Diskussion:Finsteres Mittelalter

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Letzter Kommentar: vor 25 Tagen von Irrwichtel in Abschnitt Abwesenheit der Körperhygiene
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Kindbettfieber[Quelltext bearbeiten]

Ok, nen bisschen ordentlicher:

Das Kindbettfieber als Todesursache von Frauen taucht anscheinend erst als dramatisches Phänomen auf, als Krankenhäuser die Versorgung von Gebärenden anbieten. Da Desinfektion noch nicht üblich war, wurde grade durch Ärzte die Infektionsrate bei Gebärenden erhöht . . . wenn die Geburt NICHT Zuhause in der Verantwortung einer Hebamme stattfand. Da aber die überwiegende Zahl der Geburten bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zuhause stattfand ist das Kindbettfieber nur für die Zeit zwischen Einrichtung von Geburtsabteilungen in Krankenhäusern (Der Artikel zu Kindbettfieber nennt 1798) und der Durchsetzung der Desinfektion (ab ca. 1867 Karboldesinfektion) eine häufige Todesursache eben für die Frauen, die in Kliniken entbunden haben.

Selbst in heutigen extremen Entwicklungsländern ist die Müttersterblichkeit heute nur bei etwa 1360 auf 100.000 Gebärende (Höchste Zahl für Sierra Leone aus 2015) also bei etwa 1,5 Prozent für ein Land in dem die medizinische Versorgung in etwa auf dem Niveau von Europa vor der Industriellen Revolution liegt.

Pentaclebreaker (Diskussion) 17:38, 11. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Mein Revert erfolgte aufgrund mangelnder Belege, nicht mangelnder Ausführlichkeit. --Fritzbruno (Diskussion) 21:34, 11. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Abwesenheit der Körperhygiene[Quelltext bearbeiten]

Erst nach der "Entdeckung des mittelatlantischen Seewegs nach Amerika" kurz "Entdeckung Amerikas durch Columbus" und der Ausbreitung der Syphilis in einer virulenteren Form (von Spanien ausgehend) verschwand die Badehaus-Kultur des Mittelalters in Mitteleuropa fast vollständig (in Skandinavien und Russland scheint sich die Badehaus-Kultur in Form von Sauna und Dampfbad ununterbrochen gehalten zu haben). Damit ist die mangelnde Körperhygiene aber eine "Erfindung" der beginnenden Neuzeit, die ihren Höhepunkt im 17. und 18. Jahrhundert hatte.

Auch die hygienischen Zustände in den mittelalterlichen Städten waren wohl etwas besser, als man im allgemeinen annimmt. Da Exkremente und Urin als natürlicher Dünger genutzt wurden, waren die Sammlung und Verwertung zwar eine anrüchiges aber durchaus verbreitetes Gewerbe. Auch Abfälle aus Schlachtungen etc. wurden wahrscheinlich an Abdecker übergeben und in Dünger umgewandelt. Solange die Städte und Ortschaften überschaubar waren funktionierte die Verwertung wahrscheinlich. Erst das Entstehen von Großstädten und der Bildung eines städtischen Proletariats führten zu katastrophalen Verhältnissen. Aber wieder erst in der Neuzeit.

Wahrscheinlich kommt der Topos des "unhygienischen Mittelalters" aus dem 18. und 19. Jahrhundert. "Wenn wir schon so dreckige Städte haben, was muss es erst im "Finsteren Mittelalter" für Zustände gegeben haben."

Pentaclebreaker (Diskussion) 18:20, 5. Nov. 2019 (CET)Beantworten

kann sich da mal jemand im artikel "Hygiene" um den abschnitt "Hygiene im Mittelalter" kümmern. bei dem graußts den hund mitsamt der hütte. (und die quelle dazu ist auch schon grottenalt) --2A02:2454:86D1:3200:59CA:BBBB:145C:FB12 10:04, 4. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Danke für den Hinweis, ich werde den dortigen Anschnitt (versuchen zu) löschen. --Irrwichtel (Diskussion) 13:41, 4. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Leben auf einer Burg[Quelltext bearbeiten]

Diese Einfügung kommt mir wie Theoriefindung vor. Zum angebliches Aussehen vom Wohnen in der Burg werden Gemälde als Beleg angeführt, die gar keine Innenräume einer Burg zeigen bzw. die Räume nicht als Burgräume deklarieren. Ich weiß nicht, ob man auf ein Bild verlinken kann und damit eine eigenen Aussage belegen kann. Zumal auf den Bilder nicht steht, dass sie das Innere einer Burg zeigen. In den Artikel wird ein Bild gebracht, das man Burginneres interpretieren könnte, in der Bildbeschreibung dazu unter Enthauptung Johannes des Täufers (Callisto Piazza) wird aber keine Burg genannt. --AxelHH-- (Diskussion) 01:27, 11. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Nachttopf[Quelltext bearbeiten]

Immerhin befindet sich im Archiv der Stadt Nürnberg ein Vertrag Bernhard Walthers mit seinen Nachbarn, nach welchem er sich anläßlich des Umbaus seines Hauses verpflichten mußte, aus den neuen Fenstern nichts auf das Dach des Nachbarhauses zu schütten. Demnach war also um ca. 1505 diese Problematik vielleicht nicht komplett erfunden. --BjKa (Diskussion) 13:55, 23. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Müll auf Straßen mittelalterlicher Städte ist dokumentiert, das ist korrekt, das wirkliche Problem ist die besonders in den letzten 60 Jahren immer wieder praktizierte lasche Quellenarbeit in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen. Beispiel aus dem Artikel, Schneidmüller 1989 (siehe Einzelnachweis). Zuerst wird auf S.119 auf ein Ereignis aus dem Jahr 1402 hingewiesen, wo auf die Straße geworfener Müll den Grund für eine Klage darstellte. Was bedeutet, dass es eben nicht Struktur, d.h. Alltag war, es war schon außergewöhnlich und störend, sonst würde man ja dagegen nicht juristische Schritte einleiten. Auf S.120 gleich zu Beginn deutet der Autor diese Urkunde/Prozessakt/Ereignis subtil in eine strukturelle, d.h. alltägliche Gegebenheit um, es wird impliziert dass die Urkunde ja belege, dass Müll und Exkremente ja generell "einfach auf die Straßen geworfen wurden", obwohl es sich dabei um ein Einzelereignis mit juristischem Nachspiel handelt. S.120 Zeile 13 gibt uns eine Referenz, welche die Schwierigkeit der Ver- und Entsorgung der Städte im Mittelalter anhand schriftlicher(!) und bildlicher(!) Quellen belegen soll. Der Autor verweist hier aber recht breit auf die "österreichische Sachkulturforschung" und gibt lediglich einen Verweis auf ein Band der Sekundärliteratur welches Bildquellen beinhalten soll. Referenzen zu schriftlichen Quellen bleibt uns der Autor schuldig. Und genau diese Art und Weise Quellenangaben zu tätigen ist charakteristisch für urbane Legenden; alle schreiben die Story voneinander ab und verbreiten diese dadurch, die Quellenangabe ist unbekannt bzw. recht schwammig ("der Onkel meines Freundes kennt da jemanden...") oder die Quellenangabe ist nicht nachprüfbar (japanische Filmaufnahmen wo "ein echtes Katana einen Maschinengewehrlauf mit Leichtigkeit durchschneidet", die aber bis heute keiner gesehen hat). Deswegen meine Position; es gab Probleme mit der Müllentsorgung im (Spät)Mittelalter, diese sind dokumentiert, aber das Ausmaß und die Verbreitung solcher Probleme wurden in den letzten 60 Jahren populärwissenschaftlich (!) mehr schlecht als recht beleuchtet. --Gladifer (Diskussion) 11:10, 25. Nov. 2023 (CET)Beantworten