Diskussion:Heinrich Friedjung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Otto Normalverbraucher in Abschnitt Politische Gründe
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinrich Friedjung[Quelltext bearbeiten]

Ein wirklich sehr gut gelungener Artikel! Obwohl Österreicher und Jude war Friedjung ein glühender Verehrer Bismarcks und des neugegründeten Deutschen Reiches.
1908 verfasste er auf Betreiben des Ministers des Äusseren und des kaiserlichen Hauses,Lexa Graf Ährenthal, in der "Neuen Freien Presse" den Leitartikel:"Warum wir in Serbien einmarschiert sind".Das Peinliche daran war,dass gar kein Einmarsch stattgefunden hatte.
Lit. auch:
  • Karl Glaubauf:Bismarck und der Aufstieg des Deutschen Reiches in der Darstellung von Heinrich Friedjung,Ottokar Lorenz und Eduard von Wertheimer,phil.Diss.;Wien 1978.
Wirklich erfreulich,dass in wikiped auch österreichische Historiker in so gekonnter Form dargestellt werden.Danke!

--Glaubauf 19:03, 10. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Politische Gründe[Quelltext bearbeiten]

Warum wurde er 1879 aus politischen Gründen von der Handelsakademie entlassen, wenn er erst ab 1880 politisch aktiv war? Was für Gründe waren das nun konkret? -- Otto Normalverbraucher 04:23, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Man kann ja auch wegen einer politischen Haltung Entlassen werden. Auslöser hierfür war wohl eine von ihm gehaltene oppositionelle Rede im Deutschen Verein, die ihm der neue Ministerpräsident von Cisleithanien Graf Taaffe übelnahm (siehe auch [1], wobei hier die Jahreszahl nicht so ganz stimmen kann). -- Proxy 07:41, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Bei der Entlassung Friedjungs aus der Handelsakademie der Wiener Kaufmannschaft,einer Privatschule also,an der man keine politisierenden Leher wollte, spielte auch eine Rolle,daß er einerseits Jude war,andererseits hochpolitische kleinere Schriften verfasste, wie etwa der "Ausgleich mit Ungarn",( 3 Auflagen in nur zwei Jahren(1877/78),aus der Erinnerung zitiert) wo er scharfe Kritik übt und immer wieder Bismarck als den politischen Könner darstellt, wodurch sich die österreichischen Politiker stark auf den Schlips getreten fühlten.Dies scheint mir einer der Hauptgründe für seine Entlassung zu sein, politisch aktiv kann man ja auch durch Schreibe sein.Daß die kleine Schrift über den Ausgleich gleich drei Auflagen in kurzer Zeit erlebteund eine eher breite Diskussion auslöste, störte viele.

Später war es dann auch der Neid, der ihm viel Hass eintrug, da sein "Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland" 10. Auflagen erlebte, er zum persönlichen Berater von Lexa Graf Ährental avancierte, von dessen Mitarbeitern in der "Annexionskrise" belogen wurde, was den im Artikel erwähnten Prozeß zur Folge hatte. Bei näherem Interesse siehe meine Diss.,Österreichische Nationalbibliothek,durch Fernleihe leicht erhältlich.Eine Nachprüfung der Jahreszahlen im Artikel wäre sicher kein Fehler.Eines seiner grössten Werke war übrigens "Das Zeitalter des Imperialismus",alles hochpolitische zeitgeschichtliche Studien mit denen man sich viele Feine machen kann.Seine "Historischen Aufsätze" sind bis heute lesenswert und zeigen seine politische Einstellug deutlich (Absoluter Bismarckverehrer). --Glaubauf 11:07, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Ich besitzt sowohl sein Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland als auch seine Historischen Aufsätze. Für mich absolut lesenswert, oder um es wikigemäß auszudrücken: exzellent. *g* Das hat mich auch bewogen den Beitrag zu schreiben. Eine Artikel-Lücke über diese Persönlichkeit wäre doch sehr schade! Die Quellenlage zum Artikel war allerdings sehr spärlich, nur der NDB-Eintrag ist im Grund verwendungsfähig. Wäre schön wenn du dem Beitrag noch etwas Substanz geben könntest. Gruß -- Proxy 11:38, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ja, das wär wirklich schön, wenn du, Glaubauf, zumindest noch ein bisschen was im Artikel ergänzen könntest, da du dich so gut auskennst. Das mit dem Entlassungsgrund zumindest könnte man gleich mal reinnehmen (wobei ich eben keine Quelle hab, um dies selbst zu machen). Natürlich kann man auch ohne (partei-)politische Aktivität aus politischen Gründen entlassen werden. Nur weckt dieses Satz den besonderes Interesse an den Gründen, wenn im nächsten Satz steht, dass er erst nächstes Jahr politisch aktiv wurde (also "so richtig" halt ;-)). Dann fragt man sich, was hat er 1879 so schlimmes angestellt, oder wurde er möglicherweise tatsächlich aufgrund seiner Religionszugehörigkeit (in Verbindung mit sozialistischer/sozialdemokratischer Gesinnung) entlassen. SG -- Otto Normalverbraucher 14:37, 11. Nov. 2008 (CET)Beantworten