Diskussion:Gregorianische Messreihe

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Der wahre Jakob in Abschnitt Klarheit
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Klarheit[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel ist in vieler Hinsicht unklar. Eine Gregorianische Messreihe ist nur eine Reihe von dreißig Seelenmessen an dreißig aufeinanderfolgenden Tagen für einen Verstorbenen, nichts anderes. Daneben gab es andere Bräuche, wann und wie oft für einen Verstorbenen eine Totenmesse gefeiert wurde, zB am Begräbnistag und am 3., 7. und 30. Tag; es gab und gibt das Vierwochen-, das Sechswochen- und das Jahresamt. Ein solcher Brauch ist auch das im Artikel erwähnte Messseptenar. Aber nur der besondere Brauch, 30 Messen an 30 aufeinanderfolgenden Tagen zu feiern, wird Gregorianische Messreihe genannt. Name und Brauch haben ihren Ursprung in einer Erzählung aus den Dialogi Gregors des Großen (Buch 4, Kap. 55), wo ein Mönch, der gegen die Besitzlosigkeit verstoßen hat, nach seinem Tod durch 30 aufeinanderfolgende Seelenmessen aus dem Fegefeuer zur Seligkeit gelangt. Die Gregorsmesse hat mit diesem Brauch überhaupt nichts zu tun, außer dass sie demselben Papst zugeschrieben wird. --Rabanus Flavus (Diskussion) 05:42, 7. Mär. 2020 (CET)Beantworten

Überarbeitet. --Rabanus Flavus (Diskussion) 12:46, 7. Mär. 2020 (CET)Beantworten
Salve Rabane, ich weiß nicht, ob der Artikel jetzt nicht hinter den Forschungsstand von Adolph Franz zurückfällt, der herausgearbeitet hat, daß der 30-Tage-30-Messen-Brauch bei Gregor schon längst etabliert war, mithin nicht auf ihn zurückgeht, sondern nur (wie Du richtig sagst) durch seine poulären Schriften besonders mit ihm und seinem Namen identifiziert wurde. Außerdem hat die Gregorsmesse als Motiv vielleicht weniger damit zu tun, aber dann müßte eine Begriffsklärung her, um der Verwechslungsgefahr einen Riegel vorzuschieben. Übrigens gibt es auf Kathpedia sehr wohl den Ausdruck gregorianisches Meßseptenar und beim spontanen Lesen des Kapitels bei Franz stieß ich auch auf den Plural und die Pluralität, so daß noch zu klären ist, ob nicht auch andere als die 30-Tage-Periode mit Recht als "gregorianische Meßreihen bezeichnet werden können. Ich werde ab Montag der Sache nochmal anhand der Literatur nachgehen. Viele Grüße, Laurentianus (Diskussion) 13:43, 7. Mär. 2020 (CET)Beantworten
Streng genommen ist tatsächlich "Gregorianische Messen" der terminus rechnicus für die 30 Messen, aber wohl erst seit dem Tridentinum. Lt Jungmann (MissSol I 171) sind die Dialoge Gregors "Ausgangspunkt dieser Meßreihen", ohne daß in dieser Zeit "auf die Zahl ein bestimmter Wert gelegt wird". Die "Messreihen zu 3, 5, 6, 7, 9, 30, 41, 44 oder 45 Messen" finden sich bei Jungmann ibid., werden aber nicht "gregorianisch" genannt.
Den Kathpedia-Artikel habe ich 2015 höchstpersönlich an diesen Stellen ergänzt. Da Heinz im LThK die Veröffentlichung von Franz aus dem Jahr 1902 zugrunde legt, wird man wohl aus den jüngeren Forschungen Jungmanns zitieren können. Die Sache mit dem "Gregorianischen Messseptenar" in Kathpedia, abgeleitet von Septem missae aureae beati Gregorii, ist nicht unbedingt wasserdicht, man müsste die genannten Eisenhofer-Texte einsehen. Der Kathpedia-Autor Oswald, der das da eingestellt hat, hat keinerlei theologische Fachausbildung und ist insgesamt kein zuverlässiger Gewährsmann für derlei Literaturauswertung.--Der wahre Jakob (Diskussion) 17:01, 7. Mär. 2020 (CET)Beantworten