Diskussion:Gustav Werner (Pfarrer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ergänzungen und Korrekturen[Quelltext bearbeiten]

eingefügt von 84.156.188.112 mit der Quellenangabe Gustav Werner homophil und theologisch von Emanuel Swedenborg und seiner Liebesethik beeinflusst. Quellen: Briefwechsel mit Johann Gottlieb Mittnacht in der Württembergischen Landesbibliothek u.a

Der Theologiestudent Gustav Hans Werner verlasste das Tübinger Stift sehr schnell und wohnte als „Stadtstudent“ in der Neckarhalde im Haus von zwei Swedenborgianern, dem Theologen, Bibliothekar und späteren Philosophieprofessor Johann Friedrich Immanuel Tafel und dem Justizprokurator Ludwig Wilhelm Hofaker. Durch beide wurde er in das Werk des schwedischen Naturforschers und Visionärs Emanuel Swedenborg eingeführt und von ihm eingenommen. Der o.g. Aufenthalt in Straßburg, bei dem Gustav Werner schließlich mit dem sozialen Werk von Johann Friedrich Oberlin bekannt wurde, diente ursprünglich zu Studienzwecken und zur Vertiefung der Swedenborgkenntnisse an der dortigen Universitätsbibliothek.

Werner war forthin von der Theologie der swedenborgischen Neuen Kirche beeinflusst, wenn er auch nicht dem strengen Dogmatismus der Tafel-Anhänger folgen wollte. Die Ablehnung der lutherischen Theologie, namentlich der Rechtfertigung aus Glauben, die Ablehnung der Erbsündenlehre und der realen Wiederkunft des Herrn im Jüngsten Gerichts in Verbindung mit dem Glauben an eine spirituelle Bedeutung des Bibelwortes unter Ausschluss bestimmter Bibelteile, insbesondere der paulinischen Briefe, hingegen die Betonung der Liebestat als Mittel zur Erlangung der Sündenvergebung waren hinreichender Grund für die Kirchenleitung, Gustav Werner das dem Methodismus entstammende Reisepredigen in Kirchen zu untersagen, so dass Werner in seiner Mission auf Scheunen oder Wirtshäuser ausweichen musste. Schließlich entzog er sich dem Pfarramt, indem er sich weigerte sich auf die erforderliche Verpflichtung auf die lutherischen Bekenntnisschriften einzulassen. Damit stand Werner außerhalb der württembergischen Landeskirche, war aber auf das Wohlwollen ihrer Mitglieder angewiesen. Erst durch den Konflikt mit dem strengen deutsch-amerikanischen Swedenborgianer Johann Gottlieb Mittnacht, der Werner nach dem Tod von Joh. Fr. Im. Tafel zum Haupt der Neuen Kirche in Deutschland machen wollte, wird deutlich, dass Werner nicht ohne weiteres als Swedenborgianer bezeichnet werden darf, er eher eine eigene Theologie des Bibelwortes und sodann der tätigen Liebe pflegen wollte. Dies wird in den „Verfassungsbestimmungen für die neue Brüder-Gemeinde“ 1863 deutlich. Aktivitäten strengerer Swedenborgianer, die ihn umgaben, wie der Pfarrer in Hohenstaufen Johann Jakob Wurster (dazu ausführlicherer: E. Zwink: Gustav Werner und die Neue Kirche 1989, S. 30-35 ), der Jurist und spätere Emigrant Otto Hahn (1828-1904), der zeitweilig als Justitiar im Bruderhaus Werners arbeitete, oder einige seiner Hausväter widersprechen aber der These, er habe sich später von Swedenborg distanziert. Richtig ist, dass Swedenborgs Ethik Grundlage seines einzigartigen sozialen und missionarischen Werkes gewesen ist.