Diskussion:Klein und Wagner
Deckname Wagner?[Quelltext bearbeiten]
Mich irritiert folgende Passage (im Abschnitt "Autobiographischer Bezug"):
"Diese Gesamtkonstellation den vier nächsten Verwandten gegenüber spiegelte Hesse in Klein und Wagner in der Weise, als in der Novelle der Beamte Klein durch den vierfachen Mord an seiner Frau und den gemeinsamen Kindern sein Gewissen auf erdrückende Weise belastet und er sich den Folgen dieser ungeheuren Tat durch Flucht unter dem Decknamen „Wagner“ zu entziehen versucht."
Die Formulierung scheint anzudeuten, dass Klein in der Novelle tatsächlich seine Frau und Kinder getötet habe. Das ist zwar ein Verdacht, den man beim Lesen der Geschichte durchaus haben könnte (dann wäre eigentlich dies die große, aber von ihm komplett verdrängte, Schuld Kleins) - aber nirgends in der Novelle wird das dezidiert so behauptet, es ist nur öfter von entsprechenden Phantasien die Rede. Genauso, wie der Deckname "Wagner" - nirgends schreibt Hesse konkret, daß Klein sich nun "Wagner" nennen würde - es ist nur die Rede von falschen Papieren, und Teresina gegenüber möchte er seinen neuen Namen nicht sagen; nirgends steht jedoch, daß dies wirklich "Wagner" sei. Im Gegenteil, zu Beginn kann Klein sich nicht einmal mehr genau an den Namen des mörderischen Schulmeisters erinnern, ihm fällt zunächst nur ein, dass dessen Name mit "W." beginnt. Sollte er sich selbst in seinen neuen Ausweisen "Wagner" nennen, wäre ihm dessen Name doch sicher sofort ins Gedächtnis gekommen.
Handelt es sich bei dieser Aussage (Klein habe seine Familie tatsächlich getötet und sich den Decknamen Wagner gegeben) also eventuell um eine Interpretation von Volker Michels, oder woher kommt sie sonst? Das sollte genauer angegeben werden, denke ich...--Seward (Diskussion) 23:36, 22. Jul. 2018 (CEST)