Diskussion:Karl-Siegmund Litzmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Hardcore-Mike
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hallo Herr Mike Krüger, Sie haben promt die Änderungen zu Karl-Siegmund Litzmann (KSL), die ich probehalber heute früh gemacht habe, wieder rückgängig gemacht. Ich bin der Großneffe von KSL: 1. Der Vorname ist im Suchbegriff falsch geschrieben (nicht Sigismund) 2. Ich würde nicht von deutscher Besetzung in Estland reden. Für die Esten war der deutsche Einmarsch 1941 eine "Befreiung", es gab dort keine Besatzertruppen, nur die deutsche Verwaltung des Generalkommissars. 3. Ich habe erst kürzlich alle bekannten Informationen über KSL zusammengestellt, die ich einbringen könnte.

zu 2.) Ich denke, selbst die Esten sehen das inzwischen ein wenig differenzierter: Der deutsche Einmarsch war sicherlich willkommen, um die Sowjets zu vertreiben. Allerdings hatten die Esten (und auch die anderen baltischen Staaten) gehofft, dass danach rasch ihre Unabhängigkeit wiederhergestellt werde. Das passierte aber nie - und sollte auch nach deutscher Sicht nie passieren (die Esten galten sogar als besonders "eindeutschungswert"). Das Land wurde weiterhin fremdverwaltet, nämlich von Deutschen. Die estnische "landeseigene Selbstverwaltung" hatte vergleichsweise wenig zu sagen und rekrutierte sich aus Leuten, die man ev. als "Kollaborateure" bezeichnen könnte. Das Land war sehr weit von einer politischen Autonomie oder gar Selbständigkeit entfernt. Das sahen auch die Esten so. Eine ihrer Reaktionen war nämlich zunehmende Resistenz gegen die deutschen Besatzer (wenn auch wesentlich geringer als bspw. in Litauen), die sich u.a. darin zeigte, dass immer mehr Esten sich der Einberufung in die Waffen-SS entzogen und nach Finnland flohen (um in der finnischen Armee zu kämpfen). Die Deutschen weigerten sich übrigens auch, Estland (und das übrige Baltikum) explizit nicht als ehemaligen Teil der Sowjetunion zu betrachten. Gleichwohl galt (und gilt wohl auch heute noch) die deutsche Besatzung als geringeres Übel im Vergleich mit der Wiederbesetzung durch die Sowjets, weshalb sich auch sehr viele (aber nicht alle, die "Freiwilligkeit" war eine deutsche Fiktion) Esten bereitfanden zunächst in deutschen Polizeieinheiten, später in der Waffen-SS gegen die Sowjets zu kämpfen.
Der Hinweise auf die "Besatzertruppen" ist falsch: ein Teil Estlands unterstand dem Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete Nord (und war damit direkt militärisches Besatzungsgebiet), im restlichen Teil, der zum Reichskommissariat für das Ostland gehörte, wurden die bodenständigen Wehrmachtstruppen vom Wehrmachtsbefehlshaber Ost kommandiert und die "Sicherheit und Ordnung" wurden durch die SS garantiert (z.B. durch den Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD, der Ordnungspolizei, dem SS- und Polizeiführer für Estland usf.) - das waren deutsche Besatzungstruppen, auch wenn Einheiten aus Esten gebildet wurden.

Zu Litzmanns Karriere in der Waffen-SS ist mir nicht soviel bekannt (da werden sich aber sicher Unterlagen im Bestand des ehem. "Berlin Document Center" finden) - sein Eintritt in die Waffen-SS war aber mit Sicherheit freiwillig und von ganz oben protegiert: Litzmann und "Reichsführer SS" Heinrich Himmler waren Duzfreunde. --sjk 04:02, 25. Nov 2005 (CET)

Litzmann war seit März 1936 in seiner Eigenschaft des "Inspektor der SA-Reitschulen" oberster Dienstherr des Nationalsozialistischen Reiterkorps (NSRK) und war als solcher nur dem Stabschef der SA verantwortlich. Damit unterstanden ihm hauptsächlich die Reiter-SA und die Reiter-HJ. Aber auch die Reiter-SS war ihm formal zugeordnet, da das NSRK offiziell alle berittenen Einheiten der NS-Organisationen umfasste.
Damit wäre eine zeitliche Überstellung Litzmanns oder gar sein Übertritt zur Waffen-SS durchaus denkbar. Zumal diese kurz vor Kriegsende mit der Division "Horst Wessels" auch ehemalige und aktive SA-Angehörige eingliederte und als SS-Verband einband. --HC-Mike (:±) 19:49, 19. Mai 2011 (CEST)Beantworten