Diskussion:Komponententheorie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hinweis auf die Kurzfassung der Komponententheorie in "Metrum (Musik)"[Quelltext bearbeiten]

Soweit ich erfahren konnte, basiert der Februar 2020 abgewiesene Löschantrag primär auf dem Komponentenbegriff. Dass es weit wichtigere Vorbehalte gegen die Komponententheorie von Peter Petersen gibt, habe ich in der "Diskussion" des oben genannten Artikels kurz ausgeführt. Dort habe ich auch den Vorschlag gemacht, die Kurzfassung in die "Diskussion" zu verschieben. Eine musikalische Theorie, die Melodie, Harmonie, Takt und Metrum, Klangfarbe, Tempo, Dynamik, Artikulation, äußere und innere Form nicht berücksichtig bzw. umbenennt, ist unhaltbar; keine der genannten Komponenten ist aus dem Rhythmusbegriff ableitbar. Im Gegenteil, den musikalischen 'Rhythmus' findet man nur als individuelle 'Rhythmen' in den melodischen Formbildungen ('Gestalten') der musikalischen Motive, Phrasen und Themen (der geklopfte Rhythmus ist kein musikalischer). Gegen die allgemeine Begriffsverwirrung empfehle ich gern: H. Dieter Zeh, Physik ohne Realität: Tiefsinn oder Wahnsinn?, Springer (2012); schließlich ist der Rhythmus in der physikalischen Zeit angesiedelt, die musikalischen Rhythmen in der erlebten Zeit, ihr Inhalt aber, die Musik, ist zeitlos. --Critilus (Diskussion) 16:46, 25. Sep. 2020 (CEST)--Critilus (Diskussion) 18:05, 1. Okt. 2020 (CEST)Beantworten

Siehe auch Diskussion:Metrum_(Musik)#Kritik_der_"Komponententheorie". Artikel oder Diskussionen, auf die sich derart ausführlich bezogen wird, bitte verlinken, damit Auseinandersetzungen auch nachvollzogen werden können.--༄U-ji (Diskussion) 09:49, 24. Sep. 2020 (CEST)Beantworten

Hier die Fassung vom 22.10.2020:

Kritik der "Komponententheorie" auf der Disk.Seite Metrum[Quelltext bearbeiten]

Falls überhaupt, gehört der neue Artikelabschnitt „Komponententheorie“ in die 'Diskussion', die eh schon viel Unsachliches zur Sprache bringt.

Begründung: "Auffassungen", Meinungen, Ansichten, Überzeugungen, mit welchen sich die Politik zu begnügen scheint, sind in der Wissenschaft, der es um Wahrheit und Erkenntnis geht, fehl am Platz. Auch in der sog. Kunstwissenschaft bildet der Geschmack kein Argument.

1. Das Metrum als eine qualitativ–wertende Gewichtung der Töne (schwer, betont - leicht, unbetont) innerhalb kunstformaler Gebilde ist ein essentieller musikalischer wie sprachlicher Parameter, keine 'Empfindung'. Er kann nicht vom Rhythmus als einer quantitativ-zeitlichen Komponente (lang - kurz) abgeleitet werden. Auch muss gesehen werden, dass 'der Rhythmus' in der Musik erst in einzelnen formalen, fest umschriebenen 'Rhythmen' künstlerische Realität gewinnt.

2.Der "Takt" ist ein virtuelles, rein metrisches Schema, nach dem der Komponist durchwegs gearbeitet hat. Zahlenbruch und Taktstrich geben einen musterhaften, dem Werk hauptsächlich zugrunde liegenden Klangfuß wieder, z.B. schwer - leicht oder schwer - leicht - leicht. In der Musik wird der theoretische Takt zum dynamischen Metrum, wie die stumme Note zum klingenden Ton.

3. Der musikalische "Akzent" ist eine unerwartet starke bis sehr starke Betonung eines einzelnen Klanges, unabhängig von dessen metrischem Gewicht. Die metrische Schwere sollte daher nicht als Akzent, der Takt nicht als "Akzentmuster" bezeichnet werden. Das ist insofern wichtig, als die metrische Schwere häufig als physische Lautstärke aufgefasst wird, was sie nicht ist. Die metrische Schwere ist ein ideeller Wert, die Lautstärke ein physisches Maß.

4. Der zentrale Begriff in allen Künsten ist die Form. Die künstlerische Form ist neben ihrem Inhalt bzw. Gehalt gekennzeichnet durch gegliederte Ganzheitlichkeit, es gilt der philosophische Lehrsatz: das Ganze ist mehr als die Summe der Teile, die wiederum Teilganze sein können. Ein Motiv ist mehr als die Summe seiner Töne, eine Komposition mehr als die Summe ihrer Komponenten, das Mehr ist die Musik als Seelen- und Geistesnahrung. Daher muss jede Theorie immer das Ganze im Auge haben, das sie dennoch nicht wirklich erreicht.

5. Was ist "Ereignisdichte" in der Musik? Ist sie überhaupt eine Tugend, vielleicht sogar Reizüberflutung? Und wird sie nicht verringert, wenn man das Metrum als eigenständige Musikkomponente leugnet?

Anmerkung: Das Übel der Unsachlichkeit könnte vermieden werden, wenn jede Äußerung darauf überprüft wird, ob sie nur auf Wörtern aus zweiter Hand basiert, deren Bedeutung man auf der Schule 'gelernt' hat, oder aus Worten, deren Bedeutung man von den Gegenständen selbst als Vorstellung und Begriff abzuleiten vermocht hat. Ersteres ist passive Gedächtnisleistung (künstliche Intelligenz = elektronische Datenspeicherung), Letzteres schöpferische Gedankenleistung (natürliche Intelligenz).--Critilus (Diskussion) 17:18, 25. Sep. 2020 (CEST)Beantworten

Die Kritik ist für mich nach Ansicht des betreffenden Artikels zum großen Teil nicht nachvollziehbar, die Perspektiven sind doch sehr ähnlich. Punkt 5 eignet sich – ohne dass ich die Veröffentlichung selbst vorliegen hatte – einzig als substanzieller Kritikpunkt, wobei ich aber anderer Meinung bin. Ereignisdichte ist durchaus ein wichtiges Geschehen, was die Erörterung rhythmischer Gestaltung betrifft. Ansonsten sehe ich nicht wirklich die Widersprüche. Was Ereignisdichte betrifft, stellt sich allerdings die Frage, ob eine Spektralanalyse im Verlauf 3D nicht leichter wäre. Als Extraschritt, Tonhöhen außen vor gelassen. Hier weitere Fragen, die ich zu stellen hätte:
Mir ist nicht ganz klar, aus welchem Grund der Anschlag oder das Ereignis „Klang“ genannt wird, wo ich unter Klang nicht das Erklingen eines qualitativ weitgehend unbestimmten Ereignisses, sondern die Vielfalt unterschiedlicher Klänge, ihre Qualitäten im Einzelnen verstehe. Hinzu kämen doch die Klangqualitäten, zum Beispiel ob auf einem Klang in der Elektronischen Musik ein schneller LFO liegt und ein anderer einen Filterverlauf aufweist usw. Das muss sich über den Verlauf eines Stückes hinweg nicht unbedingt wiederholen, bei analogem Equipment ist das sogar selten der Fall. Sobald ein Filter oder LFO ins Spiel kommt, gibt es im Grunde keine Wiederholungen. Da sind dann also Ähnlichkeiten gefragt und der Begriff Klang bekommt eine ganz andere Dimension. Dass eine Kompositionsanalyse vorausgehen soll, fängt das ein wenig auf, versteht sich.
Wird im Zusammenhang auch erörtert, dass es ein Erinnerungsfeedback gibt, das ein solches Rhythmusprofil außerkraft setzen kann, indem die Melodie zum Beispiel erinnert wird, sobald nur die Ereignisebene als Rhythmus vorliegt (was beim ersten Beispiel naheliegt)? Dann bin ich ja kaum in der Lage, mich vom Eindruck des Tonhöhenverlaufs soweit zu lösen, dass der Ereignisverlauf gesondert gehört werden könnte, womit der Theorie in gewisser Hinsicht Formalismus unterstellt werden könnte. Die Anschaulichkeit des Vorgehens kann auf diese Weise leicht in Zweifel gezogen werden. Eine Gewichtung der Zeilen sollte also Sinn machen. Auch die musikalische Praxis, aus der heraus Kompositionen oft sukzessive oder sogar spontan entstehen, ist hier wenig berücksichtigt. Die Theorie bezieht sich doch wieder stark aufs Notenbild vorliegender Partituren.
Ein weiteres Problem mit gleichem Hintergrund ist, dass auch noch so bekannte Lieder umgehört werden können. Ich bin also in der Lage, dem Rhythmusprofil eines Kinderliedes Interpretationen hinzuzufügen, die zum Beispiel der Prosodie eines zugrundeliegenden Textes nicht entsprechen. Ich kann es also rhythmisch verfremden. Das widerspräche vielleicht dem Sinn des Stücks, aber erlaubt ist es auch. Gewollte Verstöße gegen die Prosodie finden sich zum Beispiel bei Ernst Jandls Hörstück Fünf Mann Menschen. Denkbar ist das aber auch in Bezug auf musikinterne Bezüge.
„[...] wobei durch Terzschichtung bzw. Stapelung von Notenköpfen in der Visualisierung der Komponentenrhythmen bereits dem geltenden Grundsatz Rechnung getragen wird, dass langen Dauern ein größeres Gewicht beizumessen ist als kürzeren [...].“ Dass langen Dauern gewöhnlich ein größeres Gewicht beizumessen ist als kürzeren, halte ich für plausibler.
Ich persönlich finde die Theorie für notierte Musik durchaus angemessen. An sich handelt es sich um Partituranalyse, wo Höranalyse oft angemessener erscheint.--༄U-ji (Diskussion) 07:58, 22. Okt. 2020 (CEST)Beantworten