Diskussion:Hakama

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Neojesus in Abschnitt Defekte Weblinks
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Genus[Quelltext bearbeiten]

Weiss jemand genau ob es genau ob es der oder das Hakama heisst? Vieleicht gibts hier ja jemanden mit japanisch Kenntnissen, da aehnliche Unsicherheiten bei diversen anderen japanischen Begriffen bestehen. -- Nekton 14:30, 22. Mär 2004 (CET)

Ich habe die Frage vor ein paar Jahren mal einem Japaner gestellt, der es eigentlich wissen müsste (Katsuaki Asai). Ich hatte damals auch noch die Hakama im Angebot, weil ich das auch schon verschiedentlich gehört habe. Antwort: Weiß ich nicht, im Japanischen gibt es keine Geschlechter. Entweder hatte er keine Lust mir zu antworten, oder es ist wirklich so. -- Arzach 22:00, 23. März 2004 (CET)
Ich habe einmal bei Google jeweils nach der, die bzw. das Hakama gesucht. "Der" und "das" scheinen am ehesten benutzt zu werden, wobei ich auf "die" keine Treffer erhielt. Soweit es keine anderen Wikipedia Richtlinien oder oder Gramatikalische Regeln gibt, die sich mit dererlei Übersetzungen befassen, wäre ich für die maskuline Version der Hakama weil er im deutschen als der Hosenrock bezeichnet wird. Weitere Vorschläge? -- Nekton 15:00, 24. Mär 2004 (CET)

Im japanischen wird tatsächlich nicht nach Genus unterschieden (ebensowenig wie nach Numerus unterschieden wird: daher sollte man auch vermeiden an japanische Worte ein Plural-S anzuhängen. Wir sprechen also von einem Hakama genauso wie von zwei Hakama), womit es unmöglich ist, einem Hakama ein eindeutiges Geschlecht zuzuweisen. Die gebräuchlichste mir bisher untergekommene Handhabung ist Der Hakama. Im Übrigen sind nicht alle Hakama geteilt, es gibt auch solche, die eher wie ein Rock, also einteilig sind. Und noch was: die Zuordnung der sieben Tugenden zu den sieben Falten des Hakama ist wohl doch eher ein Mythos. Hätte der Hakama dreizehn Falten würden wir sicherlich auch dreizehn Tugenden finden, die wir diesen Falten zuordnen können. -- Oxenfrosh 15:26, 18. Mai 2004 (CEST)Beantworten

Artikelvorschlag[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel ist ein wenig schwach auf der Brust. Vor einiger Zeit habe ich mich interessehalber mit dem Hakama (mein Vorschlag wäre: der Hakama, da es auch der Hosenrock heißt, und ein solcher ist er)beschäftigt und die einschlägige japanologische Fachliteratur gewälzt. Hier mein Verbesserungsvorschlag:

Hakama

Er ist ein auffälliger Bestandteil der Trainingsuniform der modernen japanischen Kampfkünste wie Aikidō, Kendō (Fechtkunst) und Kyūdō (Bogenschießen), aber auch ein wichtiges Requisit der darstellenden Künste Japans, wie z.B. beim Tanz oder beim Nō und Kabuki-Theater: Der, die, das Hakama; (das Japanische kennt kein grammatikalisches Geschlecht; allerdings ist der Hakama ein Hosenrock, daher habe ich hier das grammatikalisch männliche Geschlecht gewählt.)

Ein Großteil der japanischen Kleidung hat seinen Ursprung in der chinesischen, koreanischen und mongolischen Mode. Die Kleidung veränderte sich im Lauf der Zeit auf vielfältige Art und Weise und wurde sowohl dem Lebensstil der Japaner, als auch den klimatischen Verhältnissen angepasst. So gelangte z.B. eine Art loses Hemd und eine bauschige Hose, die im China des 5. Jahrhunderts weit verbreitet waren, nach Japan. Während die unteren Schichten des Volkes bei dieser einfachen und praktischen Kleidung blieben, wurde sie in der Aristokratie verfeinert, indem man sehr viel Stoff in mehreren Schichten zu elegant fließender Kleidung schneiderte und dabei auch eine Fülle von verschiedenen Farbkombinationen und Stoffen verwendete. Wie man an den in Japan ausgegrabenen Tonfiguren (haniwa) aus dem 3.-6. Jhd. n. Chr. sehen kann, gab es zu jener Zeit bereits Kleidung, die sowohl der Beinbekleidung der nordchinesischen Völker der Nanbei-chao-Periode (420-580) ähnelt, als auch an die koreanische Kleidung jener Zeit erinnert.

Die genaue Herkunft und Entstehung des Hakama gilt nach wie vor als wissenschaftlich nicht belegbar. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Kleidungsstück um das Pendant zur Hose im europäisch-westlichen Kleidungsstil. Der Hakama besteht aus einer Vorder- und einer Rückseite, ist im unteren Teil meist in zwei röhrenförmige „Hosenbeine“ geteilt (Zwickel) und wird mit langen Bändern an der Hüfte festgebunden. Die „Hosenbeine“ können dabei sehr schmal sein, wie z.B. beim yama-bakama (wörtl.: „Berghakama“)、oder aber außerordentlich lose und weit, wie beim machidaka-bakama (wörtl.: „Hochzwickelhakama“). Dann gibt es schließlich auch Hakamas, die, wie z.B. der andon-bakama (wörtl.: „Lampenhakama“) keine separaten „Hosenbeine“ haben, sondern wie ein Rock geformt sind.

Das Wort hakama findet sich bereits in den beiden ersten japanischen Reichschroniken, dem Kojiki (712 n.Chr.) und dem Nihongi (720 n.Chr.), wieder. Über die Etymologie des Begriffs gibt es eine Reihe unterschiedlicher Theorien. In der Schreibweise 帯裳 (Lesung: hakimo), die aus den beiden Zeichen „Gürtel, sich gürten“ und „Kleid, Rock“ besteht, bezeichnet der Begriff ein Kleidungsstück, das von der Hüfte an abwärts getragen und durch Bänder an der Hüfte befestigt wird. Die heute geläufigste Interpretation ist jedoch, dass die ursprüngliche Bedeutung des Wortes durch die Schreibweise 穿裳 (Lesung: hakimo) ausgedrückt wird. Dem Schriftzeichen „Kleid, Rock“ steht hier ein Zeichen voran, dessen Bedeutung als Verbum das Anziehen von Schuhen oder Beinkleidung ausdrückt. Die heute übliche Schreibweise für Hakama ist: 袴.

Heute gilt eine tachiage genannte Version des yama-bakama (wörtl.: „Berghakama“) aus der Präfektur Miyazaki (Kyūshū) als die urtümlichste Hakama-Form. Sie besteht aus zwei separaten Beinlingen, die mit Bändern befestigt werden. Es scheint hier eine sehr enge Beziehung zu verschiedenen Völkern in Indonesien und zu einigen Bergvölkern in Taiwan zu geben, wo man diese Art der Beinkleidung ebenfalls findet.

Als in Japan während der Nara-Periode (710-784) die chinesische Kultur der T´ang-Dynastie (618-906) zum großen Vorbild avancierte, wurde unter anderem eine Art weißer Hakama zum vorgeschriebenen, festen Bestandteil der Zeremonial-, Hof- und Amtskleidung. Auch zum Reiten und Tanzen wurde er verwendet.

Mit dem Beginn einer kulturellen Blüte seit der Heian-Zeit (794-1185) wurde der Hakama immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil der männlichen Bekleidung. Der Kleidungsstil wurde insgesamt differenzierter und es entwickelten sich detaillierte Vorstellungen darüber, welche Art von Hakama zu welcher Bekleidungsform zu tragen sei. Als seit der Mitte des 16. Jahrhunderts der Vorläufer des heutigen Kimono, das sog. kosode zur üblichen Bekleidung wurde, kam es auch beim Männer-Hakama zu bedeutenden Entwicklungen. So entwickelten sich z.B. das „Hüftbrettchen“ (koshi-ita), die spezielle Form der Falten und die Weite des Saumes. Auch Form, Material, Funktion und die Art und Weise den Hakama anzuziehen, unterlag in der Folgezeit vielfältigen Veränderungen.

Der Hakama war jedoch nicht nur ein Kleidungsstück für Männer. Schon in der Heian-Zeit (794-1285) trugen Hofdamen zu ihrem aus vielen Schichten bestehenden Gewand (jūnihitoe) einen üblicherweise roten Hakama. Später spielte dieses Kleidungsstück allerdigs kaum noch eine Rolle innerhalb der weiblichen Mode und tauchte erst mit dem Beginn der Moderne wieder auf. Mit der Einführung eines modernen Erziehungs- und Schulsystems, in dem nun auch Mädchen und Frauen berücksichtigt wurden, spielte der Hakama als Bestandteil der Schuluniform während der Meiji- und der sich anschließenden Taishō-Zeit (1868-1912) eine wichtige Rolle. Die Schulhakamas waren typischerweise rotbraun, grün oder violett und ohne Zwickel als andon-bakama, also wie ein Rock gearbeitet. Mit der schnellen Verbreitung westlicher Mode in Japan, verschwand der Hakama jedoch relativ schnell aus dem Straßenbild. Als formelle Kleidung spielt der Hakama bei Frauen heute u.a. noch eine Rolle bei Abschlusszeremonien der Universitäten, wo nach wie vor viele Absolventinnen im Hakama erscheinen.


Bei Hochzeiten und anderen formellen Anlässen, bei denen heute noch japanische Kleidung getragen wird, erscheinen Männer für gewöhnlich in Kimono, Hakama und Haori (eine Überjacke) und Frauen im Kimono.

Zum Schluss soll noch einmal auf die Bedeutung des Hakamas im Budo eingegangen werden. Hier sind es besonders die Falten (hida), denen von verschiedener Seite symbolische Bedeutungen zugeschrieben wurde. In der chinesischen, und damit auch in der sich an ihr orientierenden, japanischen Geistesgeschichte spielte und spielt besonders die Zahl Fünf eine wichtige Rolle. Vor allem in den verschiedenen Schulen des Konfuzianismus taucht die Fünf sehr häufig auf. Als da wären z.B. die fünf kanonischen Schriften (gokyō, 五経) des frühen Konfuzianismus: Das Buch der Wandlungen, das Buch der Lieder, das Buch der Urkunden, die Frühlings und Herbst-Annalen und das Buch der Sitten/Riten. Oder die fünf allgemeingültigen Tugenden (gojō, 五常): Menschlichkeit (jin,仁), Rechtschaffenheit (gi, 義), Sittlichkeit/Etikette (rei, 礼), Weisheit (chi, 智) und Vertrauenswürdigkeit (shin,信). Vor allem in der sog. neo-konfuzianistischen Schule des chinesischen Gelehrten Zhuzi (1130-1200) (jap.: Shushi-gaku) werden neben den fünf Tugenden auch die sog. fünf Beziehungen (gorin, 五輪) als wichtiger Pfeiler der Gesellschaftsordnung betont: Herr-Diener, Vater-Sohn, Mann-Frau, älterer und jüngerer Bruder, sowie Freund-Freund. Daneben werden in der chinesisch-japanischen Geistesgeschichte auch immer wieder Begriffe wie z.B. „die fünf Elemente“ (gogyō, 五行), Holz, Feuer, Wasser, Erde und Metall, aber auch „die fünf Feldfrüchte“ (gokoku, 五穀), Weizen, Reis, Bohnen, Hirse und noch eine andere Hirsesorte, diskutiert. Es gibt also sehr viele Möglichkeiten, die fünf Falten des Hakama symbolisch zu deuten. Für die beiden rückwärtigen Falten findet sich z.B. das Begriffspaar Loyalität-kindliche Pietät (chū-kō, 忠孝) im konfuzianischen Tugend-Kanon.

verwendete japanische Literatur:

-Miyamoto, Keitarō. 1968. Kaburimono, kimono, hakimono. Tōkyō: Iwazaki Bijutsu-sha.

-Kodansha Ltd (Hg). 1983. Kodansha Encyclopedia of Japan. Bd. 1-8. Tōkyō: Kodansha Ltd.

-Sasama, Yoshihiko. 1992. Nihonrekishi-zuroku. Tōkyō: Iwanami Shoten.

sowie diverse deutsche und englische Nachschlagewerke der Japanologie.

SP / 02.07.2005 (falsch signierter Beitrag von Zeno Gantner (Diskussion | Beiträge) 15:31, 10. Jul. 2005 (CEST))Beantworten

iaido[Quelltext bearbeiten]

"Er ist ein auffälliger Bestandteil der Trainingsuniform der modernen japanischen Kampfkünste wie Aikidō, Kendō (Fechtkunst) und Kyūdō (Bogenschießen), aber auch..."

Iaido würde ich da auch noch hinzufügen. (nicht signierter Beitrag von 217.193.163.69 (Diskussion) 10:22, 18. Nov. 2006 (CEST))Beantworten

Defekte Weblinks[Quelltext bearbeiten]

ersetzt mit Link zum gleichen Artikel (http://www.aikido-zen-bremen.de/hakama-1.shtml)
Weblinks auf die Seite entfernt, da Faltanleitung schon über anderen Weblink angegeben. Ansonsten wären die korrekten, aktuellen Links: http://www.iaido.shingitaidojo.de/Portals/8/Documents/kleidung.pdf und http://www.iaido.shingitaidojo.de/Iaido/FAQ.aspx

--Neojesus (Diskussion) 13:14, 26. Mär. 2013 (CET)Beantworten