Diskussion:Erwein von Aretin

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Johann Baptist M. in Abschnitt Antisemit Aretin
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Aretin - ein Nazigegner aber ebenso ein Antisemit und Bavaro-Rassist[Quelltext bearbeiten]

"...und nutzte diese Stellung zum Kampf gegen den Nationalsozialismus." - So steht es im aktuellen Wiki-Text zu Aretin.

Ja, das ist wahr, er stand den Nationalsozialisten, nachdem er eingesehen hatte, dass mit ihnen keine Politik mehr zu machen war, zunächst kritisch und dann feindlich gegenüber und er büßte dafür mit Haft, auch im KZ.

Jedoch war Erwein von Aretin gleichzeitig und ebenso wie sein Idol und Meister, Kronprinz Rupprecht von Bayern, ein bayerischer Antisemit, ein Preußenhasser sowie ein Slawenfeind; den "Osten" generell, speziell aber die Ungarn, lehnte er deutlich ab und für die "Rassemischungen" in den Metropolen Wien und Berlin, empfand er eine ganz ähnliche Abscheu wie sie die von ihm bekämpften Nazis hegten. Auch plädierte er für einen starken Staat, der mit harter Hand regiert, während er die Republik von Weimar schmähte und beschimpfte. Die Verhältnisse im eigenen Land Bayern idealisierte er. So ging er davon aus, dass bereits damals, in den 1920ern, die konfessionellen Gegensätze in Bayern überwunden seien. Die Wirklichkeit hingegen sah anders aus. Noch in den 1970ern habe ich selbst in Ostbayern schwerste Fälle von Zurückweisung und Feindlichkeit der katholischen Mehrheit gegenüber evangelischen Mitbürgern erlebt und ich war nicht der einzige.

In Erwein von Aretins Schrift "Das Bayerische Problem" (München 1924) lesen wir:

(S. 14) "Die Schöpfer der Münchener Revolution waren keine einheimischen Gewerkschaftsführer, sondern Juden aus Galizien, Moskau und Petersburg, und der einzige Bayer, der ursprünglich mit ihnen ging, der blinde Bauer Gandorfer kam in solche Gesellschaft nur durch die Suada seines allsommerlichen Gastes, Herrn Liebknecht aus Berlin..."

(S. 23) "Die Quelle der europäischen Unruhe lag nun zu jenen Zeiten (vor dem Ersten Weltkrieg) nicht im Westen des Kontinents, sondern in seinem Osten, im heutigen Ungarn. Was immer an Völkerschaften in seinen weiten Ebenen sich sammelte, niemals war es ein genügsames Bauernvolk, wie es letzten Endes die Slaven waren, die dem deutschen Norden als Nachbarn gegenüberstanden, sondern immer eine ungemein kriegslustige und eroberungssüchtige Horde, der der Donauweg die verführerische Straße wies..."

(S. 25ff) "Gewiß, die Gefahr, daß jemals wieder der Halbmond dort (in Wien) sich drohend erhebt, die scheint für alle Zeiten beseitigt, Aber leider auch noch sehr viel mehr, nämlich Wiens Bedeutung überhaupt. In den drückendsten Sorgen dieser Jahre ist es uns noch garnicht zum Bewußtsein gekommen, was es heißt, daß das Deutschtum gegenüber der von jeher gefährlichen Balkanecke Europas nicht mehr über die Machtmittel eines Großstaates verfügt, der, nach außen wenigstens, seine deutsche Mission niemals aus dem Auge verloren oder vernachlässigt hat. Wir machen uns nicht genügend klar, daß Wien selbst, in dem ein paar Jahrhunderte lang so sehr verschiedene Völker ihren politischen Mittelpunkt erblickten, ganz naturgemäß eine Stadt der Rassemischungen geworden ist, dessen eingesessene Bevölkerung zwar immer noch deutsch ist und deutsch bleiben wird, die aber durch ihre geographische Lage den Einflüssen des Ostens mit viel geringeren Widerständen gegenübersteht, als es früher der Fall gewesen ist. In noch höherem Maße wird Wien von dem Schicksal bedroht, das auch an die Tore des gleichfalls von stark slavischen Elementen durchsetzten Berlin pocht, nicht mehr nationale Stadt zu sein, sondern internationale, nicht in dem guten Sinn, in dem man etwa Paris als internationale Weltstadt bezeichnen kann, sondern mit dem üblen Sammelpunkt von allerhand Kehricht des Kontinents, mit dessen Gerissenheit gerade das deutsche Element so wenig den Kampf aufnehmen kann. So steht der Feind nicht mehr wie einst nur in den Laufgräben vor der innerlich gesunden und intakten Stadt, sondern er ist mitten drin, hat sich zu ihrem Herrn aufgeworfen und unterwühlt mit der Hauptstadt das unglückliche und verstümmelte Land... Noch einmal ist es auch in Wien einer starken staatsmännischen Kraft geglückt der Hauptstadt der Verwaltung des ganzen Landes das Gift fernzuhalten, wenn auch ein fast zu hoch dünkender Preis, das Völkerbundsprotektorat, dafür bezahlt werden mußte, aber in dem für die Größe der Stadt viel zu kleinem Land liegt das alte, kaiserliche, vom Schiebertum östlicher Herkunft überwucherte Wien wie der Herd eines schleichenden Fiebers und zehrt an seiner Stärke. Das ist die heutige "Türkengefahr" Wiens. Und das zerschlagene Österreich kann sie nicht mehr bannen wie damals. Auf die verödete Ostbastion des deutschen Volkes muß Bayern treten, soll nicht die üble Mischung balkanisch-jüdischen Geistes ihr zersetzendes Gift weiterfressen lassen in den gesunden deutschen Körper..." --Zworo (Diskussion) 12:26, 10. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Dazu, zu dieser großen deutschen Aufgabe, die doch nichts anderes ist, wie die alte Abwehrfront gegen das herandrängende Asien, dazu braucht Bayern die volle Ellenbogenfreiheit. In Berlin wird nie Verständnis zu erwarten sein, für diese Donaugefahr, zumal im heutigen Berlin ein Geist herrscht, der dem in Wien nahe verwandt ist, nur daß zu den jüdischen Essenzen mehr russische als Balkanelemente treten. Wer es gut meint mit Deutschland und nicht Interessen partikularster Art verfolgt, glaubend, es seien solche der Allgemeinheit, weil es vielleicht solche Preußen sind, der wird sich dieser aufdringlichen Seite der bayerischen nächsten Aufgabe unter gar keinen Umständen verschließen können. Natürlich ist auch München angefressen von der Zeit und hat ihr den Tribut zahlen müssen, der jeder Großstadt von einigermaßen bedeutenden Weltverkehr auferlegt ist. Aber die allzu starke Dosis fremdrassigen Giftes, die hier die Revolution besonders bösartig sich austoben ließ, hat zugleich die noch kerngesunden Kräfte des heute noch wie vor Jahrhunderten staatsstolzen und staaterhaltenden Landes geweckt und eine Reaktion hervorgerufen, die immerhin noch vor dem großen östlichen Zustrom einsetzte und ihm sich hierher zu ergießen widerriet. Dazu kommt, daß die kleinere Stadt mit ihren geringeren Gewinnaussichten ohnehin nicht die Anziehungskraft von Berlin oder Wien besitzen kann… (S. 27)

Eine vordringliche Aufgabe liegt sicher in der Erhaltung unseres Landes als vorwiegendes Agrarland. Zumal im Osten hat Deutschland so ausgedehnte landwirtschaftlich hervorragend produktive Gebiete verloren, daß hier für Bayern eine wirkliche Aufgabe erwächst. Nicht Industrialisierung des Landes, sondern planmäßige Intensivierung seiner Landwirtschaft ist das Gebot der Stunde. Deutschland wird von ihr den Vorteil einer besseren Ernährung haben und den viel höher einzuschätzenden einer Reserve eines ungebrochenen Volkstums auf eigener Scholle. Die Technik macht durch Ausnützung der gewaltigen Wasserkräfte des Landes Gewalten mobil, die nicht notwendig zu seinem Segen gereichen müssen. Gewiß sollen sie, der einheimischen Industrie in jeder Weise dienstbar gemacht werden, ehe sie aber die Industrieritter aller Länder anziehen, müßte eine weise Staatslenkung danach trachten, sie vor allem den landwirtschaftlichen Betrieben zur besseren Ausnützung des Bodens zur Verfügung zu stellen. Bayerns Überschwemmung mit fremder Industrie wäre die Schwindsucht am Mark der bayerischen Kraft… (S.28f)

Schöpfend aus den ewigen Urquellen der Religion soll die verstörte Generation des Umsturzes zurückfinden zu den sittlichen Gesetzen unserer Väter. Auch hier zu führen ist Bayerns Aufgabe, nicht seine besondere natürlich, aber eine, die gerade ihm besonders erleichtert wird, durch den nicht in Gleichgültigkeit wurzelnden Frieden seiner Konfessionen. Ihn zu wahren und zu schützen nach alter Überlieferung, Muster zu werden für deutsche Länder, die ihn noch nicht zu kennen scheinen, sei uns Pflicht… (S. 30)

Als der Anfang des 19. Jahrhunderts aus den bisherigen Konfessionsstaaten interkonfessionelle machte und die ersten Norddeutschen sich in München ansiedelten, kamen sie tatsächlich in ein ihnen innerlich ganz fremdes Kulturgebiet, das sie voll so vieler Vorurteile betraten, daß diese erste Mischung beinahe mehr als eine Erweiterung, denn als eine Überbrückung der Kluft anzusehen war. Auch das Aufkommen des nationalen Gedankens verschärfte den Gegensatz eher, als dass es ihn verhindert hätte. Der Staat Friedrichs des Großen kannte den deutschen Katholiken nicht. Der Katholik, den er kannte, war der Pole, dessen Deutschfeindlichkeit mehr auf Rechnung seines Katholizismusses als auf die seines Polentums gesetzt wurde, und unbewußt herrschte diese Auffassung von der zweifelhaften „Deutschheit“ des Katholiken das ganze preussische Denken in viel stärkerem Maße, als es der deutschen Einheit zuträglich war. Wie festgewurzelt dieses reichszerstörende Vorurteil von der geminderten nationalen Zuverlässigkeit des deutschen Katholiken heute noch ist, davon haben wir in unserm in den eigenen Grenzen zu einem musterhaften konfessionellen Frieden gelangten Bayern in den letzten Monaten Proben erfahren, die uns besser als alle Worte demonstrierten, daß der deutsche Einheitsstaat schon durch das erste von Lamprecht erwähnte Hindernis nicht nur erschwert, sondern sogar völlig unmöglich gemacht ist… (S.31f)

Als Mann der Wirklichkeit, wie kaum ein zweiter, kannte Bismarck in der Politik sicher keine Empfindsamkeiten. Keine Macht der Welt hätte ihn zu Rücksichten vermocht, wenn sie dem deutschen, ja wenn sie sogar auch nur dem preußischen Interesse widersprochen hätten. Er wußte aber, daß in Deutschland, wie überall, Einigkeit wichtiger ist als Einheit, daß ein einiges Deutschland viel, viel stärker ist, als ein einheitliches, daß ein Reich mit so viel Fronten, mit solcher krauser Grenzlinie seines Volkstums im Osten, wie sie sich vor allem durch den böhmischen Keil ergibt, als Einheitsstaat ein Unding ist und nimmermehr all den verschiedenartigen Aufgaben der Nation gerecht werden kann, am wenigsten von einem Zentrum aus, das, wie Berlin, von der Wurzel aus mit sehr verschiedenen Kulturelementen durchsetzt ist, wo sich der kulturelle sehr hoch stehende hugenottische Franzose mit dem entsprechend niederer stehenden Slaven auf einem mit sehr wenig deutschen Traditionen belasteten Boden zu etwas trifft, das sehr berlinerisch, aber sehr wenig deutsch ist. Daß der vor allem dem Preußen zunächst sehr zusagende, aber auch sicher jedem Deutschen irgendwo aus unklarer Romantik sehr vertraute Einheitsgedanke, zunächst auch für Bismarck in der Machtfülle des Jahres 1871, wo seine Verwirklichung vielleicht leichter gewesen wäre als seine Vermeidung, das Nächstliegende war, ist selbstverständlich… (S.38)

Die Festigung der Verhältnisse in Bayern, die den unfähigen, zu jedem Verrat, wenn er im Parteiinteresse erwünscht erscheint, immer freudig bereiten Sozialismus aus der Regierung fegte, mußte notwendig mit dem Weimarer Werk in Konflikt geraten, das eben von jenen Kräften ermöglicht worden war. Wenn wir uns die Verhältnisse vergegenwärtigen, die seit dieser Entwicklung der Dinge eintraten, so werden wir dem Anfang dieses Kapitels, so erschreckend er scheinen mag, zustimmen müssen. Was in Berlin verfolgt wird, wird in München gefeiert, und in bayerischen Zuchthäusern und Festungen sitzen Männer, die in Berlin als Minister ruhig amtieren könnten. Daß über beiden Städten eine gemeinsame Verfassung schweben soll, klingt in der Welt der Wirklichkeit wie ein Märchen. Das ist kein Zustand, aus dem die deutsche Nation Stärke schöpfen kann. Das ist die Verwirklichung des Lerchenfeld‘schen Worts, daß der Einheitsstaat uns zu trennen droht. Und diese Trennung darf doch so wenig sein, daß gerade die dem heutigen Berliner Kurs feindlichen Kräfte des Südens alles aufbieten sollten sie zu verhindern, indem sie der deutschen Gemeinsamkeit eine neue Form geben, die ein Mitleben gestattet. Dies allein ist wahre Reichstreue. Ein Nachgeben gegenüber Berlin ist das Gegenteil davon, schlimmer: es ist nicht einmal Treue gegen sich selbst… (S. 40f)

Für uns Bayern ergeben sich Aufgaben von seltener Schwere. Wir wissen, daß es deutsche Ziele gibt, denen nur wir gerecht werden können und für die in Berlin jedes Verständnis fehlt. Der berüchtigte Spracherlaß an die Eisenbahnen der deutsch-tschechischen Grenzstationen, die genötigt werden sollen auf Kosten der deutschen Steuerzahler tschechisch zu lernen, gibt von dieser Verständnislosigkeit jedem Kenner der Verhältnisse an der bayerisch-böhmischen Grenze ein Bild von unübertrefflicher Deutlichkeit. Nach dem Zusammenbruch Österreichs als Großmacht haben wir mehr denn je gegenüber dem Deutschtum die Pflicht, zusammen mit unsern österreichischen Brüdern, deren Kraft allerdings durch das Völkerbundsprotektorat und durch das Krebsleiden einer weitgehend bolschewisierten Hauptstadt verhängnisvoll gelähmt ist, auf unserm alten historischen Posten zu stehen, den das zweite Kapitel dieses Heftes zu umschreiben sich bemüht hat. Wir wollen das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen. Aber unabhängig von jedem Gerede über Partikularismus und Separatismus auch von Leuten, die uns weltanschaulich nahestehen, aber über die großen deutschen Fragen, um die es sich handelt, nicht nachgedacht haben, weil es die ihren nicht sind, brauchen wir absolute Ellenbogenfreiheit mehr als jeder andere deutsche Staat… (S. 42)

Wir werden hören, daß das feindliche Ausland sich freut. Unsere Forderungen werden ihm nicht halb soviel Anlaß dazu geben, wie ihre Verweigerung. Wir müssen durch. Denn wir tragen vor der Zukunft unser Maß an Verantwortung, daß Deutschland wieder mächtig wird und groß, indem es allen seinen Aufgaben gerecht wird, nicht nur den engen, die einer in Berlin zentralisierten Führung wichtig erscheinen. Wir stehen vor dem Dilemma: Wollen wir wieder ein starker Staat werden, der Deutschland dient mit der ganzen Kraft unseres bayerischen Volkstums, oder wollen wir die vernachlässigte, immer mit hundert läppischsten Vorurteilen betrachtete Provinz eines schwachen Reiches bleiben, dessen Führung von der bayerischen Seele nichts ahnt. Ist es ein Dilemma? Geben nicht unsere Herzen längst die Antwort, wird sie nicht länger von unserm verstandesmässigen Denken bestätigt, ist sie nicht längst festgelegt in unserer deutschen Pflicht? Ordnung gilt es zu machen im eigenen Haus. Denn die Verfassung, die da jetzt gilt, ist schlimmer beinahe noch, als die von Weimar. In unserm glücklichsten Jahrhundert stand die Gesetzgebung des Landes auf drei Füßen, dem König und den beiden Kammern. Nicht unser Verbrechen hat diese Ordnung gestürzt, aber als Hehler und Nutznießer des Verbrechens Eisners und seiner Freunde haben wir den unsagbar törichten Versuch gemacht, diese drei Stützpunkte des Staates durch einen einzigen zu ersetzen und zwar gerade durch den am wenigsten geeigneten an Vorbildung und Zusammenhang. Sind wir wirklich bereits so abgestumpft, daß wir die Monstruosität gar nicht mehr empfinden, die in der Unfähigkeit liegt, auch nur eine Regierung innerhalb zweier Monate aufzustellen, oder die andere, daß diese Regierung eigentlich gar nicht Regierung sein soll, sondern nur Vollzugsorgan einer nicht individuell sondern nur nach Parteilisten gewählten schlechterdings anonymen Vereinigung? Kann das je ein starker Staat sein? Wenn er es noch irgendwo ist, so verdankt er das nur den Verdiensten einer früheren Zeit… (S. 43f)

Lassen wir uns nicht einreden, daß die Staatsform gleichgültig sei. Der Staat selbst ist nichts anderes wie die Form der Nation. Für eine Form aber ist die Form nie gleichgültig. Wie in keinem andern Volksstamm Deutschlands lebt in uns die Gewißheit, daß nur das Königtum die beste aller Formen darstellt, jene überparteiliche Spitze des Staates, die seine Stärke und sein Halt war durch alle Jahrhunderte, die natürliche Krönung eines Aufbaus, ohne die sich kaum mehr ein seiner deutschen Ziele bewußter Bayer die Zukunft seines Landes denken kann. Also rückwärts zum Königtum? Nein, vorwärts zu ihm, nach dem schlimmen Traum von fünf Jahren des Verfalls. Aber das Reich? Geht das, ein König im Reich Eberts? Natürlich geht es. Vor allem in dem Reich, wie wir es uns denken, und wie wir es, solange es nicht auf dem Papier durchgeführt ist, in der Wirklichkeit durchführen. War das Verhältnis Bayerns, des Freistaates, zum Reich seit vier Jahren so, daß es noch schlechter werden könnte? Freilich kann auch ein König die Lage nicht wenden, uns nicht den mühevollen Weg ersparen durch Armut und Not, den wir gehen müssen in eine glücklichere Zukunft. Freilich kann auch er nicht ihre Gewißheit sein. Aber für Bayern ist er der einzige Weg zu ihr. In ihm liegt die Garantie, daß der Staat und seine Rechte nicht mehr Schacherobjekt seiner Parteien ist, in ihm auch die andere, daß der durch seinen Radikalismus gefährlich populär werdende separatistische Gedanke, den der Unitarismus Weimars erzeugte, nicht die für das Deutschtum verhängnisvolle Oberhand gewinnt. Schon Bismarck sprach es aus, daß „die deutsche Einigkeit mehr von seinen Dynastien als von seinen Parlamenten zu erwarten hat.“ Darum Schluß mit dem unwürdigen Spiel, daß die Parteien vor den Wahlen mit monarchistischen Phrasen Stimmen fangen und nach ihnen nichts mehr davon verlauten lassen. Nur ein pöbelhaftes Volk verdient keinen König. Wo noch der königliche Gedanke lebt – und wer hinter die Kulissen auch außerhalb der freudigen Feste blickt, weiß besonders seit den letzten Monaten, wie sehr er es in Bayern tut – ist der Boden noch tragfähig für die Krone, den sichersten Hort der Schwachen gegen den (sic!) im Freistaat fast unumschränkt herrschenden Mächte des Kapitalismus und der Plutokratie. Vorwärts zum König um Bayerns und des Reiches willen. Heraus aus der Atmosphäre des Klassenkampfes, heraus aus der Stickluft der Parteien, damit endlich wieder Politik größeren Stils geführt wird, als die um die Haftentlassung einiger Abgeordneter oder um die Lohnerhöhung des im Freistaat doch immer wieder um ihre Auswirkung betrogenen Proletariers. Nichts soll uns hindern unsern bayerischen Weg zu gehen, der Deutschlands glückliche Zukunft zum letzten Ziele hat, und allen Hindernissen und Schwierigkeiten zum trotz wollen wir Bayern den Weg bahnen helfen, Mann für Mann. Einmal wird, das wissen wir, auch im Norden, wo immer Deutsche wohnen, der Tag als die noch schwache Morgenröte unserer Zukunft erscheinen und gefeiert werden, an dem des Königs purpurne Standarte auf der Münchener Residenz, ein jubelumbraustes Symbol der Freiheit, am Fahnenmast in die Höhe klettert. (S. 46ff)--Zworo (Diskussion) 21:00, 11. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Antisemit Aretin[Quelltext bearbeiten]

Bayern war die Mutter des Nationalsozialismus gewesen. Jeweils in Bayern entstanden 1918 die antisemitische Thulegesellschaft, 1919/1920 die NSDAP, 1921, die SA und 1925 die SS. Ein gebürtiger Bayer, Heinrich Himmler, initiierte die KZ‘s Dachau und Auschwitz; ein anderer gebürtiger Bayer, Hermann Göring, gab die „Endlösung der Judenfrage“ in Auftrag; ein dritter gebürtiger Bayer, Julius Streicher, war ab 1923 für die wirksamste antisemitische Propaganda in Deutschland bis Kriegsende verantwortlich; alle gesellschaftlichen Schichten Bayerns waren in der nationalsozialistischen Bewegung repräsentiert und unterstützten den in Punkt Vier des Programms der NSDAP (1920) zur Maxime erhobenen Antisemitismus; überdurchschnittlich viele Bayern waren als KZ-Personal im Reich und im übrigen besetzten Europa eingesetzt; Bayern hatte bereits Jahrhunderte vor dem Dritten Reich eine führende negative Rolle in der Geschichte der deutschen und europäischen Intoleranz gegenüber Juden gespielt (Antijudaismus); in Bayern entstanden nach 1945 zwei der drei einflussreichsten rechtsextremen Parteien Deutschlands (Republikaner, DVU).

Bayern war gemäß den Umfragen der angesehenen Friedrich-Ebert-Stiftung auch noch in den Jahren 2006, 2008 und 2010, das deutsche Bundesland mit den meisten Antisemiten und den meisten Verharmlosern des NS.

Es erscheint daher angebracht den Judenhass sämtlicher historischer sowie der Zeitgeschichte zuzurechnender Persönlichkeiten Bayerns, somit auch den Judenhass des Erwein von Aretins, offen und detailliert zu benennen, damit das Volk der Bayern endlich aus seiner Geschichte lernen kann und um sämtlichen Vertuschungs- und Klitterungsversuchen Ewiggestriger zu begegnen.

Der ganz erhebliche Antisemitismus des Erwein von Aretin, eines Mannes, der sich ohne Hemmung der Terminologie der Rasseantisemiten seiner Epoche bediente, und die verderbliche, weil massenwirksame, Rolle, die er mit seinen publizierten Judenfeindlichkeiten in einer Zeit spielte, als in Bayern die Nationalsozialisten mit ganz ähnlichen Propagandamustern agitierten, dürfen nicht unerwähnt bleiben.

Zu Erinnerung noch einmal die judenfeindlichen Zitate aus Aretins Pamphlet „Das Bayerische Problem“ (München 1924):

(S. 14) "Die Schöpfer der Münchener Revolution waren keine einheimischen Gewerkschaftsführer, sondern Juden aus Galizien, Moskau und Petersburg..."

(S. 26f) "So steht der Feind nicht mehr wie einst nur in den Laufgräben vor der innerlich gesunden und intakten Stadt, sondern er ist mitten drin, hat sich zu ihrem Herrn aufgeworfen und unterwühlt mit der Hauptstadt das unglückliche und verstümmelte Land... Noch einmal ist es auch in Wien einer starken staatsmännischen Kraft geglückt der Hauptstadt der Verwaltung des ganzen Landes das Gift fernzuhalten, wenn auch ein fast zu hoch dünkender Preis, das Völkerbundsprotektorat, dafür bezahlt werden mußte, aber in dem für die Größe der Stadt viel zu kleinem Land liegt das alte, kaiserliche, vom Schiebertum östlicher Herkunft überwucherte Wien wie der Herd eines schleichenden Fiebers und zehrt an seiner Stärke. Das ist die heutige "Türkengefahr" Wiens. Und das zerschlagene Österreich kann sie nicht mehr bannen wie damals. Auf die verödete Ostbastion des deutschen Volkes muß Bayern treten, soll nicht die üble Mischung balkanisch-jüdischen Geistes ihr zersetzendes Gift weiterfressen lassen in den gesunden deutschen Körper..."

(S. 27) "Dazu, zu dieser großen deutschen Aufgabe, die doch nichts anderes ist, wie die alte Abwehrfront gegen das herandrängende Asien, dazu braucht Bayern die volle Ellenbogenfreiheit. In Berlin wird nie Verständnis zu erwarten sein, für diese Donaugefahr, zumal im heutigen Berlin ein Geist herrscht, der dem in Wien nahe verwandt ist, nur daß zu den jüdischen Essenzen mehr russische als Balkanelemente treten. Wer es gut meint mit Deutschland und nicht Interessen partikularster Art verfolgt, glaubend, es seien solche der Allgemeinheit, weil es vielleicht solche Preußen sind, der wird sich dieser aufdringlichen Seite der bayerischen nächsten Aufgabe unter gar keinen Umständen verschließen können. Natürlich ist auch München angefressen von der Zeit und hat ihr den Tribut zahlen müssen, der jeder Großstadt von einigermaßen bedeutenden Weltverkehr auferlegt ist. Aber die allzu starke Dosis fremdrassigen Giftes, die hier die Revolution besonders bösartig sich austoben ließ, hat zugleich die noch kerngesunden Kräfte des heute noch wie vor Jahrhunderten staatsstolzen und staaterhaltenden Landes geweckt und eine Reaktion hervorgerufen, die immerhin noch vor dem großen östlichen Zustrom einsetzte und ihm sich hierher zu ergießen widerriet."

(S. 43) "In unserm glücklichsten Jahrhundert stand die Gesetzgebung des Landes auf drei Füßen, dem König und den beiden Kammern. Nicht unser Verbrechen hat diese Ordnung gestürzt, aber als Hehler und Nutznießer des Verbrechens Eisners und seiner Freunde haben wir den unsagbar törichten Versuch gemacht, diese drei Stützpunkte des Staates durch einen einzigen zu ersetzen und zwar gerade durch den am wenigsten geeigneten an Vorbildung und Zusammenhang."

Folgender Satz soll daher künftig den bisherigen Wiki-Text ergänzen:

„Aretins Haltung Juden gegenüber muss aufgrund seiner eigenen Veröffentlichungen als antisemitisch bezeichnet werden.“ --Zworo (Diskussion) 18:45, 5. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Ich habe die vorgeschlagene Formulierung etwas detailierter ausgeführt, neutral verfasst und belegt.--jobam (Diskussion) 13:24, 9. Feb. 2013 (CET)Beantworten