Diskussion:Eine kaiserliche Botschaft

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Letzter Kommentar: vor 8 Monaten von Malabon in Abschnitt verlinken
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Dar ich mal fragen was die Weblink "Erweiterung" mit Buchstaben sollte? Versteh ich nicht KarinRöder-Rörig 09:30, 16. Mär 2006 (CET)

verlinken[Quelltext bearbeiten]

Ich habe das Problem, Kaiser Franz Joseph zu verlinken, ebenso Österreich-Ungarische Monarchie, Kann das jemand erledigen? Karin Röder-Rörig 00:38, 17. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Erledigt. --Malabon (Diskussion) 21:22, 18. Aug. 2023 (CEST)Beantworten


Paul Puhl (29.12.2009) Nachdem mein Änderungsvorschlag für den Artikel "Kafka, Eine kaiserliche Botschaft" heute Mittag aus mir nicht bekannten Gründen entfernt wurde, biete ich hier zum letzten Mal meine Interpretation für Wikipedia an. Der Vorschlag kam vom Support Team. Vielleicht können tatsächlich mal unabhängige Autoren die Qualität prüfen. Der bis jetzt zugängliche Wiki-Artikel ist unbrauchbar.

Hier meine Interpretation (es ist mein Erwartungshorizont einer Kafkaklausur in Jahrgangstufe 13):


F. KAFKA, Eine kaiserliche Botschaft (1917) (Text nach: Einfach Kafka. Hrsg. Peter Höfle. Ffm 2008. suhrkamp taschenbuch 3972)

Inhalt:

- Der sterbende Kaiser hat für einen unbekannten Einzelnen, den „jämmerlichen Untertanen“, eine
  Botschaft.
- Sie ist dem Herrscher sehr wichtig; der Bote wird genau vorbereitet; „die Großen des Reichs“ sind
  Zeugen.
- Der tüchtige Bote macht sich auf den Weg.
- Sein Bemühen ist aussichtslos: „die Menge ist so groß ... Niemand dringt hier durch...“.
- Der Einzelne sitzt träumend an seinem Fenster.

Form: Zur Erzählhaltung: Der Erzähler spricht ein Du an, einen Einzelnen, den Leser (?) und teilt ihm mit, dass eine für ihn sehr wichtige Botschaft nicht ankommen wird. Diese Mitteilung aber kommt an, sie erreicht ihren Adressaten, den Leser. Welchen Sinn hat eine solche Mitteilung? Welche Forderung enthält sie? (siehe Deutungsansätze) Der Erzähler vermittelt einen Sachverhalt, der bekannt zu sein scheint. Mit der Parenthese „- so heißt es -„ gibt er sich allerdings vorsichtig und distanziert sich vom Erzählten. Im Perfekt, d.h. schon vor einiger Zeit geschehen, schildert er den Vorgang der Beauftragung des Boten, dann im Präsens, also jetzt noch geschehend, dessen ungeheure Aufgabe der Überbringung, um dann in unmöglichen und sogleich widerlegten Annahmen die völlige Aussichtslosigkeit der Bemühung zu verdeutlichen. Im abgesetzten Schlusssatz spricht er noch einmal das Du, den Einzelnen an. Der Aufbau im Detail: Im ersten Satz (Z.1-4) werden Raum und Zeit und die Personenkonstellation so gesetzt, dass folgendes Bild entsteht: Weit weg in abgehobener Ferne, Irdisch-Menschlichem entrückt, residiert der Kaiser und unendlich entfernt, tief unten, in völliger Bedeutungslosigkeit (Nichtigkeit) lebt dieser Einzelne, für den die wichtige kaiserliche Botschaft bestimmt ist. Die unüberwindliche Distanz aber entsteht durch die Menge zwischen diesen beiden äußersten Punkten, die Masse der Vielen, ebenso Unbedeutenden, Einzelnen. Die Wortwahl verstärkt diese Raumvorstellung von der Höhe des Kaisers („Sonne“ – „weit und hoch sich schwingende Freitreppen“ – „die Großen des Reichs“) hinab zur Niedrigkeit des „Untertanen“ („winzig“ – „Ferne“ – „Schatten“ – „Treppen hinab“ – „Bodensatz“). Der zweite Abschnitt (Z.5-12) schildert die Vorbereitung des Boten. Der sterbende Herrscher ist schon so geschwächt, dass der Bote sich zu ihm neigen und sich ins Ohr sagen lassen muss, was er dem Adressaten zu melden hat. Der Wortlaut der Botschaft ist so wichtig, dass der Bote sie zur Kontrolle wiederholen muss. Der dritte Abschnitt (Z.13-21) beschreibt, wie sich der Bote auf den Weg macht, dass er tüchtig ist und leicht vorwärts kommt. Dieser und die folgenden Abschnitte sind im Präsens erzählt, das Ereignis vollzieht sich also jetzt bzw. immer. Das erste der drei sich steigernden „Aber“ („Aber die Menge ist so groß;“) leitet genau hier, in der Mitte des Textes einen Umschwung ein: Während die erste Hälfte der Erzählung trotz aller Unwahrscheinlichkeit entschiedene Zuversicht verbreitet, stellt die zweite Hälfte immer schärfer die Vergeblichkeit der Mühe des Boten heraus. Nur unter deutlich günstigeren Umständen, so der Erzähler, würde die Aufgabe leicht gelingen: Hätte der Bote über freies Feld und nicht durch Städte zu eilen, dann könnte der Adressat „bald wohl“ die ersehnte Nachricht empfangen. Mit dem zweiten „Aber“ beginnend, schafft der vierte Abschnitt (Z.21-33) die Gewissheit, dass der Bote nie ankommen wird. Der Erzähler verstärkt den Eindruck der Vergeblichkeit dieser Bemühung dadurch, dass er einige Teilerfolge des Boten als reine Möglichkeit annimmt, um auch danach noch betonen zu müssen, wie aussichtslos das Unternehmen ist: „ – aber niemals, niemals kann es geschehen“ (= das dritte „aber“). Als ob es nicht schon deutlich genug wäre, wird die Gewissheit des Scheiterns auch noch durch die Wortwahl und die Alliteration verstärkt: „nutzlos“, „niemals“ (dreimal), „nichts“ (zweimal), „Niemand“. Traumartig staffeln sich Höfe und Treppen und Paläste vor dem Boten; Räume verschachteln sich so sehr, dass sie nie durchschritten werden könnten; unermessliche Zeiten würde es benötigen. Indem der letzte Satz (Z.33f) nach absetzendem Gedankenstrich das Du wieder unvermittelt anspricht, wird diesem das Erzählte gegenüber gestellt. Darin kann eine gewisse Aufforderung liegen, vor allem durch die Wendung: „Du aber sitzt an deinem Fenster ...“. Die Sprache hat einen archaisch-altertümlichen Ton; Wiederholungen nicht meidend, antiken Texten ähnlich.

Deutungsansätze: Der illusorische Charakter der Botschaft: Der Kaiser hat dir eine Botschaft gesandt „- so heißt es -„. Sie kommt aber nie an. Sie existiert also für dich gar nicht. Du „erträumst“ sie nur – wie jeder von uns. Der realistische Charakter der Botschaft: Die Botschaft wurde wirklich abgesandt. Was Du, Mensch, Leser (?), dir erträumst, das ist keine Illusion. Wenn du jedoch nur wartest, wirst du sie nie empfangen. Mach dich also auf und gehe dem Boten entgegen, begib dich selbst ins Zentrum des Reichs, der Macht, des Lebens. Man kann den letzten Satz aber auch als resignative Feststellung lesen. Der Einzelne, der untergeht in der Masse, ein Individuum, einmalig und doch Legion, ein Mensch, der seine Einzigartigkeit ahnt, aber doch nicht leben kann – das sind wir alle, jeder von uns, der sich danach sehnt (an seinem Fenster, abends) wahrgenommen, erkannt und geachtet zu werden. Glück, Erfüllung, Selbstverwirklichung werden durch die Passivität des Einzelnen und die Zähigkeit und Schwerfälligkeit der Massengesellschaft und ihrer Strukturen verhindert. Auch eine religiöse Deutung ist möglich: Die frohe Botschaft, dass Gott dich armen Sünder angenommen hat, dringt in der Zeit der Moderne und des „Todes Gottes“ (Nietzsche) nicht durch; gegen die falsche Selbstsicherheit und Eigengesetzlichkeit der modernen Gesellschaft kommt selbst der tüchtigste Bote (= lat. angelus) nicht an. --78.43.172.100 21:52, 29. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Wir sind uns hier schon alle einig, dass wir uns in einer Enzyklopädie und nicht in einem Kafka-Diskussionskreis befinden? Für private Interpretationen ist hier kein Raum. Das wurde übrigens schon bei verschiedenen Kafka-Artikeln klar gestellt. Was meinst du, wie viele Deutungen alle Schüler, die sich mit Kafka beschäftigen müssen, und alle diejenigen, die sich gern mit Kafka beschäftigen, produzieren könnten. Hier sind aber nur mit Quellenangaben versehene Bezugnahmen auf veröffentlichte Interpretationen hilfreich und akzeptabel. Und der Artikel sollte auch nicht den für diese Art üblichen Rahmen sprechen (also nicht etwa längere Auszüge aus Doktorarbeiten, so interessant die auch sein mögen).
Ich würde die Aussage, das der bisherige Artikel unbrauchbar ist, doch noch mal überdenken.

Gruß Karin Röder-Rörig 23:33, 8. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Alleine durch die willkürliche Auswahl der Textbelege des Artikels erschließt sich der Inhalt in keinster Weise und verfälscht die möglichen Interpretationsansätze m.E. geradezu ins groteske. Von daher schließe ich mich den Ausführungen zur Deutung des Vorredners vollumfänglich an. Die Interpretationsansätze des Paul Puhl sind in weiten Teilen der Sekundärliteratur anerkannt (und somit weit weg von einem Diskussionskreisniveau) und sollten, wenn auch verkürzt, in den Artikel einfließen. SO wie er da steht ist er in der Tat unbrauchbar. Das darfst Du nicht persönlich nehmen Karin, aber die Ausführungen zur Textanalyse und Deutung sind derart verkürzt und willkürlich herausgegriffen, dass er dem Text Kafkas einfach (bei allen möglichen Interpretationen) nicht gerecht wird. Der Artikelin der jetzigen Form wird dem Text einfach nicht gerecht und lässt anerkannte Sekundärliteratur völlig außer acht. Vieleicht kannst Du ja noch Quellen anfügen Paul!? -- 217.187.6.207 20:03, 7. Mär. 2012 (CET) HörniBeantworten
Ja, es wäre sicher hilfreich und lobenswert, wenn jemand den Artikel mit zusätzlichen vor allem mit Quellen hinterlegten Interpretationsansätzen erweitern könnte. Persönliche, private Interpretationen aus Schul- oder Uni-Klausuren sind für Wikipedia ungeeignet. Im übrigen sind in den Weblinks zu den 2 Beispielinterpretationen noch weitere Aspekte genannt. Karin Röder-Rörig (Diskussion) 23:43, 5. Apr. 2012 (CEST)Beantworten
Eine Erweiterung durch eine zusätzliche nüchtern-fundierte Textanalyse (die keiner Quellen bedarf) wäre natürlich auch nicht schlecht, vielleicht nimmt sich ja jemand der Sache an. (Ich persönlich bin z.z. aus der Kafka-Sache raus) Karin Röder-Rörig (Diskussion) 20:28, 7. Apr. 2012 (CEST)Beantworten