Diskussion:Julius Arnfeld

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Lebensstationen und Quellenlage zu Julius Arnfeld[Quelltext bearbeiten]

Vielen Dank für diesen Eintrag zu Julius Arnfeld. Es gibt leider keine gesicherten Erkenntnisse für den im Eintrag aufgeführten Ausgangsort für die Deportation von Julius Arnfeld nach Theresienstadt. Hier könnte es sich um einen Übertragungsfehler in einem Dokument handeln, das eine ähnliche Funktion wie die Gedenkbücher von Theresienstadt hatte. Mir kam dieser Eintrag etwa 2003/2004 ebenfalls unter. Zwischenzeitlich finde ich ihn Online nicht mehr. Julius Arnfeld gab in seinem hinterlassenen Brief an seinen Sohn nach Rückkehr aus dem Ghetto vom 23.August 1946 auf Seite 6 der Maschinen Abschrift vom Original (ist in meinem Besitz) an, dass er mit seinen Schwestern und deren Ehemänner von seiner letzten gemeldeten Wohnanschrift in Berlin Schöneberg (recherchiert und dokumentiert jetzt Martin - Luther Str. 84 am 13.08. 1942 nach Theresienstadt (recherchiert und dokumentiert) verbracht wurde. Nachweislich befinden sich entsprechende Angaben auch auf der Homepage http://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_411023.html. Der Ort München könnte ein Ort des Umkoppelns der zunächst als Personen Reisezug deklarierten Waggons für 100 Personen auf dem weg nach Theresienstadt gewesen sein. Dies halte ich für wesentlich, da in der Regel bei Stolpersteinverlegungen der letzte Wohnort vor der Deportation ausgewählt wird.

Die Angabe zum Militärdienst von Julius Arnfeld "im Ersten Weltkrieg in der Kaiserlichen Marine" bitte ich zu überdenken. Außerdem sind die Angaben der WASt dazu glücklicherweise chronologisch umfangreich. Julius Arnfeld ging im kaiserlichen Heer trotz seiner bekannten jüdischen Herkunft einen Weg vom Einjährigen zum Fahnenjunker bis zum Bataillonsadjudanten. Nach Auszeichnungen und Verwundungen kam er zum Kaiserlichen Marinegeheimdienst als Vortragsoffizier. Wichtig ist, dass er sich vom Theater aus freiwillig meldete, von jenem Theater in Hannover als " für den Kaiser im Felde" geführt, von jener Spielstätte aus, die für ihn den Durchbruch als Schauspieler und Oberspielleiter mit Anerkennung in Deutschland brachte, ausgerechnet von jener Spielstätte der Stadt Hannover, in der die Nazis Druck auf die Theaterleitung ausübten, so dass Julius Arnfeld bereits 1931, 2 Jahre vor dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Bereinigung des Beamtentums, zum Schutz seines jüdischen Berufskollegen und Theaterleiter Georg Altmann diese Spielstätte in Hannover und damit die Bühne für immer verließ. Entsprechende Quellen sind beispielsweise in den Bühnenjahrbüchern als auch in der Publikation "Kunst und Politik" von Ines Kathusen zu finden.

Außerordentliche Quellen sind weiterhin "Das Breslauer Schauspiel" von Ludwika Gajek oder "Als ob´s ein Leben wär`" von Ben Barkow und Klaus Leist unter Verwendung von Tagebüchern des Leiters der Ghetto Freizeitgestaltung Philipp Manes. Nicht fehlen sollte der Verweis auf das Standardwerk "University Over The Abyss" von Elena Makarowa. Unbescheidenerweise möchte ich auf meinen Eintrag unter Foto Wiki zum fotografischen Schaffen von Julius Arnfeld verweisen.

Die Formulierung, dass Julius Arnfeld den jungen Heinz Rühmann förderte, halte ich für nicht angemessen. Die Regiearbeit für ein Stück, in welchem Rühmann eine Rolle erhielt, halte ich nicht für einen Beleg für eine Förderung. Julius Arnfeld hatte neben seiner Beliebtheit auch Kritiker und Gegner, so auch die Schauspielerin Ada Mahr, die ihn in ihrer Autobiografie als "schwarzen Juden" bezeichnete. Verbürgt ist allerdings, dass sich Julius Arnfeld um den damals jungen Dieter Borsche kümmerte und ihm Schauspielunterricht gab. Dieter Borsche war es auch, mit dem Julius Arnfeld nach seiner Übersiedlung nach England kurz in Verbindung trat. Dieter Borsche berichtete in seiner Erinnerung "Ich dachte, es sei mein Ende..." mit interessanten Einzelheiten auch zur Geisteshaltung von Julius Arnfeld und seinem erbärmlichen Dasein in Berlin vor der Deportation. Zum Theatermann Julius Arnfeld gehört auch dessen Publikation von 1905 zu einer Auseinandersetzung mit Entstellungen des Schiller Erbes in der Bürgerlichen Presse "Mir oder mich" - Ein Offener Brief. Sicher hatte Julius Arnfeld in Berlin ein karges Einkommen, mit ungeheurer Energie erlangte er aber Bekanntheit als Experte auf dem Gebiet der Tierfotografie, verfasste nicht nur selbst Tierfotografiebücher, sondern ihm gelangen Ausstellungen außerhalb Deutschlands und er unternahm mit anderen prominenten Autoren Exkursionen in Europa. Entsprechend nachweise gibt es auch in der Nationalbibliothek. Die Situation in Deutschland hielt ihn nicht davon ab, auf einem Kreuzfahrtschiff mehrere Weltreisen zu unternehmen, auch auf einem zeitweise zum KdF Schiff deklarierten Schiff der Hamburg Amerika Reederei seines jüdischen Bekannten Albert Ballin , für den er Jahre zuvor nach eigenen Angaben auch zu Spezialaufgaben in der "kämpfenden Truppe" als Agitator eingesetzt wurde. Seine Tochter Ruth lebte während dessen allein. Von dem Kreuzfahrtschiff aus verfasste Julius Arnfeld Bericht an verschiedenen Presseagenturen. Lieder ist das Archiv der Reederei nicht mehr verfügbar. Diese Phasen seines Lebens als die bis kurz vor der Deportation könnten als Beleg angesehen werden, dass Julius Arnfeld sich in erster Linie seiner Heimat Deutschland verpflichtet fühlte wie viele andere assimilierten deutsche Juden. Seine Tochter Ruth sah das im Gegensatz zu ihm realistischer, so berichtete es Dieter Borsche. Erst im Ghetto akzeptierte Julius Arnfeld die Realität der ungeheuren Konsequenzen der Judenverfolgung. Er nahm im Ghetto seelisch und körperlich Schaden und fand in England keinen Bezug und keine Ruhe. Es wäre schade, nicht zu erwähnen, dass ihm seit der Tätigkeit

Ich würde mich freuen, wenn ich mit Autoren diesbezüglich in Verbindung treten darf und bin ihnen trotz der Hinweise und Richtigstellung sehr dankbar: "Wer von einem Juden berichtete, berichtet von allen Juden" (abgewandelte Redewendungen). Ich würde gern mit zur Darstellung der Persönlichkeit von Julius Arnfeld beitragen.

 [[Pbjulius]Pbjulius]] (Pbjulius[Diskussion]]) 23:03, 18.07. 2018 (CEST)