Diskussion:Hegel: „Über den Staat“

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von BaneshN. in Abschnitt Titel des Artikels
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Titel des Artikels[Quelltext bearbeiten]

Der Titel des Artikels sollte deutlich machen, dass es sich um ein Seminar handelt, das Heidegger geleitet hat. Ich weiß aber nicht, wie man Titel von Artikeln ändert. Vorschlag für den Titel: Heideggers Seminar über Hegels Rechtsphilosophie (Wintersemester 34/35) (nicht signierter Beitrag von Edita2017 (Diskussion | Beiträge) 17:31, 30. Jul. 2017‎‎)

siehe hierzu Benutzer_Diskussion:Edita2017 --J. Lunau (Diskussion) 18:47, 17. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Vorlesungsverzeichnis WS1934/35: Heidegger - „Hegel: 'Über den Staat'“. Fragt sich also, ob der Name der Seite nicht wieder geändert werden sollte.--BaneshN. (Diskussion) 18:25, 3. Okt. 2017 (CEST)Beantworten
Wie zu sehen, habe ich den Titel korrigiert.--BaneshN. (Diskussion) 18:37, 3. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

Katastrophale Einleitung... und dann wird's nicht viel besser[Quelltext bearbeiten]

Halten zu Gnaden, aber diese Einleitung wirft ja nahezu alle einschlägigen WP-Regeln auf einmal um. Nachdem wir nun rund ein Jahr damit befasst sind, die Seite Martin Heidegger und der Nationalsozialismus zu redigieren, kann ich versichern, dass der Satz, das Seminar zähle zu den wichtigsten Quellen, die Heideggers NS-Engagement dokumentieren, Schmarren ist. Vielleicht erscheinen die ersten fünfhundert Quellenangaben unserer Seite ausreichend, um das zu widerlegen. Die von E. Faye verbreitete Deutung ist eine von vielen Forschermeinungen und kann demzufolge hier nicht so dargestelt werden, als würde sie allein den Forschungsstand widerspiegeln. Der dritte Absatz der Einleitung hat mit dem Thema kaum noch etwas zu tun - es geht um Fayes Heidegger-Buch - wie kommt das in die Einleitung zu einem Seminar von Heidegger, was soll das da? Es folgt eine kleine Buchkritik in dieser Einleitung und Fayes Rundumschlag in Kurzfassung - nicht zu glauben... Dann wird im schließenden Satz nochmal wiederholt, was am Anfang mitgeteilt wurde. Hinzu kommen zahlreiche und schlichteste Fehler der Grammatik. Und es wird in den folgenden Absätzen nicht besser. Da wir einen IL auf diese seltsame Seite hier geben, werde ich die Mängel im Verlauf der Redaktion des entsprechenden Kapitels auf der anderen Seite beheben, sofern es nicht jemand hier vorher tun möchte. Zur weiteren Recherche und Verwendung zwischenzeitlich ein paar Quellen dazu - ein solches Thema mit nur einer Publikation zu belegen, ist eine unzulässig einseitige Darstellung. So, wie die Seite jetzt ist, ist sie ein Löschkandidat. Kopfschüttelnd schöne Grüße

In diese Richtung schon zeitgenössisch Bruno Altmann, 1938 (Jahrbuch 4, S. 207): „Dabei prägte er einmal das Wort, dass die Hegelsche Staatsidee ihre vollendete Ausprägung in Hitler-Deutschland gefunden und damit „eine Platonische Idee an sich in der Wirklichkeit“ geworden sei.“

„Heidegger als Rechtsphilosoph. Unter Hans Frank, für Hitler, gegen Hegel“, so der Titel eines Hauptseminares des Sommersemesters 2017 der Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät, M. Wildenauer - auch als pdf, S. 30 f.. Seminarbeschreibung:

„Anhand der Originaltexte von Heidegger, Schmitt und Forsthoff einerseits und Hegel andererseits ist leicht erkennbar, dass das 2011 veröffentlichte Manuskript vielmehr Heideggers Versuch dokumentiert, Hegels Rechtsphilosophie zu Gunsten des Führerstaates zu zerstören und dass dieser Versuch eng verbunden mit den gleichgerichteten Versuchen von Carl Schmitt und Ernst Forsthoff war. Gelegenheit zur inhaltlichen Abstimmung für Hitler und gegen Hegel bestand institutionell in jener Arbeitsgruppe Rechtsphilosophie, die Hans Frank leitete.“ --BaneshN. (Diskussion) 12:08, 1. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

Absatz von der MH und NS-Seite versetzen - ?[Quelltext bearbeiten]

Es wäre sinnvoll, da das Lemma ja umfangreichere Informationen zur Sache enthalten soll, als andere Seiten, die folgenden Absätze - nach entsprechender Redaktion - aus der o.a. Seite zu streichen und hier zu integrieren:

„Welches ist nun aber die heutige Staatsauffassung? Man hat gesagt, 1933 ist Hegel gestorben; im Gegenteil: er hat erst angefangen zu leben.[1]

Emmanuel Faye urteilt: Es handle sich um einen „abscheulichen Satz“, der vollkommen unhaltbar sei und die „Identifizierung Hegels mit dem Staat von 1933“ zeige.[2] Man begegne im Seminar „einem Heidegger, der für den Fortbestand des nationalsozialistischen Reiches sorgen will“. Die These Schmitts, „die eine profunde Kontinuität zwischen dem hegelschen Denken der Totalität des Staates einschließlich seiner ständischen Implikationen mit der dreigliedrigen Organisation des nationalsozialistischen Staates behauptet“, habe er noch radikalisiert.[3] Frans van Peperstraten meint, Heidegger erwecke den Eindruck, „das Denken gänzlich dem Staat“ und der Politik „unterordnen zu wollen“.[4] Holger Zaborowski betont hingegen, es gebe im gesamten Seminar „nur äußerst wenige Aussagen, die eine unmittelbar politische Relevanz“ haben. Der Führerstaat sei wie der Führer selbst abwesend. Die Begriffe „national“ oder „Nation“ tauchen gar nicht auf, der Begriff „deutsch“ oder „Deutschland“ nur dort, wo Heidegger Hegels Äußerungen zur deutschen Verfassung diskutiere oder auf den deutschen Idealismus Bezug nehme. Französische Philosophen wie etwa Descartes oder Rousseau deute er „keinesfalls polemisch oder aus einer nationalsozialistisch verengten Perspektive“. Heideggers Haltung zu Schmitts Denken sei offen kritisch und Zeichen einer Distanzierung von einem Totalanspruch eines politischen Denkens. Gemäß Heidegger seien rein politische oder weltanschauliche Zugangsweisen zu dem, was mit Staat eigentlich gemeint sei, zum Scheitern verurteilt:[5]

„Die Bedeutung der Auseinandersetzung mit H[egel]’s Staatsphilosophie und zunächst der Besinnung auf sie liegt darin, zu lernen, wie ein metaphysisches Denken und Durchdenken des Staates aussieht. Es handelt sich um die Form des Staatsdenkens. Es ist sicher, daß unser neues Ringen um den Staat aus der soziologischen Fragestellung heraus ist, wenn es auch immer wieder in sie zurückfällt.[6]

So wolle Heidegger, urteilt Zaborowski, gegen den „verbreiteten impliziten und expliziten Antihegelianismus“ der Zeit (Alfred Rosenberg) „an die Aufgabe erinnern, Hegel wieder ernst zu nehmen, da dessen Denken wichtig sei wie selten zuvor“. Die metaphysisch-philosophische Perspektive scheine „jetzt nicht mehr der Rechtfertigung, sondern der – noch maßvollen – Kritik der zeitgeschichtlichen politischen Situation zu dienen.“[7] Diese Perspektive bedeute sogar, Laurence Hemming zufolge, dass Heidegger jetzt Hitler als Verkörperung des deutschen Schicksals ablehne.[8] Die Schmitt-Kritik und Heideggers verbleibende Nähe zur Staatslehre Hegels zeigen wenigstens, so Henning Ottmann, dass seine Politik „nicht uneingeschränkt“ auf der Linie der nationalsozialistischen Staatsdoktrin lag. Begriffe wie „totaler“ oder „völkischer“ Staat seien für ihn „abgenutzte Zeitworte“.[9] Sowohl gegenüber Schmitt, der den Staat im Politischen auflöse, als auch gegenüber dem Nationalsozialismus, der den Staat als nachrangig betrachte, halte er an der Vorrangigkeit und Selbstzweckhaftigkeit des Staates fest.[10] Alexander Hollerbach urteilt ausserdem gegen Faye, dass dieses Seminar als Beleg für den „angeblich fortdauernden ‚Nazismus‘ Wolfs“ ausscheiden müsse.[11] Reinhard Mehring betont hingegen, eine rechtshegelianische Apologie des Nationalsozialismus wäre damals auf einigem Niveau verbreitet. Ohne diese Literatur zur Kenntnis zu nehmen, möchte Heidegger dem Nationalsozialismus „mit Hegel gegen Schmitt eine Verfassung unterstellen“, was nach dem Röhm-Putsch vom 30. Juni 1934 „nicht mehr entschuldbar“ sei.--BaneshN. (Diskussion) 12:58, 1. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

  1. GA 86, 85.
  2. Emmanuel Faye: Heidegger: The Introduction of Nazism Into Philosophy in Light of the Unpublished Seminars of 1933–1935. Yale University Press, 2009, S. 223
  3. Emmanuel Faye: Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie. (2005) Matthes & Seitz, Berlin 2009, 273, 313, S. 328..
  4. Frans van Peperstraten: „Der Nazismus-Vorwurf: Wo wird das Denken zur Ideologie?“ in Alfred Denker, Holger Zaborowski (Hrsg.): Heidegger und der Nationalsozialismus: II. Interpretationen. Karl Alber, Freiburg/ München 2009, S. 292 f.
  5. Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 2010, S. 433ff.
  6. GA 86, 86.
  7. Holger Zaborowski: „Eine Frage von Irre und Schuld?“ Martin Heidegger und der Nationalsozialismus. Frankfurt am Main 2010, S. 437.
  8. Laurence Paul Hemming: Heidegger and Marx: A Productive Dialogue over the Language of Humanism. Northwestern University Press, Evanston, 2013, S. 162.
  9. GA 86, 651.
  10. Henning Ottmann: Geschichte des politischen Denkens. Band 4.2, Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, PDF
  11. Alexander Hollerbach: Zum Verhältnis von Erik Wolf und Martin Heidegger. Ein nicht abgeschickter Brief Erik Wolfs an Karl Barth, in: Heidegger Jahrbuch 4, Freiburg – München 2009, 284–347, hier: 337.