Diskussion:Hydrierwerk Zeitz

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Letzter Kommentar: vor 2 Monaten von FreiTU-ST in Abschnitt Fiktion und Realität bei Kertész
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"Zwangsarbeit"[Quelltext bearbeiten]

Das Hydrierwerk hat möglicherweise in seiner Selbstdarstellung und der von bezahlten Erstellern von Firmengeschichten gelieferten Geschichtsdarstellungen den Eindruck erweckt, "freie" ausländische Mitarbeiter gehabt zu haben. Was unter Zivilarbeiter zu verstehen war habe ich verlinkt. Die Firma Zeitz wird im nicht vollständigen Verzeichnis der Nutznieser von Zwangsarbeit geführt. Unternehmensliste Zur angeblichen "Freiwilligkeit" und der Einschätzung, wann Fremdarbeiter Zwangsarbeit geleistet haben Ute Vergin: Die nationalsozialistische Arbeitseinsatzverwaltung und ihre Funktionen beim Fremdarbeiter(innen)einsatz während des Zweiten Weltkriegs. Osnabrück 2008, DNB 99190902X/34 (PDF; 3,4 MB). --5gloggerDisk 14:26, 29. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Die Angaben beruhen auf keinen Selbstdarstellungen. Bei dem gesamten Thema Brabag wird oft Vieles zusammengeworfen. Bis 1990 wussten einige Forscher noch nicht mal, dass es vier Werke gab. Lt. Ralf Bierod (vgl. angegebenen Beleg) hatte das Brabag-Werk Böhlen und das Brabag-Werk Magdeburg bereits vor Mai 1944 mit Kriegsgefangenen, Ostarbeitern und zivilen Zwangsarbeitern zusammengearbeitet, das Brabag-Werk Zeitz jedoch nicht. Aber auch bei dem Link Zivilarbeiter ist das ganze Thema m.E. sehr pauschal dargestellt. Italiener waren beispielsweise bis Ende 1943 definitiv keine Zwangsarbeiter, danach die aus der "Republik Salo" ebenfalls nicht. Kroaten, Schweden etc. auch nicht. Mit Lettland führte Deutschland keinen Krieg, viele Letten kämpften auf deutscher Seite, nicht wenige waren bei der SS + KZ-Aufseher. Btw, das ist leider das Komplizierte mit den ganzen Begriffen (Zivilarbeiter, Fremdarbeiter, Zwangsarbeiter, Ostarbeiter, Vertragsarbeiter). Letzterer wäre hier vielleicht zutreffender; aber Vertragsarbeiter sind laut WP-Artikel ausländische Arbeitskräfte, welche in der DDR angeworben wurden - was natürlich auch falsch ist, denn Vertragsarbeiter hießen eben ausländische Arbeitskräfte auch schon in der Kaiserzeit, Weimarer Republik und eben in Nazi-Deutschland. Ach ja, die Italiener, die nach 1945 z.B. nach Wolfsburg kamen, wurden in Vertragsarbeiter-Baracken untergebracht. Ich möchte das nicht vertiefen, mir ist klar, dass das Thema ein Minenfeld ist. Beste Grüße--FreiTU-ST (Diskussion) 15:35, 29. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Auf der Unternehmensliste ist Zeitz in Zeitz als Nutznieser von Zwangswarbeit mit Zivilarbeitern vermerkt. Wenn die diversen Euphemismen für Zwangsarbeit nicht geläufig sind (leider das Komplizierte an den ganzen Begriffen) nicht geläufig sind brauchen wir jetzt nicht in Whataboutism über DDR-Vertragsarbeiter oder die Kaiserzeit abzuschweifen. Du stellst sicher, dass Deine Beleglage stimmt. Ich suche Belege für die Zwangsarbeit. Dass das Werk wohl als große (vielleicht sogar einzige Ausnahme) im 3. Reich keine zivilen Zwangsarbeiter (unter welchem Euphemismus auch immer) beschäftigte ist höchst unwahrscheinlich. --5gloggerDisk 17:31, 29. Jan. 2024 (CET)Beantworten
Ich glaube du missverstehst mich. Ich werde mit dir hier keine Diskussion führen. Wem soll das dienen? Ich schüttele immer mit dem Kopf, wenn ich sehe, wie aggressiv hier einige Diskussionen geführt werden, oder was sich da gegenseitig unterstellt wird, wegen Themen/Artikeln die kaum angeklickt werden. Kurz: Energie zu vergeuden lohnt sich hier nicht. Ich nehme deinen Link zu Zivilarbeiter wieder rein...im Durchschnitt wird der täglich 6 Mal aufgerufen.--FreiTU-ST (Diskussion) 18:53, 29. Jan. 2024 (CET)Beantworten
KZ-Außenlager Wille benannt nach dem Betriebsleiter Wille, der schon vor dem Bombenangriff KZ-Häftlinge angefordert hatte. Das sollte den Artikel noch ein wenig aufregender machen. Die lokalen Whistleblower haben das wohl hingekriegt und werden als Nestbeschmutzer angesehen. (Mein Vorwurf an Dich war das aber nicht, sondern der Whataboutism hat mich gestört. Ich gestehe jedem zu, nicht genug über Zwangsarbeit zu wissen, da ich selbst immer mal wieder überrascht werde.) --5gloggerDisk 19:26, 29. Jan. 2024 (CET)Beantworten

Fiktion und Realität bei Kertész[Quelltext bearbeiten]

Guten Tag FreiTU-ST, sehr interessant, gute Arbeit. Das Werk, die Funktionsweise, die Erzeugnisse usw. sind gut beschrieben und auch die Menschen, die in den einzelnen Epochen darin arbeiteten. Zur Fiktion und Realität im Werk von Imre Kertész hast du von Bernhard Sarin übernommen, daß Dr. Wille "nach dem Besatzerwechsel spurlos verschwand". Das ist aber falsch, wie einiges von Kertész. Nach dem Krieg arbeitete Hans Carl Wille für die BASF in Ludwigshafen und baute in Spanien synthetische Anlagen zur Erzeugung von Treibstoffen auf, vgl. Die BASF, Bände 10–11, 1960. --2001:9E8:E8B7:BC00:C994:68AD:58F4:190 00:32, 21. Feb. 2024 (CET)Beantworten

Vielen Dank, auch für den Hinweis. Ich habe mir zur Prüfung die BASF-Bände angefordert.--FreiTU-ST (Diskussion) 18:26, 24. Feb. 2024 (CET)Beantworten
Mir liegen die Bände jetzt vor. Der Hinweis der IP ist korrekt. Dr. Wille war u.a. ab 1946 im Ruhrgebiet tätig, später bei der BASF. Ich nehme den Satz zu seinem Verbleib raus und ergänze ggf. bei Gelegenheit, wo er abgeblieben ist.--FreiTU-ST (Diskussion) 11:34, 28. Feb. 2024 (CET)Beantworten