Diskussion:Hans Peter Willberg

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von 109.41.64.36 in Abschnitt Zuordnung eines Willberg-Zitats
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Zuordnung eines Willberg-Zitats[Quelltext bearbeiten]

Unter http://www.moorstation.org/Koch_Memorial/type/offenbach.htm findet sich zur Schriftart "Offenbach" dieser Hans-Peter Willberg zugeschriebene Text:

"... Hans Peter Willberg mußte feststellen, dass für diesen „Mord an der Schriftform” (bezieht sich offenbar auf die Schriftart "Offenbach") die Nazis nicht verantwortlich waren, sondern nur „mit ihrem feinen Sinn fürs Grobe die ihnen gemäßen Vorbilder gefunden” hatten." - Weiß jemand, aus welchem seiner Werke das Zitat stammt? --195.244.232.34 21:49, 5. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Mir scheint, dass keines der beiden oben, bzw. in dem Artikel zur Offenbach auf der Rudolf-Koch-Website Zitate von Hans Peter Willberg sind. »Mord an der Schriftform« klingt zu brachial, zumal HPW in diesem Zusamenhang zur Schaftstiefelgrotesk, wie z.B. der »Tannenberg«, wusste, dass selbst Albrecht Dürer Gebrochene Schriften entworfen hatte, die die späteren, von den Nazis propagierten Schriften, quasi vorwegnehmen. Auch »der feine Sinn fürs Grobe« klingt eher HPW-untypisch. Er war zwar ein Freund von Wortspielereien, aber er hätte den Nazis nie einen »feinen Sinn« attestiert, auch wenn aus dem zweiten Teil des Satzes eine Sinnwendung des ersten Teils vollführt würde. Dazu hatte er eine zu große Abneigung gegen alles Völkische und Rechtskonservative und alles Rechtsradikale darüber hinaus. Im Artikel wird er auch nur indirekt mit einer Feststellung angeführt, faktisch werden keine HPW-Zitat ausgewiesen (z.B. durch »Anführungszeichen« kenntlich gemacht, oder in einer Fußnote nachgewiesen, so, wie man Zitat normalerweise als solche kenntlich macht). Grüße, Daniel Sauthoff, 22.2.2020 109.41.64.36 00:40, 22. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Klassifikationsmatrix[Quelltext bearbeiten]

Im Artikel Univers wird eine „Klassifikationsmatrix von Hans Peter Willberg“ erwähnt (offensichtlich ein alternatives Konzept zur DIN 16518); vielleicht weiß jemand etwas dazu und könnte etwas entsprechendes zu einem eigenständigen Artikel Schriftklassifikation beitragen? --Tobias 00:12, 24. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Hi, Hans Peter Willberg hatte eine Schriftmatrix vorgeschlagen, Schriften, anstelle der nicht mehr praktikablen DIN 16518, die die »offizielle« Klassifikation von Schriften mit kunsthistorischen Begrifflichkeiten und Zusammenhängen regelt (»Renaissance«, »Barock«, »Klassizismus« etc.), die aber auf heutige Schriften nicht mehr gut anzuwenden sind. HPW wollte gerne das Schriftklassifiaktionssystem reformiert wissen und war dehalb auch im DIN-Ausschuß, um auf die Reformation einzuwirken. Seine Matrix ist kein schlüssiges System, in das alle Schriften klassifizierabr wären, sondern soll lediglich als »Wegweiser« dienen (wie auch die Broschüre den Titel »Wegweise Schrift« trägt, in der, beim Verlag Herman Schmidt, Mainz 2001 erschienen https://typografie.de/produkt/wegweiser-schrift/), diese Matrix dargestellt ist (auf Seite 78/79): Auf der vertikalen Matrix (y-Achse) werden Schriften kategorisch in Antiqua, Antiqua-Varianten, Grotesk, Egyptienne und Schreibschriften differenziert (und in einer weiteren Kategorie auch Fremde Schriften) und dann auf der horizontalen Achse (x-Achse) mit den Attributen dynamisch, statisch, geometrisch, dekorativ und provozierend. Ähnliche Bestrebungen hatte auch z.B. Indra Kupferschmid mit ihrer Matrix, die aber manche Bereiche noch dezidierter unterteilt (https://kupferschrift.de/cms/2009/11/schriftklassifikation/). Das Problem bei der Matrix-Klassifizierung ist, dass man, wenn man über Schriften kommunizieren möchte, immer mehrere Attribute hinzuziehen muss, d.h. es gibt damit keine einzelnen, feststehenden Begriffe oder Termini, derer man sich bedienen könnte. Das ist unter der bisherigen, immer noch gebräuchlichen Klassifikation DIN 16518 einfacher, bei der Begrifflichkeiten zur Konvention geworden sind, aber diese Klassifikation ist eben wegen der divergierend verwendeten, kunsthistorisch falsch und irreführenden Begriffe, nicht mehr zutreffend.
Es gab und gibt immer wieder Versuche, Schriften zu klassifizieren, aber dies ist eine enorme Anstrengung, zumal die Schriftenveröffentlichungen anhand der Masse quasi explodiert, wer möchte da eine Klassifikation vornehmen. Sinnvoll wäre es, wenn man eine Klassifikation mithilfe eines Kodierungs- oder Nomenklatursystems vornehmen würde, die jeder Schrift mitgeliefert würde und worin die unterschiedlichen Attribute oder Eigenschaften wie Schriftduktus, Strichkontrast, Proportionen, statisch, dynamisch, konstruiert, viel oder wenig oder keine Serifen, historisch/authentisch, modern etc. angelegt sind und woraus man dann diese Attribute ablesen könnte, wenn man den Schlüssel zu dieser Kodierung kennt. Ein schwieriges und komplexes Unterfangen, vor allem weil Schriften heutzutage global angelegt sein müssen (OTF-Schriften, mit Unicode, möglichst viele fremdsprachliche Glyphen etc.), d.h. es müsste dann eine universell gültige Kategorisierung und Kodierung geben, die global und national übergreifend funktioniert. Wer möchte das beginnen ...?
Beste Grüße, Daniel Sauthoff, 21.2.2020 109.41.67.126 11:14, 21. Feb. 2020 (CET)Beantworten