Diskussion:Ferrari 1512

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von Lolle42
Zur Navigation springen Zur Suche springen

"Das Aggregat war eher ein Reihenmotor als ein V-Motor [...]"

Wie soll man denn das verstehen? Entweder ist es ein Reihenmotor *oder* ein V-Motor... (nicht signierter Beitrag von Lolle42 (Diskussion | Beiträge) 19:59, 12. Feb. 2012 (CET)) Beantworten

Ich sah den kleinen Artikel jetzt zum ersten Mal und wollte hier die gleiche Frage stellen. Da der Motor an anderer Stelle (ams 20/1964) als Boxer bezeichnet wurde, handelte sich vermutlich um einen 180°-V-Motor. Ich bin mal mutig und ändere es in der Weise. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 19:46, 10. Jun. 2015 (CEST)Beantworten
Ich habe die Stelle noch einmal geändert. Denn möglicherweise war es ein „echter“ Boxer; jedenfalls geht es so aus den beiden Unterlagen hervor, die ich im Moment greifbar habe. Ein Reihenmotor war es aber auf keinen Fall. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 20:15, 10. Jun. 2015 (CEST)Beantworten
Interessehalber - welche Unterlagen sind das?
Ein echter Boxer war das meines Wissens nicht, sondern genau so wie andere Ferrari "Boxer" ein V12, der eben von 60° auf 180° Bankwinkel gespreizt war, also ein (nicht Boxer-)Flachmotor. Das heißt, die Pleuel zweier gegenüber liegender Kolben greifen, wie bei jedem klassischen V-Motor, am gleichen Kurbelwellenzapfen an, während beim "echten Boxer" (siehe Maschine der Porsche 911) jedes Pleuel einen eigenen Kurbelwellenzapfen hat, der jeweils um 180° gegenüber seinen Nachbarn verdreht ist. Erst dadurch entsteht diese Bewegung der gegenüberliegenden Kolben, die einen an die Armarbeit eines Boxers im Ring erinnert.
Meine Quelle ist das Buch von Antoine Prunet "Ferrari Sport- und Rennwagen - Prototypen", Motorbuch Verlag Stuttgart, 2. Auflage 1986. Da heißt es auf Seite 405 im Kapitel über den 312 PB: "Die Ursprünge des Boxer-Motors gehen auf den 1964 und 1965 im 512(sic!)/Formel 1-Rennwagen verwendeten 1,5 Liter-Motor zurück. [...] Mit einem zweiten, nach dem gleichen Prinzip gebauten 2 Liter-Zwölfzylinder, der den Typ "212 E" antrieb, wurder Peter Schetty 1968 Europäischer Bergmeister. Die dritte Variante dieses Ferrari-Zwölfzylinder Flachmotors war der am Ende des Sommer 1969 entstanden "312 B"-Formel 1 [...]." Das heißt, alle im Motorsport eingesetzten "Boxer" waren von gleicher Bauart. Welche, geht daraus zunächst nicht hervor.
Später gab es dann die Straßenmodelle 365 GT/4 BB, 512 BB/BBi, Testarossa, 512 TR und F512 M, die von Ferrari als "Boxer" vermarktet wurden. Zum 512 TR und Testarossa zitiere ich mich einfach selbst, aus den Kommentaren zum Artikel über den Testarossa: 'Der Testarossa hatte, genauso wie alle anderen Ferrari mit sogenannten "Boxermotoren" bis zurück zum 1512, definitiv einen von 60° auf 180° Bankwinkel geweiteten V12-Motor (also einen Flachmotor) mit sechs Zapfen für jeweils zwei Pleuel. Einerseits habe ich einen zerlegten 512 TR-Motor mit eigenen Augen auf der Werkbank liegen sehen ;), andererseits kann ich als objektiveren Beleg aber z.B. die Risszeichnung des Motors im Buch "Ferrari Testarossa" von Mark Hughes (1989, Motorbuch-Verlag) auf Seite 25 oben rechts empfehlen - man sieht dort, daß zwei einander gegenüberliegende Pleuel am gleichen Kurbelwellenzapfen anpacken. Zitat von der gleichen Seite: "[...]Die Pleuel/Kolbeneinheiten der sich gegenüberliegenden Zylinder sind am gleichen Kurbelwellenzapfen befestigt."'
Ferrari hat also bei den Straßenmodellen definitiv keinen echten Boxer verbaut. Daraus und aus dem Aufwand, den eine komplett eigene Konstruktion eines echten Boxers bedeuten würde, schließe ich für mich selbst, dass da vom 1512 bis zum F512 M 180° V12-Motoren verbaut worden sind. Alles andere wäre ökonomischer Unsinn: Ferrari war damals kleiner als heute, und der Technologietransfer war dort damals 1:1 vom Motorsport in die Serie.
Sollte Ferrari in der Tat einmal Boxermotoren nach dem Muster gebaut haben, wie wir es vom 911 oder vom VW Käfer her kennen, dann würde ich mich über (am besten) Bildbelege freuen. Ein Blick auf die Kurbelwelle, und die Sache ist klar :)
Aber scheinbar ist es so, dass es in der englischen Fachliteratur keine strikte Unterscheidung zwischen den beiden Bauweisen gibt. Deswegen habe ich es mittlerweile aufgegeben, diese Fehlbezeichnungen zu korrigieren, und schlage im Geiste einfach nur noch die Hände über dem Kopf zusammen.Lolle42 (Diskussion) 00:53, 30. Okt. 2015 (CET)Beantworten