Diskussion:Ernst Käsemann

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Gabel1960 in Abschnitt Historischer Jesus
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Er hat immer wieder erklärt, Ziel seiner Theologie sei es, auch die letzte Frömmigkeit in Württemberg auszurotten. Einen der unbestritten größten evangelischen Exegeten des 20. Jahrhunderts mit einem solchen Satz zu beschreiben ist eine unzulässige Verkürzung und in einer Enzyclopädie völlig unangemessen. Deshalb werd ich ihn rausnehmen. Wer ihn wieder rein schreiben will, möge wenigstens eine Original-Quelle anführen und nicht nur eine Populär-Polemik von Vielschreiber Klaus Berger.--Allegoriowitsch 16:37, 4. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Historischer Jesus[Quelltext bearbeiten]

"'Echt' ist ein Jesuslogion, wenn es sich weder aus der jüdischen Umwelt noch aus Leben und Lehre des Urchristentums erklären lässt."

Man suchte also das Nichtjüdische am Juden Jesus und das Nichtchristliche an Christus. Gut dass dieser Forschungsansatz heute überholt ist.

Das ist ein Missverständnis. Das Über das Judentum Hinausgehende ist nicht einfach nichtjüdisch und auch nicht antijüdisch. Gemeint ist: Wenn es etwas gibt, was nur von Jesus als seine besondere Lehre verkündet wurde, dann kann es nur etwas sein, was sich nicht aus anderen Ursachen erklären lässt. Das heißt nicht, dass Jesus nicht auch viel Jüdisches und "Urchristliches" gesagt haben kann. Aber es wäre dann nicht notwendigerweise von ihm, da es auch von jedem anderen Juden oder jedem Mitglied der urchristlichen Gemeinde stammen könnte. Jesus war kein Mitglied der urchristlichen Gemeinde, daher stammen Sätze, die auf Gemeindeprobleme zurückgehen, nicht notwendigerweise von ihm. Beispiele echter Jesuslogia wären nach Käsemann z. Bsp. Teile der Bergpredigt und die Kritik am Pharisäismus, es ist das PLUS, was Jesus von allen anderen auszeichnet. Aber Sätze wie "Auf dich will ich meine Kirche bauen" sind nicht sicher von ihm, sondern eher nicht von ihm. Falsch sind solche Zuschreibungen, die nur aufgrund von historischen Zusammenhängen erklärbar sind, die nicht zu Jesus und seinem Umfeld passen. Käsemann war sicher zu kritisch, und hat vielleicht manches für falsch gehalten, was nur möglich ist. Auch sein Jesusbild ist ein Konstrukt. Er wollte das für seine und unsere Zeit Neuartige, Schockierende und Umstürzende an Jesus deutlich machen. Damit hat er sicher etwas Richtiges getroffen. Mag sein, dass dieser Ansatz "überholt" ist (bei wem?), aber er zeigt auch eine Stringenz und Konsequenz, die nicht übertroffen werden kann.--Gabel1960 (Diskussion) 20:29, 19. Mai 2017 (CEST)Beantworten