Diskussion:Hellmut Kretzschmar

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Koschi73 in Abschnitt Fehlen einer wissenschaftlichen Biografie
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Fehlen einer wissenschaftlichen Biografie[Quelltext bearbeiten]

Leider fehlt für diesen zweifellos wichtigen sächsischen Landeshistoriker eine wissenschaftliche Biografie. Inhaltlich scheint Kretzschmar – je nach Zeitgeist – flexibel gewesen zu sein. Über den demokratischen Verfassungsentwurf von Bernhard Moßdorf von 1831 gibt es z. B. folgende Einschätzungen von ihm:

  • "Es war im Ganzen ein Abklatsch der belgischen Charte. Die Regierung, die ernstere Gefahren witterte, griff ein, Moßdorf kam auf den Königstein, der Dresdner Bürgerverein, dem die radikalen Verfassungsschmiede nahegestanden hatten, wurde aufgelöst. (...) Wir können rückblickend wohl sagen: diese Befürchtungen schossen weit über das Ziel hinaus." (Hellmut Kretzschmar: Die sächsische Verfassung vom 4. September 1831. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte. Band 52 (1931), 3/4, S. 207-248, hier S. 225). Ebenda in Fußnote 23: "Entkleidet man den Moßdorfschen Entwurf seiner nur auf vorläufige Gültigkeit gericheten Bestimmungen und der verschiedenen allzu unmittelbaren Niederschläge der politischen Meinungskämpfe, (...) dann bleibt eine demokratische Verfassung ohne bodenständige Verwurzelung übrig."
  • "Natürlich hat dieses in Boden und Volkstum völlig unverwurzelte Machwerk international demokratischen Geistes keine praktische Bedeutung erlangt, sein Erscheinen kennzeichnet aber immerhin eine auch schon im Lande vorhandene politische Richtung." (Hellmut Kretzschmar: Sächsische Geschichte. Werden und Wandlungen eines deutschen Stammes und seiner Heimat im Rahmen der deutschen Geschichte. Band 2: Geschichte der Neuzeit seit Mitte des 16. Jahrhunderts. Verlag C. Heinrich, Dresden 1935. S. 148.)
  • "Leider hat dieser Plan demokratischen Geistes keine praktische Bedeutung erlangt, sein Erscheinen kennzeichnet immerhin eine schon im Lande vorhandene politische Richtung." (Rudolf Kötzschke/Hellmut Kretzschmar: Sächsische Geschichte. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe Weidlich Würzburg 1965, Weltbild Verlag, Augsburg 1995, S. 324.)
Wenn man den Nachruf von Karlheinz Blaschke in den Blättern für deutsche Landesgeschichte liest, kann man zu dem Schluss kommen, dass es Kretzschmar in seinen letzten Lebensjahren aufgrund seines Gesundheitszustandes offenbar nicht mehr möglich war, selbst Korrekturen an der von ihm mitverfassten Sächsischen Geschichte vorzunehmen. Es ist vielmehr zu vermuten, dass die Korrekturen von Harald Schieckel stammen, der die Vorbemerkung zur Neuausgabe verfasst hat. --Koschi73 (Diskussion) 19:10, 2. Sep. 2022 (CEST)Beantworten