Diskussion:Kirchenbauprogramme in der DDR/Archiv/1

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Schwer verständlich

Folgender Satz müsste wahrscheinlich zerlegt werden, um ihn leichter verständlich zu machen: „Die DDR-Kirchgemeinden konnten für dringend benötigte Kirchenneu- und -umbauten, Gemeindezentren und restauratorische Maßnahmen D-Mark mit dem Geld über den DDR-Außenhandelsbetrieb Limex Bauleistungen staatlicher Unternehmen bezahlen, …“ Was heißt, dass die Kirchengemeinden „D-Mark mit dem Geld … [für?] Bauleistungen staatlicher Unternehmen bezahlen“ konnten? -- Lothar Spurzem (Diskussion) 13:41, 27. Mai 2022 (CEST)

Darum kümmere ich mich so bald wie möglich. Beste Grüße, Ghostwriter123 (Diskussion) 22:20, 28. Mai 2022 (CEST)
Erledigt. Ghostwriter123 (Diskussion) 10:34, 29. Mai 2022 (CEST)

Neubauten im Ersten Sonderbauprogramm?

Gibt es Belege dafür, dass das Erste Sonderbauprogramm Neubauten zuließ? Der Beschluss sah nur Instandhaltung und Restaurierung von Kirchengebäuden vor. Hiernach „beschloss der Ministerrat der DDR [erst] im Februar 1975 das Valuta-Sonderbauprogramm auf Neubauten auszudehnen“. --Concord (Diskussion) 20:58, 27. Mai 2022 (CEST)

Darum kümmere ich mich so bald wie möglich. Beste Grüße, Ghostwriter123 (Diskussion) 22:20, 28. Mai 2022 (CEST)
Es gab auch Neubauten, abweichend von der ursprünglichen Absprache. Vor allem die katholische Kirche hatte Bedarf, da viele auf dem Gebiet der DDR hinzugekommene Vertriebene Katholiken waren und es aus der Zeit zuvor gar nicht ausreichend katholische Glaubensorte gegeben hatte. Ghostwriter123 (Diskussion) 20:26, 31. Mai 2022 (CEST)

Beispiele

Noch eine Frage: macht es Sinn, die Liste der Beispiele mit zwei Bauten aus der Zeit vor dem Sonderbauprogramm beginnen zu lassen? Was haben die damit zu tun? --Concord (Diskussion) 21:59, 27. Mai 2022 (CEST)

Guter Einwand, danke. Ich habe das geändert. --Kirchenfan (Diskussion) 13:45, 28. Mai 2022 (CEST)
Hier noch ein Sonderfall: Die kath. Kirche Bad Schmiedeberg ist um 1956 komplett neu aus dem Boden gestampft worden (vermutlich ohne Westgeld), zählt aber nach damaliger offizieller Leseart (aus propagandistischen Gründen) als "Umbau" einer alten Fabrik, die von der Kirchengemeinde abgerissen wurde, um ihre Kirche auf dem Fabrikgrundstück zu errichten. Es durfte ja nicht sein, daß man den Sozialismus aufbaut, und dabei eine (Neubau-)Kirche entsteht. Siehe https://www.katholische-kirche-wittenberg.de/index.php/badschmiedeberg @Ghostwriter: Drum zählte wohl nach offizieller Leseart die Trinitatiskirche Leizig (1982) als erster kath. DDR-Kirchenneubau MIT Turm, da die nigelnagelneue Schmiedeberger Kirche (auch mit Turm) als "Umbau" bezeichnet wurde und somit nach offizieller Lesart nicht als "Neubau" existierte bzw. existieren durfte. Ich hab ja (Deinen?) Edit im Artikel über die Propsteikirche Leipzig von 1982, daß diese der erste Kirchenneubau mit Turm in der DDR gewesen sei, aufgrund der viel früher gebauten Schmiedeberger Kirche rausgeschmissen.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:02, 31. Mai 2022 (CEST)
Ein als Umbau begonnener Kirchenneubeu ist auch Unsere Liebe Frau (Meiningen). Kirchenneubauten mit Turm gab es auch schon in den 1950er Jahren, z.B.:
Vielleicht war die 1982er Leipziger Trinitatiskirche der erste Kirchenneubau in der DDR mit einem freistehenden Turm? --Kirchenfan (Diskussion) 11:33, 1. Jun. 2022 (CEST)
Die 1961/62 geweiht Kirche St. Nikolaus von der Flüe (Colbitz) bekam 1965 schon einen freistehenden Turm:
Es handelete sich aber beim Kirchenschiff um einen Umbau eines vorhandenen Gebäudes, nur beim Turm um einen Neubau. --Kirchenfan (Diskussion) 11:38, 1. Jun. 2022 (CEST)
Ob freistehend oder nicht, ist vermutlich nebensächlich. Den sozialistischen Planern ging es wohl darum, daß die "Finger Gottes" um Gottes Willen nicht zu auffällig in den sozialistischen Traumhimmel ragten. Siehe Ulbricht: "Türme von Rathäusern und Kulturhäusern brauchen wir, andere nicht."--32-Fuß-Freak (Diskussion) 20:29, 1. Jun. 2022 (CEST)
Stimmt. Wenn denn Kirchen gebaut werden durften, mußten sie oft (auch wenn es einige Gegenbeispiele gibt) an unauffälliger abgelegener Stelle gebaut werden, damit sie im "Sozialistischen Stadtbild" nicht zu sehen waren. --Kirchenfan (Diskussion) 10:43, 2. Jun. 2022 (CEST)
Siehe St. Mechthild und St. Adalbert Magdeburg, beide äußerlich baugleich erscheinend und ohne Turm. In Wolmirstedt oder Schönebeck, jedenfalls bei Magdeburg, wurde eine neogotische Kirche mit vielleicht 40 m hohem Turm von drei Seiten mit Zehngeschossern umstellt. Warum, ist wohl klar....--32-Fuß-Freak (Diskussion) 12:00, 2. Jun. 2022 (CEST)
Die genannten Gründe sind alle zutreffend. Salopp gesagt: Die DDR wollte die D-Mark-Zahlungen gern haben, doch das jeweilige Bauwerk - wenn es schon eine Kirche sein musste - sollte wenigstens ohne Kirchturm dastehen. In Grünau hatte man das clever unterlaufen und ihn in einer Nacht-und-Nebel-Aktion errichtet, doch dafür wurde bei den folgenden Bauten konsequent alles Turmähnliche verhindert. So konnte etwa in Weimar-West erst Jahre nach dem Ende der DDR ein Kirchturm gebaut werden. Ghostwriter123 (Diskussion) 17:55, 2. Jun. 2022 (CEST)
Es ging auch nicht nur nebenbei für die Offiziellen um eine gewisse Minderung ihres Gesichtsverlusts in der Öffentlichkeit - da verbiss man sich an den zu verhindernden Kirchtürmen. War es doch für linientreue DDR-Bürger eine schwer zu erklärende 180-Grad-Wende in der staatlichen Kirchenpolitik: 1977 die Jakobuskirche (Dessau) gesprengt - und im selben Jahr wird in Stralsund-Knieper West das erste Gemeindezentrum in einem Neubaugebiet eröffnet! Ghostwriter123 (Diskussion) 18:21, 2. Jun. 2022 (CEST)
Ganz im Gegensatz zur Verbissenheit von SED und Co. hinsichtlich Kirchenbauprogramm und möglichst unsichtbarer Neubaukirchen (wenn man schon nicht verhindern konnte, daß eine gebaut wurde) galten Orgeln krasserweise als "Bevölkerungsbedarf" und wurden von der DDR subventioniert (damit man keine Kampf-, sondern Kirchenlieder trällert !!). Demnach dürften auch z. B. für die Schuke-Orgel der von der Leipziger SED ungeliebten Propsteikirche am Rosental Staatsgelder geflossen sein, vielleicht auch schon für die kleine Jehmlich-Orgel der oben erwähnten neuen Bad Schmiedeberger Kirche von 1956, die ja offiziell kein Neubau, sondern ein "Umbau einer Fabrik" war. Zumal Zungenregister, die kaum ein DDR-Orgelbauer fertigte oder fertigen konnte, fast immer aus dem Westen importiert wurden und dementsprechend sogar Devisen erforderten. Irre!--32-Fuß-Freak (Diskussion) 19:02, 3. Jun. 2022 (CEST)
Diesen Orgel-Fakt kannte ich noch nicht. Doch bei den Kirchenbauprogrammen galt der Valutamark-/D-Mark-Preis nach den Recherchen ausschließlich für das jeweilige Sakralbauwerk (also Kosten für Bau-Material und -Leistungserbringung). Die Inneneinrichtung und deren Kosten war nicht inklusive und daher Sache der Kirchenverbände, kamen also extra dazu. Was vermuten lässt, dass für Orgel und andere "Extras" noch zusätzliche Devisen zu zahlen waren - also eine feine Zusatz-Einnahmequelle. Ghostwriter123 (Diskussion) 22:42, 3. Jun. 2022 (CEST)

Klar, das mit den Orgeln ist etwas abseits vom Thema, aber angesichts der kirchenmißtrauischen DDR-Haltung kaum verständlich. Subventionen für Orgeln = als ob man für den Kauf von Antennen für Westempfang Zuschüsse bekäme. Wenn man die Inneneinrichtung so mancher Kirchen und Gemeindezentren (z. B. Propstei Magdeburg) noch zu DDR-Zeiten sah - im Falle St. Sebastian z. B. ein Haufen Marmor und ein Westfahrstuhl im Gemeindehaus - war schon klar, daß da viel Vitamin B in den Westen bestand. DDR-Orgelbauer, die ab 1972 VEB´s waren, hatten ohnehin vorrangig devisenbringende Exportaufträge abzuarbeiten, DDR-Kirchgemeinden warteten auf eine neue Orgel manchmal so lange wie ein DDR-Bürger auf ein neues Auto, sprich > 10 Jahre. Auf diese Weise ließ der Subventionsbedarf für Orgeln sich in Grenzen halten.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 23:43, 3. Jun. 2022 (CEST)

Zuvor

In einer Anmerkung steht jetzt: „Zuvor auf Druckseite 304 steht im Bundestagsdokument: …“ Was heißt hier „zuvor“? Informativer wäre: „Auf Seite 304 des Bundestagsdokuments XY vom … steht: …“ -- Lothar Spurzem (Diskussion) 09:34, 2. Jun. 2022 (CEST)

Stimmt, danke. Korrigiert. Ghostwriter123 (Diskussion) 17:57, 2. Jun. 2022 (CEST)

„die DDR“ steigerte ihre Gewinne als internationaler Börsenexperte ...

Im Kirchenbauprogramme in der DDR#Hintergrund steht :
„Die hochwertigen Rohstoffe wie etwa Kupfer, Erdöl und Rohdiamanten verkaufte die DDR im internationalen Börsengeschäft gewinnsteigernd weiter.“
  • Gibt es dafür eine Quelle ?
  • „Gewinnsteigernd“ ? „Wenn möglich gewinnbringend“ klingt realistischer, oder ?

Vorschlag 1:

„Manchmal wurden hochwertige Rohstoffe wie etwa Kupfer, Erdöl und Rohdiamanten im internationalen Handel gewinnbringend weiterverkauft.“
(möglichst ohne den Platz geändert zu haben - Transportkosten!)
(eigentlich waren es doch wie weiter oben beschreiben „von der DDR-Führung gewünschte Waren und Güter“, meist dringend benötigte Waren (Warum noch Güter?)
(sonst hätte man gleich in DM verrechnen können)

Vorschlag 2:

weglassen, dann kommt nächste Frage nicht auf...
  • „die DDR“ ? Wer sind Ross und Reiter ?

Trotzdem bitte die Funktionen besser erklären, z.B. :

--Palitzsch250 (Diskussion) 18:26, 24. Jun. 2022 (CEST)

Hallo Palitzsch250 und vielen Dank! In Kürze: Stolpe würde ich nicht ausführlicher einbauen, die Anregungen zu den anderen Herren sind jetzt integriert. "Die DDR", Ross und Reiter, oft vermischt sich ja SED- und DDR-Führung oder ist Personal-Union. Bitte besser machen! Die Quelle zu den Rohstoffen ist das Bundestags-Dokument (siehe Weblinks/Lit). "Gewinnsteigernd" würde ich belassen. --Ghostwriter123 (Diskussion) 20:12, 27. Jun. 2022 (CEST
Zumindest ist mir bekannt, daß die DDR zu Kumpelpreisen erworbenes sowj. Rohöl verarbeitete und die Produkte gegen Devisen in den Westen lieferte. Das brachte die Freunde auf die Palme und veranlaßte sie angeblich, die Ölpreise drastisch zu erhöhen. Allerdings, was hat das mit Kirchenbau zu tun ? Die DDR setzte doch alle ihr verfügbaren Hebel in Bewegung, um irgendwie Devisen zu erhaschen, selbst Gefangenenfreikauf gehörte dazu. Und auch, daß die vier verstaatlichten, großen DDR-Orgelbaufirmen vorrangig Exportaufträge in den Westen abzuarbeiten hatten und DDR-Kirchgemeinden deshalb ähnlich lange, wie der Bürger auf einen Trabi oder Wartburg, auf eine neue Orgel warteten. Im Übrigen, die Sowjetunion taucht in dem Artikel gar nicht auf. War es der SU ziemlich egal, ob oder daß Kirchen in der DDR gebaut wurden ? Es wundert mich, daß, obwohl die UdSSR, zumindest bis zum Amtsantritt von Gorbatschow, mit harter Hand über die DDR wachte, hier offenbar kein Eingreifen derselben vorlag oder genannt ist.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 17:24, 5. Jul. 2022 (CEST)

Hinweise gesucht zu noch zu ergänzenden neu gebauten Kirchen und Gemeindezentren

Hallo allerseits,

was immer noch gesucht wird, sind die vollständigen, offiziellen Auflistungen der mit den Kirchenbauprogrammen neu erbauten Kirchen und kirchlichen Gemeindezentren, evangelisch und katholisch.

Daher: Jeder Hinweis auf und jeder Vorschlag für zu ergänzende Bauwerke sind sehr willkommen! --Ghostwriter123 (Diskussion) 19:44, 4. Jul. 2022 (CEST)

Hier bietet einer eine entweihte Kirche von 1954 in Jeßnitz zum Wohnen an.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 19:59, 24. Jul. 2022 (CEST)
Ich habe mal einen Artikel darüber geschrieben: St. Norbert (Jeßnitz). --Kirchenfan (Diskussion) 20:23, 25. Jul. 2022 (CEST)
Ich trugs in den Artikel ein, aber der Bau dieser Kirche lief offensichtlich noch vor den drei Kirchenbauprogrammen, vermutlich in Eigeninitative. Aber das von mir ein paar Disk-Beiträge weiter oben erwähnte ökumenische Gemeindezentrum Magdeburg-Altstadt könnte darunter fallen. Das sieht, zumindest innen, gehoben aus = darin könnten Westgeld und -baumaterial drinstecken. Ebenso das Gemeindezentrum der Propstei St. Sebastian Mageburg in der Max-Josef-Metzger-Str. 1 (das ist nicht der Bischofssitz - der ist um die Ecke, gegenüber der Südseite der Sebastianskirche.). Die Kirche hatte schon zu DDR-Zeiten eine Fußbodenheizung, die vermutlich mit Westmitteln errichtet wurde.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 18:30, 26. Jul. 2022 (CEST)
Die Kirche in Jeßnitz wurde mit großer finanzieller/materieller Unterstützung aus dem Westen sowie großer Eigenleistung der Gemeindemitglieder erbaut. Aber beides trifft für viele Kirchenneubauten in der DDR zu. Von einem Kirchenbauprogramm habe ich bei meiner Recherche zum Jeßnitz-Artikel nichts erfahren. --Kirchenfan (Diskussion) 22:04, 26. Jul. 2022 (CEST)
Klar, wenn die Programme laut Artikel erst 1976 begannen.--32-Fuß-Freak (Diskussion) 00:03, 27. Jul. 2022 (CEST)