Diskussion:Eschenheimer Turm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Flibbertigibbet in Abschnitt Eschenheim/Eschersheim
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wo und als was wurde er denn in Berlin nachgebaut? --Magadan (?!) 00:57, 17. Nov 2004 (CET)

Eschenheim/Eschersheim[Quelltext bearbeiten]

Das Tor ist ja wohl nach dem Ort benannt, auf den die hindurchführende Ausfallstraße zuläuft, also Eschersheim. Warum heißt es dann nicht Eschersheimer Tor bzw. Turm? (nicht signierter Beitrag von 91.47.11.163 (Diskussion) 21:17 30. Mai 2017)

"Eschen..." = Lage innerhalb der Stadtbefestigung, "Eschers..." = außerhalb. Siehe http://frankfurter-blog.de/2016/09/eschenheim-oder-eschersheim-was-nun/ --Epizentrum (Diskussion) 23:56, 30. Mai 2017 (CEST)Beantworten
Kleine Erklärung, woher diese Unterschiede rühren: Der Eschenheimer Turm hat seinen Namen vom Eschenheimer Tor, welches wiederum das Tor am Ende der Großen Eschenheimer Gasse ist. Die gab es schon lange vor der Anlage der Neustadt im Zuge der Stadterweiterung von 1333, als Teil eines uralten Weges von Frankfurt nach Eschersheim. Daß Eschenheimer tatsächlich eine Verballhornung (oder eher Verfrankfurterung) von Eschersheimer ist, dürfte offensichtlich sein. Battonn nennt die Gasse in seiner "Oertlichen Beschreibung von Frankfurt am Main" (Band 6, S. 175ff.) konsequent "Grosse Eschersheimergasse" und schreibt "Dass der eine Stunde von hier gelegene Ort Eschersheim ihren Namen veranlasste, bedarf keines Beweises." Aus älteren Quellen zitiert er unter anderem die Schreibweisen "Eschersheimer Gasse" (Beedbuch 1362), "Escherheimer Gasse" (1394), "Eschenheimer Gasse" (1397), "Eschersheimer Gasse" (1445 und 1475). Jeder schrieb eben damals wie er wollte, oder vielmehr wie er sprach. Übrigens gilt dasselbe auch für das Dorf Eschersheim, dafür sind unter anderem die Schreibweisen Enciresheim, Enscriresheim und Eischersheim belegt. Im Laufe der Zeit verfestigte sich schließlich der Name "Eschenheimer Gasse", und daraus abgeleitet "Eschenheimer Tor", "Eschenheimer Bollwerk", "Eschenheimer Anlage" und "Eschenheimer Turm".
Jenseits der Stadtbefestigung nannte man die nach Eschersheim führende Straße "Eschersheimer Landstraße". Sie ist erst seit dem 19. Jahrhundert ein bedeutender Verkehrsweg. Vorher war sie ein Feldweg, der von 1462 bis ins 18. Jahrhundert an der Frankfurter Landwehr (etwa in Höhe der heutigen U-Bahnstation Dornbusch) sogar durch einen "Eisernen Schlag" versperrt war. Nur wenige Personen besaßen einen Schlüssel dafür, alle anderen konnten den Schlag nicht passieren. Wie unbedeutend die Straße ehedem war, sieht man auch daran, daß sie weder durch eine Warte – wie die Bockenheimer, Darmstädter, Friedberger und Mainzer Landstraße – noch durch einen Wehrhof wie die Eckenheimer und die Hanauer Landstraße geschützt war. Viel wichtiger für den Verkehr durch das Eschenheimer Tor waren der Oeder Weg und der über den heutigen Grüneburgweg und den Affenstein nach Ginnheim führende Weg.--Flibbertigibbet (Diskussion) 11:35, 31. Mai 2017 (CEST)Beantworten
Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung!