Diskussion:Kösener Corps in Österreich

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Mehlauge in Abschnitt Frühe Corpsgründungen
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Melker Congreß und Linzer DC[Quelltext bearbeiten]

Der Melker Congreß war nicht der erste Österr. Corps-Congreß. Bereits am 15. bis 20. Dezember 1874 tagte in Linz eine Deputierenversammlung von 11 Corps. Ergebnis war die spontane Gründung des "Verbands der Corps der österreichischen Hochschulen". Der Verband tagte erneut am 24. bis 30. März 1877 in Linz und wird deswegen auch "Linzer Deputierten-Convent" genannt. Literatur: Jürgen Herrlein: Corps Austria - Corpsgeschichte 1861-2001, Frankfurt am Main 2003, S. 65.

Verbindungszusammenschlüsse gab es bereits früher. So bspw. den Verband "Die vereinigten akademischen Verbindungen Wiens" von 1862/63, dem Danubia, Germania, Saxonia, (rote) Teutonia, Hilaria, Moravia angehörten. Literatur: Spulak von Bahnwehr: Geschichte der aus den Jahren 1859-1884 stammenden Wiener Couleurs, Wien 1914. --Genealogist 14:39, 8. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Danke! Erledigt.--Mehlauge 01:35, 11. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Frühe Corpsgründungen[Quelltext bearbeiten]

Hier geht einiges Durcheinander: Die (blaue) Teutonia Wien (1860) wurde 1858 als polytechnische Burschenschaft gegründet und erklärte sich 1860 zum Corps. Sie ist also corpsälter als Herulia (1861). Älter als Herulia ist auch Rugia Prag (dazu: Erich Bauer: Nochmals Berhard Stall, in: Einst und Jetzt, 9 (1964), S. 185 f.). Als pennales Corps gab es bereits 1858 Cheruscia Graz. Herulia ist also nur die erste als Corps erfolgte Gründung in Wien, aber weder das erste Wiener Corps noch das erste österreichische Corps. Literatur außerdem: Fritz Ranzi: Corps und Burschenschaft in Österreich im Wandel der Ideen, in: Einst und Jetzt 6 (1961), S. 73 ff. Im Artikel müßte dringend (!) Fritz Ranzi: Übersicht über die bestehenden und suspendierten Kösener und vorkösener Corps in Österreich, in: Einst und Jetzt 5 (1960), S. 114 ff. berücksichtigt werden. Das Werk ist immer noch - wenn auch teilweise durch neuere Arbeiten überholt - grundlegend.--Genealogist 14:39, 8. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Auch erledigt.--Mehlauge 02:10, 11. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Verbindungsverbot vor 1848[Quelltext bearbeiten]

Servus!
Kannst Du mir eine einwandfreie Quelle für das Verbot von Studentenverbindungen im Habsburgerreich bis nach Solferino geben? Ich finde viele Quellen, aber keine guten. War das auf die Karlsbader Beschlüsse zurückzuführen, oder betraf der ausschließlich Burschenschaften? Die Antifanten müssen ja nicht die einzigen (gewesen) sein, die solche Spitzfindigkeiten überfordern ;)
Danke&Gruß, Ciciban 21:00, 8. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Der Ursprung ist ein Beschluß des Regensburger Reichstag aus dem Jahr 1793 zu Studenten-Orden. Er ist hier [1] erwähnt, die Primärquelle habe ich noch nicht gefunden. Wobei nach [2] nicht so ganz klar ist, ob es nun ein Beschluß oder nur eine gutachterliche Empfehlung war. Auslöser dürfte die hier [3] (am Ende) genannte Angst vor organisierten Illuminaten gewesen sein.
Jedenfalls paßt die Feststellung von Moritz Czáky (Von der Aufklärung zum Liberalismus, 1981): Doch schon 1793 war angeordnet worden, daß die aus dem Ausland zurückkehrenden Studenten ihre Bücher abzugeben hätten zu der Unterdrückungsmaßnahme. In Österreich soll das Verbot nach dieser Quelle [4] "mehrfach erneuert" worden sein. Dazu paßt diese [5] Anordnung aus dem 1819, die vermutlich Reaktion auf § 3 des Universitätsgesetzes von 1819 war: §. 3. Die seit langer Zeit bestehenden Gesetze gegen geheime oder nicht autorisirte Verbindungen auf den Universitäten sollen in ihrer ganzen Kraft und Strenge aufrechterhalten, (...) werden, in welchen die Verbote ja als bereits lange bestehend erwähnt werden. Wichtig ist auch, daß entgegen weit verbreiteter Ansicht mit den Karlsbader Beschlüssen nicht nur Burschenschaften verboten wurden, das Universitätsgesetz spricht ausdrücklich von "insbesondere", betrifft aber alle Verbindungsformen.--Genealogist 11:20, 9. Sep. 2010 (CEST)Beantworten
Und nach hier [6], leider nicht vollständig, war selbst nach Aufhebung des Verbots der Studentenverbindungen 1867 den Kunstgewerbeschülern noch 1894 verboten, sich korporativ zusammenzuschließen. Und schließlich: Schülerverbindungen waren in Österreich bis 1918 verboten. --Genealogist 11:46, 9. Sep. 2010 (CEST)Beantworten