Diskussion:Johannes Hyrkanos I.

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Mister Pommeroy in Abschnitt WP:KLA-Diskussion vom 4. bis 22. August 2021 (Ergebnis: Lesenswert)
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Rückmeldung[Quelltext bearbeiten]

Hallo Ktiv, wie gewünscht habe ich mir den Artikel jetzt mal durchgeschaut und auf meine Beobachtungsliste gesetzt; ich kriege also mit, wenn Du daran noch etwas daran machst. Ein paar Bemerkungen schonmal:

  1. Dass es an manchen Stellen noch möglich wäre, ein bisschen mehr Inhalt zu ergänzen, weißt Du sicher selbst (z. B. Einleitung oder im Kapitel zum Namen).
  2. Was ich konkret inhaltlich noch zu ergänzen hätte, ohne mich mit Johannes Hyrkanos selbst intensiver befasst zu haben, findet sich im Wesentlichen im Artikel Antiochos VII. zusammengefasst (einfach über die Suchfunktion nach „Hyrkanos“ suchen).
  3. Als ersten Beleg für den Namen Hyrkanos nennst Du die „frühhellenistische“ Zeit, was nicht ganz zu den Lebensdaten von Hyrkanos (Tobiade) († um 170 v. Chr.) passt. Auch Bringmann nennt im Neuen Pauly keinen älteren Namensträger.
  4. Hat Johannes Christian Bernhardt Argumente für seine Datierung der Belagerung Jerusalems, die diejenigen Kay Ehlings entkräften?
  5. Josephus zufolge wurde nach der Eroberung 134 wohl nur die Bekrönung der Stadtmauer Jerusalems abgerissen (so wird zumindest in der Forschung die Tatsache gedeutet, dass Josephus in 13,247 statt στέφανος („Kranz“, „Krone“, aber eben auch „Ringmauer“) die in diesem Kontext seltsame Vokabel στεφάνη („Helmrand“, „Stirnband“) nutzt). Diodor 34/35,1,5 und Porphyrios von Tyros 32,18 dagegen berichten, Antiochos habe die gesamte Stadtmauer niedergelegt. Diese Abweichung könnte in dem Zusammenhang noch thematisiert werden. Vielleicht gibt es ja Aussagen von Seiten der Archäologie dazu, die Josephus' Aussagen stützen?
  6. „Um den Staat Judäa zu erhalten, war Hyrkanos zum seleukidischen Vasallen geworden.“ – Das finde ich inhaltlich sehr schräg formuliert, wenn nicht sogar völlig falsch. Hyrkanos hatte sich nicht unter die Obhut der Seleukiden begeben, um politische Vorteile zu erlangen, sondern er hatte eine Rebellion gegen die Seleukiden angeführt und war militärisch schlicht und ergreifend besiegt worden, augenfällig demonstriert durch die Schleifung der Jerusalemer Mauer bzw. Mauerkrone. Selbst die Spende von Opfergaben durch Antiochos während der Belagerung ist wohl so zu verstehen, dass Johannes Hyrkanos selbst während der Kämpfe um Jerusalem gewissermaßen noch als seleukidischer Vasall angesehen wurde (siehe hier).
  7. Deine Darstellung der Schlacht am Lykos entspricht nicht ganz der Schilderung bei Josephus: Hyrkanos blieb nicht mit seiner Einheit am Ort der Schlacht zurück, sondern Antiochos selbst wartete dort zwei Tage („Ἀντίοχος […] αὐτόθι ἔμεινεν ἡμέρας δύο“), offensichtlich mit seinem gesamten Heer, nachdem die Juden ihn darum gebeten hatten, weil sie aufgrund ihrer religiösen Vorschriften nicht weiterziehen konnten.
  8. In Einzelnachweis 17 zitierst Du Ehlings Aussage, Hyrkanos habe nach 129 „eine expansive Eroberungspolitik“ begonnen, und stellst das als Gegensatz dar. Die entsprechende Aussage Atkinsons, die Du im Fließtext wiedergibst, besagt aber nur, dass Josephus' Darstellung dieser Jahre nicht chronologisch akkurat ist. Muss sich das widersprechen?
  9. Die makedonischen Kolonisten in Samaria werden ja sicherlich von den makedonischen Herrscherfamilien der Seleukiden oder Ptolemäer dort angesiedelt worden sein. Das sollte vielleicht etwas konkreter gesagt werden, da man sich als Leser ohne entsprechendes Vorwissen sonst fragt, was die Makedonen denn dort nun plötzlich zu suchen haben.
  10. In Einzelnachweis 27 schreibst du: „Die Aussage in 1 Makk 15,6 EU, dass Antiochos VII. bereits dem Simon Makkabäus das Recht zur Münzprägung verliehen habe, ist historisch unzutreffend.“ Das vereinfacht die Diskussion um diese Passage doch sehr stark; einen groben Überblick habe ich unter Antiochos VII.#Ausrufung zum König und Kriegsvorbereitungen im zweiten Absatz gegeben. Wenn es in der Sache neue Argumente gibt, die die Überlieferung klar als ahistorisch erweisen und die älteren Überlegungen entkräften, wäre ich für entsprechende Hinweise dankbar.
  11. Sehe ich das richtig, dass die Münzen, die Hyrkanos im eigenen Namen prägen ließ, in die Jahre nach 129 datiert werden? Die in Einzelnachweis 29 verlinkte Website erweckt diesen Eindruck (auch wenn die Linkbeschriftung im Artikel diesbezüglich etwas missverständlich ist). Wenn ja, könnte das im Text deutlicher gemacht werden.
  12. „Die Hasmonäer stammten allerdings aus dem niederen Priestertum, der Klasse Jojarib.“ – Die Bezeichnung „Klasse“ finde ich ohne weitere Erläuterung oder Wikilink verwirrend. In anderen WP-Artikeln ist von der „Abteilung Jojarib“ einer „aaronitischen Priesterfamilie“, vom „aaronitischen Priestergeschlecht Jojarib“ oder vom „Geschlecht Jojaribs“ die Rede, das gibt mir zumindest eine ungefähre Ahnung, was gemeint ist.
  13. Wenn Du möchtest, kann ich Dir die Studie von Kay Ehling zur Geschichte der späten Seleukiden als PDF zukommen lassen. Die Auseinandersetzung zwischen den Seleukiden und den Makkabäern/Hasmonäern wird dort wiederholt und, wie ich fand, sehr gut behandelt.
  14. Sonstige Literatur biete ich hier jetzt mal nicht an, weil Du wahrscheinlich grundsätzlich schon genug Lesestoff hast. Bei Bedarf helfe ich aber gerne beim Beschaffen entlegener Literatur, soweit ich kann.
  15. Ein Wort doch noch zur Literatur: Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Heft „Silber aus dem Grab Davids?“ von Thomas Fischer (1983) in einigen Punkten ausführlicher als sein Aufsatz „Johannes Hyrkan I. auf Tetradrachmen Antiochos’ VII.“ (1975), gerade auch was den historischen Hintergrund angeht. Vielleicht lohnt es sich, da auch noch einmal reinzuschauen, nicht nur, aber besonders was die Münzprägung des Hyrkanos angeht.
  16. Der RE-Artikel im Literaturverzeichnis ist angesichts des Alters und des Umfangs doch wohl nicht mehr einschlägig, oder? Da wäre ein moderner Handbuchartikel – gemäß Wikipedia:Literatur gerne deutschsprachig – wahrscheinlich deutlich hilfreicher.

Danke für den bisherigen Ausbau, gute Arbeit! Viele Grüße, DerMaxdorfer (Diskussion) 21:51, 19. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Hallo, vielen Dank für das differenzierte Review. Ich weiß nicht, ob ich noch in diesem Monat dazu komme, den Artikel zu optimieren - der Ausbau geschah im Hintergrund des Sw-Beitrags Schriftrollen vom Toten Meer, und da ist noch viel im Artikel und drum herum zu tun. Ich hab deine einzelnen Punkte mal durchnummeriert, damit man sich besser darauf beziehen kann. Viele Grüße:--Ktiv (Diskussion) 22:15, 19. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Es eilt ja nicht besonders, und mit den Schriftrollen vom Toten Meer hast du erst einmal nun wirklich genug zu tun... Viele Grüße und ein schönes Wochenende, DerMaxdorfer (Diskussion) 22:25, 19. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ad 4. Die von dir angeführte Monographie Ehlings liegt mir nicht vor, aber ich habe gestern Ehling, Probleme der seleukidischen Chronologie und Geschichte der Jahre zwischen 139 und 131 v. Chr., in: U. Peter (Hg.), Stephanos nomismatikos. E. Schönert-Geiß zum 65. Geburtstag. De Gruyter, Berlin 1998, S. 232 ff. gelesen, wo er sich S. 238 so zum Thema äußert: "Offensichtlich rechnete er damit, daß der jüdische Widerstand - aufgrund religiöser Bedenken - geschwächt wäre; ja vielleicht spekulierte er sogar darauf, daß die strenggläubigen Juden die strikte Einhaltung der Vorschriften verlangen, und die Kampfbereitschaft daher nicht so groß sein würde." Für mich ist nicht nachvollziehbar, was für religiöse Bedenken und Vorschriften, die sich eventuell auf die Kampfkraft auswirken, Ehling mit dem Sabbatjahr verbindet. Wird das in der Monographie denn erläutert? Viele Grüße:--Ktiv (Diskussion) 08:42, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Nein, in der Monographie wird Ehling auch nicht genauer; der von dir zitierte Satz findet sich dort nahezu identisch. Es wird einfach um den Ernteausfall im Sabbatjahr gehen, auf den Bernhardt an der von dir zitierten Stelle ja auch eingeht. In ant. 13,234 schreibt Josephus, dass die Juden im Sabbatjahr „müßig sind, ruhen, feiern“ (so das Bedeutungsspektrum des verwendeten Verbes ἀργεῖν). Mit den entsprechenden biblischen Vorschriften und ihrer Umsetzung in dieser Zeit kenne ich mich allerdings auch nicht weiter aus. Dennoch ist festzuhalten, dass es nach aktuellem Stand sowohl für 135/134 als auch für 134/133 sinnvolle Argumente gibt, neben dem Sabbatjahr ja auch noch die allgemeine Chronologie der Ereignisse, die Nike-Münze und die Datierung bei Josephus. --DerMaxdorfer (Diskussion) 12:19, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Hmm, wir vermeiden ja OR, aber für mich sieht das so aus, dass Ehling sich unter dem Sabbatjahr mehr oder weniger einen Sabbat vorstellt, der ein Jahr lang dauert, während Bernhardt klar hat, dass es sich dabei um ein landwirtschaftliches Brachjahr handelt. Zur Nike-Münze schreibt er (ebd., 475), dass diese nicht sicher zuweisbar sei.--Ktiv (Diskussion) 14:29, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Richtig, nur muss man sich klarmachen, dass es für die Annahme, das Sabbatjahr habe in Antiochos' Strategie eine Rolle gespielt, in keiner antiken Quelle bezeugt ist, soweit ich das sehe. Das sind folglich reine Spekulationen von Ehling und Bernhardt. Davon, dass Bernhardt mit seinem Argument zum Sabbatjahr Ehlings Datierung der Belagerung eindeutig „wiederlegt“ habe, kann demnach keine Rede sein. Also würde ich, ohne allzu tief in OR abgleiten zu wollen, beide Datierungen noch als „Positionen der aktuellen Forschung“ gelten lassen.
Eine andere, rein „private“ Frage noch, kannst du zufällig einschlägige Literatur nennen, über die ich das Thema Sabbatjahr vertiefen kann? (Ich habe heute Morgen abseits der Wikipedia noch etwas OR zur Belagerung Jerusalems betrieben und würde mich gerne weiter einlesen.) --DerMaxdorfer (Diskussion) 15:10, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Zum Einstieg vielleicht WiBiLex Art. Brachjahr (hier) mit weiterer Literatur. Zum Thema Sabbatjahr und Belagerungssituation vgl. 1 Makk 6 und (sehr interessant, heute entdeckt): Günter Mayer: Lebensnorm und Lebensform in den griechisch überlieferten jüdischen Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit, in: ders. mit Michael Tilly: Lebensform und Lebensnorm im Antiken Judentum, De Gruyter 2015. Viele Grüße: --Ktiv (Diskussion) 15:33, 21. Mär. 2021 (CET)Beantworten

WP:KLA-Diskussion vom 4. bis 22. August 2021 (Ergebnis: Lesenswert)[Quelltext bearbeiten]

Johannes Hyrkanos I. war ein Ethnarch und Jerusalemer Hohepriester aus der Dynastie der Hasmonäer, der von 135 bis 104 v. Chr. in Judäa regierte. Seine Eltern und Brüder fielen einem Anschlag zum Opfer, dem Hyrkanos entging. In der Anfangsphase seiner Herrschaft wurde er vom Seleukidenkönig Antiochos VII. in Jerusalem belagert, erreichte jedoch durch Verhandlungen relativ günstige Übergabebedingungen. Er nahm am Partherkrieg des Antiochos mit einem eigenen Kontingent teil. Nachdem Antiochos 129 v. Chr. während des Feldzugs gestorben war, folgte für das Seleukidenreich eine Zeit der Instabilität, geprägt durch Machtkämpfe mehrerer Thronprätendenten. Dies ermöglichte Johannes Hyrkanos eine selbständige Politik. Durch Eroberungskriege vergrößerte er das Territorium Judäas. Er zwang die Idumäer, das Judentum anzunehmen, und zerstörte das Heiligtum der Samaritaner] auf dem Berg Garizim. Die Prägung eigener Münzen verdeutlicht die Unabhängigkeit Judäas. Sowohl die Eroberung von Idumäa und Samarien als auch die Münzprägung werden in die späten Regierungsjahre des Johannes Hyrkanos datiert.

Nach längerer Bearbeitung gefällt mir der Artikel jetzt ganz gut, und darum stelle ich ihn hier vor.--Ktiv (Diskussion) 09:25, 4. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Aus Laiensicht Lesenswert. Ein sehr gut geschriebener und belegter Artikel.--Stegosaurus (Diskussion) 15:01, 8. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Danke für den fundierten Ausbau, und danke auch, dass du auf meine Vorschläge auf der Diskussionsseite eingegangen bist! Ein paar kleine Anmerkungen habe ich noch:
  • Denkst du, dass es sinnvoll ist, Literatur zur Lokalisierung von Kedron anzugeben, wenn dieser Ort im ganzen Artikel abseits dieser Fußnote nicht genannt wird? (In Antiochos VII., wo Kedron auch tatsächlich genannt, habe ich diesen Literaturhinweis jetzt im Übrigen mal übernommen, genauso wie einige andere Ergänzungen, die du zu Johannes Hyrkanos noch angebracht hast.)
Habe ich entfernt.
  • Hinsichtlich der Befunde von der Jerusalemer Stadtmauer bin ich mir nicht sicher, die Literatur völlig richtig verstanden zu haben, aber ich hatte den Eindruck, die neuen Glacis-Befunde etwa vom Givati-Parkplatz befänden sich östlich der Davidsstadt, nicht wie du schreibst westlich.
Siehe unten. Da die mittelalterliche südliche Stadtmauer in diesem Bereich abknickt, kannst du anhand der topografischen Karte ziemlich exakt nachvollziehen, wo am Südosthügel das Givati-Grabungsgelände liegt. Eventuell meinst du die älteren Grabungen unter Leitung von Y. Shiloh, die ein Stück Mauer an der Ostseite der Davidsstadt freilegten. Ich habe das jetzt ergänzt.
  • Die Erklärung Rajaks, warum sich Antiochos mit so milden Friedensbedingungen zufrieden gab, wird als einzige Erklärung genannt, obwohl sie in der Forschung, soweit ich mich erinnere, wenig Zustimmung, sondern eher Ablehnung erfahren hat. Natürlich musst du nicht 1:1 die gleichen Schwerpunkte setzen wie ich im Antiochos-Artikel, aber das halte ich doch für eine frappierende Abweichung.
Ganz klar: Mein Artikelausbau war davon geprägt, dass ich zuvor deinen exzellenten Artikel zu Antiochos gelesen hatte. Und hier ist nur Lesenswert angestrebt.
  • Auch Rajaks Behauptung, dass nur die Mauerkrone geschleift wurde, geht zwar auf eine wichtige Beobachtung am Josephus-Text zurück, allerdings gibt es immer noch die Berichte bei Diodor und Porphyrios von Tyros, nach denen die ganze Stadtmauer geschleift wurde. Die fallen hier komplett unter den Tisch.
Nein, die werden ja im ersten Satz referiert. Da das aber vll. überlesen wird, habe ich weitere Autoren hinzugefügt, die Rajak kritisch sehen.
  • Bei meinem Review hatte ich geschrieben: "In Einzelnachweis 17 zitierst Du Ehlings Aussage, Hyrkanos habe nach 129 „eine expansive Eroberungspolitik“ begonnen, und stellst das als Gegensatz dar. Die entsprechende Aussage Atkinsons, die Du im Fließtext wiedergibst, besagt aber nur, dass Josephus' Darstellung dieser Jahre nicht chronologisch akkurat ist. Muss sich das widersprechen?" – So ganz sehe ich den Gegensatz zwischen der Aussage im Fließtext und dem Ehling-Zitat in der Fußnote immer noch nicht.
Ehling schreibt explizit, dass Demetrios II. den Hyrkanos aus dessen neuerobertem Gebiet verdrängen wollte. Damit sind die expansiven Eroberungszüge des Hyrkanos vor 125 v. Chr. datiert. Das widerspricht wenigstens für Samarien und Idumäa dem archäologischen Befund.
  • Noch ein privater, nicht literaturgestützer Kommentar: Ich sehe im Bericht des Flavius Josephus keinen sicheren Hinweis, dass Hyrkanos sich beim Tod Antiochos' VII. in Jerusalem befand. In den Antiquitates steht nur, dass er vom Tod des Seleukiden hörte. Das bedeutet wohl, dass er sich in diesem Augenblick nicht direkt bei ihm befand, aber da die seleukidische Armee im Osten zum fraglichen Zeitpunkt in mehrere Winterquartiere aufgeteilt war, muss das nichts heißen. Dass Hyrkanos als nächste Amtshandlung gegen die syrischen Städte ins Feld zog, bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass er sich zum entscheidenden Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feldzug im Osten befand. Übersehe ich was?
Ich referiere hier nur Dąbrowa und Goldstein, die beide davon ausgehen und unterschiedliche Erklärungen bieten. Aber es leuchtet mir auch ein. Hyrkanos will sich laut Josephus zunutze machen, sowie er die Todesnachricht erhält, dass die Besatzung der syrischen Militärstützpunkte in der Nähe Judäas auf dem Partherfeldzug ist und diese Orte daher eine leichte Beute wären. Wenn er und seine Armee zu diesem Zeitpunkt selbst in Parthien sind, hieße das, er würde versuchen, die syrischen Resttruppen auf dem Rückzug zu überholen. Ist das plausibel?
Ich versuche mir den Artikel noch einmal von vorne bis hinten durchzulesen, um mir eine ordentliche Meinung vom Gesamttext zu machen. Mal schauen, wozu ich vor oder im Urlaub noch komme. Viele Grüße, --DerMaxdorfer (Diskussion) 20:13, 12. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Danke für deine Rückmeldung; ich weiß nicht, wie ich in der nächsten Zeit selbst dazu komme, am Artikel weiterzuarbeiten - werde es aber versuchen. Zur Lage des Giv'ati-Parkplatzes siehe hier. Viele Grüße: --Ktiv (Diskussion) 20:42, 12. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Lesenswert - Gefällt mir recht gut. LG --SemiKo (Diskussion) 20:12, 20. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Grundsätzlich erstmal Lesenswert. Ich bin geschichtsinteressierter Laie und kann den Artikel nicht in der Tiefe kompetent beurteilen. Er ist aber sicher sprachlich gut geschrieben, umfassend und detailreich, sowie gut belegt. Was ich als, wie gesagt, Nicht-Historiker problematisch empfinde (das ist eine allgmeinere Bemerkung, die nicht nur speziell diesen Artikel betrifft), ist die häufige namentliche Nennung von Fachhistorikern: „... – so Klaus Bringmann“, „Michael Tilly dagegen meint ...“, „... datiert Kay Ehling auf ...“, „Benedikt Eckhardt hält es für möglich ...“, „Johannes Christian Bernhardt argumentiert deshalb ...“, „Jonathan A. Goldstein verweist darauf ...“, „Donald T. Ariel vermutet ...“, „Tessa Rajak weist [...] hin ...“, „Yehiel Zelinger dagegen weist [...] zu“, etc.
Dieser Stil wäre meines Erachtens für ein Fachgespräch oder eine Disputation zwischen Fachhistorikern adäquat. Er ist aber nicht sinnvoll für einen Artikel, der sich an ein (durchaus auch akademisch oder anders gebildetes) Laienpublikum wendet. Der Laie kennt kaum eine dieser Personen. Die sich eventuell dahinter verbergenden Fachdiskussionen sind ihm auch unbekannt. Die namentliche Nennung im Fließtext ist daher nicht hilfreich, sondern macht das Lesen anstrengend. Es wäre meiner Erachtens besser und der allgemeinen Zugänglichkeit des Artikels zuträglich, wenn die Historikernamen in den Einzelnachweisen verborgen würden und im Fließtext nicht personenbezogene Formulierungen gewählt würden. Es ist mir klar, das bestimmte Thesen mit bestimmten Personen verbunden sind, aber dieser Artikel sollte primär für Laien lesbar geschrieben sein. Gruß --Furfur Diskussion 11:36, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Die namentliche Nennung im Fließtext ist sehr wohl hilfreich und hat etwas mit sorgfältiger Arbeitsweisen zu tun. Die einzelnen Forschungsmeinungen sollten konkret der Person auch im Fließtext zu geschrieben werden. Sonst müsste man vielfach ins Passiv im Fließtext wechseln ("Es wurde vermutet") und es wäre nicht klar, ob der Beleg die Meinung auch vertritt oder nur aus zweiter Hand zitiert worden ist. Der Laie kennt kaum eine dieser Personen -> dafür sind im Bedarfsfall die Verlinkungen vorhanden, wenn man sich über die Person näher informieren will. --Armin (Diskussion) 11:48, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Die Information geht nicht verloren, wenn man sie in den Einzelnachweis tut. Auch wenn man den Personenlink folgt wird man als Laie kein vertieftes Verständnis der Fachdiskussion erlangen. Was hilft der Personenlink zu Klaus Bringmann im Fließtext an der zitierten Stelle? Im Artikel über Klaus Bringmann steht nichts zur Etymologie von Hyrkanos. --Furfur Diskussion 11:57, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Wie gesagt ist dann nicht mehr klar, ob in der Anmerkung die Forschungsmeinung korrekt zu geschrieben worden ist oder diese aus einer Paraphrase einer späteren wissenschaftlichen Zusammenfassung lediglich genommen worden ist. Du könntest immerhin erfahren, wer Klaus Bringmann ist und dir einen Überblick über seine Kompetenz und thematischen Schwerpunkte verschaffen. Sonst kläre dein Anliegen mal in der Redaktion, dass die Texte zu schwer für dich zu lesen sind, weil Personennamen im Fließtext stehen. Ich bin auf die Reaktionen gespannt. --Armin (Diskussion) 12:09, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Jetzt entgleitet die Diskussion doch etwas. Ich habe kein Problem mit dem Lesen von Personennamen. Ich bin selber wissenschaftlich aktiv, aber kein Historiker. Es geht um Laienlesbarkeit. Als Naturwissenschaftler kann ich auch einen Fachtext beliebig schwer lesbar verfassen, gar kein Problem. Wikipedia ist primär für ein Laienpublikum gedacht. Ich warte mal die Meinungsäußerung der Hauptautorin dazu ab. --Furfur Diskussion 12:31, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Ich kann nur feststellen, dass ich als WP-Autorin sehr gute Erfahrungen damit gemacht habe, Forschungsmeinungen namentlich zuzuordnen. Das Thema Schriftrollen vom Toten Meer ist z. B. höchst kontrovers, aber es ist möglich, es im WP-Rahmen zu präsentieren, wenn man referiert, was dazu diskutiert wird, wer welche Positionen vertritt, und sich nicht selbst auf eine Seite schlägt. Du bescheinigst dem Artikel zu Joh. Hyrkanos trotz deines Kritikpunkts, er sei "sprachlich gut geschrieben". Jedenfalls versuche ich, die erschwerte Lesbarkeit, die ich mir mit der Nennung von Forschungsmeinungen hereinhole, durch sprachliche Gestaltung wieder auszugleichen.--Ktiv (Diskussion) 14:43, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Fachautoren sollten nicht nur, sondern müssen im Falle von wissenschaftlichen Kontroversen, wie beispielsweise auch bei dem Thema der Ernennung Otto von Bismarcks zum preußischen Ministerpräsidenten benannt werden. Inwiefern das die Lesbarkeit für Laien erschweren soll, erschließt sich mir nicht. Ach ja, der Artikel hier verdient definitiv die Auszeichnung Lesenswert. --Vive la France2 (Diskussion) 15:01, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Der Artikel erhält mit 4 x Lesenswert in dieser Version die Auszeichnung als Lesenwert. Fachliche Anmerkungen wurden detailliert beantwortet. Glückwunsch an die Autorin! --Mister Pommeroy (Diskussion) 20:35, 22. Aug. 2021 (CEST)Beantworten