Diskussion:Heisterbacher Talbahn

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Letzter Kommentar: vor 5 Monaten von 84.176.224.194 in Abschnitt Unterführung der Siebengebirgsbahn
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Stationsgebäude Niederdollendorf[Quelltext bearbeiten]

Ansichtskarte (um 1900)

Zu diesem gibt es m.E. einige ungeklärte Fragen, auf die ich in den vorhandenen Literaturquellen keine Antworten gefunden habe. Zunächst einmal ist die nebenstehende Ansichtskarte anscheinend die einzige veröffentlichte Aufnahme des auf Karten auch als Kleinbahnhof bezeichneten Stationsgebäudes aus Betriebszeiten der Heisterbacher Talbahn. Dass es tatsächlich nur wenig Bildmaterial gibt, darauf deutet eine Bildunterschrift in Gussmann/Clössner 2006 (S. 85) hin: Das noch heute existierende Fotogeschäft Pilz hat seinen Sitz im ehemaligen Bahnhofsgebäude der HTB in Niederdollendorf. (…) Nachfragen nach Bilddokumenten sind leider zwecklos. Möglicherweise lag zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung nicht einmal die Ansichtskarte vor, da sie in dem Buch und auch in Wolff 1997 nicht abgedruckt ist. Das Gebäude hat heute die Anschrift Proffenweg 9. Wie es beim Virtuellen Brückenhofmuseum, vielleicht einzig aufgrund der historischen Aufnahme, heißt, war es nur von der damaligen Bachstraße (heutiger Proffenweg) aus zu betreten. In Wolff 1997 wird es als Bahnhofs- und Verwaltungsgebäude bezeichnet. Man könnte also eigentlich davon ausgehen, dass die ursprüngliche Betriebsgesellschaft, die Heisterbacher Thalbahn-Gesellschaft, dort ihren Sitz hatte. Stattessen hatte diese aber von ihrer Gründung am 26. Mai 1889 an bis zu ihrer Auflösung um 1901 laut zahlreichen Handelsregister-Eintragungen und amtlichen Bekanntmachungen (Beispiel) ihren Sitz offiziell in Oberdollendorf, wobei jedoch nie eine genaue Anschrift angegeben wird. Auch wenn das Gebäude am Bahnhof Niederdollendorf wohl trotz des offiziellen Sitzes in Oberdollendorf bereits vor der Verpachtung an die Brölthaler Eisenbahn AG (BTE) 1895 als Verwaltungsgebäude genutzt worden sein könnte, ist dies jedenfalls ebenso wenig belegt wie das genaue Baujahr. In Clössner/Gussmann 2006, S. 115, sind erst für das Jahr 1898 genaue Angaben zu dem Gebäude genannt: Bahnhofsgebäude mit Büro, Wohnung und Schuppen, zusätzliches Büro an der Drehscheibe. Laut Wolff 1997, S. 247, blieb die örtliche Bahnleitung bei der Komplettübernahme durch die BTE 1903 in Niederdollendorf, was impliziert, dass sie bereits zuvor länger (bzw. von Anfang an) dort gewesen sein muss. Fraglich ist, warum das äußerlich bis auf den Ladeneinbau unverändert erhalten gebliebene Gebäude nicht unter Denkmalschutz steht oder zumindest in der Denkmaltopographie Stadt Königswinter von 1992 als denkmalwert verzeichnet ist – dann lägen vermutlich genauere Informationen (etwa unter Auswertung der Bauakten) vor. Zur Unklarheit trägt auch bei, dass das Gebäude offenbar weder heute noch früher auf den ersten Blick als Bahnhofsgebäude zu erkennen war, denn auf der Ansichtskarte fehlt z.B. auf bzw. vor dem Gebäude ein Schriftzug mit dem Stationsnamen Niederdollendorf oder dem Namen der Bahnstrecke/-gesellschaft. Zudem grenzt an der Heisterbacher Straße unmittelbar ein Wohngebäude an und auch der schmale Vorgartenstreifen kann für ein Bahnhofsgebäude wohl als eher unüblich gelten. Als reines Verwaltungsgebäude der Bahngesellschaft wäre dies eher verständlich. Eine Erklärung könnte sein, dass das Bahnhofsgebäude (siehe die Ansichtskarte und Karten u.a. in Gussmann/Clössner, S. 115) ursprünglich nicht nur aus dem heute erhaltenen Gebäude Proffenweg 9 bestand, sondern auch einem angrenzenden niedrigeren und schmaleren Gebäude auf dem heutigen Grundstück Proffenweg 11. Dieses ist offenbar nach 1938/1961 (Foto in Wolff 1997, S. 249) durch einen Neubau ersetzt oder zumindest erheblich umgebaut worden. Vielleicht war dies ja das eigentliche Bahnhofsgebäude bzw. der Personenbahnhof mit Wartehalle und Fahrscheinverkauf. Vom Baustil her könnte das erhaltene Gebäude Nr. 9 zwar durchaus in der Bauzeit der HTB um 1890 entstanden sein, rein theoretisch aber auch bereits einige Jahre vorher und dann erst im Nachhinein von der Bahngesellschaft (um)genutzt worden sein.--2003:E5:171B:90AC:38E2:4785:C1B7:4FE6 13:56, 22. Nov. 2023 (CET)Beantworten

Unterführung der Siebengebirgsbahn[Quelltext bearbeiten]

Bei dieser ist m.E. fraglich, ob die Gleise der Heisterbacher Talbahn (und der damalige Reihbäumerweg, der die Siebengebirgsbahn mit unterquerte) 1910/11 tatsächlich um ganze 2 m abgesenkt werden mussten, wie es in Wolff 1997 heißt. Zum Einen hätte eine derartige Tieferlegung der Bahntrasse wohl zu einer längeren Einstellung des Bahnbetriebs und/oder der Notwendigkeit einer provisorischen Umleitungsstrecke geführt, was aber in den online auf zeitpunkt.nrw durchsuchbaren Zeitungsausgaben von 1910 und 1911 keine Erwähnung findet. Am 18. Oktober 1911 wird im General-Anzeiger zur Neueröffnung der Siebengebirgsbahn lediglich festgestellt: An Römlinghoven vorbei strecken sich die Gleise dann auf Oberdollendorf zu, überbrücken eine Straße und die Gleise der Heisterbachertalbahn und münden so ziemlich mitten im Ort. Mit der Straße muss hier der damalige Reihbäumerweg gemeint sein. Laut einem Zeitungsbericht vom 29. April 1919 sollte dieser einschließlich der Unterführung auf 8 m verbreitert werden, was womöglich auch Auswirkungen auf die HTB haben würde (weiterer Zeitungsartikel von 1919). Zur Bachstraße heißt es in demselben Bericht: auch ist eine Unterführung der Bahn hier wie am Reihbäumerweg bei Höherlegung der Strecke keineswegs ausgeschlossen. Vermutlich wurde also 1910/11 die Bahntrasse der Siebengebirgsbahn im Bereich der Heisterbacher Talbahn und des Reihbäumerwegs höhergelegt und diese selbst mussten ggf. nur geringfügig abgesenkt werden. Der Oberkasseler Zeitung vom 15. Januar 1954 kann man allerdings entnehmen: Sogar der Reihbäumerweg, der von der Siebengebirgsbahn überbrückt ist und tiefer als das Gelände liegt (…). Auf dem Foto von 1961 (in Blickrichtung Rhein) der vielleicht ja bereits gegenüber dem Ursprungszustand verbreiterten Unterführung in Wolff 1997 hat man jedenfalls eher den Eindruck einer Überführung der Siebengebirgsbahn statt einer Unterführung der (ehemaligen) Heisterbacher Talbahn, da der Weg hinter der Unterführung anscheinend nicht direkt (wieder) ansteigt. Das könnte allerdings auch an der Blickrichtung liegen, da bergseitig das Gelände zu beiden Seiten der Straße ansteigt. In Clössner/Gussmann 2006 sind zu einer anderen nach 1898 angelegten Wegeüberführung über die Heisterbacher Talbahn sogar genaue Entwurfszeichnungen abgedruckt, leider aber nicht zu jener der Siebengebirgsbahn.--2003:E5:171B:90AC:4C43:727F:91A3:B62 16:37, 22. Nov. 2023 (CET) Die Absenkung der Heisterbacher Talbahn um 2 m ist auch in Gussmann 1997 enthalten: Als kompliziert erwies sich die Kreuzung mit der schmalspurigen Heisterbacher Talbahn in Oberdollendorf, deren Gleise um zwei Meter abgesenkt werden mußten, um für die Siebengebirgsbahn eine Brücke bauen zu können. Da die Veröffentlichungen von Wolff und Gussmann aus demselben Jahr stammen, ist unklar, was die Ursprungsquelle dieser Angabe ist (möglicherweise haben beide Autoren ihre Manuskripte miteinander ausgetauscht).--84.176.233.220 13:14, 5. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Die Angaben zur Überführung der Heisterbacher Talbahn in Wolff 1997 und Gussmann 1997 entstammen höchstwahrscheinlich dem Aufsatz Die elektrischen Vorortbahnen Bonn-Siegburg und Bonn-Königswinter des Regierungsbaumeisters Brugsch in der Fachzeitschrift Elektrische Kraftbetriebe und Bahnen, 1912, Hefte 27/28, S. 566 ff. Meine Zweifel hinsichtlich der Absenkung um 2 m muss ich zurücknehmen, denn dort wird der Bau dieser Überführung recht ausführlich beschrieben. S. 569/570: Um die Höhenverhältnisse der elektrischen Bahn nach Königswinter an der Kreuzungsstelle nicht zu ungünstig zu gestalten, wurde die Heisterbachtalbahn um 2 m gesenkt, ohne jedoch die Steigungsverhältnisse dieser Bahn zu verschlechtern. (…) Zunächst wurde ein Schlitz seitwärts ausgehoben, breit genug, um die Profile beider Bahnen aufnehmen zu können, in welchem provisorisch beide Bahnen in einer Betriebspause verlegt wurden, alsdann vergrößerte man den Einschnitt und verlegte die Gleise in die endgültige Lage. Mit der zweiten Bahn ist hier die Pferdebahn der Dampfziegelei Gustav Wiel gemeint, die in dem Buch Die Heisterbacher Talbahn und Industriebahnen im Siebengebirge beschrieben wird. Sie soll aber bereits 1911 durch die Anschlussstrecke Römlinghoven der Heisterbacher Talbahn ersetzt worden sein.--84.176.224.194 12:47, 12. Dez. 2023 (CET)Beantworten