Diskussion:Ghetto Piotrków Trybunalski

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Sehund in Abschnitt Deutsche Zivilverwaltung und das Massaker 1942
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Einleitungssatz[Quelltext bearbeiten]

Der bisherige erste Satz "eingerichtete Ghetto mit etwa 25.000 Insassen" verwendet gleich zwei Begriffe, die für eines der NS-Sammellager im Rahmen der Judenvernichtung / Holocaust (deren späte Umschreibung in USA/Westeuropa) nicht angemessen sind.

  • Einrichtungshäuser sind bekanntermaßen heute Plätze für Möbel und ähnl. Wohnungsinventar. Anderes Satzbeispiel: Häuser werden zum Wohnen eingerichtet. Bei der Errichtung der verharmlosend Gettos genannten Viertel/Zwangsumsiedlungsbezirke jüdischer Einwohner in einem Dorf oder Stadtteil ging es nie um eine Wohnbarmachung bis dahin so nicht genutzter Räume oder Häuser. Dahinter steht zunächst nur eine bürokratische Bekanntmachung der örtlichen dt. Besatzungsmacht. Ein Aushang mit der Androhung von Gewalt.

Ich denke, die/der Autor, -en wissen das auch. Aber es ist hier nicht gut ausgedrückt worden, wenn beschrieben werden soll, dass Leute aus ihren bisherigen Wohnungen in recht armselige Gemeindeviertel wie Vieh zusammengepfercht werden. Der dabei ausgeübte Zwang und die Verluste an menschenwürdiger Umgebung gehen bei einem heute eindeutig auf Komfort ausgerichteten Wort verloren. Zum Teil wurden die bis dahin dort lebenden Menschen nicht nur mit den neu Hinzukommenden zusammengedrängt. Zum Teil wurden bei der Errichtung der Sammellager die bisherigen Bewohnerinnen und -er zuerst ermordet. "Jüdischer Wohnbezirk", der damalige Nazi-Ausdruck, war ein -wie die Wendnung neu eingerichtetes Ghetto- in die gleiche Richtung fehldeutender Verschleierungsbegriff.


  • Das Wort "Insasse" wird -nicht nur hier- seit jüngerer Zeit in der Wikipedia mehrfach verwendet, um KZ-Häftlinge oder in so genannten Gettos gefangenen Einwohner eines Dorfs oder einer Stadt sprachlich zu charakterisieren. Dabei scheinen die Wort-Benützer nicht zu wissen, dass in dem Wort auch die Aspekte der Unmündigkeit und Behinderung durch Krankheit mitschwingen. Wer Anstalts-Insasse (ein Begriff der mich an Texte vom Anfang des 20. Jahrhunderts erinnert) wird, ist dafür nicht unbedingt selbst verantwortlich. Andere haben das über ihn/sie entschieden. Weil er/sie seinen/ihren Lebensalltag nicht selbst regeln kann und dafür den "Schutz" einer fürsorglichen Anstalt braucht. Auch in Krankenhaus-Ordnungen kam neben den Patienten dieser Begriff vor. Ohne jetzt eine Etymologie des Wortes "Insasse" zu bemühen, möchte ich doch darum bitten, diesen Begriff nicht auf Gefangene der deutschen Besatzer anzuwenden, die damals demnächst per Viehtransport "verschubt" werden sollen, wenn sie nicht bis dahin durch Hunger und körperlich anstrengende Zwangsarbeit bereits vernichtet worden sind. Mir ist bekannt, dass im 19. und 20. Jahrhundert der Ausdruck Gefängnis-Insasse geläufig war. Diese Zeit ist aber vermutlich sprachlich seit langem Vergangenheit. Und selbst wenn nicht, träfe es auf die Opfer der NS-Rassenpolitik nicht zu.

Wir wissen alle, dass diese Art der Sammellager nur ein Zwischenschritt auf dem Weg der Opfer zur (NS-Sprache) "Endlösung der Judenfrage" waren.


Wir müssen, darum bitte ich, auch in unserer Sprache darauf achten, dass wir den Zweck dieser "Umsiedlungen" gegenüber den Opfern nicht herunterspielen oder zukleistern.

Ich fürchte, dass der Einleitungssatz das dahinter stehende Verbrechen banalisiert, anstelle die Fakten wirklich angemessen zu beschreiben. Der Versuch keine übertriebenen Ausdrücke bei Verbrechen zu verwenden, scheint mir hier gerade zum Gegenteil geführt zu haben. Deshalb ändere ich ihn und bin auch für andere Wortwahl durchaus offen. Wer heute die Sprachmacht der Wikipedia bedenkt, wird zugeben können, dass mit einer ungeeigneten Wortwahl bei heiklen Themen in der Folge vielfältig Schaden für das Verständnis dieses Themas entstehen kann. Evtl. wird es in Zukunft notwendig, an Stelle kurzer Formeln längere und unmissverständliche Sätze zu verwenden. -- seh_und, (Diskussion) 12:32, 2. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

Deutsche Zivilverwaltung und das Massaker 1942[Quelltext bearbeiten]

Hallo, der deathcamps-Artikel erwähnt vor dem Massaker ab dem 14. Oktober 1942, das hier im Artikel gar nicht erwähnt wird, einen Oberbürgermeister Hans Drexel.

  • Geht es um die selbe Person? den SS-Führer HD (en.WP) und der Oberbürgermeister Hans Drexel?

-- seh_und, (Diskussion) 12:52, 2. Jun. 2016 (CEST)Beantworten