Diskussion:Irrtumstheorie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Wöcki in Abschnitt Nagel?
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Irrtumstheorie und ethischer Diskurs- Grausam[Quelltext bearbeiten]

Ich stimme zwar mit der generellen Stossrichtung des Abschnittes "Irrtumstheorie und ethischer Diskurs" überein, frage mich jedoch, ob das Beispiel grausam nicht unglücklich gewählt ist. Ich glaube nicht das Mackies Position oder allgemein eine ethische Irrtumstheorie impliziert, die Bezeichnung einer Handlung als grausam sei als falsch resp. unsinnig anzusehen. Gemäss Wikionary heisst grausam soviel wie :


   "[2] häufiger als Adverb: von einer derartigen Intensität, dass es starkes Leiden oder Unwohlsein hervorruft. " 

Dies impliziert nicht notwendigerweise eine moralische Bewertung, sondern kann als Faktum über die Welt verstanden werden, die durchaus war oder falsch sein kann. Erst eine Aussage wie : grausame Handlungen sind falsch würde in den Gegenstandsbereich der Irrtumstheorie fallen.

Ich schlage daher vor, diesen -zumindest missverständlichen- Satz mit der grausamen handlung zu korrigieren. (nicht signierter Beitrag von Cogsci (Diskussion | Beiträge) 23:24, 22. Feb. 2010 (CET)) Beantworten

Was ist eine Irrtumstheorie ?[Quelltext bearbeiten]

In einem Artikel über Irtumstheorie erwarte ich vor allem anderen die Beantwortung der Frage, was mit dem Wort Irrtumstheorie mitgeteilt sein soll. Aus der einleitenden Definition, der diese Aufgabe zufällt, entnehme ich das nicht. Die Definition benennt Irrtumstheorie als philosophische Position. Eine philosophische Position ist eine Urteilsweise, die auch anders ausfallen können muss. Wenn diese sogenannte Position nun einen Diskursbereich sieht und feststellt, dass alle in ihm gemachten Aussagen falsch sind, wüsste ich nicht, was daran eine philosophische Position ist, weil das Urteil ja nicht anders sein kann, als "alle getroffenen Aussagen sind falsch", wenn sie denn falsch sind. Das ist also sprachlich unlogisch. Meint man stattdessen mit Irrtumstheorie, eben den Diskursbereich selbst, der in seinem Inneren nur Aussagen beherbergt, die, wie im Falle des Weihnachstmannes alle deswegen falsch sind, weil deren grundlegende Behauptung des Weihnachtsmanns nicht stimmt ? Das ergäbe Sinn, denn diese Diskursbereiche beziehen ihre Plausibilität auf einer inneren Logik, die aber ihre Willkürlichkeit daraus zieht, den Grundtatbestand unbefragt hinzunehmen. Will man das darauf fußende Gedankengebäude Theorie nennen, könnte man es, da es auf einem Irrtum aufbaut, als Irtumstheorie bezeichnen. Macht man das so, ist Irrtumstheorie aber keine philosophische Position. Wenn doch, zu welchem Urteil kann denn anhand der vorgestellten Beispiele eine alternative Position kommen ? Dass es den Weihnachtsmann gibt ? Das wär ein schlechter Scherz. --Kapuzino 07:07, 22. Feb. 2012 (CET)Beantworten

Im Artikel wird die Position von Mackie etwas undeutlich dargestellt: gegenüber dem Wertobjektivismus (Positionen von Platon, Aristoteles, Kant, Sidgwick u. a.) bezeichnet Mackie seine eigene Position des moralischen Subjektivismus als "Irrtumstheorie": die Zuschreibung von moralischen Prädikaten (z. B. gut/schlecht) bei Handlungen oder Gegenständen im Wertobjektivismus unterliege schon im Ansatz dem Irrtum, als seien diese Prädikate "objektiv" existierende Eigenschaften. Seiner Meinung nach lässt sich in den Bahnen der Sprachanalyse daher die Objektivitätsthese gar nicht in Frage stellen, nicht diskutieren. Mackies "Irrtumstheorie" behauptet also die unübersteigbare Befangenheit des Wertobjektivismus in einem semantischen bzw. logischen Irrtum und hat diesen Relationsbegriff vielleicht nicht glücklich gewählt.
Anders als im Artikel dargestellt, ist eine Konsequenz der Behauptung eines prinzipiellen Irrtums des Wertobjektivismus keineswegs Willkür oder Amoralismus - Mackie vertritt einfach die Position, dass die geltende Moral einer Gesellschaft besser durch Anthropologie und Sozialgeschichte als durch angeblich objektive Werte zu erklären ist. Wenn wir eine Handlung als gut oder schlecht charakterisieren, dann bezeichnen diese moralischen Aussagen nach Mackie in verschiedenen Gesellschaften verschiedene, unter Umständen sogar entgegengesetzte Handlungen. Was aber nicht heißt, dass in einer gegebenen Gesellschaft jeder sich etwas aussuchen darf, sofern er moralisch handeln will.
Inzwischen scheint mir der Artikel mehr Fragen aufzuwerfen als sie zu beantworten. Amoralismus, Fiktionalismus, das große "Bäh!" - hier ist manches aus den Fugen. Vielleicht ist eine Überarbeitung angesagt. Wöcki (Diskussion) 22:19, 6. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Gründlichere Überarbeitung[Quelltext bearbeiten]

Der vorliegende Artikel hat mich wenigstens dazu verführt, noch einmal Mackies "Ethik" und "Das Wunder des Theismus" zu lesen. Danach allerdings schien mir der Artikel in einigen Punkten sachlich nicht mehr haltbar und Mackies Positionen nicht neutral darzustellen, ja, sie grundlegend zu verzerren. Daher habe ich - unter weitgehender Beibehaltung der Artikelstruktur - eine hoffentlich neutralere und für Nicht-Spezialisten verständlichere Darstellung gefunden. Wöcki (Diskussion) 16:29, 2. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Nagel?[Quelltext bearbeiten]

Meines Erachtens ist der Aufbau schief. Letzten Endes kann jede Theorie, die eine andere des Irrtums bezichtigt, als Irrtumstheorie bezeichnet werden. Terminolologisch eingebürgert hat sich die Theorie von Mackie. Diese mag zwar falsch sein - und insofern selbst eine "Irrtumstheorie" sein -, Ausgangspunkt ist aber halt die verbreitete Terminologie. - Meiner Kenntnis entzieht sich, ob die Position von Nagel auch "Irrtumstheorie" in einer terminologischen Weise genannt wird. Bisher habe ich das nur hier gelesen.

> Vorschlag: Der Artikel wird nur auf die Theorie von Mackie bezogen. Die Ausführungen zu Nagel, die durchaus zutreffend sein mögen, kann man ja unter Kritik anführen.

--Karl-Hagemann (Diskussion) 08:31, 16. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Ich glaube inzwischen, dass du Recht hast: Irrtumstheorie als Begriff wird wohl auf Mackie bezogen. Im Artikel habe ich dagegen seine Methode (eigene Position + Kritik an konkurrierenden Positionen + Erklärung der "Fehler") als hilfreich für die Charakterisierung einer umfassenden Theorie verallgemeinert, was aber, meine ich, (noch) Privatmeinung ist. Auch wenn Nagel methodisch vergleichbar vorgeht, sollte der Hinweis auf ihn hier daher gelöscht und der Artikel überarbeitet werden. Komme selbst aber im Moment nicht dazu. . Wöcki (Diskussion) 15:32, 20. Dez. 2014 (CET)Beantworten

Menschenrechte[Quelltext bearbeiten]

Im letzten Absatz des letzten Absatzes wird der genetische Fehlschluss behandelt. Das dortige Beispiel der Menschenrechte ist aber meiner Ansicht nach falsch, denn es wird davon ausgegangen, die Menschenrechte seien objektive, zu allen Zeiten gültige Rechte gewesen. Dies ist aber umstritten und außerdem meiner Meninung nach eine unzulässige Ausdehnung von aktuellen legislativen Bestimmungen. Die Menschrechte haben ihre unbedingte Gültigkeit und ihre Universalität nicht hinreichend bewiesen und sollten nur, wenn überhaupt, als "common sense" und juristisches Axiom betrachtet werden. Das Erheben der sogenannten Menschenrechte zur objektiven Wahrheit finde ich unzulässig, zumal die Menschenrechte in dieser Form auch nur eine Schöpfung des Westens des 20. Jh. sind. In anderen Kulturen und zu anderen Zeiten wäre ihnen widersprochen worden, wie also kann man sie zum natürlichen Recht erheben?