Diskussion:Katz und Maus (Novelle)

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von SchR in Abschnitt Neufassung
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Kann man gleichzeitig eingebettet und Außenseiter sein?Elchjäger 15:48, 27. Jun 2004 (CEST)


Laut meinem Lehrer ist Mahlke ja nicht gläubig sondern sucht nur in der Jungfrau Maria halt. Er glaubt nicht an Gott oder die Kirche.


Er macht seine Haare mit Zuckerwasser... Naja, ob das wirklich wichtig ist? Das sei mal dahingestellt. 08.06.06 Manu


In ihrem Artikel ist mir ein Fehler aufgefallen, sie schreiben dort, dass Joachim Mahlke nur einmal bei vollem Name genannt wird, ich bin gerade erst bei der 15 Seite( DTV Taschenbuchausgabe) angelangt und trotzdem ist Mahlke schon zweimal mit vollem Name genannt worden.

Sprachliches[Quelltext bearbeiten]

Dieser Abschnitt scheint mir sehr dürftig - der sprachliche Ausdruck wird mit den erzählten Vorgängen vermischt. Müsste genauer gefasst und überarbeitet werden.

Es ist nicht gesagt worden, dass mahlke nur einmal bei seinem vollen namen genannt wird, sondern, dass Pilenz nur SELTEN joachim mahlke schreibt. in dieser assage steckt mit drin, dass er andere namen für ihn findet zB "der GROßE mahlke" oder nur "mahlke". auch für das ritterkreutz findet er zahlreiche andere bezeichnungen!

Inhaltsfehler[Quelltext bearbeiten]

Malhkes voller Name, Joachim Mahlke, taucht freilich mehr als 1mal im Buch auf. dies ist falsch. Habe es ja schließlich selber gelesen ;)

Woolf 28.9.06

Mit eingebettet und außenseiter ist gemeint das malke einerseits anerkannt wird andererseit jedoch wieder verachtet und als ausenseiter behandelt wird.... ich habe eine frage: was ist die hauptaussage des buches? ich würde mich über eine antwort freuen... Da Kadda

vielleicht wird mit dem zuckerwasser verdeutlicht, dass mahlke etwas braucht was ihm halt gibt, aber niemanden hat der dies tut(<< bin ich mir aber nicht sicher) ich denke , dass er wenn er halt sucht diesen auch bei der jungfrau maria sucht, da er keine freunde in dem sinne hat.

"Zudem ist er in der Hitlerjugend" ist irreführend, wenn auch richtig. Er war zwar Mitglied, beteiligte sich aber nicht an den Treffen. Ich ändere daher diesen Ausdruck.

Neufassung[Quelltext bearbeiten]

Ich habe den Artikel komplett nach meiner Interpretation von 1995 überarbeitet - und bitte um Rückmeldung. SchR

Ein Wikipedia-Neuling hat seine eigene ambitionierte Interpretation eingestellt. Diese Bearbeitung hat den Artikel für jeden Leser außer Literaturspezialisten vollkommen unlesbar gemacht. Entweder, diese ausufernde Interpretation wird stark gekürzt und ihre Stellung innerhalb der Literaturwissenschaft relativiert, oder ich mache sie demnächst in Bausch unfd Bogen rückgängig. --Logo 15:35, 28. Mai 2007 (CEST)Beantworten
Meine Meinung als "Hobby-Germanist" zählt hier wohl nicht viel, aber ich muss Logograph zustimmen. Die aktuell präsentierte Interpretation (insbesondere der Abschnitt über die Psychologie des Protagonisten) ist unzumutbar und stellt keinesfalls die Sicht der Literaturwissenschaft auf die Novelle repräsentativ dar, sondern lediglich eine einzelgängerische, kaum auf Fakten gestützte und - meiner Meinung nach - in wesentlichen Zügen falsche Betrachtungsweise dar. -- 12:12, 11. Juni 2007 (CEST)

Ich habe auf ein Grundgerüst zurückgestellt. - Zweifellos kann man viel zu Katz und Maus sagen, aber eine Enzyklopädie ist nicht die Rampe für einzelne Dissertationen. Ich bitte, den Artikel mit Augenmaß und unter Berücksichtigung des litearturwissenschaftlichen Mainstreams zu erweitern. - Ich muss zugeben, dass ich rabiat vorgegangen bin, aber der vorhandene Wildwuchs war nicht nur unlesbar, sondern auch unbearbeitbar.
@SchR: Ist mir nicht leichtgefallen. Aber ich glaube sogar mit diesem Kahlschlag näher an den Wikipedia-Ansprüchen zu sein als Du mit deiner Privatfassung. Beiträge von Dir sind willkommen; versteh aber bitte, dass wir hier einer Klientel zu dienen haben. - gruß --Logo 01:26, 3. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Na ja! Bei Süskinds "Parfum" hab ich mirs gefallen lassen, das ist wohl tatsächlich noch zu frisch, weil der Roman erst 20 Jahre alt ist. Bei Grass? Ich bin - mit Verlaub - Experte, und nicht nur für "Katz und Maus". Was du hier zurückgestellt hast, endet ja dann bei etwas, was in sehr viel höherem Maße als meine Arbeit eben auch nur deine Privatmeinung ist: Es gibt ja, trotz Grundgerüst und Beschränkung aufs scheinbar Wesentliche, den Ausflug in die vermeintliche Intention des Autors. Du schreibst: "Grass gibt den Orden nicht nur der Lächerlichkeit preis, indem er ihn als Lebensziel für pubertierende Außenseiter darstellt," - tut mir leid, aber das ist falsch! Wen soll das treffen? 'Den gemeinen Ritterkreuzträger'? - Der könnte hier allzu leicht darauf hinweisen, dass das ja nur die Milchmädchen-Psychologie des links gestrickten Kritikers wäre: Es waren doch nicht die Außenseiter, sondern eben deren außergewöhnliches Gegenstück, die 'Helden' der jeweiligen Gruppen. 'Man' hat doch für sein Volk gekämpft, dafür sein Leben eingesetzt - und es war einer der Anlässe zum Schreiben der Novelle, dass ein Regimentspfarrer auf dem in der Novelle genannten Treffen die Sache mit dem Kreuz in genau diesem Sinne ummünzte: Der Kreuzträger, der nun sein Kreuz - nämlich das einer solchen linken Häme - auf sich zu nehmen hat, soll auf Gott vertrauen, weil der wüsste, wofür man gekämpft habe, denn er sieht in die (reine) Seele. Diese Heuchelei wird von deiner Ritterkreuzträger-Psychologie, die du Grass unterlegst (- und die ja so viel besser sein soll, als die von mir verkürzt dargestellte) in keinster Weise kritisiert.

Und auch formal gibts zu diesem Fazit den leichten Einwand: Nicht Grass "behandelt ihn [den Orden] auch während der gesamten Erzählung, bis auf die letzte Seite, als unaussprechlich und erfindet zahlreiche Ersatznahmen, Ding, Artikel, Apparat, Dinglamdadei" - das macht einer formalen Exaktheit folgend der Erzähler: Dass dies eine Sakralisierung dieses Stücks Blech ist, dass hier jemand wie die Katze um einen 'heißen Brei' herumschleicht, spielt bei deinen Versuchen, den - wie mir scheint - bis heute arg 'heißen Brei' ins genießbare Grundgerüst abzukühlen, dann wohl keine Rolle mehr.

Was sonst noch falsch ist? Warum stiehlt Mahlke das Kreuz? Warum wird er - als Gegner des Soldatischen - Ritterkreuzträger? Wenn das mal nicht das Grundgerüst der Novelle betrifft? Aber belassen wir's dabei: Grass muss halt noch 100 Jahre warten, bis seine frühen Bücher irgendwo ankommen! SchR 17:35, 7. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Du bist herzlich eingeladen, den Artikel zu verbessern - auf der Grundlage des literaturwissenschaftlichen Mainstreams. --Logo 19:53, 7. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Wenn du mir jetzt noch erzählst, wie das denn gehen soll? Es gibt bei Grass zwei zentrale Innovationen: All seine Erzähler sind eigenständige Schriftsteller - nicht 'der Wahrheit' verpflichtete Dokumentatoren. Sie haben also ihre eigne Ästhetik, die vom zu rekonstruierenden Autorenstandpunkt her falsch ist. Oskar ist ein verrückter Schriftsteller, Pilenz ist der dumme Junge, der aus einem Streich die Weltgeistmetapher ableitet. Die Ästhetik dieser Erzähler ist eine Vergangenheitsbewältiger-Ästhetik: Die Lüge ist zentrales Thema! Grass untersucht hier die Formen, wie die Lügen zur Vergangenheit als Weltphilosophie daherkommen. Katz und Maus als Welterklärungsmodell ist nicht seine Ästhetik: Das Modell amputiert alle Schuldmöglichkeiten des Einzelindividuums.
Die zweite Innovation: Diese Dichter lügen eben auch handfest - also die so simple Reihenfolge "Inhaltsangabe, Sprache und Stil (Metaphorik, Aufbau usw.)" wird zunächst einmal über den Haufen geworfen. Mahlkes tatsächliche Geschichte weist an den Wendepunkten die von Pilenz verschwiegenen oder nicht verstandenen Bruchpunkte in seinem Leben auf, die Auseinandersetzungen mit seinem Schuldirektor eben. Mainstream? Bei "Katz und Maus" wäre das vermutlich die hier auch genannte Arbeit von Ingrid Hasselbach: Günter Grass „Katz und Maus“. München, 1990. Da gibt es halt die Novelle, die am Schluss – in der Desertion – ihren Wendepunkt haben soll: Das widerspricht nicht nur der simplen Erfahrung, dass Geschichten einen Anfang, eine Mitte und ein Ende haben sollen – die Interpretin übersieht den zentralen Bruch, die frühe Kritik des Clowns Mahlke am Heldenkult seiner Zeit. Das Wendethema kommt ja vor allem durch die Zeit: Nach Stalingrad wandte sich ‚das deutsche Volk’ der Tendenz nach von Hitler ab, die einen – wie Klohse – früher, die anderen – wie der dumme Junge Pilenz, der seinen Freund am Ende als feigen Deserteur betrachtete und das eben auch nicht zugibt – eben später. Nach dem Krieg vollzogen alle ihre Wenden – und erinnerten sich der Tendenz nach nur noch an die Zweifel der Schlussphasen! Die Vorgabe für die Figurencharakterisierung (Erst das Äußere, dann die Charaktereigenschaften, dann vielleicht noch ein ganz klein wenig die Änderungen im Verlauf) trifft das ja nicht: Der Klohse des ersten Gesprächs ist ein latent zweifelnder, seine Zweifel mit Rigorosität bekämpfender Nazi – der des zweiten Gesprächs ist dessen Gegenteil: Es gelingt ihm schon beinahe, sich als heimlichen Widerstandskämpfer zu sehen! Die ‚Wende’, die Charakteränderung ist das Wichtigste: Frau Hasselbach bringt diesen Direktor – nach dem Charakterisierungs-Schema - auf eine Linie! Er ist Prinzipienreiter: Er hasse Mahlke, wolle ihn nicht aufkommen lassen... Dass hier ein wahnsinniger Ritterkreuzträger sogar noch die Jungfrau Maria in seine Spätphasen-Überzeugungsarbeit einspannen will, dass Klohse seine Kinderlein – prinzipiell - vielleicht doch so sehr liebt, dass er sie nicht ‚verheizen’ lassen will, darf als Gedanke nicht auftauchen, schon weil es dem Literaturwissenschaftlichkeit angeblich garantierenden Schema widerspricht. Hätte Klohse mal nur die ‚Prinzipien’ seiner humanistischen Anstalt etwas früher geritten!
Ich kann nichts dafür, dass nach der Publikation meiner Arbeit (1995) der ‚mainstream’ eben etwa bei Frau Hasselbach stehen blieb. Deren gut recherchierte und belegte Arbeit krankte eben daran, dass sie die oben genannte Reihenfolge „Inhaltsangabe, Sprache und Stil“ usw., die du eben auch für das Maß aller Dinge (und Lexikonartikel) hältst, einhalten zu müssen glaubte. Solche formalen Vorgaben für eine Interpretation sind an sich sehr fragwürdig: Sie gelten eben nur, wenn die Erzähler ‚auktorial’ sind, sich also in direkter Nähe zur Autorposition befinden. Schon der Ich-Erzähler ist ein Problem: Stimmt seine ‚Inhaltswiedergabe’ – oder ist sie subjektiv? Bei Grass gibt es diese Autorennähe nicht: All seine Erzähler sind ‚antiauktorial’, sie stehen im Gegensatz zum Autor! (Meine Süskind-Geschichte ist im Prinzip ein By-Produkt der Erarbeitung einer solchen Ästhetik: Der hat sein „Parfum“ – ohne Epigone zu sein, also vermutlich ohne das geringste Wissen davon, dass Grass bereits ähnlich geschrieben hat – in der gleichen ‚antiauktorialen’ Ästhetik geschrieben!)
Ich verstehe dein Anliegen, die Literaturthemen von einem Interpretenwildwuchs freizuhalten. Wenn du dein Grundgerüst tatsächlich für ‚besser’ hältst: Lass es dabei! Ich muss das hier nicht machen – es ist recht arbeitsaufwendig!

SchR 11:05, 8. Jul. 2007 (CEST)Beantworten