Diskussion:Johann Baptist von Stürmer

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Airwave2k2 in Abschnitt Review 4.4.– 8.5.2013
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Review 4.4.– 8.5.2013[Quelltext bearbeiten]

Johann Baptist von Stürmer (* 20. April 1777 in Würzburg; † 15. Januar 1856 in München) war ein bayerischer hoher Beamter und für kurze Zeit im Jahre 1831 als Verweser des Bayerischen Innenministeriums. --Airwave2k2 (Diskussion) 08:09, 4. Apr. 2013 (CEST)Beantworten

Hab mal ein paar Tippfehler verbessert und unklare Textpassagen befragt, Ausbauwünsche hinsichtlich der politischen Einstellung finden sich unten.

Im bayerischen Staatsdienst wird er erstmals 1808 als Assessor erwähnt
  • Assessor welcher Kammer/Kommission?
Vor dem 1. September des gleichen Jahres war er Sekretär beim Generalkommissariat in Ansbach.
  • Nicht jedem Leser dürfte klar sei, dass es sich hier um die Regionalbehörden für die späteren Regieungskreise handelt.(musste selbst erst nachschauen)
Hab ich jetzt umgestellt. Zuerst nur Sekretär in der Kreisbehpörde von Ansbach. Danach im Staatsdienst 1808 Assor bei der Polizeisektion geworden. Ich hoffe es ist so eindeutiger. (Er stieg mehr oder weniger auf, weil er " Montgelas Forderung" aus der Mémoire présenté à Mgr le Duc le 30 septembre 1796 entsprach: (siehe Artikel Maximilian von Montgelas) Dieser forderte die Besetzung der Posten mit intelligenten, arbeitsamen und fähigen Persönlichkeiten, also nach Verdienst und nicht nach Herkommen. - Dem entsprach Armansperg, weswegen er auch in der umstrukturierten Verwaltung Karriere machte. --Airwave2k2 (Diskussion) 00:16, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Dennoch beförderte das Innenministerium Stürmer nach Montgelas' Sturz zum Ministerialrat.
  • A. Es war immer noch eine Entlassung, auch wenn sie sicher nicht freiwillig geschah. B.) Er war doch zur Zeit der Gemeindeedikte bereits Ministerialrat oder?
zu A.) Sturz habe ich wörtlich übernommen. habs nun neutral in Entlassung umgeschrieben. zu B.) Stürmer, war "treuer" Beamter, der die meisten Montgelas'schen Reformen als richtig und notwendig erachtet. Mit der Entlassung von Montgelas wurden viele seiner Ergebenen Beamten versetzt. Hingegen Stürmer, der mehr Kompetenz der Gemeinden entgegen der Zentralismusforderung Montgelas vertratt und als "fähig" galt nicht. Trotz der Zustimmung in Positionen von Motgelas, und nach dessen Entlassung, behielt man ihn und beförderte Stürmer sogar zum Ministerialrat. --Airwave2k2 (Diskussion) 00:16, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Stürmer entwarf den Lehrplan von 1816
  • Nicht jedem dürfte die Vereinheitlichung des Elementarschulwesens von 1806 geläufig sein.
Es gibt leider kein direkten Artikel zur Geschichte des Schulwesens in Bayern, weshalb ohne weiter auszuholen, wozu ich keine Quellen habe und auch wenig Firm drin bin, kaum beitragen kann. Ich hab der Aussage nun vorangestellt: Bereits 1802 wurde in Bayern eine sechsjährige gesetzliche Unterrichtspflicht eingeführt. In der Folgezeit wurde das Schulwesen aufgebaut und eine innere Verwaltung geschaffen. Ich denke damit wird klar warum Stürmer an Lehrplänen arbeitete als Beamter. --Airwave2k2 (Diskussion) 00:16, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Mit der Ernennung zum Staatsrat wurde er von Routinearbeiten entlastet und widmete sich ganz der Bearbeitung grundlegender und wesentlicher Vorgänge. Als Beteiligter an der Gesetzgebungskommission erarbeitete er Gesetzesvorlagen für den Bereich der Inneren Verwaltung. Stürmer trug Anteil an wichtigen Reformvorhaben, wie der Einführung der Öffentlichkeit der Rechtspflege.
  • Diesen Abschnitt finde ich gut und durchaus ausbaufähig, da doch gerade hier das persönliche Wirken von Stürmers bei der Gesetzgebung zum Ausdruck kommen sollte.
Was mir ganz besonders beim Wirken fehlt ist der persönliche Handlungsspielraum und die Ausführlichkeit seines Einflusses, denn von Stürmer betont ja trotz Komplikationen, wie der Zurückhaltung des Pressegesetzes immer die Treue zum Dienst und seine Weisungsgebundenheit.
Grundsätzlich findet sich kein Wort im Artikel, wieso sich Stürmer so auf die Selbstverwaltung der Gemeinden stützte. Für gewöhnlich ist das eher zurückschauende politische Einstellung. Auch die Reformen um die Rechtsprechung, deren Initiation ja schon Montgelas traf werden erst in seiner Amtszeit umgesetzt. Zwar schreibst du, er hatte eine gewisse Nähe zu liberaler 'Opposition', von der politischen Einstellung dieses Beamten erwähnst du jedoch nichts.
Schön finde ich, dass im Bereich Charakter verschiedene Einschätzungen verschiedener Personen gegeneinander gestellt werden, hier jedoch auch ohne, dass daraus mehr gemacht würde. Es gab ja z.B. viele Beamte aus Montgelas Corps, die der König misstrauisch beäugte, nachdem der Minister entlassen war, außerdem erschien gerade das liberale Reformbeamtentum der Revolutionszeit jetzt eher konservativ, was natürlich nicht zum Ausdruck kommt, wenn man nur Einschätzungen von Leuten aus dem Staatsdienst bringt. Wie sah das im Bereich Bildung und Gelehrtenschaft, Staatsrecht etc. aus? Hat es von dieser Seite aus auch Einschätzungen von Stürmers gegeben?
Sagte--Der angemeldet Seiende (Diskussion) 11:57, 4. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
"Er ist nur Beamter gewesen", Seinen Höhepunkt auf der politischen Bühne war die kurze Zeit als Innenminister Bayerns und Sündenbock/Brückenkopf/Prellbock zwischen Amtsvorgänger und Nachfolger, der unbeschadet von der zweiten Kammer als "Freund" Ludwigs I. seinen Posten antreten sollt. Gerade in der Stürmischen Zeit von 1830-32 des Vormärz der für Wirbel sorgte, wäre seine Haltung/die eines Beamten interessant und für die kurze Phase bedeutsam sowie für die weiteren Entwicklungen gerade in Bezug auf das Hambacher Fest und die Oppostionsverfolgung des sich anschließenden Zeit. Zu von Stürmer gibt es aber wenig hintergründiges - in der Geschichtsforschung werden halt herausstechendere Personen betrachtet. Die Hauptquelle zu ihm ist die Kurz-Biographie zusammenfassend über die Innenminister Bayerns. Sicherlich ist es spannend zu sehen, wie gerade das Denken und Wirken sowie Motive eines Beamten durch die liberal-nationale Strömung beeinflusst wurde, aber dazu gibt es in Bezug auf von Stürmer nichts gesichertes was mir aufgefallen ist bei meiner Suche, so leid es mir tut. Das er verdienstvoll für den Dienstherr wirkte ist seiner Ordensverleihung bis hin zum Großkreuz des Michaelsordens zu entnehmen. In der Wiki ist seine Tätigkeit dargestellt woran er mitwirkte etc.. Eine Bewertung von A und B und so weiter ist interessant, aber für Wiki nicht relvant mMn. In einem Tierartikel will ich auch nicht wissen ob ein Forscher das Beuteverhalten ethisch bewertet und es als blutrünstig beurteilt und so weiter, sondern wie es praktiziert wird. Ähnlich sehe ich das bei den Personenartikeln. Wo eben das Tun dargestellt wird und der Charakter beleuchtet, das herumspekulieren über Motive wie es dann in der Interpreation erfolgt halte ich für wenig sachdienlich. Das soll dem Leser belassen sein und wenn er sich für die Bewertung interessiert, so soll er sich tiefer einlesen. --Airwave2k2 (Diskussion) 00:16, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Naja,... also gerade Bayern hat da eigentlich eine Menge zu bieten und ist für den Vormärz ja auch eine geradezu vorbildliche 'absolute' Reformbürokratie. Dass natürlich die wenigsten biographischen Werke den Titel von Stürmer im Namen tragen werden ist dann wohl klar und dass die letzten 20 Jahre kaum ein Artikel zu ihm erschienen ist, ist bedauerlich (ich wittere eine kleine Forschungslücke...). Soweit ich weiß, hat Gollwitzer viel zu diesem Thema gemacht, z.B.
* Ders., Ein Staatsmann des Vormärz: Karl von Abel 1788 - 1859. Beamtenaristokratie - monarchisches Prinzip - politischer Katholizismus (= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften / Bayerische Akademie der Wissenschaften, Bd. 50), Göttingen 1993.
*Ders., Ludwig I. von Bayern. Königtum im Vormärz. Eine politische Biographie, München 1996 (ein dicker Wälzer mit ausführlichem Register)

außerdem noch in diesem Kontext interessant

* Manfred Treml, Bayerns Pressepolitik zwischen Verfassungstreue und Bundespflicht (1815 - 1837) ein Beitrag zum bayerischen Souveränitätsverständnis und Konstitutionalismus im Vormärz, Göttingen (?) 1977.
Stand denn beim Götschmann nichts über Stürmer? Der hat doch auch die Ständeversammlungen in Bayern ediert? --Der angemeldet Seiende (Diskussion) 01:05, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
aus Götschmann ist doch der Artikel zum Großteil über von Stürmer. Und der bezieht sich ja unter anderem auch auf Gollwitzer. Insofern bleibt nur Treml übrig, den hab ich mir hauptsächlich zu HF und Tribüne schon angeschaut. - Stürmer als "Liberaler" war Lückenbüßer, er setzte sich für die Presefreiheit ein. (Wenn also ist aus Treml nur ein Satz zu entnehmen der Art nach: in der Zeit als Innenministerverweser war er für die Pressefreiheit und aggierte dementsprechend.) Stürmer war zu kurz im Amt, um tatsächlich viel Einfluss in der fordersten Linie zu haben, auf die ganze Zeit zwischen 1815 und 37 die Treml untersucht. --Airwave2k2 (Diskussion) 01:59, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
und ja Stürmer könnte eine Forschungslücke sein - Von der Ebene Monarchen und Minister liegt er ja als hoher Beamter darunter (weswegen auch wenig zu ihm da ist), aber sein Lebensweg wie bisher beschrieben ist durchaus interessant. Immerhin wurder er erst "von" Stürmer unter Ludwig I. - Er kam also aus dem gemeinen Volk. Der Gesellschaftliche Aufstieg bei ihm ist enorm. Vom Nichts zum Ministerverweser (und zum Teil sogar als wirklich "ministerabel" geltend) --Airwave2k2 (Diskussion) 02:06, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Na also nun mal langsam. Die Adelung während seiner Amtszeit ist nichts außergewöhnliches für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts und auch der Einbruch des Bürgertums in das Berufsbeamtentum ist zu seiner Zeit zu einem erheblichen Schub gelangt. Außerdem war er ja kein Nichts, sondern ein Würzburger Bürger. Mit Forschungslücken meinte ich seine Rolle in der bayerischen Zivilverwaltung, eventuell Regierungsfunktionen. So wie sich das bei Götschmann anhört, war er alles andere als ein Lückenbüßer, sondern ein höchst einflussreicher und womöglich auch rhetorisch recht gewandter Beamter, der weitreichende Beziehungen in liberale Kreise pflegte und ich finde immer noch sehr interessant, dass er gerade mit dem Pressegesetz zwischen zwei Stühlen agiert. Hier kann man sehen, wie ehemals innovative liberale Beamte zunehmend in Konflikt mit dem Anpassungsdruck der Restauration kamen und die Frage nach den Handlungsspielräumen ist mitunter interessant. Bei Zeiten werde ich mir das mal näher ansehen. Es grüßt --Der angemeldet Seiende (Diskussion) 02:26, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
Aufstieg des Bürgertums, Berufsverbeamtung sowie Beamtenadel der sich da entwickelte - für sowas ist er ein Vertreter. Hab etwas zu hoch gegriffen mit der "Bedeutung". - Götschmann führt nichts direkt zur Jugend aus, was ich mal darauf zurückführe das tatsächlich wenig dazu bekannt ist. Deswegen meinte ich er ist aus dem Nichts gekommen und aufgestiegen bis zum Ministerverweser und galt als ministerabel wobei Ludwig I. hatte ihn wohl tatsächlich im Auge für das Justizministerium, aufgrund seiner "Fähigkeiten". Ich meine ein solcher gesellschaftlicher Aufstieg ist dann doch nicht ganz so häufig vorgekommen in dieser Zeit. Über ein bis zwei Generationen schon eher. - fortschrittlicher/progressiver Beamter in Konflikt zu reaktionärem Monarch ist ein interesanntes Spannungsfeld gewiss. - Sicherlich auch interessant, wie sich der "alte" Adel zu diesem Aufsteiger verhielt. --Airwave2k2 (Diskussion) 02:57, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten