Diskussion:Gerhard Hachmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von 2A02:8109:89C0:28:D899:F9D7:3265:B90D
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kein Studium in Göttingen als Burschenschafter!

Entgegen der ursprünglichen Fassung, in der nur von einem Studium in Leipzig und Heidelberg die Rede war, steht jetzt im Text, dass Hachmann nach seinem Studium in Leipzig auch in Göttingen studiert habe und 1855 Mitglied einer "Alten Göttinger Burschenschaft Alemannia" gewesen sei. Erst danach sei er nach Heidelberg gegangen. Das kann nicht stimmen:

1. Für ein Studium in Göttingen gibt es keinen Beleg. Die unter "Literatur" angegebene Biographie von Jürgen Bolland nennt Göttingen nicht als Studienort.

2. Schon gar nicht kann Hachmann im Jahr 1855 in Göttingen studiert und in der erwähnten Burschenschaft aktiv gewesen sein, die überhaupt nur bis 1855 bestand. Denn zu dieser Zeit ging Hachmann noch zur Schule! Nach anfänglichem Schulbesuch in Hamburg war er nämlich am 29.9.1853 in die Unterprima des Johanneums Lüneburg eingetreten, wo er am 28.2.1856 die Maturitätsprüfung bestand. Beleg: Album Nr. 5 des Johanneums Lüneburg, Matrikel Nr. 2427, im Stadtarchiv Lüneburg. Dort heißt es: "...verließ Ostern 1856 die Schule, um in Leipzig das Studium von Jura und Musik zu beginnen" (Auskunft der Stadtarchivarin Dr. Reinhardt vom März 1999, im Archiv des Corps Lusatia Leipzig (Personalakten).

3. Das bei "Literatur" zitierte burschenschaftliche Lexikon von Dvorak erweist sich in diesem Fall leider als nicht zuverlässig. Es gibt für den Schulbesuch nur das Gymnasium Hamburg an, nicht das Abitur am Johanneum Lüneburg 1856 (s.oben). Als ersten Studienort nennt es - ohne Beleg - Hamburg. Das widerspricht dem oben wiedergegebenen Abgangsvermerk des Johanneums Lüneburg. Die nachgewiesene Aktivität im Corps Lusatia Leipzig erwähnt es überhaupt nicht. Für die Mitgliedschaft in der genannten kurzlebigen Burschenschaft bezieht sich Dvorak nur auf viel später veröffentlichte Notizen in den "Burschenschaftlichen Blättern" von 1900, also keine zeitgenössische Quelle.

4. Der mit Hachmann zusammen im Corps Lusatia aktiv gewesene Ethnologe Richard Andree, der das Corpsalbum (Matrikel) der Lusatia eingerichtet hatte, trug auf Grund der Angaben Hachmanns nur die Studienorte Leipzig und Heidelberg ein. Auch sonst gibt es im Archiv des Corps Lusatia - corpsarchive.de - nicht die geringsten Hinweise auf einen Aufenthalt in Göttingen und eine Zugehörigkeit zu der seit 1855 verschwundenen "Alten Burschenschaft Alemannia".

Ergebnis: Im Text sind der Schulbesuch in Lüneburg mit dem Abitur 1856 einzufügen und der Nebensatz "...in Göttingen, wo er 1855 Mitglied der Alten Burschenschaft Alemannia wurde" zu streichen! --2A02:8109:89C0:28:D899:F9D7:3265:B90D 21:59, 3. Nov. 2016 (CET) Egbert Weiß, Archivar des Corps Lusatia Leipzig.Beantworten