Diskussion:Encomienda

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Koppchen in Abschnitt Vererbbarkeit
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Zu der Änderung vom 23. Juli 2021[Quelltext bearbeiten]

Zuerst einmal vielen Dank an alle die geholfen haben diesen Artikel zu verbessern. Nun habe ich an einigen Stellen, an denen ich das Gefühl hatte, das sollte belegt werden noch ein paar Einzelnachweise eingefügt. Wenn mehr gewünscht werden kann ich auch nachliefern. Ein paar Sachen würde ich gerne noch klären:
Der zweite Satz im Abschnitt Allgemeine Verbreitung lautet: In Ausnahmefällen wurden auch Angehörige des einheimischen Adels bedacht. Das sollte genauer ausgedrückt werden. Der „einheimische Adel“ wurde vorher getauft und zu kastilischem Adel gemacht. Die Beispiele sollten durch Einzelnachweise belegt werden. War wirklich Cristóbal Paullu Inca Encomendero oder war das sein Sohn Carlos Inca. Welchen der Brüder Pizarro hat Paullu Inca loyal unterstützt? Wann wurde ihm von welchem Pizarro eine Encomienda übertragen? Siehe dazu auch José María González Ochoa: Carlos Inca. Real Academia de la Historia, abgerufen am 12. Februar 2021 (spanisch).
War wirklich Isabel Moctezuma Eigentümerin der Encomienda oder war das ihr Ehemann?
Im Abschnitt Encomienda im Mittelalter wurde in den Satz „Die Könige von Kastilien hatten durch Eroberungen ihr Herrschaftsgebiet vergrößert.“ in Klammern der Begriff (Reconquista) mit einem Link eingefügt. Der „Kampfbegriff” der seit dem 19. Jahrhundert dazu dient, politische Ansprüche historisch zu legitimieren, sollte nur in Zitaten verwendet werden. Nikolas Jaspert: Die Reconquista – Christen und Muslime auf der Iberischen Halbinsel 711–1492. C.H.Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-74007-7. Eine Überarbeitung des Artikels Reconquista unter Verwendung von nach 1975 erschienener Literatur ist dringend notwendig --Christian Köppchen (Diskussion) 22:03, 23. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

1) Paullu: Zitat aus John Hemming: The Conquest of the Incas. Mariner, Boston 2012, ISBN 978-0-15-602826-4.: Seite 142f: "The Mexican system of encomienda was repeated for Peru. In the capitulación agreed with Pizarro on 29 July 1529. [...] he was empowered to grant encomiendas to his followers." Seite 249: "In addition to this town house, Francisco Pizarro gave Paullu a rich repartimiento at the beginning of 1539 to bribe him to join Gonzalo's Vilcabamba campaign. A repartimiento was nominally granted to enable an encomendero to instruct the natives in the Christian faith. Paullu was still an unbaptised heathen. No matter. Piarro justified the grant to Paullo because 'you are now going in pursuit of Manco Inca Yupanqui, instigator of war'. The repartimiento was called Hatun Cana. It included the towns of Pichihua and Yauri in the Canas country at the headwater of the Apurímac [...] The repartimento also embraced some villages around Muyna at the far end of the Valley of Cuzco, [... (weitere Orte) ...]" It brought Paullu an annual rent of 12,000 pesos.
2) Reconquista: auch wenn der Begriff erst aus dem 19. Jhdt stammt und politische Gründe hat, so ist er doch unzweifelhaft etabliert und der übliche Begriff, die über Jahrhunderte gehende Expansion in den maurischen Süden beschreibt. Vielleicht kann man ihn in Gänsefüßchen setzen, aber ihn zu streichen sähe ich als Theoriefindung an.
-- Wassermaus (Diskussion) 11:12, 26. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Hallo Wassermaus!
Vielen Dank für Deine Informationen.
In Ausnahmefällen wurden auch Angehörige des einheimischen Adels bedacht. Diese doch recht gut belegte Information halte ich für zu wichtig um sie in einer Anmerkung verschwinden zu lassen. Hier zeigt sich ganz klar, dass der Belohnungcharakter hinter dem Auftrag der Verbreitung der christlichen Wahrheit zurückstehen musste. Ein nicht getaufter Einheimischer, der die indigene Bevölkerung im Namen der Krone von Kastilien ausbeuten durfte ohne die armen Heiden in den Angelegenheiten des christlichen Glaubens zu unterrichtet ist sicher ein Zeichen für die Bedeutung die den Rechten und Pflichten der Encomenderos beigemessen wurden. Kannst Du das bitte einfügen?
(Einschub) -- Der Satz "In Ausnahmefällen wurden auch Angehörige des einheimischen Adels bedacht" ist m.E. ausreichend. Dass es nur um die "Verbreitung der christlichen Wahrheit" ging, wurde vermutlich niemals - nicht mal damals - ernsthaft behauptet. So was passt mehr zur Leyenda negra (goldgierige Spanier, Heuchler, ...). Die Sache ist ja viel komplexer, wie in Fischer Weltgeschichte gut dargestellt: Vorher ging es erst um die Frage, ob man die Indianer wie andere Heiden (Mauren, Afrikaner) versklavt, oder ob sie wie z.B. die christlichen Sizilianer freie Untertanen der Krone sein sollten. Dann ging es gerade darum, die Ausbeutung, die furchbare Auswirkung in Hispaniola gezeitigt hatte, zu mindern - zum Schutz (!) der Einheimischen wurde ja sogar verboten, dass Spanier in Dörfern der Indigenen wohnten (nach üblen Exzessen). In Peru ging es anfangs darum, die Spanier im Lande zu halten, damit sie nicht mit dem Gold verschwanden und das Land für Spanien verloren war. Sehr komplex, das ganze. Da indigene Encomenderos wirklich extrem seltene Einzelfälle waren, möchte ich den Satz im Allgemeintext nicht weiter ausbreiten. Wassermaus (Diskussion) 21:54, 30. Jul. 2021 (CEST)Beantworten
Ich möchte hier nicht inhaltlich über den Begriff „Reconquista“ diskutieren, das führt zu nichts. Einer durchaus richtigen Darstellung ( „Die Könige von Kastilien hatten durch Eroberungen ihr Herrschaftsgebiet vergrößert.“) die Erklärung (Reconquista) zuzufügen, weil das „unzweifelhaft etabliert und der übliche Begriff,“ sei. Halte ich für falsch. Der Name des Heiligen Santiago Matamoros war in Spanien unzweifelhaft etabliert und der übliche Begriff. Irgendwann versteckten die Spanier die abgeschlagenen Mohrenköpfe der Heiligendarstellungen unter Blumen. Sie entfernten ihre lange Jahre etablierten kriminellen Politiker aus den Gedenkstätten! (… und veranlassten das unzweifelhaft etablierte Vorbild an Demokratie, den kriminellen König, zur Flucht.) Auch Begriffe, die unzweifelhaft etabliert und üblich sind, sollten bei ihrer Verwendung auf ihren Inhalt überprüft werden. Ich fange da aber keinen Streit an.
Nachdem ich die Einleitung umformuliert habe bin ich damit aber immer noch nicht wirklich zufrieden.--Christian Köppchen (Diskussion) 00:26, 28. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Vererbbarkeit[Quelltext bearbeiten]

Zur (un)eingeschränkten Vererbbarkeit (perpetuidad) sollte noch was rein. Komplexes Thema: die Krone wollte eine eigenständige, vom König emanzipierte Aristokratie in Amerika verhindern und sich zudem die Möglichkeit offenhalten, verfallene encomiendas neu zu vergeben. Umgekehrt aber hatte ein Encomendero durch die Verfallbarkeit weniger Interesse, langfristig für das Wohlergehen der zugeteilten Bevölkerung zu sorgen. In Fischer Weltgeschichte ist das gut dargelegt. Wassermaus (Diskussion) 21:54, 30. Jul. 2021 (CEST)Beantworten

Das Ziel der Krone von Kastilien, die Bedeutung des Adels zu vermindern, zieht sich durch die gesamte Politik, besonders des kastilischen Königspaares Isabella und Ferdinand (Letrados statt Adelige). Das ist kein besonderes Merkmal der Amerikapolitik oder der Encomienda. Vergabe von nur sehr wenigen Adelstiteln mit Bezug auf Amerika, Vergabe von Ämtern auf Zeit, keine Vergabe von höheren Ämtern an im Land geborene Nachkommen von Spaniern, Patronatsrecht der Könige von Kastilien u.s.w. Auf den Unterschied zwischen dem Verhältnis zwischen Encomendero und Encomendados einerseits und einem Feudalherren und Vasallen wird an verschiedenen Stellen hingewiesen. Eine Möglichkeit sehe ich, wenn man die Gründe des kastilischen Königs für die Einschränkung der Vererbbarkeit und das Verbot der Encomienda de servicios noch einmal genauer begründen will, im Abschnitt „Leyes Nuevas“. Dass die Encomenderos ihre Encomendados besser behandeln wenn das Recht vererbbar ist, wird tatsächlich an einigen Stellen als Argument angeführt. Das Zugeständnis von Rechten um die Einhaltung geltenden Rechtes zu erreichen ist das Eingeständnis der Machtlosigkeit.--Christian Köppchen (Diskussion) 14:00, 31. Jul. 2021 (CEST)Beantworten