Diskussion:Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Andreas Werle in Abschnitt Einleitung
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Abschnitt „Opfer”[Quelltext bearbeiten]

Mich würde interessieren, woher die (leider unbequellte!) Aussage „Insgesamt sind etwa 1100 Verfahren in der Region mit einer Quote von mindestens 80% Hingerichteter nachweisbar.” kommt: Decker schreibt in seinem Aufsatz zu Schultheiß: „Die quellenbedingte Dunkelziffer macht es durchaus wahrscheinlich, daß insgesamt etwa 1000 Menschen den Tod fanden.” (fatalerweise fehlen hier die Anmerkungen, daher weiß ich nicht worauf er sich mit Fußnote 26 bezieht) Woher kommt die Quote von 80%? Die modernen Hexenforscher sind allgemein ausgesprochen geizig mit solchen Quantifizierungen, weil die Dunkelziffer vollkommen unklar ist (das geht von verlorenen Akten, über unvollständige Angaben in den Akten, zu in Haft verstorbenen und nicht hingerichteten Personen etc. etc.).
Und noch eine Zahl: „Zum Vergleich: In England waren es nur 500.” – hier wäre zunächst zu fragen, was die 500 beziffert: Verfahren, Verurteilungen oder Hinrichtungen? Für England finde ich folgende Zahlen:

  • Johannes Dillinger (Hexen und Magie, Frankfurt/New York 2007, S. 89): Hinrichtungen in Ostengland ca. 100, in Nordengland ca. 100, in Schottland ca. 1.300
  • Wolfgang Behringer (Hexen, 5. Auflage München 2009, S. 66): Britannien 1.500 Hinrichtungen
  • Walter Rummel/Rita Voltmer (Hexen und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit, Darmstadt 2008, S. 78 – leider ohne Quellenangabe!): „ … verurteilte man in England etwa 500, im reformierten Schottland dagegen rund 1000 Menschen … zum Tode.”
  • Brian Levack (Hexenjagd, 2. Aufl. München 1999, S. 33) hat Grafschaft Essex/England mit 291 Verurteilten und 74 Hinrichtungen; Schottland mit 402 Verurteilten und 216 Hinrichtungen
  • James Sharpe (Artikel England, in: Richard M. Golden (Ed.), Encyclopedia of Witchcraft, Band 2, Santa Barbara 2006, S. 312) nennt für
    • die „counties of Essex, Hertfordshire, Kent, Surrey, and Sussex” 785 Hexereianklagen (witchcraft indictments), in die 474 Hexen verwickelt waren („ … involving 474 alleged witches”); von den 474 Hexen wurden 209 verurteilt, 104 wurden gehängt
    • Middlesex: 63 Hexereianklagen, davon 40 Hexen, 7 wurden gehängt
    • Cheshire: 69 Hexereianklagen, davon 47 Hexen, zum Tode verurteilt wurden davon 7

Ich bin keine Experte für die Hexenverfolgungen in England, aber anhand dieser Äußerungen aus der neueren und neuesten Literatur, würde ich vorschlagen für England von „ca. 200 Hinrichtungen” zu sprechen. --Henriette 13:38, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Danke für die intensive Beschäftigung mit dem Beitrag. Ich hab England mal rausgenommen. So einfach vergleichbar ist das nicht wirklich, da u.a. unklar ist welecher Zeitraum gemeint ist und auch sonst die Verhältnisse doch sehr unterschiedlich waren. Die Zahl mit 1100 stammt auch von Decker. Ich habs mal bequellt. Es ist ohnehin klar, dass man das nicht 100% quantifizieren, zu oft heißt es in den Quellen "einige", "mehrere" Angeklagte/Verurteilte. Man muss also mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor leben. Es kann nur drum gehen in etwa die Größenordnung zu benennen.--Machahn 13:50, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Oh, ich habe auch noch gar nicht ausdrücklich gesagt, daß ich den Artikel wirklich gelungen finde! Danke für die anregende und gut recherchierte Lektüre :) Zahlen-Quelle nachgereicht: Super. Ebenfalls Danke! Und was Du über Vergleichbarkeit sagst, das stimmt natürlich 100%ig: Ich wollte meinen Beitrag nicht noch viel länger machen und dachte mir schon, daß Du dich in die ganze Thematik wahrscheinlich so tief hineingewühlt hast, daß ich das gar nicht weiter ausführen muß ;) Falls Du übrigens zu diesem Thema passende Artikel aus der Encyclopedia of Witchcraft brauchst oder die zur Ergänzung haben möchtest: Kann ich Dir als PDF schicken. --Henriette 14:53, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
wenn du den Artikel für einigermaßen lesbar hälst, kann er so schlecht wohl nicht sein ;-) --Machahn 17:25, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Nicht, daß ich a) ständig alle unsere Artikel zu diesem Thema durchlesen würde (beobachten tu ich die schon) oder b) zur Hexenverfolgung der unangefochtene Themenpapst ;) wäre, aber diesen Artikel halte ich für einen der deutlich gelungensten zu den frühneuzeitlichen Hexenverfolgungen in der de.WP :) Oder anders: Ein „Lesenswert” bekäme der von mir ohne Vorbehalte ;)
Bzw. eine Kleinigkeit noch: Im Absatz zu den Kurfürstlichen Hexenprozessordnungen steht etwas unvermittelt: „Für die Besagung war die Folter vorgesehen.” – ich meine zu verstehen, wie Du das verstanden haben möchtest … wirklich klar ist es aber nicht. Evtl. nochmal mit Hilfe des Artikels „Besagung” des Hexenlexikon-Artikels präzisieren? Gruß --Henriette 20:12, 16. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Grafik Anzahl der Anklagen[Quelltext bearbeiten]

Hallo Machahn, ich habe den Artikel noch nicht komplett gelesen, aber er macht auf mich einen sehr gelungenen Eindruck. Das einzige, was mir bisher negativ aufgefallen ist, ist die Grafik rechts: Abgesehen davon, dass PNG oder SVG hier eigentlich das Dateiformat der Wahl wären, finde ich persönlich die Excel-Standarddiagramme optisch nicht besonders ansprechend. Wenn du möchtest, kann ich mich mal dran versuchen – dazu bräuchte ich dann allerdings die Daten … Grüße, --El Grafo (COM) 15:20, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten

hab ich hinterher auch gesehen, dass die Grafik nicht so klasse ist. Wenn du was schöneres basteln könntest, wäre das wirklich klasse! Wie kann ich dir die Daten zukommen lassen? Wikimail an dich, du mailst an mich zurück und ich häng Datei dran? --Machahn 15:33, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Du könntest die Datei auch in Excel via Speichern unter auch als Textdatei (.txt oder .csv) abspeichern, mit dem Editor oder Notepad öffnen und dann hier oder auf meiner Disk. posten. Per Mail ist aber auch OK, mach's einfach so wie's für dich am einfachsten ist. --El Grafo (COM) 15:46, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
PS: Daten zur Zahl der Hinrichtungen hast du nicht zufällig auch noch, oder?--El Grafo (COM) 15:48, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Zahlen zu Hingerichteten gibt es auch, sind aber etwas lückenhafter. Wenn man was damit anfangen kann gut. Kann aber etwas dauern muss die Zahlen erst erfassen. --Machahn 15:53, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Naja, man dürfte dann halt unter Umständen keine Linien zwischen den Punkten ziehen oder müsste auf einen anderen Diagrammtypen umsteigen – irgendwie kriegt man die schon sinnvoll untergebracht. Aber lass dir ruhig Zeit, es eilt ja nicht … --El Grafo (COM) 16:04, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Daten sind jetzt hier. 1. Reihe Angeklagte, 2. Hingerichtete --Machahn 18:24, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Jahr	Zahl der Angeklagten	Hingerichtete
1508	1	1
1523	4	4
1530	1	
1564	1	
1566	1	
1572	2	
1573	1	
1574	9	9
1575	7	7
1578	1	1
1579	3	3
1581	1	1
1584	5	5
1585	5	4
1587	9	
1588	1	
1589	1	1
1590	40	
1591	25	17
1592	13	6
1593	18	14
1594	11	8
1595	8	8
1596	25	16
1597	4	
1599	5	5
1600	3	
1601	3	
1602	3	
1603	7	5
1606	1	1
1611	1	1
1616	3	
1617	12	
1618	11	1
1619	4	1
1621	1	1
1626	2	2
1628	135	124
1629	183	164
1630	233	192
1631	18	15
1637	1	1
1641	8	
1642	5	4
1643	2	
1644	2	2
1652	44	41
1653	16	12
1654	18	15
1655	2	1
1656	9	5
1657	2	2
1658	1	1
1659	9	7
1660	6	5
1666	1	1
1667	1	1
1668	2	
1670	14	13
1671	8	7
1676	1	
1681	1	1
1682	5	2
1684	3	3
1685	4	3
1686	4	1
1688	7	
1691	10	10
1692	2	1
1695	1	1
1696	5	1
1698	4	
1701	1	1
1707	1	
1712	1	
1728	1	1
1732	1

Och, soo schlimme Lücken sind das ja gar nicht. Heute wird das nix mehr, aber ich setz mich in den nächsten Tagen mal dran. --El Grafo (COM) 19:02, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten

super!--Machahn 19:08, 17. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Oh mann, soviel zum Thema "in den nächsten Tagen" – sorry, ich bin bin beruflich im Moment ziemlich eingespannt. In der Hoffnung, dass ich in der näheren Zukunft doch noch dazu komme, mal eine Zwischenfrage: Für einige Jahre (z.B. 1509 bis 1522) sind keine Angaben zur Zahl der Verurteilen vorhanden. Heißt das jetzt „es gab in diesen Jahren keine Anklagen“ oder „vielleicht gab es Anklagen, vielleicht auch nicht, wir wissen es nicht“? Ich befürchte ja letzteres … --El Grafo (COM) 17:02, 7. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Dank für die Rückmeldung. Wenn es Jahre ohne Anklagen gibt, existieren keine entsprechenden Daten. Das da trotzdem was passierte ist natürlich völlig auszuschließen, weil die Quellenlage problematisch und disparat ist. Die Jahre brauchen hier wohl nicht berücksichtigt werden. --Machahn 17:32, 7. Dez. 2011 (CET)Beantworten
erster Versuch
Moin, ich nehme mal an, da fehlt noch ein „nicht“ vor dem „völlig“, oder? Ich habe jetzt mal einen ersten Versuch hochgeladen. Im Thumbnail erkennt man leider nicht besonders viel. Die Hinrichtungen habe ich erstmal rausgelassen, das wird sonst zu unübersichtlich. So wirklich zufrieden bin ich damit noch nicht … --El Grafo (COM) 16:37, 11. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Danke schon mal. Sieht aber auf jeden Fall besser aus als mein Gestümpere ;-) ich bau es mal umseitig ein. --Machahn 17:07, 11. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Ich habe mal die Beschriftung und die Punkte noch etwas größer gemacht, aber irgendwie ist das einfach eine ziemlich „unhandliche“ Datenreihe: Ziemlich „breit“ und mit einem riesen Peak in der Mitte, dann noch voller Löcher … Die Quellenangabe habe ich mir mal von deiner Datei gemopst, den Code und die Daten habe ich auch dazugepackt, falls sich noch jemand anderes dran versuchen möchte. Ich habe auch mal probiert, ob man die Hinrichtungen nicht vielleicht als Prozentsatz statt in absoluten Zahlen mit reinnehmen kann, aber das sieht dann ziemlich wirr aus. Ein Säulendiagramm mit Anklagen und Hinrichtungen nebeneinander mach die Sache leider auch nicht wirklich besser: Viele, viele sehr schmale Säulen – da kann man dann auch nicht mehr viel erkennen. Ich mach' erstmal Schluss für heute. --El Grafo (COM) 22:36, 11. Dez. 2011 (CET)Beantworten
mit logarithmischer y-Achse
Alternativ hätte ich hier noch eine Version mit logarithmischer y-Achse. Da kann man die Details im unteren Bereich besser erkennen, sieht aber etwas wirr aus und ist für viele ungewohnt bzw. weniger intuitiv. Nur so als Vorschlag, entscheiden musst du's. Grüße, --El Grafo (COM) 18:21, 14. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Rüthener Hexenturm[Quelltext bearbeiten]

Gibt es im Rüthener Hexenturm nicht eine Ausstellung?--Falkmart 23:27, 26. Nov. 2011 (CET) Hallo Machan, auf der Seite http://www.nrw-stiftung.de/projekte/projekt.php?pid=231 findest Du was zum Hexenturm.--Falkmart 21:38, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Danke habs mal eingebaut. --Machahn 22:34, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Buch von Magdalena Padberg[Quelltext bearbeiten]

Magdalena Padberg aus Eslohe hat das Buch "Ein aussergewöhnlicher Hexenprozess: von Esleve contra Volmers/Hoberg" geschrieben. Dürfte sich um einen Hexenprozess hier im Sauerland handeln.--Falkmart 16:16, 11. Dez. 2011 (CET)Beantworten

wurde verwertet. --Machahn 17:05, 11. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Review 2011[Quelltext bearbeiten]

Weil diese "Fallstudie" zu Hexenverfolgungen in einer Region, für mich unerwartet, auf eine positive Resonanz gestoßen ist, steht der Beitrag nun hier, für weitere Anregungen. Für die grafische Überarbeitung der etwas unschönen Grafik der Prozesse hat sich dankenswerterweise schon eine Kollege bereit gefunden. --Machahn 21:40, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Vielen Dank für diesen sehr umfangreichen Artikel. Ich werde ihn in der nächsten Zeit sicher noch genauer lesen. Vorab ist mir allerdings schon folgendes aufgefallen:
Im Eingang ist davon die Rede, Westfalen sei ein Schwerpunktgebiet der H. gewesen. Das widerspricht allerdings den Angaben in Hexenverfolgungen#Verbreitung. Vielleicht besser weglassen? --(Saint)-Louis 23:48, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Nicht Westfalen insgesamt - das Herzogtum Westfalen (vulgo Sauerland mit Anhang ist gemeint). Das dieses Gebiet Schwerpunkt war, ist Konsens in der Forschung. --Machahn 23:53, 19. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Schöner Artikel! Im Kapitel "Opfer" verwirrt mich allerdings, dass einmal von einem 25- und einmal von einem 37-prozentigem Männeranteil unter den Opfern geschrieben wird. Ich sehe auch nicht, dass hier unterschiedliche Kontexte gemeint sind; allerdings wird es wohl so sein. Etwa, dass 37 Prozent der Angeklagten Männer waren und 25 Prozent der Verurteilten oder anders herum oder ganz anders ... Kannst als Autor das noch klarstellen/ergänzen? Viele Grüße, --Die Sengerin 10:38, 21. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Danke für den Hinweis, da kommen zwei Autoren zu unterschiedlichen Zahlen. Ich hab das hoffentlich jetzt klar gestellt. --Machahn 16:50, 25. Nov. 2011 (CET)Beantworten

Besser wäre es, wenn der Abschnitt Erzwungene Geständnisse paraphrasiert bzw. mit der Fachliteratur wiedergegeben wird, ähnlich auch Kinderhexenprozeß in Oberkirchen. Die antiquierte Sprache bereitet sicherlich vielen Lesern Probleme. --Armin 18:26, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten

und ich fand das eine so schöne Herausforderung für den Leser ;-) Zum leichteren Lesen ist dein Vorschlag natürlich sinnvoll --Machahn 19:43, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Ich bin mir etwas unschlüssig über das Lemma. Zur Zeit ist es im Plural (weil es ja eine ganze Reihe von Verfolgungen und das auch noch in Wellen waren). Aber eigentlich gilt bei uns ja die Singularregel. Was meint Ihr, kann Lemma so bleiben oder muss der Artikel auf "Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen" verschoben werden? --Machahn 20:47, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten
Wenn man sich Hexenverfolgung in Lemgo und Hexenverfolgung anschaut, würde ich es verschieben. In Lemgo wird es sicherlich auch mehr als eine Verfolgung gegeben haben --Armin 20:57, 27. Nov. 2011 (CET)Beantworten
@Ack Armin: Pro verschieben. --S.Didam 11:50, 4. Dez. 2011 (CET)Beantworten
thx, für eure Meinungen. Ist verschoben --Machahn 12:04, 4. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Kandidatur Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen[Quelltext bearbeiten]

Die Hexenverfolgung im zu Kurköln gehörenden Herzogtum Westfalen ereignete sich vom 16. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert. Die Region gehörte im 17. Jahrhundert zu den Schwerpunkten der Verfolgung im Heiligen Römischen Reich und damit in Europa.

Der Artikel ist so was wie eine regionale Fallstudie zur Hexenverfolgung während der frühen Neuzeit. Er hat im Review einige Anregungen gegeben, die eingearbeitet wurden. Als Hauptautor Neutral --Machahn 18:59, 11. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Hallo Machahn, der Artikel ist sehr schön. Vielleicht könnte man noch die Rolle von Ferdinand von Bayern etwas genauer beleuchten, da er im Kurfürstentum Köln für rund 2000 Hexenverbrennungen verantwortlich ist (siehe Lyndal Roper, Hexenwahn, Beck, München, 2007, S. 32). Mich würde noch interessieren wozu der Hexenturm gedient hat. Gruss Minoo 22:02, 11. Dez. 2011 (CET) Lesenswert habe ich gegeben, weil es mir noch etwas fachsprachlich (z.B. "rezipiert", Passiv-Wendungen) ist, die Sprache könnte noch etwas geschliffener sein. Minoo 22:51, 11. Dez. 2011 (CET) Inhaltlich ist der Artikel soweit ich das beurteilen kann exzellent, ich habe aber nur ein einziges Buch über das Thema gelesen. Gruss Minoo 18:06, 16. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Im Abschnitt Ausmaß der Verfolgung bin ich über folgendes ein wenig gestolpert: "Wie in anderen Territorien auch erreichte die Hexenverfolgung im Herzogtum Westfalen um 1630 ihren Höhepunkt. Die Intensität der Verfolgung war ähnlich hoch wie im Hochstift Würzburg in Franken. Dort wurden zwischen 1623 und 1631 etwa 900 Personen hingerichtet (zu dem Ereignissen in der Stadt Würzburg: Hexenprozesse in Würzburg). Im Herzogtum Westfalen kam es zwischen 1628 und 1631 zu 600 nachgewiesenen Anklagen. Diese endeten zumeist mit der Hinrichtung. [...] Von 1573 bis 1659 sind aus dem Ort Rüthen bzw. Gogericht Rüthen 169 Hexenprozesse bekannt.[20] Zu den bekannten Fällen gehören die gegen Grete Adrian und Freunnd Happen. Insgesamt wurden mindestens 79 Menschen hingerichtet."

In Rüthen wurden also 79 von 169 hingerichtet, d.h. "nur" ca. 50% (das klingt irgendwie ein bißchen zynisch...). Für ganz Westfalen heißt es dagegen, die Verfahren endeten "zumeist" mit der Hinrichtung, unter "zumeist" verstehe ich allerdings um einiges mehr als 50%. Sind die Zahlen von Rüthen nun außergewöhnlich niedrig, handelt es sich bei den 79 nur um eine untere Grenze oder ist das "zumeist" einfach übertrieben? Eine Klärung wäre hilfreich, ansonsten ist dieser Abschnitt, der ja Versuchen will, das Ausmaß der Hexenverfolgung zu quantifizieren, einfach nur verwirrend. Ansonsten auf jeden Fall für mich als Laien Lesenswert lesenswert.79.255.96.87 21:22, 12. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Wow, das nenne ich aufmerksame Lektüre. Du hast einen Absatz gefunden, den jemand anders eingebaut hat, der aber nicht so recht an diese Stelle passte und tatsächlich hier das Bild verfälschte. Ich hab das da raus genommen und die Infos an anderer Stelle wieder eingebaut, so dass kein Informationsverlust entsteht. --Machahn 21:40, 12. Dez. 2011 (CET)Beantworten
super, so macht es Sinn. Ich habe den Artikel nur aus Interesse gelesen. War reiner Zufall, das mir das aufgefallen ist. 79.255.96.87 22:43, 12. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Nachdem ich jetzt endlich mal ein wenig Zeit hatte, den Artikel komplett zu lesen: Schönes Ding! Von mir als absolutem Laien gibt es dafür ein mindestens Lesenswert und ein Neutral hinsichtlich der Exzellenzfrage – letzteres kann und will ich nicht beurteilen, darum möchte ich mich dahingehend der Stimme enthalten. Grüße, --El Grafo (COM) 18:29, 14. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Eine gelungene „regionale Fallstudie“. Gut bebildert und recherchiert. --S.Didam 18:57, 14. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert - durchaus angetan von der guten Recherche und der Leserfreundlichkeit, servus, --Reimmichl → in memoriam Geos 21:04, 14. Dez. 2011 (CET)Beantworten

keine Auszeichnung – Bin noch unzufrieden: Das Generalkapitel der Femegerichte hat auf seinem Treffen in Arnsberg 1490 die Hexerei erstmals im Herzogtum Westfalen als Straftat definiert: „So jemand Ketzereien ausheckt und vorbringt; so jemand vom Glauben abfällt und Heide wird; so jemand hext und zaubert oder mit dem Bösen ein Bündnis aufrichtet.“ Mit dem Niedergang der Femegerichtsbarkeit im 16. Jahrhundert verlor sie für die Hexenverfolgungen und -prozesse an Bedeutung. Ihre Funktion übernahmen im Wesentlichen die Gogerichte und die adeligen Patrimonialgerichte. Ketzerei und Hexerei sind zunächst zwei Paar verschiedene Schuhe. Wenn ich mich recht entsinne, unterlagen Ketzerei und Hexerei unterschiedlichen Gerichtsbarkeiten und wurden erst später ineinander überführt, so dass die Hexerei auch gleichzeitig Ketzerei wurde. Auf jeden Fall sollte das Verhältnis zwischen beiden kurz unter Hinweis auf Inquisition und Hexenverfolgung dargestellt werden, insbesondere, wie sich die allgemeinen Ausführungen in den Hauptartikeln über Hexenverfolgung und Inquisition und ihr Verhältnis zueinander in Westfalen konkret ausgewirkt haben. Der Artikel erzählt mir etwas zu viel Stories und gibt mir zu wenig Infos zu den dogmatischen und rechtsgeschichtlichen Grundlagen. Fingalo 18:56, 16. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Lesenswert Ich habe allerdings einige Anmerkungen/Fragen: In der Einleitung steht, dass die Region zu den Schwerpunkten der Verfolgung im HRR gehörte. Vielleicht habe ich es übersehen, aber im Text habe ich dieses nicht belegt gefunden. Die stärkere Verfolgung der Männer in den späteren Phasen ist auch im evangelisch orientierten Lemgo anzutreffen (siehe Hexenverfolgung in Lemgo), gibt es für die Aussage, dass diese hohe Quote an der katholischen Orientierung lag, einen Beleg? Wie verhält sich das zu der Aussage im Hauptartikel Hexenverfolgung#Frühe Neuzeit, nachdem der Schwerpunkt der Hexenverfolgung eher in evangelischen Gegenden lag? In Lemgo wird das Ende der Verfolgung mit dem Einmarsch der Schweden nach dem dreißigjährigen Krieg erklärt, wie war das im Herzogtum Westfalen? - Dadurch stieg die Mortalität stark an. Du meinst höchstwahrscheinlich die höhere Sterblichkeitsrate in der Bevölkerung wegen der schlechten Nahrungsversorgung und nicht die höhere Rate an Todesurteilen bei den Prozessen? Viele Grüße, --Joe-Tomato 16:11, 21. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Das mit HZ Westfalen als einer der Schwerpunkte der Verfolgung ist soweit ich sehe in der Forschung allgemeiner Konsens. Der Zusammenhang Katholizismus und Männer ist mit Schulte belegt. Für das Auslaufen der Prozesse spielten die Bedrohung durch protestantische Truppen v.a. Hessen tatsächlich wahrscheinlich eine Rolle. Dies ist auch erwähnt. zum letzten Punkt: ja der Bezug von Ernteausfällen zu einem Steigen der Sterblichkeitsrate ist gemeint. Ich habs mal in allgemeine Mortalität geändert --Machahn 17:48, 21. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Danke für die Hinweise. Wenn das mit Westfalen als einem der Schwerpunkte als allgemeiner Konsens gilt, könnte m.E. die Aussage, der Schwerpunkt habe eher in evangelischen Gegenden gelegen, nicht gehalten werden. Letztere Aussage wird in dem anderen Artikel belegt mit Rainer Decker: Die Päpste und die Hexen. Viele Grüße, --Joe-Tomato 10:58, 22. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Hier findet sich eine Liste mit den Kerngebieten der Verfolgung (HZ Westfalen dabei unter Kurköln subsumiert. Die meisten dort aufgeführten Gebiete sind tatsächlich katholisch.--Machahn 15:23, 22. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Danke für den Link. Ich habe beim Hauptartikel den Punkt zur Diskussion gestellt. --Joe-Tomato 20:23, 22. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Von mir auch ein Lesenswert. Das sollte noch klarer geschrieben werden:

  • "general commissarien inquistitionis magiae": die beiden letzten Wörter sind Latein, die ersten sehen mir nicht danach aus.
  • "Bei einer weiteren Fortführung drohte eine Entvölkerung ganzer Landstriche." Ist Entvölkerung nicht etwas zu stark formuliert (z.B. Oberkirchen: 10 % der Einwohner)?
  • "Signale, dass die Zeit der ungehemmten Verfolgung sich dem Ende näherte." Gibt es eine bessere Formulierung für "gewisse Signale"? Die Signale der Reichsebene bewirkten doch nicht direkt ein Umdenken der Bevölkerung.
  • Verfolgungen nach 1630: 2x Friedrich von Fürstenberg. Es ist unklar, ob Vater und Sohn oder nur einer gemeint ist.

-- 217.230.112.245 15:31, 22. Dez. 2011 (CET)Beantworten

für das barocke lateinische Sprachmischmasch kann ich nichts (;-)), habs 1:1 aus angegebener literatur zitiert. --Machahn 17:19, 22. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Das Strachmischmasch will ich Dir auch nicht anlasten. Es hätte ja ein Abschreibefehler sein können. 217.230.112.245 17:50, 22. Dez. 2011 (CET)Beantworten
Lesenswert recht guter Artikel. --KommissarFuchs 12:53, 29. Dez. 2011 (CET)Beantworten

Auswertung: Der Artikel wird auf der Basis der obigen Diskussion in die lesenswerten Artikel aufgenommen. Formal ist das Ergebnis eindeutig. Eine Stimme begründet keine Auszeichnung mit zu viel Stories und zu wenig Infos zu den dogmatischen und rechtsgeschichtlichen Grundlagen - dieser Punkt steht als inhaltliche Lücke maximal einer höheren Auszeichnung im Wege, nach Ansicht des Auswerters wäre er allerdings Bestandteil der übergeordneten Artikel Hexenverfolgung und Ketzerei. -- Achim Raschka 10:49, 4. Jan. 2012 (CET)Beantworten

K/kurkölner[Quelltext bearbeiten]

  • Im Text: das eine korrektere Prozessführung im Kurkölner Herrschaftsgebiet anmahnte
  • Beim Bild: Protokoll des kurkölner Hofrates mit einer ablehnenden
Eins von beiden muss "falsch" sein, gell? (vermute: Letzteres) 213.169.162.159 10:04, 16. Feb. 2012 (CET)Beantworten

Gründe für die Verfolgung eventuell wiedersprüchlich?[Quelltext bearbeiten]

Nach dem ersten und zweiten Lesen für die Gründe der Hexenverfolgung bin ich mir nicht ganz schlüssig, ob sich der Abschnitt nicht ein Stück weit wiederspricht bzw. zumindestens der letzte Satz etwas missverständlich formuliert wurde. So wird die Obrigkeit im zweiten Absatz als die treibende Kraft hinter der Hexenverfolgung dar gestellt, der Abschnitt endet aber mit dem Satz, daß die Impulse für die Verfolgung von der Bevölkerung ausgingen (wenn auch im Bezug auf die These eines allgemein gesteuerten Ausrottungsprogramms), was ja auch schon im Beginn des Artikels mit der Zeit um etwa 1575 angesprochen wurde. Falls es da keinen direkten Wiederspruch (i.e, Gründe für die Verfolgung waren einerseits eine Steuerung durch die Obrigkeit und andererseits ging der Impuls von der Bevölkerung aus) gibt, müßte dann das Wechselspiel zwischen Obrigkeit und Bevölkerung nicht noch etwas erhellt werden? --Tahuti 20:52, 16. Feb. 2012 (CET)Beantworten

Einleitung[Quelltext bearbeiten]

Guten Tag, die umseitige Einleitung ist unübersichtlich. Eine kurze Angabe zum Lemma in maximal 3 Sätzen wäre wünschenswert. Vielleicht könnte der Erstautor Benutzer:Machahn diesbezüglich helfen? Grüße --Tom (Diskussion) 11:33, 15. Nov. 2021 (CET)Beantworten

eigentlich nicht. Ich find das nicht unübersichtlicher und länger als in vielen anderen Artikeln mit Auszeichnung --Machahn (Diskussion) 13:17, 15. Nov. 2021 (CET)Beantworten
Ich finde es sehr übersichtlich. Immerhin werden hier Ereignisse zusammengefasst und umrissen, die sich über eine Spanne von gut 200 Jahren entwickelten und abspielten. Die Geschichte der Hexenprozesse in einem Territorium ist immer komplex und nie stringent oder konsistent über den Lauf der Zeit, weil sich regelmäßig Akteure und sozusagen Mentalitäten ändern (hat man ja heute noch). Das läßt sich seriös nicht "in drei Sätzen" zusammenfassen. --Henriette (Diskussion) 14:48, 15. Nov. 2021 (CET)Beantworten
+ 1 zu Machahn und Henriette. Ist imho ok so. LG -- Andreas Werle (Diskussion) 22:45, 15. Nov. 2021 (CET)Beantworten