Diskussion:Haus zum Roten Ochsen

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Hier mein Vorschlag zur Änderung und Erweiterung des Textes über das Haus zum Roten Ochsen in Erfurt. Da ich der Verfasser der kurzen Texte im Internet zu dem Haus bin (vgl. www.kunsthalle-erfurt.de), lege ich diese vor Jahren sorgfältig recherchierten und bereits veröffentlichten Texte zugrunde:

Der Fischmarkt, 1293 erstmals als "forum piscorum" beurkundet, ist vermutlich einer der ältesten Handelsplätze Erfurts. Im Jahr 1562 ließ der wohlhabende Erfurter Waidhändler und Oberratsmeister Jacob Naffzer den bereits 1392 erwähnten Bau gegenüber dem Rathaus weitgehend im Stil der Renaissance umgestalten. Heute zählt das Haus zu den bedeutendsten erhaltenen Patrizierbauten der Stadt. Auch im Inneren sind Elemente aus dieser Bauphase erhalten geblieben, so Deckenbalken und drei skulptural gestaltete Bögen hinter den platzseitigen Fenstern des ersten Obergeschosses, im sogenannten Renaissance-Saal.

Die farbig gefasste Fassade mit Bildfries und dreigeschossigem Zwerchgiebel gehört zu den frühesten Beispielen der Verwendung antikisierender Schmuckformen an den Renaissancebauten der Stadt. Auffälligstes Gliederungselement der Fassade ist der breite Fries über dem Erdgeschoss, der in antiker Manier zwischen Bildflächen (Metopen) und Gliederungsflächen (Triglyphen) wechselt.

Die dargestellten Szenen zeigen puttenartige Figuren und Figurenpaare. Durch Inschriften und teils auch durch Attribute sind sie erkennbar als Musen: EUTERPA ( auch Euterpe: lyrische Dichtung, Flötenspiel); KLIO (auch Kleio, Clio: Geschichtsschreibung, epische Dichtung); THALIA (auch Thaleia: Komödie); ERATO (Lyrik, erotische Poesie); POLINMIA (auch Polyhymnia, Polymnia: Rede, Wort, Pantomime); MELPOMENE (Gesang, Tragödie); TERPSICHORE (Lyraspiel, Tanz); URANIA (Astronomie) - und als Planetengötter - LUNA, MERCURIUS, VENUS, SOL, JUPITER, MARS, SATURN.

Im Mittelteil (direkt über dem Portal) befindet sich ein Feld mit dem Hauszeichen: die Figur eines lagernden rotbraunen Ochsen mit goldenen Hörnern, seitlich flankiert von je einer Bürgersfrau mit trauerndem Gesichtsausdruck, wobei sich hinter ihnen jeweils eine weitere Figur mit brauner Kappe halb verbirgt.

1737 wurde das Haus zu einem zeitgemäßen Wohn- und Geschäftshaus umgebaut und schließlich 1913 im ehemaligen Hofbereich ein Kinosaal errichtet, dessen Raumstruktur noch heute in den Ausstellungsbereichen nachzuvollziehen ist. Als Mitte der 60er Jahre der Kinobetrieb eingestellt wurde, blieb das Gebäude zunächst ungenutzt und schien dem Verfall preisgegeben. 1976 entschied man sich schließlich für eine Renovierung. Das Haus zum Roten Ochsen und der rückwärtige Anbau wurden in drei Jahren zu einer Galerie für Kunstausstellungen umgebaut. Seit 1979 wird das Haus für ständig wechselnde Ausstellungen genutzt. Bis Ende 1999 trug die Einrichtung den Namen Galerie am Fischmarkt, seitdem heißt sie Kunsthalle Erfurt. Träger ist die thüringische Landeshauptstadt Erfurt.


Mit freundlichen Grüßen,

-- Anfängergeist 01:13, 27. Dez. 2007 (CET)[Beantworten]