Diskussion:Friedrich Ludwig Weidig

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Thd659 in Abschnitt Gegen Büchners Willen?
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Die jüngste Textergänzung scheint eine Urheberrechtsverletzung zu sein. Ein Schulbuch wird als Quelle genannt. Der Absatz enthält aber interessante Informationen zur Beisetzung Weidigs, die im Artikel nicht fehlen sollten. -- Heribert 13:58, 20. Mai 2005 (CEST)Beantworten


Weidig, mit dem ich weitläufig verwandt bin, ist nach Schiller (Don Carlos) m.W. der erste Deutsche, der das Rechtsstaatsgebot artikuliert hat. Nach diesem Gebot darf der Staat stets nur rechtgemäß handeln (Art. 20 GG), insbesondere darf er nicht gesetzliche und verfassungsrechtliche Regeln aufstellen und sich dann selbst nicht an diese halten. Weidig sagte zu seinem Richter Georgi, der ihn mit dem Ochsenziehmer hat schlagen lassen, bis Weidig starb: "Da sie die Verfassung beschworen haben und mich jetzt gegen den klaren Inhalt derselben rechtswidrig verhören, muß ich Ihr ganzes Verfahren als Verbrechen erklären."

Dieser Satz ist heute so aktuell wie nie. Der Tod durch die Folter, den es heute immer noch und verstärkt wieder gibt, ist der Rückschritt in den Status quo ante, in den Status vor der Deklaration der Menschenrechte.

Weidig wurde übrigens verteidigt von seinem Schwager Thoedor Reh, dem späteren letzten Präsideten der Nationalversammlung. In seiner glühenden Antrittsrede als junger Abgeordneter hatte dieser "die Freiheit auf dem Boden des Gesetzes" gefordert, die uralte These von Sokrates.

Helmut Dieter Hennings

Beim Lob auf den letzten Präsidenten der Nationalversammlung wäre ich etwas zurückhaltender. Die politische Rolle von Theodor Reh im Umfeld des Vormärz in der Wetterau war und ist bis heute sehr zwielichtig geblieben. Reh wird von Historikern z.T. als ein intriganter Karrierist angesehen, Siehe hierzu Heinrich Christian Flick. (Verfasser 84.179.91.19)
er war eben schon ein moderner Jurist ;-) --84.132.211.225 18:33, 1. Mai 2007 (CEST)Beantworten


... und mitunter werden moderne Strafverteidiger ja auch schon mal Innenminister - sorry, es juckte mir so auf der Zunge. (Verfasser 84.179.91.19)


Letzterem kann ich nur beipflichten. Schily und jetzt Schäuble sind weit entfernt von Weidig (von Bush ganz zu schweigen). Aber die Kritik an Reh sollte doch differenziert werden. Seine Haltung am Anfang, die ich erwähnt habe, war sicher glaubhaft. Wie sehr er von den politischen Entwicklungen der Restauration geprägt worden sein mag und ob das vorwerfbar sein mag, ist eine andere Sache. H.D.Hennings

Es ist eine der politischen Wurzeln der Arbeiterbewegung in Deutschland, längst noch nicht und weit noch weg von der SPD - der Vormärz. Die Dokumente, die aus dem Frankfurter Journal stammen, konnte ich technisch nicht einstellen. Ich weiß nicht, wie das bei Wikipedia komplex geschieht und funktioniert. So habe ich diese erstmal "abgeschrieben eingestellt". Diese wurde dümmlicherweise gelöscht. Machen wir`s so: Gib mir Deine Adresse, ich schick Dir die Dokumente zu.


Tempus[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel springt zwischen Präsens und Präteritum. Ich setz mal alles ins Prät.--Zibaldone 14:15, 18. Jan. 2009 (CET)Beantworten


Todesumstände[Quelltext bearbeiten]

Ist die Todesursache eindeutig Selbstmord? Th. M. Mayer (Katalog zum 150. Jahrestag Hessischer Landbote) spricht von ungeklärten Todesumständen. --Zibaldone 14:15, 18. Jan. 2009 (CET)Beantworten

Mayer verwendete in einem Gespräch mit mir den Begriff, Weidig sei "selbstgemordet" worden, will heißen, er ist so schrecklich gefoltert worden (Ochsenziemer!!), daß er wohl im Delirium Hand an sich selbst gelegt hat. H.D.Hennings

Nachdem ihm kein Beistand gegeben wurde, auch das Tatwerkzeug nicht weggenomen wurde, er über Stunden (71/2 bis nach 10) liegengelassen wurde … Der Untersuchungsrichter, der ihn zwischen 8 und 10 einsperrte, später dem Säuferwahn verfiel … Die Ärzte nachwiesen, daß die letzte tödliche Wunde, Durchschneidung des Kehlkopfes bis zur Wirbelsäule mittels einer Glasscherbe nicht von Weidig selbst gemacht werden konnte, außerdem erst nach 8 Uhr zugefügt wurde, … sind Zweifel angebracht und zulässig. Carl Welcker schrieb auch darüber. Zabia 13:50, 13. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Haben Sie Quellen für diese Darstellung? Ich würde das gern mit seinem Biographen Mayer besprechen. H.D.Hennings (nicht signierter Beitrag von 91.16.249.199 (Diskussion | Beiträge) 15:42, 18. Mär. 2010 (CET)) Beantworten

Gegen Büchners Willen?[Quelltext bearbeiten]

Weidig arbeitete ein von Büchner vorgelegtes Manuskript, gegen dessen Willen, zum „Hessischen Landboten“ um. Druck und Verteilung der verbotenen Flugschrift wurden maßgeblich durch Weidig und seine Schüler organisiert.

Hier würde mich die Quelle interessieren. Dass Weidig Büchners Text stark verändert hat, ist wohl nachgewiesen. Aber das die Veröffentlichung im "Landboten" gegen Büchners Willen erfolge, wäre mir neu. Oder ist das nur eine ungeschickte Formulierung? --Mastermaus 11:51, 5. Feb. 2009 (CET)Beantworten

Vermute ungeschickte Formulierung und finde auch nur, dass Büchner mit Weidigs Änderungen nicht einverstanden war, die ihm allzu abmildernd und einschränkend vorkamen ("die Vornehmen" statt "die Reichen"). Habe ich also vorschlagsweise umformuliert. Und ein paar andere Kleinigkeiten im selben Absatz gleich mit (z.B. "illegal" statt "verboten", welches Verbot ja erst möglich wurde, als die Schrift verteilt war und Streichen der Behauptung, Weidig sei schon die "Begegnung" mit Büchner "zum Verhängnis geworden"). -- Thd659 (Diskussion) 18:29, 25. Okt. 2013 (CEST)Beantworten