Diskussion:Hans Meyer (Philosoph)

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Allerdings war dieser Beitritt durch eine Überführung des Reitersportvereins in die SA zustandsgekommen, auf den im Anschluss ein Austritt Meyers aus der SA erfolgte. [1] 1936 wurde seine Berufung auf einen Lehrstuhl in München verunmöglicht, weil, wie das Protokoll der philosophischen Fakultät der LMU am 21.3. 1936 festhielt, er aufgrund seiner unbeirrbaren Nähe zur Bayerischen Volkspartei und Katholik untragbar erschien: "für den unbefangenen Beurteiler [ist dies] nur ein Beweis mehr, wie gefährlich die Intelligenz dieses Mannes ist und als wie untragbar dieser Hochschullehrer in der Hauptstadt der Bewegung [der NSDAP, Verf.] empfunden werden muesste." [2] Eine Würdigung und Kritik seiner politischen Tätigkeit in der NS-Zeit steht noch aus, dürfte aber lohnend sein, da mittlerweile sein Personalakt der Forschung zugänglich ist. Seine Spruchkammerakte bezeugt dass er als "unbelastet" eingestuft wurde: "Es muss hervorgehoben werden, dass Prof. Meyer, trotzdem er von der Partei bekämpft wurde, den Kampf gegen den Nationalsozialismus bis zum Ende durchgehalten und durchgefuehrt hat. Prof. Meyer zaehlt zu den wenigen, die es in Deutschland gegeben hat, die während des 3. Reiches derartigen Widerstand geleistet haben." [3] Auch die durch die Gestapo bedrängte Gruppe Neudeutschland bestätigt Meyer's Involvierung in der Opposition; Josef Graef schrieb über die geheimen Treffen der Gruppe Würzburg: "Ab 1936 wurden wir vorsichtiger...Ich bekam vor allem durch den Würzburger Philosophen Hans mEyer...Anregungen für die Auseinandersetzung mit der Ns_Ideologie. Diese hab ich meiner Gruppe weiter."[4] Ab 1941 waren es Meyers Vorlesungen, welche die weltanschaulichen Gegner der NS-Idoeologie anzog[5]

Einzelnachweise
  1. Schorcht, Claudia. Philosophie an den bayerischen Universitäten, 1933-1945. Erlangen: Fischer, 1990, 278-285.
  2. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München: Personalakt 44025, Protokoll der phil. Fak. Sektion I der LMU vom 21. 3. 1936
  3. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München: Personalakt 44025, Entnazifizierungs -und Wiedergutmachungsverfahren, 1945-47
  4. Karl-Werner Goldhammer, Katholische Jugend Frankens im Dritten Reich (Frankfurt: Peter Lang, 1987), 319.
  5. Goldhammer, ibid., 351