Diskussion:Hedwig Henrich-Wilhelmi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Imbarock in Abschnitt Henrich-Wilhelmis Biograph F. W. Gerling
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Artikel „Hedwig Henrich-Wilhelmi“ wurde im März 2015 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 10.04.2015; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

... fehlt was ...[Quelltext bearbeiten]

  • Das Drama „Virginia“, dass in Mainz mehrfach aufgeführt, hatte sie mit vierzehn verfasst.
oder "dass" weglassen ?

falsche Daten zu den Amerikareisen[Quelltext bearbeiten]

Die Daten zur Amerikareise insbesondere die Fußverletzung können nicht stimmen: Die Fußverletzung, die im Artikel mit 1901 angegeben ist, findet sich bereits in dem Lexikonbeitrag von 1898 erwähnt. Zudem wird die Amerikareise in einer ihrer Schriften (Das Recht der Frauen zum Studium) erwähnt, die bereits 1894 erschienen ist.

Wohl ein Zahlendreher, denn sie hielt sich nicht 1897/99, sondern von 1887 bis 1889 in Amerika (nicht nur USA) auf, "zwei Jahre später" erneut, also nach ihrer Haftentlassung ab Mitte des Jahres 1891, nicht 1901, musste aber wegen einer schweren Beinverletzung abbrechen. Zur Haftentlassung: Wegen eines Vortrags in Hagen hatte sie eine Strafe erhalten, den Ort der Verbüßung durfte sie sich aber aussuchen und da sie in Stuttgart lebte, zog sie pfiffigerweise das preußische Hechingen vor.
Dieses Portrait, vermutlich während ihres Aufenthaltes für den 1889er-Band aufgenommen, zeigt sie als ca. 56-Jährige:[1]
Das Bildnis im Artikel müsste dementsprechend um 1870 aufgenommen worden sein, auch der Kleidung wegen, muss man also nicht auf "vor 1910" datieren, das ist viel zu vorsichtig. Vielleicht ist sie auch zu sehen auf dem Gruppenfoto - ganz rechts, mit Hut und Stock - im Artikel Albert Dulk. Jedenfalls hielt sie bei diesem Treffen im September 1893 einen Vortrag.--Imbarock (Diskussion) 17:31, 10. Nov. 2017 (CET)Beantworten

Tochter Berta Wilhelmi, Granada[Quelltext bearbeiten]

Die biographischen Angaben von Franz Brümmer, Pataky, Fr. Wilhelm Gerling und Konrad Beißwanger sind alle offenbar nicht zuverlässig. Z.B. sei Hedwig Henrich-Wilhelmi 1866 nach Stuttgart gezogen. Das aber muss weitaus später gewesen sein, womöglich hat sie Dulk gar nicht mehr lebend gesehen, sondern nur mit dessen Frau Else zusammengearbeitet (nachweislich). Leider scheint es in den letzten Jahren keinen Wissensaustausch mit der Uni in Granada gegeben zu haben. In der spanischen Sekundärliteratur heißt sie nämlich nicht Hedwig Henrich-Wilhelmi, sondern "Carolina Henrich" oder "Carolina Wilhelmi". In Andalusien wiederum weiß man nur sehr wenig über "Hedwig". Dafür erfährt man dort um so mehr über ihre Tochter "Berta Wilhelmi", auch "Berta Wilhelmi Enrich", die 1858 in Heilbronn (oder Schriesheim) geboren wurde und 1934 in Granada starb. Sie war Hedwigs einziges leibliches Kind, denn der wie sein Vater gleichnamige Junge "Ferdinand" (Fernando), den sie miterzog, hatte Ferdinand Wilhelmi aus erster Ehe mit Emma Schäuffelen aus Heilbronn mit in die Verbindung gebracht. Glaubt man den spanischen Quellen, kam die Familie erst 1870 nach Granada, als Berta 12 Jahre alt war. Hier ein Link, [2], andere mehr lassen sich auch finden. Also abwarten, denn die Bremer Historikerin Eva Schöck-Quinteros, [3], führt unter ihren laufenden Vorhaben auch Hedwig Henrich-Wilhelmi auf. --Imbarock (Diskussion) 16:57, 11. Nov. 2017 (CET)Beantworten

Jetzt wird auch klar, warum sich Hedwig ausgerechnet in Antwerpen behandeln ließ, dort lebte Luis Lemmé; Entrepreneur, Ideengeber und wohl auch Mitfinancier für Wilhelmis Papierfabrik in Granada. --Imbarock (Diskussion) 17:30, 11. Nov. 2017 (CET)Beantworten
"Der zweite Januar in Granada": [4]. Anfang 1860 veröffentlicht, beweist dieser Text, dass Henrich-Wilhelmi schon in den 1850ern in Granada war. Mal sehen, wie diese Verwirrungen aufgelöst werden. --Imbarock (Diskussion) 23:58, 11. Nov. 2017 (CET)Beantworten

Verwickelte Familienverhältnisse und die Zeit nach 1870[Quelltext bearbeiten]

Viel Text, aber ... Vorab 2 Korrekturen zu meinem etwas überstürzten, obigen Disk-Text: Berta war nicht das einzige Kind Hedwigs und sie kannte Albert Dulk sehr wohl schon um 1870. Um über die komplexen Familienbanden (nicht zufällig kursiert: "curiosidades de la Familia Wilhelmi en Espana") und zu den Reisetätigkeiten ein besseres Bild zu bekommen, nachfolgende Hinweise. Sie sind allerdings nicht alle der Sekundärliteratur entnommen, obgleich auch nicht aus den Fingern gesogen (Zeitungen, Archiv). Also teils TF im Sinne von WP, aber auf der Disk vielleicht vorerst hilfreich.

Hedwig Karoline Berta Henrich (vollständiger Geburtsname) hatte als Tochter von Albertine Henrich (geb. 30.9.1810 oder 1812 in Lorch) - eine geborene Röslin mit deren Vater Justinus Kerner befreundet war - noch vor ihrer Heirat Kontakt zu Kerner und Eduard Mörike. Das geht aus dem gedruckten Briefwechsel Mörikes zwischen 1851 und 1856 hervor. Im Dezember 1852 machte sie bei Mörike einen "Abschiedsbesuch". Sie heiratete am 14. Sept. 1853 den Unternehmer Philipp Ferdinand Wilhelmi (geb. 1821 in Edenkoben, gest. als "Vice-Konsul" 1896 in Granada) und ist zunächst in den Jahren 1852 bis ca. 1855 literarisch aktiv; Bühnenstücke von ihr werden teils erfolgreich gespielt und teils auch verlegt (viel Zeitgenössisches ist dazu digitalisiert). Ihr Mann war übrigens als 1848er kurzzeitig (1849) in die Schweiz geflüchtet (Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 1986, S. 110). Ungefähr gleichzeitig nimmt ihre in jüngeren Jahren als (Hof-) Schauspielerin tätige Mutter Albertine - getrennt von ihrem Mann lebend, Dr. Johannes Kaspar Henrich, Arzt, auch Theaterarzt, 1869 verarmt im Mainzer Invalidenhaus verstorben - ihre literarische Tätigkeit unter dem Pseudonym Paul Stein auf.

Hedwig ging mit ihrem Mann Ph. Ferdinand ca. 1855 nach Granada, jedoch ist nachweislich ihre Tochter Berta 1858 in Heilbronn geboren. Außerdem hatte Hedwig einen Sohn namens Luis (Ludwig?), dessen Geburtsdatum nicht feststeht, vielleicht war er älter als Berta. Nach spanischen Quellen verbrachte Tochter Berta bis zu ihrer Übersiedelung nach Granada in ihrem zwölften Lebensjahr (also 1870), ihre Kinderjahre mit ihrem Bruder in Deutschland, ehe Luis an Tuberkulose verstarb (was Bertas späteres Engagement in dieser Hinsicht in Granada erklärt). Bedingt durch die familiären und beruflichen Bande Ph. Ferdinand Wilhelmis zu den Schäuffeles aus Heilbronn (Papierfabrik), zumal sein gleichnamiger Sohn Ferdinand (später Ingenieur und Architekt in Granada) aus einer ersten Ehe mit einer Schäuffelen entstammt (Emma, sie muss früh verstorben sein), ist es nicht augeschlossen, dass Hedwig Henrich-Wilhelmis Kinder zunächst in Deutschland (Heilbronn? Mainz?) verblieben. Ob bei der Mutter Albertine ist unklar, denn sie scheint sich zeitweise und um 1860 ebenfalls in Granada aufgehalten haben und starb, später wieder nach Granada zurückgekehrt, dort in den 1890ern. Hedwig indes scheint rastlos zwischen Spanien und Deutschland hin- und hergereist zu sein. Entlang der spanischen Quellen "entschwand" sie keineswegs 1866 auf Dauer aus Andalusien. Zu dieser Zeit, in den 1860ern, veröffentlichten Mutter (Albertine) und Tochter (Hedwig) in Deutschland fast parallel Texte über Spanien. Der Unterschied: Während Albertine eher betulich, unpolitisch, "gefällig" über Land und Leute publizierte (u.a. die "Erzählungen aus Andalusien"), sind die bislang fünf (plus Übersetzungen) nachweisbaren "spanischen" Texte ihrer Tochter Hedwig aus den 1860ern weitaus kritischer und beziehen religiöse, politische, kulturelle etc. Überlegungen und Beobachtungen mit ein. Fast schon eine unausgemachte Arbeitsteilung zwischen Mutter und Tochter, wobei Hedwig über ihre sehr christliche, aber offenherzige Mutter nichts kommen ließ.

Wenigstens im Mai 1871 weilte Hedwig in Stuttgart (von Genf aus kommend, Johann Philipp Becker?) was aus den Tagebüchern von Konrad Fiedler hervorgeht - und sie hatte zuvor schon Albert Dulk kennengelernt. Wiederum aus anderen Reiseberichten zu entnehmen ist, dass sie Mitte der 1870er wieder in Granada war. Diese Reisetätigkeiten Hedwigs noch vor dem Beginn ihrer eigentlichen Vortragsreisen waren vielfältig und sorgen für Verwirrung. Der für gewöhnlich gut unterrichtete Rudolf Krauss berichtete Ende der 1890er in seiner "Schwäbischen Literaturgeschichte", dass die Mutter Hedwigs, also Albertine, zu ihrer Tochter nach Spanien zog, danach "zu ihrem Sohne nach Kalifornien" und ihren Lebensabend wieder in Spanien verbrachte. Hedwig hatte aber 2 Brüder (einer in USA, einer in Granada lebend) und 1 Schwester. Ihre Mutter und ihre Schwester sollen sich in den 1860ern nach Stuttgart begeben haben - "besuchte" sie 1866 ihr beiden Familienangehörigen, oder die Beiden sie in Stuttgart?

Da sie das Jahr 1891 teils in Haft, meist aber mit Vorträgen bis Dezember in Deutschland verbrachte und zusammen mit Else Dulk ein Grußschreiben aus Stuttgart an den Erfurter Parteitag schickte, doch erst 1895 in einem gedruckten Briefwechsel (Brüder Scheu, s.a. Andreas Scheu, Wien) von ihrer Gehbehinderung die Rede ist, wird sie wohl 1892 zum 2.Mal in die USA gereist sein. Es finden sich auch von 1892 bis Mitte 1893 keine Spuren eines öffentlichen Auftretens in Deutschland, erst wieder ab September 1893. Die Auftrittte nehmen nach 1895 deutlich ab und beschränken sich zuletzt fast nur noch auf die Stuttgarter Region.

Das "Gesamtbild" ergibt, dass sich Hedwig Henrich-Wilhelmi von 1870 an (Stichwort auch, 1871 Pariser Kommune) zunehmend "radikalisierte" und sich möglicherweise privat von ihrem Mann zu distanzieren begann (oder umgekehrt), der zusammen mit seinem Partner Lemmé bis zu drei Papierfabriken in der Umgegend Granadas betrieb. So soll sie bereits im März 1873 in Der Volksstaat zweiteilig "Über Frauenemanzipation und Kindererziehung" geschrieben haben. Ihre gesammelten Vorträge aus den 80ern erschienen 1889 in USA, weil sie zwar alle längst in Deutschland gehalten worden waren, aber eine Publikation in Deutschland wegen des Sozialistengesetzes nicht möglich war.

Ihr autobiographisches Zitat (nach K. Beißwanger) und siehe hier: ([5], S. 28 - 31) belegt: Gesundheitlich anstrengende Reisen, polizeiliche Schikanen und die Resignation angesichts der - was sie nicht ausspricht - sukzessive 1891 bis 1895 veränderten Programmatik der SPD, führten fast zu einem gänzlichen Rückzug. Parteitagsbeschlüsse und das Diktum von Karl Kautsky 1894, dass der "atheiistische Fanatismus" ein "Zeichen der Jugend unserer Partei" seien, sind die Eckpunkte. Lange Zeit hatte sie als "die" sozialdemokratisch engagierte Frau nicht nur im Stuttgarter Raum gegolten, ehe sie von Clara Zetkin völlig an den Rand gedrängt wurde. Dennoch hielt sie weiter Vorträge, z.B. im Februar 1898 vor den Vereinigten Gewerkschaften in Stuttgart über "Die Beschränkung der Kinderzahl im Lichte der modernen Wissenschaft". Im September 1899 hielt sie die Festrede zum 10. Stiftungsfest des Sozialdemokratischen Vereins Degerloch - aber in diesem Vorort hatte sie schließlich auch längere Zeit gelebt.

Ansonsten muss noch angefügt werden, dass eine Erfassung ihrer Artikel und Vorträge noch äußerst lückenhaft ist. Auch soll eine Schrift "Das Verhältnis des Freidenkerthums zur sozialen Frage", Zürich o.J. (vor 1890), vorliegen. Im September 1893 kündigte die Schwäbische Tagwacht eine größere Vortragsreise Henrich-Wilhelmis an, wobei "folgende Themata in Vorschlag gebracht" wurden. Es handelte sich um 16 verschiedene Vortragsthemen, keines gleicht vom Titel her den "alten" aus den 1880ern.

Ihre Tochter Berta hatte gewiss nicht alle Ideen von Mutter Hedwig adaptiert oder auch nur gutgeheißen (sonst wüsste man in Andalusien einfach viel mehr über die Mutter!), aber auch sie ging als Frauenrechtlerin und Philanthropin im weitesten Sinne zumindest in die andalusische Regionalgeschichte ein. Insgesamt eine spannende Multi- und transnationale Biograpie um Hedwig Henrich-Wilhelmi und Familie. --Imbarock (Diskussion) 18:03, 13. Nov. 2017 (CET)Beantworten

Henrich-Wilhelmis Biograph F. W. Gerling[Quelltext bearbeiten]

Und vieles ist wieder auf Null zu stellen! Es ist zum Verzweifeln, denn weder die verzweigte, an sich ja maßgebende, neuere Sekundärliteratur, auch nicht die spanische (von den älteren zu schweigen), haben Friedrich Wilhelm Gerlings Abschnitt "Lebenslauf und Tätigkeit" - sofern sie sich auf ihn berufen - offenbar wirklich gelesen. Seine 2 Bände über Henrich-Wilhelmi liegen mir nun vor. Gerling lebte, aus Freidenker-Schriften abzuleiten, 1881 in Köln, später in München und dann jahrelang bis weit nach 1910 in Wiesbaden. Als Henrich-Wilhelmi 1910 in Wiesbaden starb, nahm er, so ausdrücklich erwähnt, Einsicht in ihren Nachlass, persönlich kannte er sie aber schon längst. Vor allem für die Chronologie ihres Lebens hält Gerling grundlegende Eckdaten bereit, die z.T. deutlich von dem bisher Bekannten abweichen, aber fast durchweg Sinn ergeben. Ich hoffe nur, dass ich in nächster Zeit die Korrekturen vornehmen kann. Gleich vorweg, Sohn Louis wurde 1863 geboren und starb 1884/1885 und Tochter Berta kam auch nicht erst mit 12 nach Granada, war alles sehr viel komplizierter. Trotz mancher Ungenaugkeiten und mancher Fehler, Gerling ist die grundlegende biografische Literatur und doch schon über 100 Jahre alt. --Imbarock (Diskussion) 17:09, 18. Nov. 2017 (CET)Beantworten