Diskussion:Gustav Kleßmann
Unklare Sachverhalte[Quelltext bearbeiten]
Bei einigen Formulierungen musste ich stutzen, weil die Sachverhalte unvollständig und/ oder irreführend dargestellt sind. Ich meine die Passage:
- „Am 4. April 1945 rückte die 2. US-Panzerdivision in Lemgo ein. Kleßmann musste sich nach einigen Wochen einem Entnazifizierungsverfahren unterziehen und wurde schließlich von der britischen Militärregierung bestätigt. […] Durch eine Denunziation eines Assistenzarztes im Krankenhaus verzögerte sich die Wiedereinstellung des Chefarztes bis zum 1. Januar 1948.“
1. Das Ergebnis eines Entnazifizierungsverfahrens war eine Einstufung, „bestätigt“ aber keines der möglichen Einstufungsprädikate. „Bestätigt“ könnte hier vielleicht bedeuten, dass er seine berufliche Funktion behalten konnte, aber dann ist sein Einstufungsprädikat unklar. Berufliche Funktionen konnten oft auch behalten werden, wenn man nicht gerade als „entlastet“ galt.
2. Die „Denunziation“ könnte ja der Grund für das Entnazifizierungsverfahren gewesen sein, stünde dann aber an ungünstiger Stelle. Falls nicht, falls also die „Denunziation“ erst nach der „Bestätigung“ erfolgte, dann muss er doch schon wieder im Amt gewesen sein, dann wäre „verzögerte“ die falsche Formulierung, weil es ja eine erneute vorübergehende Außerdienstsetzung implizierte.
3. Die Denunziation hat eine negative begriffliche Komponente: es ist entweder eine ungerechtfertigte Anschuldigung oder, in einem diktatorischen Regime, eine nach den dort herrschenden Regeln gerechtfertigte Anzeige, aber nach allgemeinen moralischen Maßstäben unmögliche Verhaltensweise. Nun war die Diktatur zu Ende, es war die Phase der Aufarbeitung selbiger. Da hat die Anwendung dieses Begriffs schon ein gewaltiges Gschmäckle. Hier wird mehr die Phantasie des Lesers in Gang gesetzt als dass der Leser sachlich informiert wird. --Dioskorides (Diskussion) 11:05, 16. Mär. 2021 (CET)