist aber, dass von neutralen Wissenschaftlern nach genauer Prüfung bestätigt oder widerlegt wird, was, gestützt auf Dr. Fleiters Exkurs, in der Presse und im Internet, bisher unbewiesen, veröffentlicht ist: "Else Deuker arbeitete von 1941 bis 1945 für Egon Bönner, der auch an der Ermordung von Juden beteiligt war". In diesem Zusammenhang muss ich nun doch noch einmal auf dem "bestimmten Thema herumreiten", was spricht gegen die Veröffentlichung der "vorläufigen Richtlinien" von Reichskommissar Lohse? Interessierte Wikipedianer brauchen diese Vergleichsmöglichkeit. Mit freundlichen Grüßen --Deuker 18:39, 21. Mär. 2009 (CET)

Sehen Sie Frau Deuker, das ist der Grund, warum eine Diskussion mit Ihnen zu nichts führt und warum Zeitzeugen die "natürlichen Feinde des Historikers" sind (so J. P. Reemtsma): Sie verdrehen die Fakten, wie es Ihnen gerade passt. Das ist schade. Denn um Fakten geht es hier. Nicht um Interpretationen. Dass es um Interpretationen der Fakten geht, glauben nur Sie. Die Wikipedia wertet eben nicht (sie versucht es zumindest). Sie gibt allerhöchstens Wertungen von Dritten, in diesem Falle Historiker, wider. Das hat jemand oben schon so geschrieben.

  • Zum Orden: Sie haben unrecht. Bitte lesen Sie die entsprechend von mir geposteten Links. Es gab in Serbien keinen Orden dieser Art. Erst im, ja, faschistischen kroatischen Staat wurde er gestiftet. Und dann gehen Sie bitte ins Stadtarchiv Hannover und schauen sich Bönners Personalakte an: Dort steht, 3. Spalte, letzte Zeile "Orden, Ehrenz.:" eben jener "Orden der Krone König Zvonimir I. Stufe mit Stern". Ja, glauben Sie mir, nicht alle sind dumm, die Eintragung deckt sich mit dem Photo von Bönner bei Fleiter, ich kann einen Orden erkennen, andre können es auch. Warum sollte Bönner in seiner Personalakte lügen? Bönner bekam den Orden, warum genau auch immer, aber sicherlich nicht, weil er nett zu den Serben war. Eher weil er nett zum kroat. Staat war (der wenig für Serben übrig hatte).
  • Zu den vorläufigen Richtlinien: Wikipedia ist keine Quellenedition. Sie finden die Richtlinien u.a. bei Benz, Wolfgang/Konrad Kwiet/Jürgen Matthäus (Hgg.): Einsatz im „Reichskommissariat Ostland“: Dokumente zum Völkermord im Baltikum und in Weißrußland 1941–1944, Berlin 1998, S. 38ff. Gehen Sie in eine Leihbücherei, nehmen Sie das Buch zur Hand und lesen Sie es. Es ist auch interessant jenseits von Bönner. (Inwieweit B. am Holocaust beteiligt war, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ganz sicher haben Sie recht, wenn Sie, übertragen gesprochen, darauf insistieren, dass es nicht nur Schatten gab bei Bönner. Aber mit Ihrem Verhalten und dem ständigen Zünden von Nebelkerzen helfen Sie Historikern und der Wikipedia nun mal nicht, auch das Licht zu sehen. Es gab eben beides.)-- sjk 14:38, 22. Mär. 2009 (CET)

Ich bleibe dabei. Es muss sich um einen Irrtum handeln. Den Orden habe ich als Postpaket in Angers auf den Schreibtisch bekommen. Als Bönner es in meiner Gegenwart öffnete, war ich ärgerlich. Mir wären serbische Zigaretten für meinen stark rauchenden Chef lieber gewesen. Welchen Bezug soll Bönner nach Kroatien gehabt haben? Könnte es sein, dass Serbien noch den Orden aus der gemeinsamen jugoslawischen Zeit schickte? Nach dem, was ich las, kann man das an dem Orden vermutlich nur auf der Rückseite erkennen durch die kroatische Gravierung aus den vierziger Jahren. Der Orden wurde leider am Tage der Besetzung der Stadt Hannover aus Bönners Privatzimmer, er wohnte im Rathaus, gestohlen.

Selbstverständlich habe ich alle die Historiker gelesen, die Sie anführen. Ich zitiere sie ja ständig als "meine Zeugen". Besonders Ezergailis, s. spell out. So beginnt unsere Diskussion. S. Seite 1.

Wikipedia ruft zum freundlichen Umgang zwischen Diskutanten auf. Ich empfinde es nicht als freundlich, wenn Sie mir vorwerfen, "Nebelkerzen" zu werfen. Dennoch Mit freundlichen Grüßen --Deuker 17:37, 22. Mär. 2009 (CET)

  • Zum Orden: Es kann ja durchaus sein, dass Bönner noch andere Orden bekam. Auf dem Foto ist es aber eben jener aus Kroatien und nur jener ist der Personalakte (die anderen sind aus der Zeit als B. im Freikorps im Baltikum und Schlesien kämpfte). Wie geschrieben, die Serben kennen keinen König Zvonimir (das ist ein kroat. König aus dem 11. Jhd.), laut Wikipedia wurde der Orden von A. Pavelic gestiftet. Ihn gab es erst nach dem Einmarsch der Deutschen im Königreich Jugoslawien. Übrigens ist es auch nicht besonders, wenn Bönner den Orden aus Kroatien bekam: Offenbar haben die Kroaten ihn wie "Sauer-Bier" verliehen (forum.axishistory.com/viewtopic.php?p=601534#p601534).
  • Zum Vorwurf unfreundlich zu sein: Na ja, ich verstehe ihn, aber so es eben im Netz -- nehmen Sie sich das nicht zu Herzen ;-). Aber mit den Nebelkerzen meinte ich auch, dass es für die Beurteilung dessen, was Bönner in Riga tat, nicht erheblich ist, was Lohse im August 1941 in Wilna erließ oder nicht, welche Texte im VOBl. des RKO oder des Generalkommissars erlassen wurde -- Sie wissen sicherlich am besten, dass es vordergründig ganz klare "rechtliche" Vorgesetztenverhältnisse gab, andererseits auch Spielräume und informelle Wege, jenseits des Dienstweges. Bönner muss sich an den archivalisch überlieferten Fakten messen lassen. Als HA-Leiter war er auch in Lettland für vieles zuständig und für einiges verantwortlich, was die Ausgestaltung der Direktiven von Lohse oder Rosenberg anging. Ich gebe ihnen übrigens völlig recht, dass das von ihnen bemängelte Zitat Bönners Rolle verzerrt darstellt. Leider war Ezergailis auch schlampig, das haben sie recht (spell out ist herrlich unpräzise ...), denn er zitiert die Akte aus dem YIVO New York, ohne jedoch klar zu machen, welches Dokument er meint. Bei Benz et al. findet sich ein fast gleichlautendes Dokument (Ezergailis übersetzt ja auch das Deutsch ins Englisch), dessen Original in Riga liegt (im Latvijas Valsts Vestures Arhivs). Vermutlich ist es ursächlich von Trampedach und ging dann über Bönners Schreibtisch. Sie wissen ja, dass in der Hauptabteilung Politik auch die Judenangelegenheiten in einer Abteilung bearbeitet wurden. Und die HA-Leiter mussten abzeichnen.
  • Was mich eher interessiert: Als Ende November 1941 die Juden in Rumbula ermordet wurden, war Bönner allein in Riga. Drechsler war laut Angrick/Klein im Reich (und tatsächlich: es gibt keine Archivalien, die von Reaktionen Drechslers berichten, alle Probleme rund um die Erschiessung werden von Neuendorff/Finanzen, Wittrock/Oberbürgermeister, Bönner, Fründt/Stellv. des RKO besprochen). Bönner will jedoch nach eigener Aussage auf Aufforderung aber von Drechsler einmal bei den Erschiessungen gewesen sein, um sich ein Bild zu machen, und erstattete dann Bericht an Drechsler. Hat Bönner mit Drechsler telefoniert? Oder sich, was ja auch normal wäre, einfach falsch erinnert? Vielleicht ist das nach 60 Jahren aber auch im Dunkeln, ich würde das verstehen. Ich wünschte, mein Gedächtnis ist in 30 Jahren genauso gut wie Ihres. PS: Kennen Sie Harry_Marnitz? Er äußerst sich in seinen Erinnerungen an seine Rigaer Zeit sehr positiv über Bönner -- er verschweigt aber auch nicht, dass in Riga sich Verbrechen abspielten, an denen nicht nur die SS beteiligt war, sondern auch die Zivilverwaltung ihren Anteil hatte oder zumindest profitierte. Na ja, lassen wir es dabei, das geht ganz sicher weit über Bönner hinaus und diese Diskussion ist mehr als die Wikipedia leisten kann. Einen schönen Sonntag wünscht sjk 18:49, 22. Mär. 2009 (CET)

Ich vergass: Vielleicht sollten wir weitere oder schon diese Diskussionen auf unsere Benutzerseiten verlagern (Ihre oder meine), wir sind hier inzwischen weit "off-topic", vermutlich sind alle nur noch genervt von uns ;-) -- sjk 19:03, 22. Mär. 2009 (CET)


Hallo, Herr sjk. mit der Verlagerung auf meine Benutzerseite bin ich einverstanden. Wir haben uns anscheinend noch viel zu sagen. Ich bin aber immer auf die Geräte in unserem Internetraum in meinem Wohnstift angewiesen. Morgen geht es sicher nicht am Vormittag. Rufen Sie aber bitte mal den Artikel "Aber braun war ich nicht" auf. Sie verstehen dann besser, warum ich an den Richlinien interessiert bin. Darin wird Bönner zugeschrieben, was Lohse anordnete!! Auch mein Beitrag in den Hannoverschen Geschichtsblättern ist sicher für Sie lesenswert, weil ich kurz auch unseren Einsatz in Serbien und meine Vernehmung durch serbische Offiziere in Hannover anspreche. Die Vernehmungsprotokolle hat das Stadtarchiv auch. Ich muss aufhören, ein anderer Bewohner braucht das Gerät. Gute Nacht --Deuker 20:11, 22. Mär. 2009 (CET)

Hallo,Herr Benutzer Sjk und Interessierte, als ich das Vorstehende schrieb, konnte ich nicht ahnen, dass ich durch "Höhere Gewalt" lange nicht mehr diskutieren konnte. Ein Husten wurde zur septischen Lungenentzündung und brachte mir acht Wochen Krankenhaus und Rehaklinik sowie Schonzeit ein. Jetzt geht ers aber wieder.

Zum Thema Orden konnte ich mich vorher noch mit einigen Bibliotheken in Verbindung setzen. Bisher leider ohne Erfolg. Beim Vergleich des Ordens of the Crown of King Zvonimir mit dem, der Bönner von den Serben verliehen wurde, fällt mir auf, dass Letzterer keinen Eichenkranz hat!

* Guten Tag, Herr Benutzer Sjk, über kroatische Orden konnte ich
* nichts erfahren. Es gibt aber einen Bildband "Serbische und 
* Jugoslawische Orden und Ehrenzeichen von 1859-1941". Link zum Buch:
* http://www.militaria.at/Print.aspx
* Unsere Bibliotheken haben es nicht. Es kostet 99,-- Euro.Das ist mir 
* zuviel. Vielleicht haben Sie ja Glück. Mit freundlichen Grüßen
* --Deuker 11:49, 15. Sep. 2009 (CEST)


Zum Thema Vorläufige Richtlinien schreiben Sie auf Seite 13: "...dass es für die Beurteilung dessen, was Bönner in Riga tat, nicht erheblich ist, was Lohse im August 1941 ... erließ". Diesen Satz finde ich erklärungsbedürftig. Natürlich beeinflußt es die Beurteilung negativ, wenn Bönner als derjenige dargestellt wird, der die Richtlinien für die Behandlung der Juden erließ. Das Ergebnis, die falsche Behauptung in Dr. Fleiters Buch, in der Presse und im Internet, wonach Bönner auch am Judenmord beteiligt war, beweist das. Bei den von mir oft zitierten Historikern, die Sie und ich gleichermaßen schätzen, findet sich ein solcher Hinweis nicht. Es wäre schön, wenn Sie oder andere Interessierte zu meinem Einwand Stellung nehmen würden. Mit freundlichen Grüßen 213.23.144.78 19:21, 19. Jul. 2009 (CEST)


Liebe Damen und Herren Administratoren, ich bitte um Hilfe. Die vier Tilden, mit denen ich meinen vorstehenden, gestrigen Beitrag unterschrieb, hatten sich im Druck in eine mir unliebsame Zahlenreihe verwandelt. Warum? Vermutlich habe ich etwas falsch gemacht, aber was? Im März 2008 habe ich mich mit dem Benutzernamen Deuker angemeldet. Bis gestern wurden die vier Tilden auch so übersetzt. Was muß ich tun, damit die Zahlenreihe verschwindet und der Benutzernahme nach Möglichkeit durch meinen Vornamen Else ergänzt wird. Das Passwort bleibt. Mit Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen Deuker 10:32, 20. Jul. 2009 (CEST)

Übertrag aus dem Artikel

Ich rege erneut an zu prüfen,

    • ob die von dem Historiker Dr. Rüdiger Fleiter erhobenen Anschuldigungen(s. oben) richtig
      sind
    • ob wissenschaftliche Untersuchungen über die „Rolle“  des Generalkomissariats
      Lettland vorliegen
    • ob es unter den Historiker, die sich damit eigehend beschäftigt haben, weitere gibt, 
      die Dr. Fleiters Meinung vertreten und ggf. belegen können.
    • ob bewiesen werden kann, dass Bönner und nicht Reichskommissar Lohse die 
      "Vorläufigen Richtlinien für die Behandlung der Juden im Gebiet des 
      Reichskommissariats Ostland erließ.

Ich begründe meine Zweifel mit den mir von den Bundesarchiven Berlin und Ludwigsburg überlassenen Ablichtungen von Geheimdokumenten und den Darlegungen in den Büchern der Historiker Wolfgang Benz, Andrew Ezergailis, Andrej Angrick – Peter Klein. In „Die Endlösung“ in Riga von Angrick – Klein kann man auf den Seiten 278 bis 322 im Text und in den Fußnoten-Aktenzeichen feststellen, welche Abteilung des Generalkommissariat zuständig war. Bönners Hauptabteilung II war es nicht. Damit entfällt auch der Vorwurf, Bönner habe am 20.11.1941 dem Reichkommissar gemeldet, „Das flache Land im ganzen Generalkommissariat Lettland ist judenfrei“. Ablichtung des Dokuments habe ich.

--Deuker 10:49, 21. Sep. 2009 (CEST) übertragen von --Hozro 10:56, 21. Sep. 2009 (CEST)

Detaillierte Klarstellung zu Bönner

Liebe Wikipedianer,

die obige Diskussion ist wegen meiner monatelange Krankheit „eingeschlafen“. Geben Sie mir bitte Gelegenheit, sie hier noch einmal aufleben zu lassen. Dieser Fall könnte ein Beispiel dafür werden, wie die Sorge über „das Fehlen einer redaktionellen Durchsicht und insbesondere einer Fachredaktion zu zeitgeschichtlichen und politische Themen“ besonders bei „Politikerbiographien“ (bis zur endgültigen Lösung) gemindert werden könnte, wenn mit belegbaren Fakten gearbeitet wird.

Die Fakten im Falle Bönner:

Okt. 1983 Ich, Else Deuker, Jahrgang 1921, Sekretärin von Egon Bönner ab Sept.1941 bis 10. April 1945, schickte Herrn Museumsdirektor Dr. Röhrbein, Historisches Museum Hannover, wunschgemäß für „Archiv- und wissenschaftliche Zwecke“ einen Bericht über Egon Bönner. Ablichtung des Berichts mit Anlagen erhielt das Stadtarchiv Hannover.

Juni 1986 In dem Buch „Unter der Wolke des Todes leben“, Mitautor Dr. Claus Mlynek, Stadtarchiv Hannover, wird die Übergabe der Stadt an die Besatzungsmacht am 10.4.1945 falsch dargestellt. Briefwechsel und Gespräche mit Dr. Mlynek. Ergebnis: Buch wird nicht erneut aufgelegt, Briefwechsel zu den Akten genommen.

12.01.87 Auf Veranlassung von Dr. Mlynek Interview mit dem verstorbenen Redakteur Wolfgang Steinweg, Hannoversche Allgemeine Zeitung. Sein Buch „Das Rathaus in Hannover von der Kaiserzeit bis in die Gegenwart“ erscheint. Gesprächsaufzeichnungen gehen mit Billigung von Herrn Steinweg an Stadtarchiv und Historisches Museum.

08.04.05 Im HAZ-Report „Zeitenwende, Kriegsende“ berichtet der Sohn des Zeitzeugen Weiberg falsch, „Jetzt (bei Übergabe der Stadt) war er (gemeint war Bönner) fort“. Erfolglose mehrmalige Bitte um Leserbrief-Entgegnung bei dem zuständigen Redakteur Thorsten Fuchs. Der für die Stadtgeschichte wichtige Beweis für ihre Rettung durch den Kampfkommandanten General Loehning und OB Bönner - vor Kriegsende, gefährlich für beide Herren- wird nicht erwähnt.

18.05.05 Besuch von Stadtarchivdirektor Dr. Karljosef Kreter. Ergebnis: Mein Beitrag in den „Hannoverschen Geschichtsblättern“ Band 59, Seiten 171 – 179. Wichtig Seite 174, Fußnote 11.

26.01.06 Vorstellung des Buches von Dr. Fleiter: „Stadtverwaltung im Dritten Reich“ in der „Neuen Presse“ und in „Bild Hannover“. Beide Zeitungen berichten: „180000 Archivseiten, bzw. Nazi-Spuren ausgewertet“. Erteilung von Forschungsaufträgen, „z.B. zur Rolle des NS-Bürgermeisters Egon Bönner bei Judenmorden in Riga“ wird erwartet. Von mir seit 2006 gefordert. M.W. noch nicht erteilt.

13.02.06, Gespräch mit Redakteur Thorsten Fuchs. Höre zum ersten Mal von den Anschuldigungen gegen Bönner in Fleiters Buch „Stadtverwaltung im Dritten Reich“, Seiten 248 bis 251 und 276, Fußnote 605. Mache deutlich klar, dass ein Irrtum vorliegen muss, kann die Aussage jedoch noch nicht belegen.


18.02.06 Der Artikel „Aber braun war ich nicht“ von Thorsten Fuchs erscheint. Darin der Satz: „Else Deuker arbeitete von 1941 bis 1945 für Egon Bönner, der auch an der Ermordung von Juden beteiligt war“.

28.03.06 Interview-Besuch von Dr. Fleiter und dem Betreuer seiner Doktorarbeit, Dr. Schmid. Gegensätzliche Beurteilung der Person Bönner. Übereinstimmung nicht möglich. Erhalte Zusage, in Kürze Beweismaterial aus dem Bundesarchiv Berlin zu bekommen.

16.05.06 Erinnerung an das Beweismaterial. Hinhaltende Antwort am 31.05.06. 04.12.06 Erneute Erinnerung bleibt ohne Antwort.

28.02.07 Schalte den jetzt amtierenden Oberbürgermeister Stephan Weil ein. Durchschlag an Dr.Schmid.

19.03.07 Brief von Dr. Schmid: „...ich wollte mich eigentlich nicht mehr zur Sache Bönner äußern, bevor nicht die Rolle Bönners in der Zivilverwaltung Lettlands durch eine Prüfung der Akten aus der Zeit der deutschen Besetzung im Staatsarchiv in Riga genauer untersucht worden ist...“ Hinweis: Fleiter klagt schon 2006 an!

07 & 08 Drei Briefe an Oberbürgermeistere a.D.Dr.h.c. Schmalstieg, Auftraggeber für das Buch

Im gleichen Zeitraum Drei Freundliche Antworten mit verwertbaren Vorschlägen. Sie gehen auch an OB Weil und Dr. Kreter.

03.11.07 Unter Berufung auf die Ratschläge bitte ich bei den Bundesarchiven in Ludwigsburg und Berlin um Belege, erhalte sie 2008.

??? Dr. Kreter versucht, ein Gespräch mit Dr. Fleiter zu vermitteln. Ergebnis: Dr. Fleiter ist zu stark beschäftigt, um sich „mit Bönners Biographie zu befassen.“

Die Beweiskraft für meine Darlegungen wächst. Die Historiker Angrick-Klein, Benz, Ezergailis u.a. sind meiner Meinung. Was mir fremd war, weil „geheim“ und nicht in Bönners Hauptabteilung II bearbeitet, habe ich ihren Veröffentlichungen und der Fachliteratur entnommen, besonders dem Buch „Nordlicht über der Düna“, Edition Baltika, 79 Seiten stark, geschrieben von dem deutsch-baltischen Arzt Dr. Harry Marnitz. Er leitete in Riga Bönners Haupteilung II die Abteilung Gesundheitsverwaltung. Bei den Letten wird noch heute positiv über ihn gesprochen. In unserer Hauptabteilung war er beliebt, auch wegen seiner Sprachkenntnisse und seiner Möglichkeit, die Stimmung des Volkes einzufangen.

Genützt hat das bisher in der Diskussion:Egon Bönner nichts. Ich führe das darauf zurück, dass das, was Fleiter im Abschnitt „Leben“ so ausführlich schreibt, beim Leser wie eine bewiesene Tatsache ankommt. Dazu aber noch folgende Daten:

1959 Vorermittlungen über Verstrickungen der Zivilverwaltung im Reichkommissariat Ostland mit den Massenmorden an den Juden in Riga. Sie wurde befohlen von Hitler und Himmler, ausgeführt in Riga von dem zum Tode durch den Strang verurteilten Massenmörder HSSPF Friedrich Jeckeln.

1968 Kieler Staatsanwalt übernimmt aus Zuständigkeitsgründen 10 Akten und prüft drei Jahre „akribisch und aufwendig“.

1971 Einstellung des Ermittlungsverfahrens gegen die Mitarbeiter von Reichskommissar Lohse, die an der Ausarbeitung der „Vorläufigen Richtlinien für die Behandlung der Juden“ mitwirkten. (Lohse schon tot) Begründung: „Da den Beschuldigten eine Beteiligung an der Tötung von Juden im Ostland nicht hat nachgewiesen werden können, ist das Verfahren Einzustellen. Bönner, Stellvertreter des nach Kriegsende verstorbenen Generalkommissars für Lettland, Dr. Drechsler, war für die dem Reichskommissariat nachgeordnete Behörde Generalkommissariat. als Zeuge geladen. Das Generalkommissariat wurde nicht beschuldigt.


Wenn Fakten und Belege für Ereignisse aus den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgelegt werden von Menschen, die sie miterlebten, dann sollte man diesen Zeitzeugen das Recht einräumen, an derselben hervorgehobenen Stelle erwähnt zu werden, wie die Darlegungen von erst in diesem Jahrhundert geborenen Historikern.

Es würde mich freuen, wenn klargestellt würde, dass die „Vorläufigen Richtlinien zur Behandlung der Juden“ ohne Bönners Mitwirkung von Reichskommissar Lohse und seinen Mitarbeitern bestimmt wurden. Ich sage damit nichts Neues. Es ist auch in meiner „eingeschlafenen“ Diskussion zu lesen. Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich für das Interesse der Herren Benutzer Holgerjan und Hozro. Ich hoffe auf weitere lebhafte Diskussion und die baldige Erfüllung meiner vorstehenden Gleichstellungsbitte. Mit freundlichen Grüssen --Deuker 11:44, 16. Mär. 2010 (CET)

"Diese seltsame Ost-Uniform"

Habe ein paar Fakten aus dem Aufsatz von Sven Jüngerkes, Uni Konstanz ergänzt. Bönners Freiwilligeneinsatz im Freicorps unterstreicht seine rechtskonservative und nationalistische Einstellung bereits in jungen Jahren. --Enrico Palermo 00:46, 16. Apr. 2010 (CEST)

Hallo, Herr Benutzer Palermo, Bönner, Jahrgang 1901, wurde im wilhelminischen Deutschland in der Schule und im Elternhaus konservativ und patriotisch erzogen. Diese Prägung führte während seiner Tätigkeit als Verwaltungsjurist in Lettland, Serbien und Frankreich dazu, dass er auch den Völkern der von uns besetzten Länder das Recht auf Vaterlandsliebe zubilligte und es oft gegen andere deutsche Meinungen vertrat. Ist das nach Ihrer Meinung ein Grund zur Beanstandung? Im Stadtarchiv Hannover liegen für das Vorstehende Beweise: 1.) Eidesstattliche Erklärung des Generaldirektors der lettischen landeseigenen Ziviljustiz (1942 bis 1943) Dr. jur Alfred Valdmanis, 2.) Protokolle über die Vernehmungen Deuker durch Vertreter der serbisdchen Regierung im Sept. 1946 und 3.) mein "Auftragsschreiben" an Herrn Museumsdirektor Dr. Röhrbein, Historisches Museum Hannover, vom 15.1.1983. Es ist die Grundlage für meinen Beitrag in den "Hannoverschen Geschichtsblättern" Band 59, Seiten 171, 172. Mit freundlichen Grüßen --Deuker 21:17, 18. Apr. 2010 (CEST)

Hallo, ausgerechnet Alfred Valdmanis, ein zwielichtiger Nazi-Kollaborateur und verurteilter Betrüger ( 2 Jahre Haft in Kananda ) führen Sie hier in der Diskussion als Kronzeugen dafür an, daß sich der stramme Nazi Egon Bönner angeblich für lettische Freiheitsrechte stark gemacht habe. Ist das glaubwürdig ? Quellenkritik ist ebenso an Ihrem Beitrag in den Hannoverschen Geschichtsblättern angebracht. KarlJosef Kreter, Leiter Stadtarchiv Hannover und Herausgeber der Reihe, bezeichnet ihren Bericht als "einseitig". Es ist offensichtlich, daß Sie eine Sympathie zu Egon Bönner haben. Das ist Ihnen nicht vorzuwerfen. Aber eben dadurch ist Ihr Bericht keine geeignete Quelle für eine Enzyklopädie wie Wikipedia. --Enrico Palermo 02:04, 21. Apr. 2010 (CEST)


Ja, Herr Benutzer Palermo, es müsste möglich sein, Bönners lettenfreundliche Einstellung „glaubwürdig“ nachzuweisen. Ich habe viele Anregungen in Briefen an die vorgesetzten Behörden getippt. Leider sind sie nicht in dem Aktenband R 92/644 im Bundesarchiv Berlin. Ich erhielt aber die Niederschrift vom 27.11.1941 der von Bönner wöchentlich geleiteten Abteilungsleitersitzungen. Sie gibt u.a. Auskunft über seine und der Mitarbeiter der Hauptabteilung II Bemühungen um Verbesserung der Lebensbedingungen der Letten. Dr. Marnitz wird auch erwähnt. Mit freundlichen Grüßen --Deuker 17:04, 22. Apr. 2010 (CEST)

Sehr geehrte Damen und Herren! (nicht signierter Beitrag von Deuker (Diskussion | Beiträge) 16:59, 1. Mai 2010 (CEST))

    Hallo, vermutlich wieder mein Fehler. Ich verstehe es zwar nicht, denn Sie hatten
    sich so viel Mühe gegeben, mich immer wieder an die Tilden --Deuker 15:37, 3. Mai 2010 (CEST) zu erinnern, dass
    ich meine, sie nicht vergessen zu haben. Sehen Sie noch eine andere Fehlermöglkchkeit?
    Mein Aniegen, leicht geändert, trage ich im Nachstehenden noch einmal vor.
    Gruß --Deuker 15:37, 3. Mai 2010 (CEST)

Sehr geehrte Damen und Herren Administratoren!


Ab März 2008 führe ich in der von mir angeregten Diskussion Egon Bönner, wie Sie in vielen anderen Fällen, einen „erbitterten Kampf um die Wahrheit“ (Spiegel 16/2010)

Die Relevanz meines Problems muss Ihnen sofort aufgefallen sein. Mein „Hinweis auf einen Übersetzungsfehler und dessen Auswirkung auf die Geschichtsschreibung“ ging unverzüglich in eine Diskussion über, noch ehe ich die Diskussionsregeln verinnerlicht hatte. Die wichtigsten Regeln glaube ich dennoch beachtet zu haben. Nach wie vor gehe ich trotz einiger Angriffe „von den guten Absichten“ aller Beteiligten aus. Ich glaube, dass wir, jung und alt, den gemeinsamen Wunsch haben, herauszufinden, wo die Gründe dafür liegen, dass es zu den Verbrechen gegen Juden und andere Opfer kommen konnte.

Das geht nur, wenn belegbare Fakten diskutiert werden. Für alle Diskussionsteilnehmer sollte das Lesen bereits vorhandener Beiträge Pflicht sein, um langweilende Wiederholungen zu vermeiden. Ich empfand es als tragik-komisch, dass Benutzer Sjk mir am 22.3.2009 empfahl, Benz zu lesen. Es ist anzunehmen, dass er nicht wahrgenommen hat, dass ich mich bereits am 13. März 2008 auf der ersten Seite der beginnenden Diskussion auf Benz und Ezergailis bezog. Am 24., 28. und 31.3.2009 bin ich darauf in der Benutzerdiskussion: Sjk eingegangen. Dass meine wochenlange Krankheit die erfolgversprechende Unterhaltung beendete, ist schade, zumal Sjk in der Sache meiner Meinung ist. Siehe Diskussion :Otto-Heinrich Drechsler – Wikipedia, Sjk/Exxu, Juni/August 2007.

Dafür, dass Sie meine Diskussion mit meinem Beitrag „Detaillierte Klarstellung zu Bönner“ am 16. März 2010 brachten, bedanke ich mich. Ich hoffe, dass sich meine Argumente mit Hilfe von Wissenschaft und Rechtsprechung durchsetzen, trotz meiner nachrangigen „Position im sozialen Gefüge“ (Spiegel) als wenig geschätzte Zeitzeugin.

Sie werden Ihre Gründe dafür haben, dass Sie immer noch Fleiters Ansichten zu Bönner im Abschnitt „Leben“ bringen. Sie wirken dort wie bereits belegte Tatsachen und beeinflussen den Leser einseitig. Aus Gründen der Fairness bitte ich Sie, wie schon am 12. Februar 2010, auch meine Überlegungen an dieser exponierten Stelle zu veröffentlichen. Meiner Bitte wurde nicht entsprochen. Wurde gelöscht, oder liegt es an meinem Fehler, s. oben?

Kann in „Leben“ ergänzend zu Fleiter eingefügt werden: Bönners Sekretärin weist darauf hin, dass er an der Abfassung der „Vorläufigen Richtlinien für die Behandlung der Juden im Reichskommissariat Ostland“ nicht mitgewirkt hat. Urteile, die in die Richtung seiner Beteiligung an Verbrechen gehen, liegen m.W. - außer bei Dr. Fleiter - weder von Gerichten noch von anerkannten Holocaust-Experten vor. Tatsache ist, dass Bönner drei Jahre in Camps der alliierten Besatzungsmächte von Mitgliedern der Staaten, in denen er als Verwaltungsjurist tätig war, häufig vernommen wurde. Diese Herren, Zeitzeugen, die das Grauen miterlebten, wussten, wen und was sie suchten. Sie entließen Bönner, ohne ihm schuldhaftes oder gar verbrecherisches Handeln nachzuweisen Mit freundlichen Grüßen --Deuker 15:49, 3. Mai 2010 (CEST)

Leben: aktuelle Version vom 16.07.2011, 10.55 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, Die Ergänzung, Bönners Tätigkeit als Landrat in Geldern, ist richtig und gut.

In diesem Zusammenhang aber zwei Fragen: 1.) Warum wird hier Bönners 3 jahre dauernde Internierung verschwiegen? Ich erwähnte sie in der Diskussion mehrfach, auch am 01.02.2009. 2.) Warum wird trotz meiner Gegendarstellung in der Diskussion und trotz der Hinweise auf vorhandene Belege und Veröffentlichungen von Holocaustexperten Dr. Fleiters Sicht immer wieder gebraucht. Zu den Sachverständigen zählt seit einigen wochen Frau Dr. Kathrin Reichelt. Sie studierte Russistik, Polonistik, Neuer und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin, promovierte bei Prof. Benz, war mehrere Jahre am United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. tätig. In Ihrem Buch "Lettland unter deutscher Besatzung 1941-1944, Der lettische Anteil am Holocaust", wird Bönner nicht erwähnt! Für mich ein weiterer Beweis, dass Dr. Fleiter sich irrt. 3.)Den Einzelnachweis 3) verstehe und fide ich nicht. Was steht darin.

Mit freundlichen Grüßen Deuker (14:28, 28. Jun. 2011 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)

Der Einzelnachweis Nr. 3 verweist auf das Dokument 1138-PS, das im aufgeführten Dokumentenband zum Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher abgedruckt ist.
Es handelt sich um vorläufige Richtlinien des Reichskommissars für das Ostland mit Datum vom 13. August 1941 (unterzeichnet von Lohse). Inhalt: Meldepflicht für Juden, Judenstern, Verbote wie Wohnortwechsel, Benutzung von Verkehrsmitteln, Schulbesuch, Ausübung bestimmter Berufe / Anmeldepflicht und Beschlagnahme jüdischer Vermögen, Ablieferungspflicht von Devisen und Wertsachen / Errichtung von Ghettos und Zwangsarbeit (Vergütung zur Bestreitung des notdürftigen Lebensunterhalts). / Generalkommissare oder ihre Gebietskommissare können nähere Anordnungen treffen.
Bei unserem Briefwechsel vom November 2009 hatten Sie selbst mir eine (dort undatierte) Ablichtung dieses Dokuments als Anlage 1 zugeschickt (mitsamt eines Anschreibens Kauen 18. 8. 1941): "Der Reichskommissar für das Ostland / II a 4 / Geheim ! / Vorläufige Richtlinien für die Behandlung der Juden im Gebiet des Reichskommissariats Ostland /"
MfG --Holgerjan 18:25, 28. Jun. 2011 (CEST)

Sehr geehrter Herr Benutzer Holgerjan, wie schön, dass Sie meine Fragen beantworten! Der Text von Einzelnachweis drei kommt mir vor wie ein Haupttreffer in der Lotterie. Er bestätigt, worauf ich, wie Sie richtig sagen. seit Jahren hinweise und stellt das, was Dr. Fleiter behauptet, in Frage. In der Aktuellen Version vom 16.6.2011 auf Seite fünf in Zusammenhang mit der Version Kreczik vom 13.9.2006 auf Seite eins, links, wird auf Seite zwei rechts erneut angegeben, Bönner habe während seiner Tätigkeit in Lettland in der Zeit von August 1941 bis Ende 1942 die Hauptabteilung Politik beim Reichskommissariat Ostland geleitet. Das ist nicht richtig. Diese Aufgabe hatten die im Reichskommissariat tätigen Herren Fründt und Burmeister. Bönner war in der Zeit im Generalkommissariat Lettland Leiter der Hauptabteilung II und Stellvertreter von Generalkommissar Dr. Drechsler.In der Aktuellen Version, Seite fünf, wird das im ersten Satz oben richtig dargestellt. Ab dem zweiten Satz werden wieder die Fehler, die Herrn Dr. Fleiter unterlaufen sind, gedruckt.

Die im Kieler Einstellungsverfahren als Beschuldigte geladenen Mitarbeiter von Reichskommissar Lohse wurden begründet nicht verurteilt, obwohl sie an der Ausarbeitung der von Reichskommissar Lohse herausgegebenen „Vorläufigen Richtlinien“ beteiligt waren. Bönner, als Zeuge gehört, hat daran nicht mitgewirkt. Können Sie mir den Grund dafür nennen, Herr Holgerjan, warum Wikipedia so beharrlich an dem offensichtlichen Irrtum festhält? Ich vermute nach wie vor, dass er zurückzuführen ist auf eine Namensverwechslung, die dem Historiker Ezergailis auf Seite 340 seines Buches „The Holocaust in Latvia“ unterlaufen ist. Siehe auch die von mir im März 2008 angeregte Diskussion Egon Bönner. Durch mir inzwischen bekannt gewordene Fachliteratur konnte ich im Laufe der Jahre klarstellen, dass nicht Bönner, sondern OVR Dorr von Generalkommissar Dr. Drechsler den Auftrag erhalten hat, „die Bestimmungen von Lohse“ darzulegen.

Mit freundlichen Grüßen --Deuker 14:11, 30. Jun. 2011 (CEST)


Hallo, Herr Benutzer Holgerjan und Interessierte,

ich beziehe mich auf Punkt 9 im Inhaltsverzeichnis zu dieser Diskussion. Dazu habe ich mir die Ablichtung des Bulletins Nr. 2 des Deutschen Historischen Instituts Moskau mit Forschungsberichten von Stipendiaten aus dem Sonderarchivs des Russischen Staatlichen Militärarchivs besorgt mit der Arbeit von Sven Jüngerkes, Konstanz. Auf den Seiten 77 bis 87 steht sein Artikel „Diese seltsame Ost-Uniform“- Egon Bönner in Riga. Sie verstehen ihn besser, wenn ich die Personen und ihre Behörden vorstelle, die genannt werden. Es sind:

Alfred Rosenberg,             Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, Berlin,
Hinrich Lohse,                   Reichskommissar für das Ostland, Amtssitz Riga
Otto-Heinrich Drechsler,   Generalkommissar Lettland, Amtssitz Riga, 
Egon Bönner                     Stellvertreter von Generalkommissar Drechsler und 
                                          Leiter der Hauptabteilung II im Generalkommissariat
                                                         Lettland.

Herr Jüngerkes schildert ausführlich und richtig, worum es beim „Streit um die Ost-Uniform“ geht. Auf Seite 82 oben erwähnt er einen Bericht der Personalabteilung beim Reichskommissar, wonach Reichskommissar Rosenberg von Bönner bei einem persönlichen Vortrag „keinen guten Eindruck gewonnen“ habe. Wer ist gemeint, Reichsminister Rosenberg oder Reichskommissar Lohse? Von wem erfuhr Bönner, dass es für seine Beförderungswünsche „zurzeit keine Stellen im Ostministerium gebe“?

Es folgt die Schilderung eines Beamtenrechtsstreits. Bönner begründet ihn mit seinem „moralischen Anspruch auf eine Aufgabe, die seiner Dienststellung und Erfahrung angemessen sei.“ Er argumentiert, ein „uniformierter Beamter könne nicht gezwungen werden, die Uniform eines rangniedrigeren Beamten zu tragen, auch wenn er aus dienstlicher Notwendigkeit ein rangniedrigeres Amt zu versehen habe. Für den Fall, dass seinem Wunsch nicht entsprochen werde, bitte er, von der Teilnahme des bevorstehenden Besuch des Reichsministers, bei dem Uniformpflicht herrsche, entbunden zu werden. Bereits einen Tag später habe Bönner vom Reichskommissar erfahren, dass er die Abzeichen eines Bezirksdirektors tragen müsse. Der Reichskommissar habe sich damit an die Besoldungsstufen gehalten, die „Rosenberg in einer Besprechung in der Reichskanzlei vereinbart hatte“. Zum Erstaunen des Reichskommissar erreichte ihn im Oktober die Mitteilung des Ostministeriums, „dass Bönner nun doch weiterhin die Abzeichen eines Ministerialdirigenten tragen dürfe.“ Der Reichskommissar habe sich geweigert, den Erlass an Bönner weiterzugeben und beim Ostministerium schriftlich um Klärung von Fragen gebeten, die er hatte.

Zur gleichen Zeit habe Bönner beim Ostministerium und beim Reichsministerium des Innern offiziell um die Aufhebung seiner Abordnung gebeten, da er selbst nicht mehr mit seiner Beförderung rechnete. Das Folgende schreibe ich von Dr. Jüngerkes ab:

„Als Bönner aber erfuhr, dass Rosenberg ihm den positiven Uniformbescheid des Ostministeriums nicht übermitteln wollte, rief er erzürnt beim Reichskommissar an, steigerte sich offenbar in einen Wutanfall und erklärte, dass er sowieso nie vorgehabt habe, diese „seltsame Ost-Uniform“ überhaupt anzuziehen. Bönner wurde zum 16. November 1942 von seinen Amtsgeschäften entbunden.

In der ersten Reihe der eingerückten Abschrift steht m.E. der falsche Name. Herr Reichsminister Rosenberg hatte seine Ansicht geändert. Auf dem Dienstwege über das Reichskommissariat Lettland sollte Bönner erfahren, dass er die höherrangigen Abzeichen doch weiter tragen dürfe.

Das bedeutet, der Name Rosenberg muss im ersten Satz der Einrückung oben durch den Namen Lohse ersetzt werden. Hier zeigt sich, wie wichtig und richtig der erste, fett gedruckte Satz in unserer Diskussion, die im März 2008 begann, war und ist, auch wenn es sich hier um eine andere Fehlerquelle handelt.

Die Verbindung für das Telefongespräch mit einem der leitenden Herren vom Reichskommissariat habe ich hergestellt und befehlsgemäß zugehört. Ich wusste nicht, dass Bönner so laut und noch deutlicher werden konnte, als ich es bisher erlebte. Der eingerückte Satz ist vollinhaltlich richtig! Bönner erreichte sein Ziel, von Riga weg zu kommen. Das war gut so. Es hätte leicht zu spät sein können. Die in den Fußnoten aufgeführten von Bönner diktierten Briefe tippte ich und wusste, worum es ging. Als „Mann, der die Ostpolitik des Führers nicht verstand“, war er von Seiten der SS gefährdet. Deshalb provozierte er und erreichte die gewünschte Entlassung.

Herr Dr. Fleiter erwähnt in seinem Buch, meine Veröffentlichung in den „Hannoverschen Geschichtsblättern“, siehe „Weblinks“. In seinem Exkurs: Bürgermeister Bönner und die Judenverfolgung im Rigaer Getto“, wertet er das, was ich als Zeitzeugin berichte. ab. Zitat: „Hannover verbindet mit dem Stadtoberhaupt Bönner vor allem die kampflose Übergabe der Stadt an die Alliierten. Allerdings hatten die Abhandlungen über Bönner bisweilen „Anekdotencharakter“ und beruhen im Wesentlichen auf Schilderungen von Bönners Sekretärin Else Deuker“.

Es folgen die Anschuldigungen gegen Bönner und, auf Seite 276, die lesenswerte Fußnote 605. Es ist schade, dass Dr. Fleiter vor Drucklegung kein Gespräch mit mir gesucht hat, weil ich ihm hätte sagen, allerdings noch nicht beweisen können, dass seine Vorwürfe gegen den falschen Mann im Ostland gerichtet waren. Uns allen wäre möglicherweise diese Diskussion erspart geblieben und die Öffentlichkeit hätte einen Deutschen weniger, „der auch an der Ermordung von Juden beteiligt war“. Siehe Weblinks „Aber braun war ich nicht“.Mit freundlichen Grüßen --Deuker 00:14, 6. Jul. 2011 (CEST) 05.07.2011, 23:57

Mit freundlichen Grüßen (nicht signierter Beitrag von Deuker (Diskussion | Beiträge) 17:21, 5. Jul 2011 (CEST))

Detaillierte Klarstellung zu Bönner - Ergänzung und Fortführung

+Liebe Wikipedianer,

in der letzten Zeit wird mein Einsatz in Serbien häufiger erwähnt. Ich begrüße das und bitte Sie, die „Fakten im Falle Bönner“ beginnen zu lassen mit

5. und 6. Sept. 1946. Ohne Voranmeldung holen mich zwei gut deutsch sprechende serbische Offiziere von meinem Arbeitsplatz in Hannover zur Vernehmung ab. Grund: Bönner, den sie im Internierungslager vernahmen, habe zugegeben, in Serbien Todesurteile unterschrieben zu haben. Ich widersprach entschieden. Handelte aus, das Protokoll zu tippen („Zeitersparnis“), bekam dafür Durchschläge. Sollten mir schlimmsten Falls später als Beweis für meine Aussage dienen. Wiederholter Hinweis darauf, dass ich ein „schwaches Gedächtnis“ haben müsse. Dennoch gut behandelt. Am Ende der zweiten Vernehmung ein fast privates Gespräch über Belgrad. Erheiterte die Herren mit der Frage, warum ihr Untergrundsender Bönner im Kriege den „sanften Egon“ nannte, sie ihn jetzt aber für einen Mörder hielten. Keine Antwort. Weder Bönner noch ich haben später von den Serben gehört! Siehe Brief Deuker vom 15.10.1983 an Museumsdirektor Dr. Röhrbein, Historisches Museum Hannover, um den ich –fast könnte man sagen weit vorausschauend - von ihm gebeten wurde. Ich gehe 1946 bereits auf den „sanften Egon“ ein, eine Name, der die Jahrzehnte später geborenen Herren Dr. Fleiter und Fuchs noch 2008 bewegt. Siehe auch „Hannoversche Geschichtsblätter“, Band 59/2005 ,S. 171 f.Bis einschließlich 28.02.08 gelten die aufgeführten Daten. Danach bitte einfügen:

02.04.07 Drei Seiten lange Antwort von OB Weil auf Brief Deuker vom 28.02.07. Er ist verwundert über meine Kritik. „Das Buch“ (ich beanstande nur die wenigen Exkurs-Seiten. Deuker) habe „allgemein große Anerkennung gefunden“, die Stadt Hannover sei „für ihre Initiative des Stipendiums ausnahmslos gelobt“ worden. „Solange gegen diese (Fleiters) historischen Zeugnisse nicht andere - in der Aussage abweichende bzw. gegenteilige – vorgelegt werden, muss die Darstellung von Herrn Fleiter zumindest als gut begründet gelten.“ Bisher seien ihm keine historischen Dokumente bekannt geworden, „die Zweifel an den von Fleiter angeführten Tatsachen begründen.“ OB Weil erkennt, in Übereinstimmung mit den Dres Kreter und Schmid, „die Recherchen von Andrej Angrick und Peter Klein ohne Wenn und Aber“ an. Er meint, dass deren Untersuchungen „keinerlei Beweise und Handhabe, die auf die persönliche Schuldlosigkeit von Egon Bönner zielen“ lieferten. Das mache „eine Beteiligung Bönners an Verbrechen in Lettland wahrscheinlich“. Er weist (wie auch die Dres Fleiter und Schmid mündlich und schriftlich, Deuker) darauf hin, dass „eine weitere Veröffentlichung zu Riga zum Thema der Lettischen Kollaboration von Katrin Reichelt“ zu erwarten sei.

19.03.07 gilt bis ??? Dr. Kreter.

2007 Bitte ich die Bundesarchive in Ludwigsburg und Berlin um Beweismaterial und erhalte

2008 Ablichtungen der zwischen den Dres Fleiter/Schmid und mir strittigen Dokumente, alle Dienstbesprechungsprotokolle aus der Amtszeit Bönner in Riga, Vernehmungsprotokolle zu Riga und Serbien, meine Personalakten aus Riga und anderes.

2011 Im Metropol Verlag kommt das erwartete Buch der Historikerin Frau Dr. Katrin Reichelt, „Lettland unter deutscher Besatzung 1941 – 1944 / Der lettische Anteil am Holocaust“ heraus. Vom Generalkommissariat Lettland werden Dr. Drechsler und VOR Dorr erwähnt. Bönner wird nicht genannt. Das wäre ein Unterlassungsfehler der Expertin, wenn bewiesen werden könnte, dass Bönner „an der Ermordung von Juden beteiligt“ war, wie Herr Fleiter in seiner Doktorarbeit im Exkurs: Bürgermeister Bönner und die Judenverfolgung im Rigaer Getto“ darlegt. Nur diese vier Seiten und Seite 276, Fußnote 605, werden von mir kritisiert.

In der Danksagung der Autorin stehen die Namen der Herren, die ich „meine Zeugen“ nannte. Sie, verwandtschaftlich, beruflich und freundschaftlich mit ihr verbunden, berieten Frau Dr. Reichelt. Es bleibt abzuwarten, welche Schlüsse mit Bezug auf Bönner OB Weil und die Dres Fleiter und Schmid aus der Arbeit der anerkannten Historikerin und Holocaustexpertin ziehen.

Bönners für Hannover und seine Bürger positive Haltung und Handlung in der Zeit vor der Besetzung der Stadt (siehe unten) wäre natürlich nicht erwähnenswert, wenn die von dem Doktoranden Fleiter erhobenen Vorwürfe auch von Holocaustexperten gemacht würden. Das ist sicher nicht zu erwarten, nachdem meine häufige Bitte, neutrale Wissenschaftler einzuschalten, sich durch die Arbeit von Frau Katrin Reichelt erfüllte. Zu dem, was ich für Rufmord halte, fehlt allerdings noch eine Stellungnahme der Herren, die sich bei der Verleihung des „Lessing-Stipendiums“ für den Doktoranden Fleiter entschieden.

Im "NDR Kultur" stellte der englischen Historiker Ian Kershaw am 12.12.11 sein jetzt auch deutsch herausgekommenes Buch „Das Ende, Kampf bis in den Untergang – NS-Deutschland 1944/1945“ vor. Der Autor berichtete vom tragischen Tod eines 19jährigen. Vier Stunden vor Einmarsch der Alliierten in Ansbach (?, Ortsname akustisch unklar) starb er am Galgen, weil er die Verteidigung der Stadt verhindern wollte.

Erinnert nicht nur an Gauleiter Lauterbacher, dessen Aufruf „Lieber tot als Sklav“ und Flucht, sondern auch an den Stadtkommandanten von Hannover, General Loehning und den kommissarischen Oberbürgermeister Bönner. Sie verhinderten die völlige Zerstörung der Stadt Hannover. Siehe Berichte der Historiker Klaus Mlynek / Waldemar Röhrbein in „Hannoversche Chronik von den Anfängen bis zur Gegenwart 1945“, S. 189 und Abschnitt „II. Weltkrieg – Die letzten Tage“ Seite 567. Dort letzter Satz unrichtig. Bönner wurde abends verhaftet. Nicht von Bedeutung, aber Beweis für die Falschaussage Weiberg jun. Siehe auch Aufzeichnungen Stadtrat Müller im Stadtarchiv. Er sah Bönner am l0.04 1945 abends.

Mit freundlichen Grüssen --Deuker 16:42, 13. Dez. 2011 (CET)

Hannoversche Geschichtsblätter

Anmerkung: Dieser Eintrag wurde von einer IP 217.225.232... vorgenommen und wenige Studen später von einer IP mit gleichen Anfangsziffern wieder gelöscht. Ein Grund wurde nicht angegeben. Daher habe ich den Beitrag wieder hergestellt. --Holgerjan 19:54, 28. Dez. 2011 (CET)

Zu Egon Bönners Zeit in Riga: ein Aufsatz von Jüngerkes "Einsatz im Ostland - Egon Bönner in Riga" in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 62 (ISBN: 978-3-7752-5962-0) Es geht aber vor allem um die Frage, was EB vom Holocaust in Riga wissen konnte (offenbar einiges - aber auch wohl die meisten anderen Mitarbeiter des Generalkommissars). Dass er selbst nicht direkt daran beteiligt war (als Pistolenschütze oder gar vor Ort war etc.), dürfte ja nach der ganzen Diskussion klar sein, da hat Deuker sicher recht. Allerdings gehört EB laut dem Aufsatz auch zu den ganzen Rädern im Mechanismus Besatzungsverwaltung, die den Holocaust in Riga so reibungslos möglich machten und ihn verwaltungsmäßig "abwickelten". Meines Erachtens meinte Fleiter auch nichts anders, auch wenn er nicht alle Unterlagen aus dem Bundesarchiv kannte und das vielleicht etwas "überspitzt" darstellt (Bönner gibt Anweisungen weiter, die vom RKO kamen). Dass nun Reichelt Bönner nicht erwähnt, liegt sicherlich daran, dass sie v.a. die lettische Seite untersucht und bpsw. auch den Oberbürgermeister von Riga, Hugo Wittrock, praktisch nicht erwähnt. Überhaupt lässt sie die deutsche Seite fast weg. Und natürlich daran, dass, wie Deuker schreibt, blödsinnig ist, EB zum juristisch Verantwortlichen für den Holocaust zu stilisieren. "Juristisch" verantwortlich für die Morde waren Lange, Jeckeln, Stahlecker, div. Ghettokommandanten usf.

Viel spannender, weil m.W. völlig unbekannt, ist Bönners Zeit im besetzten Serbien (und wofür er den kroatischen Orden bekam, der auf dem Foto in dem Buch von Fleiter zu sehen ist). Dass was Fr. Deuker da schreibt (von 1946), ist als Zeitzeugin interessanter, weil es offenbar kaum Unterlagen gibt. Bzw. die Archive dort in Ex-Jugoslawien sind wohl auch mangels Sprachkenntnis kaum gesichtet worden. An der Uni Freiburg arbeitet eine Doktorandin über die deutsche Besatzungszeit in Südosteuropa (u.a. Serbien, Albanien), auch zum Militärbefehlshaber. Über den Verwaltungschef Bönner (und andere, die dort arbeiteten) ist wohl fast nichts bekannt: http://portal.uni-freiburg.de/herbert/mitarbeiter/eckert_christina (nicht signierter Beitrag von 217.225.232.179 (Diskussion) 23:22, 25. Dez. 2011 (CET))

Hannoversche Geschichtsblätter

Liebe Wikipedianer,

Herrn Benutzer Holgerjan danke ich für die Rettung des Beitrags „Hannoversche Geschichtsblätter“ und der Verfasserin oder dem Verfasser des Artikels, der mir die Möglichkeit gibt, einiges klarzustellen: Bönner war am Exekutionsplatz, siehe Fleiter, Stadtverwaltung im Dritten Reich, Exkurs Bürgermeister Bönner und die Judenverfolgung im Rigaer Getto, Seite 250 Mitte bis 251 oben. Diese Tatsache wird durch Dr. Fleiter ergänzt mit der Anmerkung: „Welche Rolle er im Einzelnen spielte ist nicht bekannt“, der Vermutung, dass Bönner nach dem Kriege bei Vernehmungen „wenig glaubhaft“ gewesen sei und schließlich: “Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Bönner selbst, da er nachweislich am Exekutionsort war und also mit der Aktion befasst war daran teilgenommen hatte.“ Gemeint sind Vor- und Nachbesprechungen zum Mordgeschehen beim Kommandeur der Schutzpolizei! Zur Glaubhaftigkeit verweise ich auf Seite 3l/32 der Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft Kiel vom17.5.1971, (BArch, B 162/8367). Das Gericht hat die Aussage anerkannt. Sie wird jetzt in Frage gestellt, weil Dr. Drechsler am Exekutionstage nicht in Riga gewesen sein soll. Die Frage, ob die Herren telefoniert haben, konnte ich nicht beantworten. Möglich ist das. Der Text der mir vorliegenden Aussage lässt auch diese Möglichkeit zu.

Dr. Jüngerkes berichtet in den „Geschichtsblättern“ Seite 79, ähnlich. Was er in der Fußnote 70 für „denkbar“ hält, geht mir zu weit. Was wird bezweckt? Warum wird die Frage nach Bönners Glaubwürdigkeit im Zusammenhang mit den Aussagen der Herren Dr.Dr. v.Borcke und Oberbürgermerister Wittrock und sogar SSPF Schröder über ihr Nichtwissen erwähnt? Bönner gibt doch zu, dass er in Rumbula war.

Ich bitte Sie, in dem Aufsatz von Dr. Jüngerkes „Einsatz im Ostland –Egon Bönner in Riga“auf Seite 85, Abs. drei, den Bericht über mich aufmerksam in voller Länge zu lesen. Sie finden die genaue Schilderung, wie ich „meine“ Wohnung einrichtete, und: „Else Deuker…..die sicherlich nichts mit der Ermordung der Juden in Riga zu tun hatte, profitierte, wie so viele andere in der Zivilverwaltung, von der Entrechtung der Juden.“ Das stimmt vielleicht sogar. Nach drei Monaten Schlafstellen-Untermieter-Leben bei deutschen Familien konnten wir nach Rückkehr aus dem Weihnachtsurlaub eine durch Versetzung der Vormieter frei gewordene Dienstwohnung beziehen, die durch Kriegsunrecht requiriert worden war. Als Hauptmieterin eingesetzt, bescheinigte ich das Vorhandensein der Möbel. Zukäufe erfolgten nicht. Das Geschäft, in dem man offiziell Raubgut – auch für den eigenen Bedarf – gegen Bezahlung kaufen konnte, betraten wir nie. In den mir vom BArch Berlin geschickten Ablichtungen aus meiner Personalakte ist, mit Briefkopf Generalkommissariat Lettland, ein „Laufzettel“ . Text: „Das Gefolgschaftsmitglied Else Deuker scheidet am 10.3.1943 aus den Diensten des Generalkommissars aus. Es wird aufgeführt, was zu veranlassen ist und bescheinigt, dass ich • die dienstlich zugewiesene Wohnung und Wohnungseinrichtung übergeben, • den Kasinoausweis zurückgegeben und • das im Dienst benutzte Handtuch in den Botenmeisterkasten zurückgelegt habe. Es lebe die deutsche Gründlichkeit! Aber was berechtigt Dr. Jüngerkes, mich der persönlichen Bereicherung zu bezichtigen? Er meint, S. 85 letzter Absatz, dass ich mich „in bester Gesellschaft befunden“ hätte. „Bereichert hatten sich Deutsche und Letten gleichermaßen.“ Das Stadtarchiv Hannover habe ich gebeten, die Bescheinigung in den Geschichtsblättern zu meiner Ehrenrettung zu veröffentlichen, leider bisher ohne Erfolg.

Für den Schreiber des Artikels, auf den ich hier eingehe, spricht, dass er sich für Herrn Fleiter stark macht in der Annahme, er habe alles „etwas überspitzt dargestellt.“ So dachte ich auch einmal. Aus diesem Grunde der Versuch von Archivdirektor Dr. Kreter, ein klärendes Gespräch herbeizuführen. Negatives Ergebnis siehe Diskussion Egon Bönner/ Archiv/l, Beitrag Deuker, 13.1.2009.

Zu Serbien: Interessierte sollten in der Diskussion Punkt 5, „Kroatischer Orden bei Bönner“ lesen. Beginn am 20.März 2009 mit Beitrag Benutzer Sjk,. Ende am 19. Juli 2009, Beitrag Benutzerin Deuker. Kurze Zusammenfassung: „Kroatischer Orden“ ist keiner, sondern ein "serbischer Orden". Siehe Beitrag Deuker vom 21.März 2009. Benutzer Sjk verteidigt seine Position am 22. März 2009. Ich meine drei Stunden später. Kontrahenten Sjk /Deuker streiten, vertragen sich aber wieder. Richtig abgeschlossen ist die Angelegenheit nicht. Unterbrechung durch meine lange Krankheit. Ich meine, die besseren Karten zu haben, aber eigentlich ist das inzwischen schon Schnee von gestern.

„Völlig unbekannt“ ist nicht, dass Bönner 1943 Chef des Verwaltungsstabes beim Militärbefehlshaber Serbien in Belgrad war. Siehe Brief Deuker an Museumsdirektor Dr. Röhrbein, Hannover, geschrieben 1983, die Vernehmungsprotokolle Deuker von 1946 und die sich darauf beziehenden „Hannoverschen Geschichtsblätter“ 59/2005. Wenn die Herren Dr. Fleiter und Fuchs richtig recherchiert hätten, wären ihnen möglicherweise Zweifel an ihren Aussagen gekommen. Zu spät ist es immer noch nicht! . Aufschlussreich, auch bezüglich der Aufgaben eines Militärverwaltungschefs, ist Bönners Vernehmung vor dem Amtsgericht in Werne am 13. Oktober 1949 in der „Strafsache gegen General Felber wegen Sühnemaßnahmen und Geiselerschießungen.“

Versuch einer kurzen Zusammenfassung von Bönners Aussage: General der Infanterie Felber kommt Ende August 1943 als Militärbefehlshaber Südost nach Belgrad, ist gleichzeitig Militärbefehlshaber Serbien. Löst General Art. Bader ab, „der sehr positiv zur serbischen Bevölkerung eingestellt war und den Wunsch hatte, nach Möglichkeit alle harten Maßnahmen zu verhindern.“ Aus diesem Grunde wegen„Schlappheit“ auf Druck der SS versetzt. Bönner und sein Stab befürchten, dass nun ein SS-General eingesetzt werde. Man sei „ froh gewesen, dass General Felber kam, der den Ruf eines ehrbaren und gerecht denkenden Offiziers hatte.“ Beim ersten Besuch bei Felber habe Bönner Vortrag über die Probleme der Verwaltung des serbischen Raumes gehalten“ und nicht verschwiegen, „dass der Höhere SS und Polizeiführer den Standpunkt vertrat, dass Ruhe und Ordnung nur durch Gewaltmaßnahmen aufrecht zu erhalten seien“. Der Beschuldigte habe erklärt, „dass er sich für die bisherige Linie seines Vorgängers und der Militärverwaltung entschieden habe und weder mit den Gewaltmassnahmen der SS noch mit den Herren persönlich etwas zu tun haben wolle.“

Es folgt ausführliche Darlegung der Folgen der Sabotageakte der serbischen Widerstandsbewegung. Der serbische Innenminister habe ihm, dem Verwaltungsbeamten Bönner. fast täglich Meldung von den Folgen der Partisanentätigkeit gemacht. Von „Höherer Stelle“ sei General Felber eine „Sühnequote" befohlen worden. Er, Bönner, sei anwesend gewesen und habe gehört, dass Felber den Befehl verweigerte. Er war nicht bereit, „Maßnahmen gegen Menschen einzuleiten, die an Straftaten nicht selbst beteiligt waren. Dadurch habe er „Tausende von Menschenleben“ gerettet. (Die Rechnung geht auf, wenn man bedenkt, dass es Fälle gegeben hat, bei denen für einen auf unserer Seite von Partisanen Getöteten 100 an der Tat nicht Beteiligte umgebracht wurden. Deuker). Bönner hat bei Gericht darauf hingewiesen, dass „der Beschuldigte nicht alle Erschießungen verhindern konnte, zumal er unzweifelhaft Erschießungen im notwendigsten Interesse der deutschen Wehrmacht durchführen musste.“

Zum Schluß der Vernehmung berichtet Bönner dem Gericht von Fällen, in denen Bönner als Militärverwaltungschef vom serbischen Innenminister um Vermittlung bei General Felber in dessen Eigenschaft als Militärbefehlshaber Serbien gebeten worden sei. Im Interesse der Bevölkerung habe General Felber Lösungen gefunden, die beiden Seiten, Militär und Bevölkerung, so weit wie möglich gerecht wurden.

Mit freundlichen Grüßen --Deuker 16:34, 3. Jan. 2012 (CET)

"Aktuelle Diskussion:Egon Bönner (Stand:17.8.2012)"

Sehr geehrte Damen und Herren Administratoren, liebe Wikipedianer

Die Ungenauigkeiten im Lemma beginnen im sechsten Absatz Mitte. Der Historiker Ezergailis erwähnt den Namen Bönner, der „auf der Basis der „vorläufigen Richtlinien“ die „Reichskommissar Lohse zur Behandlung der Juden herausgab, „detaillierte Richtlinien für die Einrichtung des Gettos in Riga entwickelte“. Er muss aber Oberkriegsverwaltungsrat D o r r gemeint haben. Siehe Andrew Ezergailis, „The Holocaust in Latvia, Historisches Institut of Latvia, Riga, 1996, Seite 340. Beweis:

Die Angaben zum Bertrieb des Rigaer Judengettos wurden bis zur Übergabe der Militär- an die Zivilverwaltung Ende Juli 1941 von Oberkriegsverwaltungsrat D o r r getroffen, Seite 102. Siehe Andrey Angrick / Peter Klein, Die „Endlösung“ in Riga – Ausbeutung und Vernichtung, erschienen 2006 in der Wissenschaftlichen Buchgemeinschaft, Darmstadt. Danach gab Regierungsrat Trampedach vom Reichskommissariat Ostland die Anweisungen heraus, Seite 116 mit Fußnote 49. (Sehr wichtig wegen des Hinweises auf den Historiker Wolfgang Benz u.a., auf die sich Angrick bezieht.) Am 1. Sept. 1941 übernimmt Generalkommissar Dr. Drechsler die Zivilverwaltung für das besetzte Lettland, Seite 119 und OKVR D o r r, Seiten 278 – 293 mit Fußnoten.

Der Vorwurf: „ Unter anderem gab Bönner vor, pro jüdischem Gettobewohner nicht mehr als vier Quadratmeter Unterbringungsfläche vorzusehen“ ist nicht berechtigt. Diese Bestimmung galt schon in der Militärverwaltungszeit. Siehe Angrick, S.114. Was Bönner „Unter anderem“ noch vorgeworfen wird, kommt auch vom Reichskommissariat. Siehe Angrick, Seiten 106, 107.

Strafandrohung durch Bönner? Nein ! „Bei Zuwiderhandlungen wurden durch Oberkriegsverwaltungsrat D o r r entsprechende Strafen angedroht“ (also schon in der Militärverwaltungszeit) heisst es bei Angrick Seite 102.

Zum Vorwurf Nahrungsmittelzuteilung siehe Ezergailis Seite 341, VI. Bitte dort lesen und dabei nicht vergessen, dass Ezergailis Bönner schreibt, aber Dorr meint.

Fleiter macht daraus in seinem Exkurs,Seiten 249/250:

„Bönners Bestimmungen zur Zwangsarbeit sahen vor, nicht arbeitsfähigen Juden keine Nahrungsmittel zuzuteilen – sie seien von den Rationen der Arbeitsfähigen mitzuernähren“. „Mit dieser Bestimmung wollte Bönner die Judenräte im Getto zwingen, möglichst viele jüdische Arbeitskräfte abzustellen“. Als seine persönliche Ansicht fügt Fleiter noch hinzu: „Es dürfte keine Überinterpretation sein, wenn man annimmt, Bönner habe den massenhaften Tod der nichtarbeitsfähigen Juden einkalkuliert“.


Vergessen hat Fleiter die Internierungszeit von Bönner und die Tastsache, dass Vertreter der Länder, in denen er als Verwaltungsbeamter tätig war, ihn wiederholt verhörten und ihn ohne Nachweis von Straftaten nach drei Jahren entließen. Das gehört auch zu Bönners Leben, ebenso wie die Ereignisse in Hannover.

Weil es „der Zweck von Wikipedia ist“, aus dem, was Benutzerdiskussionen ergeben, (siehe hier Archiv/1 und aktuelle Diskussion) „eine Enzyklopädie zu schreiben“, bitte ich Sie alle zu prüfen, ob die Angaben von Historiker Fleiter richtig sind. Die Damen und Herren Administratoren bitte ich, notwendig werdende Änderungen vorzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen  -- Deuker (Diskussion) 18:30, 17. Aug. 2012 (CEST)

Liebe Wikipedaner,

leider keine Reaktion auf meinen Beitrag vom 17.08.2012. Das verstehe ich. Seit   sieben Jahren sind wir  keinen Schritt weiter gekommen. Das langweilt.  Es gibt aber Neues:

Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung“ veröffentlichte am 9.Januar 2013 eine dpa-Meldung: „Erfundener Krieg steht fünf Jahre lang auf Wikipedia“. Berichtet wird über einen Krieg im 17. Jahrhundert zwischen Portugal und einem indischen Reich. „Seit 2007 standen die Schilderungen zum „Bicholim-Konflikt“ in der Online-Enzyklopädie und wurden sogar als „guter Artikel“ ausgezeichnet. Unblutig beendet wurde der „Krieg“ durch Wikipedia-Autor ShelfSkewed. Ihm und dem Herrn Erfinder spreche ich Dank und Anerkennung aus. Geist- und humorvoll zeigen sie, wie schwierig geschichtliche Vergangenheitsbewältigung ist. „Der Artikel existiert inzwischen nicht mehr. Stattdessen steht der „Bicholim-Konflikt“ nun als „fiktiver Krieg“ auf einer Wikipedia-Liste, die sich mit falschen Einträgen auf der Webseite befasst“, heißt es in der dpa-Meldung, und weiter: „Grundsätzlich kann jeder an der Online-Enzyklopädie mitschreiben. Daher könne Wikipedia „für Erfindungen missbraucht werden“. Ja, leider! Über diesen Mangel wird m.W. bei Wikipedia diskutiert. Zur Zeit hat Wikipedia vermutlich noch keine andere Möglichkeit, als das „Autoren, die erfundene Sachverhalte bei Wikipedia veröffentlichen, von der Seite verbannt werden“.

„Erfindungen“ können Herrn Dr. Fleiter und seinem Mitstreiter Redakteur Thorsten Fuchs, Hannoversche Allgemeine Zeitung, nicht nachgewiesen werden, aus meiner Sicht aber belegbare Fehler. Vornehmes Schweigen, von Dr. Fleiter mit Arbeitsüberlastung entschuldigt, genügt bei der Sachlage m.E. jetzt nicht mehr. Bitte Archiv/1, Beitrag Deuker vom 13.01.2009 lesen. Seine Behauptungen im Lemma Bönner hat Fleiter bisher nicht bewiesen, trotz meiner Hinweise auf Namenverwechslungen. Seine Darlegungen im „Exkurs“, und nur um die geht es hier, sind für mich geschickte Leserbeeinflussung. Dort wird, S. 248 unten, „die kampflose Übergabe der Stadt Hannover an die Alliierten“ nur mit diesen mageren Worten erwähnt. Im nächsten Satz wird hervorgehoben, dass das, was ich über Bönner berichtete, „bisweilen Anekdotencharakter“ hat. Der Boden für die dann folgenden Diffamierungen ist vorbereitet. Bönner wird nicht nur durch Fleiter , siehe „Leben“, zu einem Täter, "der eine Mitverantwortung für die Ermordung von Hunderttausenden von Juden trägt“, sondern auch für die im Lemma aufgeführten Bestimmungen verantwortlich gemacht.

Sie, liebe Wikipedianer, kennen das alles seit 2005. Es ist widerlegt – deshalb vermutlich das beharrliche Schweigen von Dr. Fleiter. Die Wirkung der Darlegungen von Fleiter und Redakteur Fuchs in „Aber braun war ich nicht“, ist und bleibt beachtlich, leider auch erschütternd. Einem Brief eines Amtsnachfolgers von Bönner vom 2.4.2007 an mich ist zu entnehmen:„...dass ich Ihre optimistische Einschätzung der Nicht-Beteiligung von Egon Bönner an Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung in seinem Zuständigkeitsbereich nicht teile; alle bisherigen wissenschaftlichen Ergebnisse (welche? ich kenne nur die von Fleiter, auf die Fuchs Bezug nimmt,Deu) machen eine Beteiligung Bönners an Verbrechen in Lettland wahrscheinlich“. Fett gedruckt folgt der Satz: „Unabhängig von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen wird das Spannungsverhältnis zur persönlichen Erinnerung jedoch bleiben, wenn man nicht bereit ist, seine Erinnerung durch die Wissenschaft zu korrigieren.“ (Genau so sehe ich das auch für die Gegenseite, wenn „Erinnerung“ dort durch „unbelegte Meinung“ ersetzt wird. Deu). Weiter geht es mit dem Satz: „Ihre positive Sicht auf Bönner speist sich aus der persönlichen Erinnerung an ihn, die nun einmal subjektiv ist“ (Nicht nur, sie ist belegbar durch Archivakten, Deu) „Wir alle müssen immer wieder die (manchmal schmerzliche) Erfahrung machen, dass uns unsere Erinnerung trügt.“ (Stimmt, habe ich in meinen nun fast 92 Lebensjahren auch gelegentlich erlebt, aber nicht in diesem Fall. Deu) Weiter heißt es in dem Brief an mich: „Ob Bönner in der derzeitigen Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit im Osten, die ja erst am Anfang steht, Gerechtigkeit widerfährt, vermag niemand zu sagen“ (Ich las kürzlich, Fundstelle vergessen, dass sie abgeschlossen ist. Ist das richtig? Deu) „Sie selbst sind in dieser Frage sehr entschieden, ohne dass Sie wirkliche Beweise für Bönners Unschuld beibringen können.“ (Stimmt, die Beweise vom Bundesarchiv, die ich seit 2008 habe, lagen zur Zeit des Briefwechsels noch nicht vor. Siehe Diskussion E.B. Archiv/1, Fakten vom 18.02.2006 bis „Dr. Kreter versucht, ein Gespräch mit Dr. Fleiter zu vermitteln". Deu) Frage, wo bleiben die Beweise für das, was Fleiter vorträgt? In der Diskussion wird von denjenigen, die Zeitzeugen für unglaubwürdig halten, auf das Buch der Historikerin Katrin Reichelt gewartet. Es ist herausgekommen – ohne Schuldzuweisung für Bönner! Der Brief des Amtsnachfolgers weist darauf hin, dass zukünftige Forschung Bönner vielleicht als „einen vergleichsweise menschlichen Vertreter der deutschen Besatzer in Lettland charakterisiert“, der „Schlimmeres (von Seiten der SS) verhütet hat“ und dass er „kein Scharfmacher“ war. Briefschluss: „Das reicht jedoch auch noch nicht aus, um ihn als menschlich beim Vollzug einer verbrecherischen Politik einstufen zu können. Dazu benötigt man Maßstäbe aus dem historischen Umfeld, die nicht vorliegen.“ Ich füge hinzu, vielleicht auch nicht vorgelegt werden können, wenn die Ostlandforschung abgeschlossen sein sollte. Frau Dr. Reichelt muss für diejenigen, die Bönner als Judenmörder dargestellt sehen wollen, eine herbe Enttäuschung sein!

Liebe Wikipedianer, entschuldigen Sie bitte die Länge dieses Schreibens. Grund: am 20.Juni 2013 feiert Hannover die 100st Wiederkehr der Rathauseinweihung. Festakt, Vorträge, Ausstellungen u.a. werden bereits vorbereitet. Es liegt nahe, dass die Herren Fleiter und Fuchs mitwirken. Herr Fuchs hat von der 75Jahrfeier Erfahrung, s. oben Archiv/1, Fakten ab 08.04.05. Bitte unbedingt lesen. Ich glaube, dass Sie auch der Meinung sein werden, dass sich das nicht wiederholen darf. Aber was kann ich noch tun? Meine Gegner sind stärker als ich. Warum ihnen für Bönner´s Verdienste um die Rettung der Stadt nur wenige Worte genügen, alles Positive, was ich vortragen und belegen konnte aber unbeachtet lassen, weiß ich nicht. Da Wikipedia sich selbst eine Mitsprache verbietet, bleiben nur noch Sie, die Wikipedianer und neu hinzugekommene Leser, vorausgesetzt natürlich, dass ich Sie überzeugen konnte, was ich annehme. Wenn Fleiter weiter schweigt, was auch anzunehmen ist, und die Fakten nicht beachtet werden, werden Bönner und seine Mitarbeiter für immer unbewiesen der schlimmsten Taten, die Menschen Menschen antun können, bezichtigt. Kann Wikipedia das verantworten? Ist das fair oder Rufmord? Für die Auslandseinsätze dürfte ich die einzige Zeugin sein. Meine Freundinnen aus Essen sind gestorben. Wir waren mit Abstand die jüngsten in Bönner`s Hauptabteilung. Für Hannover gilt das nicht. Ich bitte diejenigen, die bei Kriegsende schon denkfähig waren , hier lebten, Bönner kannten oder von ihm hörten, sich hier zu melden. Ich könnte noch viele Argumente anführen, bin aber müde und möchte auch Sie nicht überfordern. Ich warte jetzt erst einmal Ihre Reaktion ab. Mit freundlichen Grüßen --79.237.232.205 14:54, 28. Jan. 2013 (CET)