Diskussion:Günther Rüdel

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von 79.249.146.118 in Abschnitt Die Rüdel-Kontroverse in der Bundeswehr
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Die Rüdel-Kontroverse in der Bundeswehr[Quelltext bearbeiten]

Alle historisch nachweislich falschen Angaben zu Rüdel gehen auf eine AP-Agenturmeldung zurück, die das MGFA Potsdam verbreiten ließ. „Dem Potsdamer Militärgeschichtlichen Forschungsamt zufolge gehörte der bisherige Namensgeber Rüdel als ehrenamtlicher Richter von August 1944 an dem Volksgerichtshof an. Dieser verurteilte mehr als 5000 Menschen.“ (Nach dieser AP-Agenturmeldung berichtete u.a. die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 23. März 2000)

Der Führungsstab der Streitkräfte Fü S I sowie der damalige Kommandeur der Heeresflugabwehrschule (BrigGen Reitzel) übersahen offenkundig den abschließenden Satz des Schreibens des MGFA vom 8. März 2000, wo erneut mit besonderem Nachdruck anempfohlen wurde, die angebliche Mitwirkung Rüdels an den Sitzungen des Volksgerichtshofes ab August 1944 anhand der im Bundesarchiv verwahrten Akten überprüfen zu lassen.

In einem Schreiben des MGFA Potsdam (OTL Dr. Schmidt) vom 8. März 2000 heißt es u.a.: „Entscheidend bei der heutigen Bewertung von Rüdel ist jedoch seine Rolle als ehrenamtlicher Richter am VGH ab August 1944. Zwar lässt sich diese mit den dem MGFA zur Verfügung stehenden Quellen auch jetzt nicht schärfer nachzeichnen. Wohl aber kann eine Orientierung über die Funktion des VGH im NS-Justizapparat im Allgemeinen und über die Rolle der ehrenamtlichen Richter im Besonderen gegeben werden, womit ggf. die Rolle von Rüdel interpretiert werden kann.“--79.222.242.162 17:47, 19. Mai 2012 (CEST)Beantworten

Eine Überprüfung hätte zu diesem Ergebnis geführt: Durch Entschließung vom 7. Oktober 1939 hatte der „Führer“ den damaligen General der Flak.Artillerie Günther Rüdel auf die Dauer von fünf Jahren zu einem ehrenamtlichen Mitglied des Volksgerichtshofes (VGH) ernannt. Im Frühjahr 1940 war General Rüdel als ehrenamtlicher Richter an einer einzigen Verhandlung des VGH dabei. Diese Verhandlung endete aufgrund der Intervention Rüdels mit einem Freispruch. Mit historischen Findmitteln lässt sich keine einzige weitere Beteiligung General Rüdels als ehrenamtlicher Richter am VGH nachweisen.

„Der Vorgang war geeignet, bei jenen Offizieren der Rendsburger Garnison , die dem Namenswechsel ohnehin skeptisch gegenüberstanden, die ganz demokratische Traditionspflege in Verruf zu bringen, drängte sich ihnen doch der Eindruck auf, hier würde mit unlauteren Methoden Politik gemacht.“ (Wolfram Wette, Feldwebel Anton Schmid. Ein Held der Humanität, Ffm. 2013., Seite 207)--93.218.11.36 15:06, 5. Jul. 2015 (CEST)Beantworten

Angesichts dieser historischen Erkenntnisse ist die folgende öffentliche Äußerung nachgerade ungehörig: „Verstrickung in den Unrechtsstaat kam im August 1942 mit seiner Einwilligung in die Ernennung zum ehrenamtlichen Richter am Volksgerichtshof, jener Instanz, die man als Inbegriff der absoluten Pervertierung von Recht und Anstand bezeichnen muß; in seiner ganzen Brutalität war Roland Freisler der perfekte Vollstrecker nationalsozialistischen Unrechts. Es gab keine "ehrenvolle" Verbindung mit dem Henkertum, das war Verstrickung in abstoßender Art. Mit welcher Leichtigkeit das Wort Ehre damals besudelt wurde.“ (Professor Fritz Stern bei der Umbenennung in Rendsburg am 8. Mai 2000)

In der New York Times vom 9. Mai 2000 findet sich dieses Zitat: „Mr. Scharping said it was only recently discovered what role General Rüdel played in the courts, particularly in the sentencing to death of thousands of people after the failed attempt to assassinate Hitler in July 1944. "At that point, I made the decision myself that a change of name was necessary," he said.” Der besagte Artikel „New Model for Soldiers in Germany“ (NYT vom 9. Mai 2000) findet sich im Internet unter diesen Adressen: http://www.nytimes.com/learning/teachers/lessons/20000510wednesday_print.html http://www.nytimes.com/learning/teachers/featured_articles/20000510wednesday.html


General Rüdel hatte sich bei der Reichsärztekammer für seinen jüdischen Hausarzt Dr. med. Richard Maron / München eingesetzt. Dr. Maron setzte am 22. April 1941 seinem Leben ein Ende. --93.218.32.154 10:11, 29. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Der neue Kasernenpatron in Rendsburg, Feldwebel Anton Schmid, war im April 1942 hingerichtet worden, weil er in Litauen verfolgte Juden gerettet hatte; ihn zu ehren war seit langem überfällig. Niemand auf der Hardthöhe kam jedoch auf die Idee, nach dem Judenretter Anton Schmid eine der Kasernen neu zu benennen, welche die Namen notorischer Judenhasser trugen und immer noch tragen, wie die der beiden preußischen Generalfeldmarschälle August von Mackensen (Hildesheim) und Alfred Graf Waldersee (Hohenlockstedt in Holstein).


Am 20. März 2000 hatte der Kommandeur der Heeresflugabwehrschule an den Inspekteur des Heeres geschrieben: „Seit wenigen Tagen habe ich Kenntnis über ein Gutachten des MGFA, das sich mit dem Namensgeber unserer Kaserne, dem Generaloberst der ehemaligen deutschen Wehrmacht Günter Rüdel befasst.

Im wesentlichen geht es um seiner Rolle als ehrenamtlicher Richter am Voksgerichtshof ab August 1944. Diese Tatsache kann aus den hier bekannten Quellen nur allgemein bewertet werden, in Bezug auf die Teilnahme des Generaloberst Rüdel an Sitzungen oder an Urteilen bleibt die Bewertung weiterhin unscharf. Wegen der Bewertung des VGH als politisches Gericht, mit der Aufgabe, die nationalsozialistische <Rechtsauffassung> durchzusetzen – nicht zuletzt durch die Verhängung drakonischer Strafen – ist es angeraten, dass das deutsche Heer und die in dieser Kaserne beheimateten Truppenteile in Zukunft auf den Namen <Rüdel-Kaserne> verzichten.

Auch bin ich mir mit meinen Vorgesetzten ebenso wie mit dem nachgeordneten Bereich einig, dass die Bundeswehr im allgemeinen, die Stadt Rendsburg und die Truppenteile unserer Kaserne im besonderen eine öffentliche Diskussion kaum ohne Schäden überstehen können.“


„Durch die Benennung eines Raumes im Offiziersheim der Feldwebel-Schmid-Kaserne nach dem früheren Namensgeber der Kaserne, Generaloberst a.D. Rüdel, ist nun für jedermann sichtbar dokumentiert, dass Rüdel nicht, wie bei der Umbenennungsveranstaltung in Rendsburg am 08. Mai 2000 vom Festredner Prof. Fritz Stern von der Columbia Universität in New York behauptet, freiwillig eine Verbindung mit dem Volksgerichtshof eingegangen ist. Ich freue mich, dass es mir gemeinsam mit der Tochter des Generaloberst a.D., Frau Sigrid Rüdel Crane, gelungen ist, der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen. Viele Rendsburger Bürger hatten mich seinerzeit aufgefordert, in diesem Sinne tätig zu werden.“ Dies erklärte der Bundestagsabgeordnete Otto Bernhardt bei der offiziellen Benennung des Rüdel-Zimmers am 05. Dezember 2003 in Anwesenheit des Kommandeurs der Flugabwehrschule, Brigadegeneral Schuster, und der Tochter des früheren Namensgebers, Sigrid Rüdel Crane. http://2cg.de/bernhardt/datei.php?nr=83&no=0&tb=MIT1997722590&tbi=MIT&linkse3=Wahlkreis%20aktuell (nicht signierter Beitrag von Veremundus (Diskussion | Beiträge) 17:51, 5. Mär. 2007 (CET))Beantworten

Dem Vernehmen nach gibt es das Rüdel-Haus (Munster) mit dem ausgeschmückten Traditionsraum nicht mehr.--79.249.146.118 13:48, 9. Apr. 2018 (CEST)--79.249.146.118 13:48, 9. Apr. 2018 (CEST)Beantworten