Diskussion:Kinderfreundlichkeit

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Corradox in Abschnitt Wäre ein Artikel „Familienfreundlichkeit“ redundant?
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Fehlendes Subjekt, neue Untersuchungsaspekte[Quelltext bearbeiten]

In dem Artikel werden schon sehr viele Aspekte behandelt. Allerdings wird die Frage nach dem Subjekt der Kinderfreundlichkeit nur gestreift (Wer soll kinderfreundlich sein?). In irgendeiner Form müsste man in dem Artikel stärker unterscheiden zwischen der Kinderfreundlichkeit von Individuen, von gesellschaftlichen Gruppen, von Staaten und von „Strukturen“ (vgl. auch die Theorien über „strukturelle Gewalt“, bei der ja auch das eigentliche Subjekt fehlt - wer lässt in den Hungergebieten der Welt Kinder verhungern?). Entsprechend müssten auch die Merkmale der Kinderfreundlichkeit zugeordnet werden (Kinderfreundlichkeit zeigt sich z.B. im Verhalten Einzelner anders als in der Gesetzgebung des Staates). Beim Verhalten Einzelner müsste stärker problematisiert werden. Im Zentrum der Untersuchungen müsste dabei die Frage stehen, ob die Tatsache, dass Menschen keine eigenen Kinder haben wollen, Ausdruck eines Mangels an Kinderfreundlichkeit sei (immer wieder trifft man auf Äußerungen, wonach Kinderlose „kinderfeindlich“ seien). --CorradoX 12:49, 17. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Kausalität in Abschnitt 2. ("Kinderfreundliche Gesellschaft")[Quelltext bearbeiten]

Irgendwie habe ich Problem mit der Logik der Aussagen. Ausgangspunkt ist die These, dass eine Gesellschaft dadurch kinderfreundlich sei, dass die Mehrheit der Individuen eine freundliche Einstellung zu Kindern habe. Demnach läge es also an den Einzelnen, wenn unfreundliches Verhalten in einer Gesellschaft überwiegt (Therapie: Erziehung bzw. Motivation der Einzelnen zu mehr Freundlichkeit).

Im nächsten Absatz steht aber, dass die Politik die Kinderfreundlichkeit stark dämpfe (Indiz: wenige Kinder pro Frau). Demnach läge die mangelnde Wertschätzung von Kindern also nicht an den Einzelnen. Oder hat etwa die Zurückhaltung beim Kinderkriegen gar nichts mit fehlender „Kinderfreundlichkeit“ zu tun (zumindest nicht auf der Ebene der Einstellung und des Verhaltens Einzelner)? Dann müsste das aber auch explizit gesagt werden!

Im Übrigen: Kann man die Einstellung Einzelner durch Gesetze beeinflussen? Schaffung von Wertschätzung durch staatliche Politik? Richtig ist doch wohl eher: Gerade weil viele Menschen Kinder wertschätzen, wollen sie das Risiko, dass ihre Kinder von Armut u.ä. betroffen werden, gering halten, indem sie keine oder nur weniger Kinder bekommen. --CorradoX 13:02, 17. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Kinderfreundlichkeit, Bezug zu Kinderlosigkeit u. Demografie[Quelltext bearbeiten]

Hi Corradox, dieser Abschnitt ist als Antwort auf beide vorigen Abschnitte (oder zumindest Teile davon) gemeint.

Meines Achtens sind auf individueller Ebene zwei verschiedene Aspekte a priori grundsätzlich verschieden:

  • (a) die Kinderfreundlichkeit als Freundlichkeit/Rücksicht gegenüber vorhandenen Kindern, und
  • (b) die Bereitschaft zum "Kinderkriegen" (der Kinderwunsch - derzeit noch ein roter Wikilink).

In wie weit diese Aspekte dann (a posteriori, so zu sagen) korrelieren, ist eine andere Frage: Kinderfreundlichkeit beinhaltet nicht unbedingt einen Kinderwunsch - umgekehrt hoffentlich schon!  ;-)

Auf gesellschaftlicher/politischer Ebene ist Kinderfreundlichket und pronatalistische Politik schwerer zu unterscheiden, denn eine Politik, die vorhandenen Kindern hilft, ermutigt ja auch Menschen mit Kinderwunsch dazu, ihren Wunsch umzusetzen, und/oder eine kinderfreundliche "Atmosphäre" mag es leichter zu einem Kinderwunsch kommen lassen.

Ich habe jetzt die Artikelstruktur etwas verändert und den Inhalt etwas ergänzt, um diesen Aspekten besser gerecht zu werden.

Sicher reicht Dir das noch nicht. Die Frage "wer" ("Wer soll Kinder am verhungern hindern?") impliziert aber ungeheuer viele Dinge. Da gibt es sicher viele mögliche Antworten. Bin auf Deine Antwort bzw. weitere Änderungen gespannt. --Carolin 13:49, 17. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Hi Carolin, ich weiß nicht, ob du es gemerkt hast, aber der Artikel hat eine bedenkliche etatistische Schlagseite. In einer Zeit, in der Dienstleistungen zunehmend privatisiert werden (aus der Produktion hat sich der Staat ja schon weitestgehend zurückhezogen), ist kinderfreundlicher Service nicht nur Sache des Staates. Politik hilft gegen kinderunfreundliche Firmen nur insofern, als die schlimmsten Auswüchse verboten werden können. Anschlussfrage: Warum werden eigentlich Firmen, die nicht auf die Bedürfnisse von Kindern Rücksicht nehmen, nicht „vom Markt gefegt“? Wird vielleicht in bestimmten Bereichen die Abwesenheit von Kindern von einer großen Zahl von Kunden belohnt? Mich erinnert das an das Argument von Firmenchefs, die behaupten, Frauen könnten in ihren Filialen in muslimischen Ländern leider nicht eingesetzt werden, da dann die Firma von ihren Kunden dort boykottiert würde. --CorradoX 20:52, 17. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hi Corradox, eine Schlagseite jeglicher Art ist nicht Sinn der Sache - höchstens eine perspektivische Ausrichtung an den Bedürfnissen von Kindern, ganz gleich welches Subjekt dafür verantwortlich ist, plus natürlich im Sinne von NPOV jeweils ggf. die Stimme von Kritikern. Als "Erfüller" der Bedürfnisse der Kinder kommen dabei mehrere in Frage, welche sich auch nicht gegenseitig auschließen: der Staat (im Rahmen seines Auftrags), die Kommune (im Rahmen ihrer Zuständigkeit etc), die Wirtschaft (im Rahmen der ihr unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten zur Verfügung stehenden Manövriermasse), die Eltern selbst (im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten und kommunalpolitischen/lokalen Einflussmöglichkeiten), die jeweiligen Nachbarn (im Rahmen einer angemessenen Berücksichtigung ihrer Eigeninteressen), etc.
Die von Dir eingeführte Strukturierung halte ich für sinnvoll. Allerdings fehlt jetzt zwar nicht mehr das Subjekt einer kinderfreundlichen Handlung, aber es fehlt die Kinderfreundlichkeit im Sinne von kindgerecht, kindgemäß.
(Beispiel: "Kinderfreundliches Wohnumfeld" - dies wäre evtl. besser unter "Infrastruktur" als unter "Kommunale Ebene" untergebracht, da es eben nicht nur Aufgabe der Politik ist, sondern es sich eben auch um individuelle Entscheidungen handeln kann - Entscheidungen von Immobilieninvestitoren beim Bau von Wohnanlagen, Entscheidungen von Eltern beim Kauf oder Anmietung von Wohnraum, Entscheidungen der Nachbarschaft bei der Beantragung einer Umwandlung der Straße in eine Spielstraße, usw.)
Was meinst Du mit "vom Markt gefegt" - einen bewussten Boykott durch Verbraucher, oder anderes? Vor allem konkrete Fakten/Vorkommnisse dazu wären interessant.
Grüße, --Carolin 12:26, 18. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hi Carolin, ja - was heißt „vom Markt fegen“? Schau dich einmal in der Einzelhandelsbranche um: Da reichen Umsatzrückgänge von 3-5 Prozent pro Jahr, damit ein Geschäftsinhaber aufgibt. Dazu müssen sich nicht einmal Kunden förmlich zusammenschließen und einen Boykott vereinbaren; es reicht, wenn einige wichtige Kunden „einfach so“ wegbleiben. Mangelnde Kinderfreundlichkeit scheint sich aber in vielen Bereichen nicht geschäftsschädigend auszuwirken. Und diesem Phänomen - finde ich - sollte man einmal nachgehen: Liegt das an der „Toleranz“ resignierender Eltern, die bestimmte Angebote gar nicht erwarten? Oder - und das ist die schlimmere Variante - gehört es für eine zahlungskräftige Klientel zur „Wellness“, dass bestimmte Personen (kleine Kinder, behinderte Menschen, Farbige...) nicht dort anwesend sind, wo sie sich aufhalten? Das Phänomen kennt man aus Discotheken: Nimmt der Anteil „andersartiger“ Menschen einen „inakzeptablen“ Wert an, dann bleibt in der Konsequenz das Stammpublikum weg. Und immer werden einzelne Befragte beteuern, sie hätten gar nichts gegen Ausländer, Farbige usw. Ein „zu hoher“ Kinderanteil im Publikum könnte sich ähnlich auswirken.
Meine persönliche Meinung hierzu: Es gibt inzwischen zu viele Bereiche, in denen es „normal“ geworden ist, dass dort Kinder nicht vorkommen. Hier spielt wohl auch „Entwöhnung“ eine Rolle (viele Erwachsene haben kaum noch Kontakt mit Kindern). --CorradoX 12:41, 18. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hi Corradox, Kinderverbote in Restaurants ([1], [2], [3], [4]) und in Hotels ([5]) gibt es durchaus. Die einen argumentieren, es sei Diskriminierung, die anderen argumentieren, es sei Vertragsfreiheit. Die beiden Sichtweisen würden wohl am besten in einen Artikel "Kinderfeindlichkeit" gehören, aber zumindest solange es den nicht gibt, durchaus auch hier. --Carolin 14:33, 18. Mai 2008 (CEST)Beantworten
P.S.: Als Gegenteil gibt es auch das Kinderhotel (gehört sicher auch in diesen Artikel). --Carolin 14:43, 18. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Kinderfreundliche Strukturen[Quelltext bearbeiten]

Bei genauerem Lesen des Abschnitts „Verhalten Einzelner“ ist mit aufgefallen, dass hier gar nicht unterschieden wird, ob diese als „bloße Menschen“ (z.B. als Teilnehmer am Straßenverkehr, die ansonsten mit zufällig anwesenden Kindern gar nichts zu tun haben, gleichwohl diesen aber ein Vorbild sein sollten) oder als Rollenträger in einer festen Beziehung zu den Kindern stehen, um die es geht. Es geht also um „Sozialisationsagenturen“, d.h. die für die Primärsozialisation Verantwortlichen (also Eltern, sonstige Erziehungsberechtigte und weiter Bezugspersonen aus dem privaten Umfeld der Kinder) sowie um professionelle ErzieherInnen und LehrerInnen.

Dass es hier eine Lücke in dem Artikel gibt, ist mir aufgefallen, als ich gestern im Radio einmal wieder die Hymne "Another Brick in the Wall" von Pink Floyd gehört habe ("We don't need no education, we don't need no thought control. The thoughts are caserned in the class rooms - teachers: Leave us kids alone!"). Ins Bild passt auch eine Textstelle von Wolf Biermann: „Die Lehrer, die Rekrutenschinder - sie brechen schon das Kreuz der Kinder.“

Lehrer als „Feldwebel der Nation“, die Kinder „ausrichten“ und ihren Willen brechen - ein Riesenthema, das in dem Artikel noch fehlt (und zwar nicht nur im Hinblick auf Dikataturen!). Zu unterscheiden wäre hier zwischen dem „pädagogischen Eros“ des einzelnen Pädagogen und dem, was zu tun Pädagogen von Amts wegen gezwungen sind (nicht jede Lehrkraft betreibt gerne Auslese nach dem „Aschenputtel-Prinzip“: „Die guten ins Töpfchen - die schlechten ins Kröpfchen“!

Eine heiß umstrittene Frage ist dabei auch, ob man Kindern eher etwas Gutes tut, wenn man sie nach Klasse 4 trennt (das dreigliedrige Schulsystem gibt es nur noch in Deutschland und Österreich), oder wenn man sie möglichst lange gemeinsam dieselbe Schule besuchen lässt. Eine zweite umstrittene Frage ist, ob die zunehmende Feminisierung des Erzieher- und des Lehrerberufs Kindern gut tut. --CorradoX 11:17, 19. Mai 2008 (CEST)Beantworten

PS: Besonders die deutschsprachige Literatur enthält eine Vielzahl von Erzählungen, deren wesentlicher Inhalt darin besteht, das Leiden von Schülern unter ihren Lehrern zu beschreiben (Hermann Hesse: Unterm Rad, Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, Ödön von Horváth: Jugend ohne Gott, Reiner Kunze: Die wunderbaren Jahre usw.)

@Corradox: Eine detaillierte Behandlung pädagogischer Aspekte führt hier m.E. allzu weit vom Thema ab. Wie die Pädagogik zu gestalten ist, insbesondere z.B. bzgl. einer Auswahl beim Übergang in eine höhere Schule, ist zwar natürlich wichtig und mag durchaus als gesellschaftlich diskutiertes Thema Erwähnung im Kontext von "Kinderfreundlichkeit" finden (sofern jedenfalls entsprechende Medienberichte oder Sekundärliteratur etc existiert), aber eine detailliertere Behandlung evtl. kontroverser Aspekte wäre m.E. besser in Artikeln zur Pädagogik aufgehoben. Aber konkret literarische Bezüge - ja, warum eigentlich nicht? basierend auf entsprechender Sekundärliteratur, natürlich.
Bzgl. kinderfreundlichem Verhalten - im Straßenverkehr geht es beileibe nicht nur ums Vorbild, sondern auch schlichtweg darum, vorzeitig zu bremsen etc weil man nie weiß wie (kleine) Kinder sich bewegen - also schlichtweg explizit ums Überleben bzw. um die körperliche Unversehrtheit. Das ist ja bemerkenswert: dass (in Deutschland zumindest) Sachbeschädigung, Beleidigung, Falschparken etc u.U. höher bestraft wird als eine tatsächliche unmittelbare physische Gefährdung von Kindern - zumindest, solange "es nochmal gutgeganden" ist. Ähnliches ist auch ggü. älteren Mitbürgern zu sehen - wie Autos schon einmal anfahren, wenn jemand noch zögerlich die letzten Schritte am Fußgängerüberweg hinter sich bringen muss. Aber: mir fällt nicht ein, wie/ob man so etwas sinnvoll in einen Artikel einbringt, also lass ich es bleiben.
Was Verhalten Einzelner "als Menschen" oder "in einer Rolle" anbetrifft - ich kenne den Begriff "kinderfreundlich" eigentlich nicht in Anwendung auf Eltern, die gegenüber ihren eigenen Kindern "kinderfreundlich" seien. Liebevoll, aufmerksam, geduldig, verständnisvoll - aber den Begriff "kinderfreundlich" in dieser Konstellation zu verwenden entspricht wohl eher nicht dem allgemeinen Sprachgebrauch.
Ich hoffe, ich bringe Dich mit dieser meiner Kritik nicht allzu sehr aus dem Konzept, Grüße, --Carolin 19:34, 19. Mai 2008 (CEST)Beantworten
@Carolin: Die Frage ist doch: Wann ist eine Gesellschaft kinderfreundlich? Und meine Antwort darauf ist: Wenn das geschieht, was Kindern gerecht wird, d.h. das, was sie mögen und/oder für eine gedeihliche Entwicklung benötigen. „Wertschätzung von Kindern“ heißt eben auch, in ihnen nicht nur künftige Leistungsträger und Noch-nicht-Erwachsene zu sehen, sondern ihnen Spielräume zu geben (vgl. das Capote-Zitat in „Die wunderbaren Jahre“).
Übrigens habe ich mit dem Absatz über das „Wächteramt des Staates“ schon recht früh (und von dir bislang unbeanstandet) ein Element der Skepsis gegenüber Eltern und Erziehungsberechtigten ins Spiel gebracht. Dieses „Wächteramt“ wäre nicht erforderlich, wenn alle Eltern gute Eltern wären. Das Minimum an „Kinderfreundlichkeit“ in einer Gesellschaft ist es ja wohl, wenn Kinder vor brutalen Eltern geschützt werden.
Auch die schulpolitische Diskussion berührt den Kern dessen, was Kinderfreundlichkeit ausmacht: Meiner persönlichen Meinung nach sind die PISA-Studien der schlagendste Beweis dafür, dass unser Land nicht kinderfreundlich ist: In keinem anderen europäischen Land werden Kindern aus bildungsfernen Schichten so sehr Chancen auf ein gutes Leben (für das Bildungsabschlüsse nun einmal die Voraussetzung sind) vorenthalten wie in Deutschland. Das Fehlen effektiver Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher ist strukturelle Kinderunfreundlichkeit pur!
Und umgekehrt: Eine kinderfreundliche Bildungspolitik muss den Grundsatz: „Fordern und Fördern!“ ernst nehmen. Und zwar ohne Dauerüberforderung von Schülern (bis zu 36 Unterrichtsstunden pro Woche für Gymnasiasten im Zuge von G8/Abitur nach Klasse 12). ::--CorradoX 22:04, 19. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hi Corradox, ich gebe Dir völlig recht! --Carolin 11:15, 22. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Impulse des „Nationalen Aktionsplans“[Quelltext bearbeiten]

Bei Lektüre des Artikels über den „Nationalen Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland“ ist mir aufgefallen, dass dort ganz andere Akzente gesetzt werden als in dem Artikel „Kinderfreundlichkeit“.

Den Impulsen des Planes folgend, müssten die folgenden Aspekte in diesem Artikel ergänzt bzw. ausgebaut werden

  • allen Kindern gerecht werdende Bildungsangebote
  • Durchsetzung des Prinzips der Gewaltfreiheit (Link zum Lemma Kinderschutz)
  • Gesundheitsförderung und -erziehung
  • Erziehung zur Demokratie durch frühzeitige Mitbestimmung von Kindern

Daneben sollten aber auch die Grenzen des Prinzips „Kinderfreundlichkeit“ aufgezeigt werden: Nicht nur Erwachsene sollen Kinder wertschätzen, sondern Kinder sollen auch das Leben unter Erwachsenen erlernen und dabei in die für Erwachsene geltenden Regeln eingeführt werden, d.h.: „Kinderfreundlichkeit“ besteht nicht darin, dass Erwachsene für alles Verständnis zeigen, was Kinder wollen und tun; vgl. hierzu auch die „Stern“-Titelgeschichte von dieser Woche über die Frage, warum so viele Kinder in Deutschland zu „Tyrannen“ werden („Los, erzieht mich!“).

--CorradoX 10:11, 22. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Habe Deine Anregung bzgl. des Erlernens von Rücksichtnahme (z.B. ggü. Erwachsenen) soeben aufgegriffen, auf Basis eines Zitates von Knigge.
Ja, auch die anderen angesaprochenen Ergänzungen sind wichtig. Danach wird bestimmt eine Überarbeitung der Artikelstruktur (Abschnittstitel usw.) erforderlich sein. --Carolin 12:36, 22. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Anregungen für neue Lemmata[Quelltext bearbeiten]

Staat und Kommunen geben sich offenbar im Kontext der „neuen Familienpolitik“ einen Ruck und eröffnen neue Tätigkeitsfelder. Die entsprechenden Lemmata fehlen aber bei WP noch. An erster Stelle wäre da die Familienhebamme zu nennen, daneben aber auch die Großtagespflegestelle, eine neue dritte Säule der Kleinkinderbetreuung zwischen Tagesmuttermodell und Kinderkrippe. Es gibt sicher noch mehr neue Lemmata, die zu bearbeiten wären. --CorradoX 16:07, 22. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Großtagespflege[Quelltext bearbeiten]

Hi Corradox, Habe jetzt eine Online-Recherche zur Großtagespflege gemacht. Ergebnis der Recherche (ich schreibe sie jetzt hierhin, da Du das Thema hier eingebracht hast, es würde aber eher in den Themenbereich Kindertagesbetreuung passen):

Wer Zeit und Lust hat, könnte sie zum Schreiben eines Artikels verwenden (ob ich es irgendwann selbst mache, weiß ich noch nicht - wenn sich jemand inspiriert fühlt, bitte nicht zögern....) --Carolin 17:18, 22. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Hi Carolin, ich habe am Dienstag dieser Woche an einer Sitzung des Jugendausschusses meiner Heimatgemeinde (Niedersachsen) teilgenommen, auf der ein TOP die Förderung der ersten Großtagespflegestelle vor Ort behandelte, die ab 1. August d.J. ihren Betrieb aufnehmen soll (vgl. auch die Broschüre „Kindertagespflege – Flexible Betreuung im familiären Rahmen Wissenswertes für Eltern, Tagesmütter und Tagesväter“ des „Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit“ [6] S.10). Dem Antrag wurde übrigens einstimmig zugestimmt. Es tut sich also nicht nur in Bayern etwas. --CorradoX 17:37, 22. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hätte (bzw. hatte) mich auch gewundert ;-) --Carolin 18:02, 22. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Umbau des Artikels[Quelltext bearbeiten]

Parallel zu dem, was sich, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, in der „großen Politik“ tut (man beachte, wie neu die zuletzt berücksichtigten Quellen sind), hat auch der Artikel ein „neues Gesicht“ bekommen. Bei der Umgestaltung habe ich allerdings ein Problem: Wie immer, wenn ein Pendel zu lange auf einer Seite festgehalten wurde, schlägt es mit Macht auf die andere Seite. Die konkrete Gefahr, die ich sehe, ist, dass neuerdings Eltern, deren Wille bis vor kurzem als geradezu „heilig“ galt, einem Generalverdacht unterworfen werden („Die bringen's nicht und handeln verantwortungslos“). Deutlich sichtbar ist das an der Gesetzgebung: Man beachte in diesem Zusammenhang z.B. die Diskussion über Sanktionen als Folge einer Nicht-Inanspruchnahme von Kindervorsorgeuntersuchungen.

Worauf ich hinaus will: In einem Grundsatzaufsatz über das Gordon Familientraining habe ich den Satz gefunden: „Menschen werden Eltern auf Grund der Tatsache, dass sie für ein Kind Verantwortung übernehmen.“ [7] Es wäre schön, wenn es so wäre. Tatsächlich werden viele Frauen bloß deshalb Mütter, weil das Paar keine Empfängnisverhütung betrieben hat bzw. weil diese versagt hat und keine Abtreibung vorgenommen wurde. Dieser Artikel und viele andere Artikel müssten dementsprechend überarbeitet werden: Dem ausführlich dargestellten Ideal müsste stärker die oft brutale Realität gegenübergestellt werden (Beispiel: Wenn Eltern so auf die Bewegung und Ernährung ihrer Kinder achten würden, wie dies wünschenswert wäre, gäbe es nicht so viele dicke und in ihrer Motorik gestörte Kinder) --CorradoX 8:23, 8. Jul. 2008 (CEST)

„Kinderfreunde“ werden militant[Quelltext bearbeiten]

Bei der Suche nach Materialien zum Thema „Ernährung und Bewegung als Unterrichtsthema“ bin ich auf die folgenden Aussagen der „Deutschen Kinderhilfe“ gestoßen: [8]

„Der Gesetzgeber ist […] aufgefordert, verbindliche Vorschriften in der Kinder- und Jugendhilfe, der Schul-, Familien- und Gesundheitspolitik zu erlassen:

  • Adipositas ist mehr als eine Kindeswohlgefährdung und gehört daher in die Zuständigkeit des Kinder- und Jugendhilfesystems, d.h. in erster Linie der Jugendämter,
  • verpflichtende Ernährungskurse für Eltern mit Sanktionsmöglichkeiten […]“

Bei aller Sympathie für das Wächteramt des Staates: Der Staat als „Zwangsbeglücker“, der „im Namen des Kindes“ Eltern Probleme bereitet? Kommt auf uns in Deutschland eine Phase des „Tugendterrors“ zu? --CorradoX, 16:16, 15. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Defekte Weblinks[Quelltext bearbeiten]

GiftBot (Diskussion) 22:09, 9. Jan. 2016 (CET)Beantworten

Redirect von „Familienfreundlichkeit“ zu „Kinderfreundlichkeit“[Quelltext bearbeiten]

In der Einleitung zu diesem Artikel wird unterstellt, dass „Familienfreundlichkeit“ eine Art „erweiterter Kinderfreundlichkeit“ sei. Allerdings habe ich bei neueren Quellen zum Thema „Familienfreundlichkeit“ nicht immer den Eindruck, dass hier die Kategorie des Kindswohls im Vordergrund steht. Hierzu ein Beispiel:

„In einer familienfreundlichen Stadt sollte die Einwohnerzahl möglichst wachsen oder zumindest relativ hohe Geburtenziffern aufweisen. Die Verkehrsinfrastruktur sollte ausreichend sein, um auch andere Städte und Regionen gut und schnell erreichen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, von Arbeitslosigkeit und/oder Insolvenzen bedroht zu werden, sollte gering sein. Die Region sollte einen gewissen Wohlstand bieten oder sich in positive Richtung bewegen. Im Vergleich mit anderen Städten und Regionen sollte viel Wohnraum zur Verfügung stehen und dies zu vertretbaren Preisen. Möglichst wenige Kinder und Jugendliche sollten die Schule abbrechen und die Stadt sollte starke Erziehungs-, Unterrichts- und Bildungsmöglichkeiten bieten. ([9], S. 6)

“Hier geht es zwar auch um das Wohl bereits geborener Kinder. „Familienfreundlichkeit“ wird hier aber auch als empfohlene Strategie für Städte instrumentalisiert, durch die begehrte Arbeitskräfte angelockt werden sollen, von denen viele das „Kinderkriegen“ als bloße Option betrachten. Im Übrigen hat das „Leben in möglichst großem Wohlstand“ als „Pull-Faktor“ nur bedingt etwas mit „Kinderfreundlichkeit“ zu tun, sondern eher damit, dass Kinder das Streben Erwachsener nach eigenem Wohlstand in Stadt x nicht allzu sehr beeinträchtigen sollen. Wieweit Karrierechancen für (potenzielle) Eltern mit dem Wohl ihrer Kinder vereinbar sind, wäre en détail zu klären.

Es wäre angebracht, einen eigenen Artikel „Familienfreundlichkeit“ anzulegen. --CorradoX (Diskussion) 11:14, 10. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

In den Artikel Landkreis Vechta habe ich den (zugegebenermaßen „gemeinen“) Abschnitt „Selbstbild und Fremdbild“ eingefügt. Zu lesen ist dort jetzt:
„Die Kreisverwaltung ist der Ansicht, dass ‚[d]er Landkreis Vechta […] zu Recht als besonders familienfreundlich‘ gelte. Die CONTOR GmbH hingegen veröffentlichte 2020 ihre Studie ‚Familienfreundliche Mittelstädte‘. In dem Ranking aller 585 deutschen Mittelstädte wurde Vechta auf Rang 184, Lohne auf Rang 422 platziert.“
Wie ist es möglich, dass Lokalpatrioten sich völlig anders einschätzen als ein bundesweit tätiges Institut?
Eine Antwort führt zu der Einleitung zu diesem Artikel: Kindern Gutes zu tun, also das Kindswohl zu fördern, reicht offenbar heute nicht mehr, wenn man das Attribut „familienfreundlich“ bescheinigt bekommen möchte.
Hintergrund: Die Entscheidung darüber, wo die Familie leben soll, treffen nicht die Kinder. Erst recht werden die Interessen künftiger Kinder aus der Sicht von deren potenziellen Eltern betrachtet. Hier haben wir es mit demselben Problem zu tun wie bei dem Wahlrecht von Kindern. Oft würden nur die Stimmen der Eltern vervielfacht. --CorradoX (Diskussion) 11:09, 15. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Die Vorstellung, dass in einem umfassenden Artikel „Familienfreundlichkeit“ in vielen Abschnitten ungefähr dasselbe stehen würde wie in diesem Artikel, ist nicht unbedingt sympathisch.
Im Kern geht es tatsächlich um die Frage, worin der Dissens zwischen Kommunalpolitikern bzw. Gemeinde-/Stadt-/Kreisverwaltungen einerseits und der empirischen Wirtschafts- und Sozialforschung andererseits begründet ist. Es geht also um das Leitbild einer familienfreundlichen Kommune. Dieses Lemma wäre griffig und längst überfällig. --91.97.57.31 16:57, 15. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

Wäre ein Artikel „Familienfreundlichkeit“ redundant?[Quelltext bearbeiten]

Ich zitiere einfach einmal ein längeres Zitat aus einem Beitrag der Universität Wien:

Familienfreundlichkeit für Gemeinden und Kommunen[,] 
... stellte einen Standortfaktor für die Gemeinde, bzw. Region dar und bringt somit einen volkswirtschaftlichen und finanziellen Nutzen. 
... unterstützt die  Bestandsentwicklung von regionalen Unternehmen und verbesserte Bedingungen für die Gründung von Unternehmen. 
... fördert somit auch die Innovationsdynamik und Wettbewerbsfähigkeit einer Region. 
... unterstützt die Region in der Bewältigung des Strukturwandels. 
... führt durch berufstätige Eltern zu höheren Steuereinnahmen für Bund, Länder und Gemeinden. 
... sichert nachhaltig die Kaufkraft der Region durch eine günstige Bevölkerungsentwicklung. 
... steigert die Attraktivität eines Wohnstandortes. 
... stellt sicher, dass die Interessen von Familien, Kindern und Jugendlichen im kommunalen Handeln berücksichtigt werden.
Familienfreundlichkeit für Unternehmen[,]
... hilft dem Unternehmen Kosten zu reduzieren [,] und zwar bei Wiederbeschaffungs- bzw. Fluktuations-, Überbrückungs- und Wiedereingliederungskosten sowie Kosten für Fehlzeiten. 
... gewährleistet  die  Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und ist somit ein weiterer Wettbewerbsvorteil und Erfolgsfaktor für Unternehmen. 
... steigert die Attraktivität des Arbeitsplatzes und trägt somit zur Vermeidung von Fluktuation der MitarbeiterInnen bei und erhöht die Jobzufriedenheit. 
... erhöht  die  Identifikation mit dem Unternehmen und verhilft zu mehr Effektivität und Effizienz. 
... vertieft die Unternehmenskultur.
Familienfreundlichkeit für Familien und Gesellschaft[,]
... stabilisiert Familie als die soziale Mitte unserer Gesellschaft und als zuverlässige Netze in Zeiten von Veränderungen. 
... hilft Armut zu vermeiden, da durch die Verminderung von Erwerbslosigkeit oft mehrere Einkommen zur Verfügung stehen. 
... führt zu einer Entlastung der alltäglichen Koordination von Privat- und Berufsleben von ArbeitnehmerInnen
... ermöglicht eine kontinuierliche Berufsbiografie und Berufsentwicklung. 
... trägt durch familienergänzende Kinderbetreuung zu besseren Bildungschancen für Kinder und Jugendlichen bei.
... hat eine gesundheitliche präventive Wirkung auf Folgekosten von Krankheit, Unfällen, Suchtverhalten, Delinquenz, Gewalt und Verwahrlosung.
... leistet einen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit. 
... verhilft zu mehr Sensibilität zwischen den verschiedenen Generationen. 
... stellte eine mögliche Reaktion auf die Bevölkerungsentwicklung und die Anforderungen an eine alternde Gesellschaft dar, z.B. in der Übernahme von Betreuungs- und Pflegeleistungen. 
... ermöglicht den einzelnen Familienmitgliedern ihre erworbene berufliche Qualifikation einzusetzen und weiterzuentwickeln, z.B. durch außerfamiliale Kinderbetreuungsangebote. 
... fördert die soziale Integration von fremdsprachigen Familien und Kindern. 
... unterstützt die Realisierung des Kinderwunsches in Form von mehr Geburten. ([10], S. 17 ff.) 

--CorradoX (Diskussion) 17:25, 15. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

PS: Das „Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg“ würde die Aspekte „Familienfreundlichkeit im sozialen Umfeld“ und „Familienfreundlichkeit im Wohnumfeld“ ergänzen ([11], Folie 12) → Fünf Hauptabschnitte in dem neuen Artikel. --CorradoX (Diskussion) 17:34, 15. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

Die eigentliche Frage ist: Wie gehen wir in einem eventuell zu schreibenden Artikel „Familienfreundlichkeit“, aber auch in diesem Artikel mit der Tatsache um, dass es zu der These: „Familienfreundlichkeit ist eine erweiterte Form der Kinderfreundlichkeit“ mindestens eine Gegenthese gibt?
Diese müsste wohl lauten: „‚Familienfreundlichkeit‘ ist ein ‚Kampfbegriff‘, den Wirtschaftssubjekte in Privathaushalten, in Unternehmen und im Staat einsetzen, um ihre Position im Wettbewerb zu verbessern.“
Ein so verstandener Begriff hat in der Tat nur noch indirekt etwas mit der Förderung des Kindswohls zu tun. --91.97.79.124 10:07, 16. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Ich habe mir erlaubt, diejenigen Teile der Studie der Contor GmbH in diesen Artikel einzufügen, bei denen der Bezug zum Thema „Kinderfreundlichkeit“ offensichtlich ist, da sie thematisch in bereits existierende Abschnitte passen.
Ganz wohl ist mir dabei aber deshalb nicht, weil der Studie die für Sozialarbeiter und Soziologen typische Haltung fehlt („Was kann man für benachteiligte, von Gewalt bedrohte oder vernachlässigte Kinder tun?“), die den Grundton des gesamten Artikels ausmacht.
Die Contor-Studie schlägt einen ganz anderen Grundton an: „In einer Konkurrenzgesellschaft sind alle Eltern bestrebt, dort zu wohnen, wo für sie selbst und ihre Kindern die Lebensbedingungen optimal sind.“ Es geht also primär um Selbstoptimierung und nur sekundär um Leidvermeidung. --CorradoX (Diskussion) 11:10, 16. Jun. 2020 (CEST)Beantworten