Diskussion:Helmut Kasimier

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Roentgenium111 in Abschnitt Stimmenzahlen in den Wahlgängen
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Abweichler blieben unbekannt[Quelltext bearbeiten]

Im Einstieg des Textes des damaligen niedersächsischen Finanzministers Helmut Kasimier, bei dem Versuch, im Januar 1976 im niedersächsischen Landtag Nachfolger von Ministerpräsidenten Alfred Kubel in einer sozialliberalen Koalition zu werden, heißt es: "Helmut Kasimier (...) scheiterte aber in mehreren Wahlgängen an Gegenstimmen aus der eigenen Partei (...)". Das ist eine nicht belegbare Darstellung, die zudem auch schwerlich aus der Beobachtersicht der damaligen sozialliberalen Konstellation im niedersächsischen Landtag als naheliegende bzw. naheliegenste Annahme angesehen wurde und werden kann.

Es ist genau genommen völlig unklar geblieben, wer die Abweichler in der sozialliberalen Koalition der seit der Landtagswahl von 1974 bestehenden SPD/FDP-Regierungsmehrheit im niedersächsischen Landtag waren, die zunächst im Januar 1976 Kasimier als potenziellen Kubel-Nachfolger bei der Ministerpräsidentenwahl scheitern ließen und die sehr wahrscheinlich die gleichen waren, die wenige Wochen später, am 12. Februar 1976, auch Karl Ravens als weiteren Ministerpräsidenten-Kandidat der SPD im ns. Landtag die Unterstützung versagten und mit ihren verdeckten Stimmen aus dem sozialliberalen Lager die Wahl von Ernst Albrecht (CDU) zum Ministerpräsidenten möglich machten.

Dieser bis dahin im deutschen Länderparlamenmtarismis - und ohnehin in dieser Konstellation - beispiellose Vorgang, dass unbekannte Abweichler die eigene Koalitionsregierung stürzten und der Kandidat der Opposition (Albrecht), zunächst übergangsweise ohne Koalitionär bis zum späteren Regierungseinstieg der FDP am 19. Januar 1977, nach einem Landesparteitagsbeschluss vom November 1976, eine Minderheitsregierung führte, ist nie geklärt worden und seinerzeit, vorsichtig ausgedrückt, sehr viel eher im Umfeld des FDP-Wirtschaftsministers Küpker der sozialliberalen Koalition und weiterer FDP-Landtagsabgeordneter gesucht worden, ohne dass es darüber eine gesicherte Erkenntnis gegeben hat.

Änderung vor diesem Hintergrund vorgenommen. --80.131.232.106 00:06, 31. Okt. 2009 (CET)Beantworten

Zu den Änderungen vgl. u.a. Uwe Thaysen: Parlamentarismus in Niedersachsen: Der Landtag im Leineschloss, S. 278-306; in: Länderparlamentarismus in Deutschland, hrsg.: Siegfried Mielke/Werner Reutter, Wiesbaden 2004. --80.131.245.34 11:02, 31. Okt. 2009 (CET)Beantworten

Die Darstellung war nun in Einleitung und im Abschnitt Partei doppelt; daher habe ich die Einleitung unter Berücksichtigung der Korrekturen wieder knapper gefasst. -- Ukko 20:07, 10. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Danke, Ukko, zur Korrektur der Doppelangabe. Darstellung am Ende im Absatz "Partei" in der Tat übersehen. Die Darstellung war und ist allerdings auch soweit hinten und und unmittelbar anschließend unter "Partei" rpt. "Partei" versteckt, wo sie zur Parlamentstätigkeit nicht stehen sollte und dieser Aufbau des Textes von daher nicht glücklich ist. Kasimier zog sich nach der gescheiterten MP-Wahl noch nicht aus der Politik zurück, zumal er noch bis 1986 (s.o./ dazu auch Biografisches Handbuch "Abgeordnete in Niedersachsen. 1946-1994, Hrsg. Ns. Landtag 1996) über 2 1/2 weitere Wahlperioden Mitglied des Landtages blieb, nur nicht mehr in der vordersten Reihe der im Leineschloss in Opposition stehenden Sozialdemokraten.

Nicht glücklich ist die Formulierung, dass Kasimier bei der MP-Wahl an fehlenden Stimmen aus dem "eigenen Lager" gescheitert sei. Dies legt zu sehr bzw. eher nahe, es könnten Stimmen aus der eigenen SPD-Fraktion gewesen sein, was zumindest unwahrscheinlicher ist, als dass diese aus der FDP-Fraktion (aus angezeigten Gründen, siehe Diskussion oben) kamen. Passender ist daher: aus "der sozialliberalen Koalition". --80.131.224.60 22:02, 17. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Die Überschrift sollte besser "Politik" heißen. Ich hab's umbenannt. Grüße, -- Ukko 00:10, 18. Nov. 2009 (CET)Beantworten

Stimmenzahlen in den Wahlgängen[Quelltext bearbeiten]

Die im Artikel angegebenen Stimmenzahlen für Ernst Albrecht für den ersten und zweiten Wahlgang können so nicht stimmen. Wenn Albrecht im ersten Wahlgang bereits 77 Stimmen hatte und im zweiten sogar noch eine Stimme mehr bekommen hat, wäre er mit 78 von 155 Stimmen mit absoluter Mehrheit gewählt gewesen. Einen dritten Wahlgang hätte es dann nicht gegeben, wahrscheinlicher sind daher 76 Stimmen im ersten und 77 Stimmen im zweiten Wahlgang. Genau weiß ich es aber auch nicht. (nicht signierter Beitrag von 57.66.170.82 (Diskussion) 11:54, 21. Jan. 2013 (CET))Beantworten

Laut Spiegel erreichte Albrecht in der Tat schon im 2. Wahlgang die absolute Mehrheit, konnte aber kein Kabinett bilden, weil dafür eine offenen Abstimmung erforderlich gewesen wäre. Erst nach dem 3. Wahlgang konnte er demnach sein Kabinett ohne Zustimmung des Landtags ernennen. Die Zahlen im Artikel sollten also stimmen.--Roentgenium111 (Diskussion) 19:52, 22. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Trotzdem wurde Albrecht bereits im 2. Wahlgang zum MP gewählt. Im nach der niedersächsischen Verfassung erforderlich werdenden 3. Wahlgang wurde Albrecht abermals zum MP gewählt. Und das sollte dann auch so im Artikel dargestellt werden.